E. [engl.: European Research Coordination Agency] wurde 1985 zum Zweck der Stärkung der europaweiten Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung zwischen Industrie, Forschungseinrichtungen und Universitäten zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas gegründet. Gründungsmitglieder waren die EG sowie weitere Staaten; heute hat E. 40 Mitglieder plus Südkorea als Partnerland und als Assoziierte z. B. Argentinien, Chile und Kanada. E. konzentriert sich auf marktorientierte industrielle Kooperationen in Forschung und Entwicklung. Projekte werden mit bis zu 50 % aus nationalen Forschungsetats finanziert. E. folgt einem Bottomup-Ansatz; Projekte, Projektpartner, -dauer, -finanzierung und Verwertung der Ergebnisse werden gemeinsam von Wissenschaft, Wirtschaft und den beteiligten Regierungen festgelegt und in Privatinitiative organisiert. E. ist ein rein zwischenstaatliches Programm mit Beteiligung der Europäischen Kommission, die Ministerkonferenz (mit rotierendem Vorsitz) legt die politischen Richtlinien fest. Begleitet wird die Arbeit von einer interparlamentarischen Konferenz und einem Exekutivgremium. E. hat sich als sehr effektives Format erwiesen; ein Großteil europ. Forschungskooperation wird darüber abgewickelt.
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aus: Große Hüttmann / Wehling, Das Europalexikon (3.Auflage), Bonn 2020, Verlag J. H. W. Dietz Nachf. GmbH. Autor des Artikels: G. Abels