Der »Ad-hoc-Ausschuss für institutionelle Fragen« wurde 1984 vom Europäischen Rat unter der Leitung des ehemaligen irisch. Außenministers James Dooge eingesetzt. Er bestand aus Vertreten der 10 damaligen Mitgliedstaaten und der Kommission. Ziel war es, Impulse für die Schaffung einer politischen Einheit zu liefern und dafür konkrete Maßnahmen zu benennen. Der Ausschuss empfahl die rasche Verwirklichung des Binnenmarktes, die Schaffung einer Technologiegemeinschaft sowie den Ausbau des Europäischen Währungssystems. Der einheitliche Wirtschaftsraum sollte durch den schrittweisen Aufbau eines Sozial- und Rechtsraumes ergänzt werden. Hinsichtlich der Außenpolitik betonte der Ausschuss eine stärkere Einbeziehung der Europäischen Politischen Zusammenarbeit. In institutionellen Fragen sprach er sich für Mehrheitsentscheidungen im Rat, eine Erweiterung der Befugnisse der Kommission und eine gleichberechtigte Mitwirkung des Europäischen Parlaments aus. Zur Vorbereitung der anstehenden Vertragsrevision schlug der Ausschuss die Einberufung einer Regierungskonferenz vor. Der Abschlussbericht wurde auf dem Gipfel des Europäischen Rates von Mailand im Juni 1985 diskutiert und floss in die Vorbereitung der Einheitlichen Europäischen Akte ein.
Literatur
R. Hrbek: Welches Europa? Zum Zwischenbericht des Ad-hoc-Ausschusses für institutionelle Fragen (»Dooge-Committee«), in: integration, H. 1/1985, S. 3-10.
aus: Große Hüttmann / Wehling, Das Europalexikon (3.Auflage), Bonn 2020, Verlag J. H. W. Dietz Nachf. GmbH. Autor des Artikels: O. Leiße