Der konservative brit. Oppositionsführer Winston Churchill sagte in einer Rede am 5.3.1946 in Fulton, US-Bundesstaat Missouri, dass sich ein »eiserner Vorhang über den europäischen Kontinent gesenkt« habe – ein Bild für die erkennbare Teilung Europas (und der Welt) im Kalten Krieg, entlang einer Linie »von Stettin in der Ostsee bis Triest im Mittelmeer«, zwischen den Macht- und Einflusssphären der Sowjetunion und der Westmächte. Mittel- und Osteuropa erlebte bald danach kommunistische Machtübernahmen, während die Staaten westlich der Oder-Neiße-Linie liberaldemokratische, parlamentarische Demokratien waren. Der E. als ideologische Trennlinie wurde aber auch sichtbar in Grenzbefestigungen und kilometerbreiten Sperrzonen, insbesondere zwischen Ost- und Westdeutschland nach dem Bau der Berliner Mauer 1961. Im August 1989 öffnete Ungarn als erstes Land des Ostblocks seine Grenze nach Westen. Am 9.11.1989 wurde die Berliner Mauer geöffnet und mit ihr der E. zwischen Ost- und Westeuropa.
Literatur
B. Stöver: Der Kalte Krieg. Geschichte eines radikalen Zeitalters 1947–1991, München 2007.
aus: Große Hüttmann / Wehling, Das Europalexikon (3.Auflage), Bonn 2020, Verlag J. H. W. Dietz Nachf. GmbH. Autor des Artikels: G. Metzler