Am 22.5.2008 hat die EU-Kommission die Initiative G. (auch: »Umwelthauptstadt Europas«) gestartet. Seit 2010 wird jährlich eine G. ausgezeichnet. Teilnehmen kann jede europ. Stadt mit mehr als 100.000 Einwohnern. Die Auszeichnung soll Städte, die als Vorreiter für hohe Umweltstandards gelten, unterstützen und europaweit bekannt machen. Anhand von 12 Kriterien (z. B. Klimaschutz, Verkehr und Mobilität, Luftqualität, Abfallentsorgung) sollen die Bewerbungen beurteilt werden. Das Ziel ist, nachahmenswerte Modelle (»Best Practice«) des kommunalen Umweltschutzes zu verbreiten. Die Auszeichnung soll dazu beitragen, die Städte in Europa attraktiver und lebenswerter zu machen (Motto: »Green cities – fit for life«). Mit der Auszeichnung bekommt eine Stadt ein Preisgeld in Höhe von 350.000 €. Die Auszeichnung G. geht auf eine Initiative von 15 europ. Städten und der Versammlung estnischer Städte zurück. An der Bewerbung teilnehmen können Städte aus den EU-Staaten sowie den Kandidatenstaaten (z. B. Türkei, Nord-Mazedonien), aus den EFTA-Ländern Island, Norwegen und Liechtenstein sowie aus der Schweiz. Die internationale Jury, die über die Vergabe entscheidet, setzt sich zusammen aus Experten, die EU-Kommission hat hier den Vorsitz. Folgende Städte wurden u. a. in den letzten Jahren gekürt: Essen (2017), Nijmegen (2018), Oslo (2019), Lissabon (2020) und Lahti (2021).
Internet
aus: Große Hüttmann / Wehling, Das Europalexikon (3.Auflage), Bonn 2020, Verlag J. H. W. Dietz Nachf. GmbH. Autor des Artikels: M. Große Hüttmann