[* 17.11.1901 · † 9.3.1982] dt. Jurist und Politiker (CDU). 1950 Leiter der dt. Delegation bei den Verhandlungen zur Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl. 1950 Staatssekretär im Bundeskanzleramt, 1951–58 Staatssekretär im Auswärtigen Amt. 1958–67 Präsident der ersten Kommission der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG). 1968–74 Vorsitzender der Internationalen Europäischen Bewegung.
Nach H. benannt ist die sog. Hallstein-Doktrin, welche dritten Staaten für den Fall der Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit der DDR mit dem Abbruch der Beziehungen drohte. 1959 versuchte H. mit dem sog. Hallstein-Plan, die supranationalen Integrationsstrukturen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft zu stärken und die Errichtung des gemeinsamen Marktes zu beschleunigen.
Literatur
W. Hallstein: Der unvollendete Bundesstaat: Europäische Erfahrungen und Erkenntnisse, Düsseldorf 1969.
W. Loth u. a. (Hg.): Walter Hallstein. Der vergessene Europäer?, Bonn 1995.
M. Schönwald: Walter Hallstein. Ein Wegbereiter Europas, Stuttgart 2017.
aus: Große Hüttmann / Wehling, Das Europalexikon (3.Auflage), Bonn 2020, Verlag J. H. W. Dietz Nachf. GmbH. Autor des Artikels: V. Conze