Warum wird bereits jetzt gewählt?
Am 6. November 2024 zerbrach die Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP. Mit Ausnahme von Verkehrsminister Volker Wissing, der seinen Parteiaustritt erklärte, verließen die FDP-Ministerin und -Minister die Regierung. Seitdem ist eine Minderheitsregierung aus SPD und Grünen im Amt. Am 12. November 2024 einigten sich SPD und Union darauf, am 23. Februar vorgezogene Neuwahlen abhalten zu lassen.
Um das zu ermöglichen,
Wer tritt zur Wahl an?
Die stärkste Fraktion im Bundestag ist derzeit die
Interner Link: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD). Sie kam bei derInterner Link: Bundestagswahl 2021 auf 25,7 Prozent der Zweitstimmen und stellt mit Olaf Scholz derzeit den Bundeskanzler. Nach dem Bruch der Ampelkoalition und der geplanten Neuwahl hat die SPD Scholz erneut als Kanzlerkandidaten nominiert.Die Unionsfraktion besteht aus Abgeordneten der
Interner Link: Christlich Demokratischen Union Deutschlands (CDU) und derInterner Link: Christlich-Sozialen Union in Bayern e.V. (CSU). Während die CSU nur in Bayern antritt, steht die CDU in den 15 übrigen Bundesländern zur Wahl. Bei der Bundestagswahl 2021 kamen beide Parteien zusammen auf 24,2 Prozent der Stimmen. CDU und CSU nominierten den derzeitigen Fraktionsvorsitzenden Friedrich Merz (CDU) zum Kanzlerkandidaten.Drittstärkste Fraktion im Bundestag sind seit 2021 mit 14,7 Prozent der Zweitstimmen
Interner Link: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (GRÜNE). Kanzlerkandidat ist der derzeitige Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck.Die
Interner Link: Freie Demokratische Partei (FDP) war mit 11,4 Prozent der Zweitstimmen der kleinste Partner in der Ampelkoalition. Ihr Spitzenkandidat ist der ehemalige Bundesfinanzminister Christian Lindner.Die
Interner Link: Alternative für Deutschland (AfD) kam bei der Bundestagwahl 2021 auf 10,4 Prozent der Stimmen. Am 11. Januar 2025 wählte der AfD-Parteitag die derzeitige Fraktionsvorsitzende Alice Weidel zur Kanzlerkandidatin.Interner Link: Die Linke (Die Linke) scheiterte bei der Bundestagswahl 2021 mit 4,9 Prozent der Zweitstimmen zwar knapp an derInterner Link: Sperrklausel von fünf Prozent gescheitert, zog aber durch den Gewinn dreier Direktmandate über die Grundmandatsklausel mit 39 Abgeordneten in den Bundestag ein. Weil sie mehr als fünf Prozent der Abgeordneten stellte, genoss die Gruppe der Linken zunächst Externer Link: Fraktionsstatus.Mitte November 2023 traten zehn Abgeordnete aus der Linken aus und bald darauf dem
Interner Link: Bündnis Sahra Wagenknecht - Vernunft und Gerechtigkeit (BSW) bei. Zum 6. Dezember 2023 löste sich deswegen die Linken-Fraktion auf. Seitdem gibt es im Bundestag sowohl eine Externer Link: Gruppe der Linken als auch eine des BSW. Für die Linke treten Heidi Reichinnek und Jan van Aken als Spitzenkandidaten an. Kanzlerkandidatin des BSW ist Sahra Wagenknecht.Der
Interner Link: Südschleswigsche Wählerverband (SSW) ist 2021 als Vertretung der politischen Interessen der dänischen Minderheit und der friesischen Volksgruppe in den Bundestag gewählt worden. Der SSW gewann 0,1 Prozent der Zweitstimmen und stellt mit Stefan Seidler einen Abgeordneten. Als Minderheitenpartei ist er von der Fünf-Prozent-Hürde ausgenommen. Er tritt nur Schleswig-Holstein an.Durch Parteiübertritte sind derzeit auch die
Interner Link: WerteUnion und dasInterner Link: BÜNDNIS DEUTSCHLAND mit Abgeordneten im Bundestag vertreten.
Für Parteien, die seit der vergangenen Bundestagswahl oder einer Landtagswahl
WahlsystemWie wird gewählt?
Die Wahl zum Bundestag findet als personalisierte Verhältniswahl statt. Sie vereint Elemente des Mehrheits- und des Verhältniswahlrechts.
Alle Wählerinnen und Wähler haben zwei Stimmen. Mit der Erststimme wird über die Direktkandidaten im Wahlkreis abgestimmt. Mit der Zweitstimme wird die jeweilige Landeslisten der Parteien gewählt. Sie allein bestimmt, in welchem Kräfteverhältnis sich die Parteien im neuen Bundestag zusammenfinden.
Nach dem neuen Wahlrecht von 2023 und den Änderungen durch die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts von 2024 gelangen Parteien ins Parlament, die entweder mindestens 5 Prozent der Zweitstimmen gewonnen haben (sogenannte Sperrklausel) oder in mindestens drei Wahlkreisen die meisten Erststimmen bekommen haben (sogenannte Grundmandatsklausel). Von der Sperrklausel befreit sind nur Parteien nationaler Minderheiten, wie der SSW, die Partei der dänischen Minderheit und friesischen Volksgruppe in Schleswig-Holstein.
Die Größe des Parlaments ist nach dem geltenden Wahlrecht auf 630 Mandate festgelegt. Überhang- und Ausgleichsmandate gibt es nicht mehr.
Bei der Bundestagswahl 2025 sind mindestens 59,2 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Das Wahlalter liegt bei 18 Jahren.
Nach der WahlrechtsreformWie werden die Mandate verteilt und wer sitzt am Ende im Bundestag?
Um das zu ermitteln, geht man in drei Schritten vor.
Erster Schritt: Oberverteilung
Zunächst wird in der sogenannten „Oberverteilung“ bestimmt, wie viele Sitze einer Partei bundesweit nach ihrem Zweitstimmenanteil zustehen, wobei aber nur Parteien zum Zuge kommen, die bundesweit mindestens fünf Prozent der Zweitstimmen oder in mindestens drei Wahlkreisen die meisten Erststimmen bekommen haben oder eine nationale Minderheit vertreten.
Zweiter Schritt: Unterverteilung
Im nächsten Schritt, der sogenannten Unterverteilung, werden die Sitze der jeweiligen Partei auf die Landeslisten dieser Parteien verteilt. Dies richtet sich nach dem Verhältnis der Zahl der Zweitstimmen, die auf die Landeslisten einer Partei in den einzelnen Bundesländern entfallen. Kommen also viele Zweitstimmen für eine Partei aus einem bestimmten Bundesland, dann ziehen aus diesem Bundesland auch viele Abgeordnete für diese Partei in den Bundestag ein.
Und welche Kandidaten bekommen für eine Partei aus einem Bundesland schließlich einen Sitz im Parlament?
Dritter Schritt: Zweitstimmendeckung
Nehmen wir an, einer Partei stehen in einem Bundesland nach den ersten beiden Verteilschritten zehn Sitze zu. Zuerst kommen die Wahlkreisgewinner und -gewinnerinnen der Partei in diesem Bundesland zum Zuge. Hat eine Partei in diesem Bundesland sieben Wahlkreise „gewonnen“, dann ziehen diese sieben Wahlkreiskandidaten für die Partei in den Deutschen Bundestag ein.
Die drei verbleibenden Sitze werden über die Landesliste der Partei in diesem Bundesland „aufgefüllt“ und dabei gilt: Wer oben auf der Landesliste steht, kommt eher dran.
Hätte die Partei in diesem Bundesland zehn Wahlkreise gewonnen, würden diese zehn erfolgreichen Wahlkreiskandidaten einziehen, aber niemand von der Landesliste. Und was passiert, wenn die Partei elf Wahlkreise gewinnt?
Dann greift nach dem neuen Wahlsystem die „Zweitstimmendeckung“. Nur zehn der elf Wahlkreise sind durch Zweistimmen „gedeckt“ und daher ziehen nur die besten zehn Wahlkreisgewinner und -gewinnerinnen in den Bundestag ein. Der elfte Wahlkreisgewinner – jener mit dem geringsten Erststimmenanteil aller elf Wahlkreisgewinner und -gewinnerinnen – geht leer aus. Dieser Wahlkreis wird dann im Deutschen Bundestag nicht durch einen direkt gewählten Abgeordneten vertreten. Hätte die Partei sogar noch mehr Wahlkreise – 12, 13, 14 – gewonnen, würde das auch diese weiteren Wahlkreise betreffen. Entscheidend für die Reihenfolge sind dabei die prozentualen Erststimmenergebnisse der Wahlkreisgewinner und -gewinnerinnen der Partei.
Im Beispiel kommen die besten zehn rein, die anderen erringen kein Bundestagsmandat. Das ist für den Wahlkreiskandidaten wie auch die Menschen im betroffenen Wahlkreis nicht erfreulich, aber so werden Überhang- und Ausgleichsmandate, die es in früheren Wahlsystemen zum Deutschen Bundestag noch gab, vermieden. Und der Bundestag kann nicht mehr größer als 630 Sitze werden.
Ein Wahlkreisbewerber, der seinen Wahlkreis nach Erststimmen „gewinnt“, erlangt also nur dann einen Sitz, wenn auch eine ausreichende Deckung mit Zweitstimmen für seine Partei in seinem Bundesland vorliegt. Ist dies nicht der Fall, zieht der Kandidat, obwohl er seinen Wahlkreis gewonnen hat, nicht in den Bundestag ein.
Das gilt auch für Parteien, die bundesweit weniger als fünf Prozent der Zweitstimmen gewinnen und die insgesamt nur in einem oder zwei Wahlkreisen die meisten Erststimmen gewinnen. Diese Parteien nehmen erst gar nicht an der Verteilung der Sitze im Deutschen Bundestag teil und auch ihre gewonnenen Wahlkreise sind damit nicht „gedeckt“. Ihre gewonnenen Wahlkreise bleiben unbesetzt.
Welche Themen sind im Wahlkampf wichtig?
Wirtschaft
Deutschland befindet sich in einer wirtschaftlichen Rezession. Im Jahr 2024 schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt nach 2023 zum zweiten Mal in Folge. Laut aktuellen Prognosen der Deutschen Bundesbank wird für das laufende Jahr nur ein minimales Wachstum erwartet. Ein Kernthema des
Sicherheit und Verteidigung
Auch die Frage, wie Deutschlands Sicherheitspolitik künftig ausgestaltet werden soll, spielt eine wichtige Rolle – gerade vor dem Hintergrund der erneuten
Flucht und Migration
Seit einem Mordanschlag in Aschaffenburg im Januar, bei dem ein zweijähriges Kind und ein Mann von einem ausreisepflichtigen Asylbewerber erstochen wurden, Externer Link: überlagert die Migrationspolitik alle anderen Wahlkampfthemen.