[* 3.4.1881 · † 19.8.1954] ital. Politiker. Ab 1944 Außenminister, 1945–53 Ministerpräsident, seit 1951 zusätzlich Außenminister, 1954 Präsident der Parlamentarischen Versammlung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS).
Als Tiroler war G. vor 1914 in Österreich-Ungarn, nach 1918 in Italien politisch aktiv. Nach anfänglicher Zustimmung zum Faschismus verbüßte er unter Mussolini eine Haftstrafe. Danach zog er sich in den Vatikan zurück. G. war Mitbegründer der Democrazia Cristiana (DC) und setzte sich konsequent für eine Westintegration Italiens ein, nicht zuletzt im Rahmen der EGKS. G. gilt als einer der Gründerväter Europas.
Literatur
E. Arnoulx de Pirey: De Gasperi: le père italien de l’Europe, Paris 1991.
aus: Große Hüttmann / Wehling, Das Europalexikon (3.Auflage), Bonn 2020, Verlag J. H. W. Dietz Nachf. GmbH. Autor des Artikels: V. Conze