Das E. ist eine seit Herbst 1973 halbjährlich durchgeführte repräsentative Umfrage in den Mitgliedstaaten der EU. Durchgeführt und koordiniert im Auftrag der Generaldirektion Kommunikation (früher der Generaldirektion für Bildung und Kultur) dient sie der EU-Kommission zur Beobachtung der Meinungsentwicklung unter der europ. Bevölkerung. Seitdem kommt das immer gleiche Fragenrepertoire zu den Einstellungen der Bürgerinnern und Bürger zur EU und ihren Institutionen zum Einsatz. Zudem werden wechselnde Fragen zu einzelnen Politikfeldern und aktuellen Themen wie Soziales, Gesundheit, Kultur, Umwelt oder der gemeinsamen Währung gestellt. Die Datensätze bieten sich somit für den internationalen Vergleich wie auch für (ggf. Länder vergleichende) Zeitreihenanalysen an. Mit ihrem Umfrageinstrumentarium nahmen die Macher des E. die steigende Bedeutung der Meinungsforschung für Politik, die sich aus den sich verändernden Partizipationsmustern ergibt, vorweg. Indes stehen sie fortwährend vor der Herausforderung, der Komplexität, Vielfalt und Dynamik der EU Rechnung zu tragen. Dies betrifft nicht nur die Definition relevanter Themen und Fragestellungen, sondern auch die Auswahl der Befragten. Letztere z. B. erfasst bislang die regionale und lokale Dimension europ. Politik nur unzureichend.
Internet
Literatur
T. Petersen: Die öffentliche Meinung, in: W. Weidenfeld/W. Wessels (Hg.), Jahrbuch der Europäischen Integration 2019, Baden-Baden 2019, S. 181-188.
aus: Große Hüttmann / Wehling, Das Europalexikon (3.Auflage), Bonn 2020, Verlag J. H. W. Dietz Nachf. GmbH. Autor des Artikels: L. Novy