E. [engl.: European Strategic Programme for Information Technology] ist eines der ältesten Programme der Europäischen Forschungs- und Technologiepolitik. Anfang der 1980er-Jahre begann die Europäische Kommission, ein Forschungsnetzwerk in der Informationstechnologie unter Beteiligung der 12 großen europ. Elektronikkonzerne aufzubauen. Die Aktivitäten mündeten 1984 im E.-Programm. Dies hatte eine Laufzeit von 4 Jahren (»E. I« 1984–88) und war mit einem Etat von 750 Mio. ECU ausgestattet. Die Mittel wurden mit den nachfolgenden E.-Programmen erheblich aufgestockt. Nach E. 4 (1994–98; Etat 2.083 Mio. €) wurde das Programm nicht mehr fortgeführt. Im Rahmen von E. wurden Grundzüge der EG-Forschungspolitik entwickelt, z. B.:
• die Bedeutung der Zusammenarbeit;
• die Mischfinanzierung aus öffentlichen und privaten Geldern bei Anträgen der Industrie;
• die Konsultation von technischen Experten und Nutzern im Prozess der Programmentwicklung;
• die Bewertung der Projektanträge durch unabhängige Experten sowie der vorwettbewerbliche Charakter der Forschungsprojekte.
Im Mittelpunkt steht der Kontakt zwischen Anwendern und Entwicklern in der Informationstechnologie. E. war Teil der sog. Forschungsrahmenprogramme, aber auch eine Kooperation mit EUREKA-Projekten war möglich.
aus: Große Hüttmann / Wehling, Das Europalexikon (3.Auflage), Bonn 2020, Verlag J. H. W. Dietz Nachf. GmbH. Autor des Artikels: G. Abels
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