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Zypernfrage | bpb.de

Zypernfrage

M. Chardon

Als Z. wird die Teilung Zyperns in einen griech. Süd- und türk. Nordteil und die Frage nach der Zukunft der Insel bezeichnet. Nach der Unabhängigkeit 1960, führten Gewaltausbrüche zwischen türk.- und griech.-stämmigen Einwohnern zur Spaltung. 1974 besetzte das türk. Militär den Nordteil. 1983 wurde die »Türkische Republik Nordzypern« ausgerufen, die nur von der Türkei anerkannt wird. 2002 sah ein Plan der UN die Überwindung der Teilung und die Gründung einer »Vereinigten Republik Zypern« vor. Dieser wurde 2004 in einem Referendum von der Mehrheit der griech.-sprachigen Bevölkerung der Republik Zypern abgelehnt. Damit bleibt die Z. ungelöst. Kulturelle und wirtschaftliche Differenzen sowie unterschiedliche Vorstellungen eines zukünftigen Staatsmodells erschweren eine Lösung zusätzlich. Am 3.4.2008 wurde jedoch die symbolträchtige Grenze an der Ledrastraße in der geteilten Stadt Nikosia für Fußgänger geöffnet und im September 2008 begannen Gespräche über eine Lösung zwischen den beiden Volksgruppen. Die vorläufig letzten Verhandlungen wurden 2015 aufgenommen, die jedoch 2017 scheiterten (Stand 2019). Für die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei ist die Z. entscheidend. Maßgebliche Kräfte in der Türkei lehnen weitere Zugeständnisse in der Z. ab.

Literatur

  • T. Diez/N. Tocci: The Cyprus Conflict and the Ambiguous Effects of Europeanization, in: The Cyprus Review. A Journal of Social, Economic and Political Issues, H. 1/2010, S. 175–186.

aus: Große Hüttmann / Wehling, Das Europalexikon (3.Auflage), Bonn 2020, Verlag J. H. W. Dietz Nachf. GmbH. Autor des Artikels: M. Chardon

Fussnoten

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