Eine europ. Universität war seit den 1950er-Jahren im Gespräch und wurde 1976 mit dem Europäischen Hochschulinstitut in Florenz, das im Vergleich zu den ursprünglichen Plänen einen Kompromiss darstellt, verwirklicht. 2005 belebte Kommissionspräsident José Manuel Barroso die Idee neu und schlug ein europ. Technologieinstitut nach Vorbild des amerik. Massachusetts Institute of Technology (MIT) vor.
Anfang 2008 verabschiedeten Europäisches Parlament und Rat eine Verordnung zur Gründung des »Europäischen Innovations- und Technologieinstituts«. Wesentliches Ziel der Initiative ist es, die Eckpunkte des sog. »Wissensdreiecks« (Ausbildung, Forschung und Innovation) zu vernetzen, um Wirtschaftswachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft in Europa zu stärken, die Beziehungen zwischen Hochschule und privatem Sektor zu fördern und ein weltweit akzeptiertes Referenzmodell für herausragende wissenschaftliche Leistungen zu schaffen. Bestehen soll das E. aus einer Vielzahl von »Wissens- und Innovationsgemeinschaften« (Knowledge and Innovation Communities = strategische Zusammenschlüsse von Unternehmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen). Das in Budapest angesiedelte E. nahm im September 2008 seine Arbeit auf.
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aus: Große Hüttmann / Wehling, Das Europalexikon (3.Auflage), Bonn 2020, Verlag J. H. W. Dietz Nachf. GmbH. Autor des Artikels: T.-C. Bartsch