Die G 7 (»Gruppe der Sieben«) bzw. G 8 (»Gruppe der Acht«) ist eine internationale Wirtschafts- und Finanzinstitution, in der die größten Industrienationen zu einem jährlichen Treffen zusammenkommen. Gründungsmitglieder sind die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Großbritannien und die USA. Bereits nach einem Jahr stieß 1976 Kanada als 7. Mitglied hinzu, was der G 7 lange Zeit ihren Namen gab. Seit 1991 wurde Russland schrittweise in die G 7 integriert, die sich daher seit 1998 G 8 nennt. Seit 1977 nimmt außerdem der Präsident der Europäischen Kommission und seit 1982 der Vorsitz des Europäischen Rates an den Treffen der G. teil. In erster Linie widmet sich die G. wirtschafts- und finanzpolitischen Problemen, hinzu kommen regelmäßig auch sicherheits-, umwelt-, sozial-, und entwicklungspolitische Themen. In der G. sollen sich die Regierungen möglichst informell austauschen können, weswegen auf eine eigene Bürokratie ganz verzichtet wurde und der Kreis der Teilnehmer eng begrenzt bleibt. Neben den Staats- und Regierungschefs nehmen v. a. die Außen- und Finanzminister regelmäßig an den Treffen teil. Seit den späten 1990er-Jahren werden die Treffen der G. zunehmend von Protesten globalisierungskritischer Gruppen begleitet. Seit 2014 treffen sich die 7 Mitgliedstaaten ohne Russland, eine Reaktion auf die Verletzung der territorialen Souveränität der Ukraine durch die Russische Föderation (Krim-Annexion).
Literatur
H. Dobson: The Group of 7/8, London 2007.
G. Garavini: The Battle for the Participation of the European Community in the G 7 (1975–1977), in: Journal of European Integration History (JEIH), H. 1/2006, S. 141158.
aus: Große Hüttmann / Wehling, Das Europalexikon (3.Auflage), Bonn 2020, Verlag J. H. W. Dietz Nachf. GmbH. Autor des Artikels: W. Wagner
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