Das E. in Brügge wurde 1949 vom belg. Staat als unabhängige private Einrichtung für europ. Postgraduiertenstudien gegründet. Die Anregung hierzu wurde 1948 auf dem Kongress von Den Haag vom span. Politiker Salvadore de Madariaga gegeben. 1994 kam als zweiter Campus des E. Natolin (Warschau/Polen) hinzu. An beiden Standorten können Bewerber mit abgeschlossenem ersten Studium zusätzliche Masterabschlüsse mit europ. Schwerpunkt erlangen. Unterrichtet werden die ca. 470 Studenten in Engl. und Frz. In Brügge gibt es 4 Fakultäten, die fachliche Schwerpunkte bilden und entsprechende Abschlüsse anbieten, nämlich in Wirtschaft, Recht, Politik und Administration (jeweils mit EU-Bezug) sowie internationalen Beziehungen der EU und Diplomatie. In Natolin kann man einen Master für »Europäische interdisziplinäre Studien« erwerben. Das E. gilt als »Kaderschmiede« für spätere Karrieren in der EU. Finanziert wird das E. hauptsächlich durch die Europäische Union sowie durch Belgien und Polen. Der kleine Kreis der festangestellten Professoren am E. wird jedes Semester durch eine Reihe namhafter Wissenschaftler (Gastprofessuren) und Praktiker ergänzt.
Internet
aus: Große Hüttmann / Wehling, Das Europalexikon (3.Auflage), Bonn 2020, Verlag J. H. W. Dietz Nachf. GmbH. Autor des Artikels: T.-C. Bartsch