[* 5.1.1876 · † 19.4.1967] dt. Politiker (CDU). Von 1917–33 sowie 1945 für einige Monate Oberbürgermeister von Köln. 1949–63 erster dt. Bundeskanzler, 1951–55 gleichzeitig Außenminister.
A. gestaltete die Westintegration der Bundesrepublik. Als deren entscheidenden Bestandteil begriff er die europ. Einigung, die er konsequent vorantrieb. Dabei hoffte er, dass Wohlstand und Freiheit des Westens auf Dauer so viel Attraktivität ausstrahlen würden, dass der Ostblock destabilisiert und auch die Wiedervereinigung möglich würde (sog. Magnet-Theorie). Aufgrund seines Einsatzes für die Integration gilt A. als einer der Gründungsväter Europas.
Literatur
W. Weidenfeld: Konrad Adenauer und Europa. Die geistigen Grundlagen der westeuropäischen Integrationspolitik des ersten Bonner Bundeskanzlers, Bonn 1976.
aus: Große Hüttmann / Wehling, Das Europalexikon (3.Auflage), Bonn 2020, Verlag J. H. W. Dietz Nachf. GmbH. Autor des Artikels: V. Conze