Die T. waren ökonomisch und politisch prägend für den europ. Integrationsprozess, den die USA nach dem 2. Weltkrieg maßgeblich unterstützt haben (u. a. durch den Marshallplan). 2006 waren die USA außerdem der wichtigste Exporthandelspartner der EU. Bei den EU-Importen lagen sie im gleichen Jahr nur noch an zweiter Stelle hinter China. In den T. kommt außen-, sicherheits- und verteidigungspolitischen Aspekten eine besondere Bedeutung zu. Die europ. Ansätze in der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik bzw. Verteidigungspolitik werden aus amerik. Perspektive z. T. kritisch beobachtet.
Die USA verwiesen warnend darauf, dass es nicht zu einer Entkoppelung der Europäer aus dem sicherheitspolitischen Beziehungsgeflecht mit den Vereinigten Staaten und der NATO kommen dürfe. Die EU-Länder zeigten in jüngerer Zeit teils unterschiedliche Haltungen gegenüber der amerik. Außenpolitik. Während etwa Großbritannien in außen- und sicherheitspolitischen Fragen traditionell die Abstimmung mit Washington sucht, ist Frankreich eher USA-kritisch. Gegenüber der Irakpolitik der USA nahmen Deutschland und Frankreich 2003 eine distanzierte Position ein, während Großbritannien, Spanien und Italien sowie einige der neuen Mitgliedstaaten die USA unterstützten. Die osteurop. EU-Staaten ließen erkennen, dass sie mit ihrer EU-Mitgliedschaft v. a. die Sicherheit und Stabilität ihrer Volkswirtschaften und Gesellschaften im Blick haben.
Die NATO-Mitgliedschaft wird hingegen als essenziell für verteidigungspolitische Interessen und als zentrales Forum zur Anbindung an die USA verstanden. Nach Regierungswechseln in Deutschland, Italien und Spanien veränderten sich die Haltungen dieser Länder zu den USA.
Literatur
N. Herwig: Die Europäische Union und die USA, in: W. Weidenfeld/W. Wessels (Hg.): Jahrbuch der Europäischen Integration 2019, Baden-Baden 2019, S. 347-352.
aus: Große Hüttmann / Wehling, Das Europalexikon (3.Auflage), Bonn 2020, Verlag J. H. W. Dietz Nachf. GmbH. Autor des Artikels: F. Algieri