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Westbindung | bpb.de

Westbindung

G. Metzler

Durch Bundeskanzler Konrad Adenauers Politik der Westbindung integrierte sich die Bundesrepublik nach 1949 in die politischen, ökonomischen und militärischen Bündnisse des Westens. 1951 wurde sie Mitglied des Europarats und der Montanunion, 1955 der Westeuropäischen Union und der NATO, 1957 der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und Euratom. Der dt.-frz. Freundschaftsvertrag von 1963 schloss diese Phase der Westbindung ab, in deren Zusammenhang der westdt. Staat auch seine Souveränität wiedererlangte (1955). Daneben sollte durch die Politik der Westbindung im Kalten Krieg mehr Sicherheit gewährleisten und eine Rückkehr des dt. Nationalismus verhindert werden. Die Kritiker dieser Politik (so der SPD-Vorsitzende Kurt Schumacher) verwiesen in den frühen 1950er-Jahren darauf, dass dadurch die dt. Teilung vorangetrieben und vertieft würde. Mit der Westbindung ging eine Neuausrichtung politischer Ordnungsvorstellungen und Leitideen einher, wodurch die westdt. Gesellschaft v. a. angloamerik. Staats- und Politikvorstellungen aufnahm.

Literatur

  • A. Doering-Manteuffel: Wie westlich sind die Deutschen? Amerikanisierung und Westernisierung im 20. Jahrhundert, Göttingen 1999.

aus: Große Hüttmann / Wehling, Das Europalexikon (3.Auflage), Bonn 2020, Verlag J. H. W. Dietz Nachf. GmbH. Autor des Artikels: G. Metzler

Fussnoten

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