Am 7. April 1948 wurde in Genf die
Standards und Hauptziele der WHO
Die WHO legt Leitlinien, Standards und Methoden im Bereich Gesundheit fest. Sie definiert weltweit einheitliche Normen für medizinische Diagnosen und informiert über ansteckende Krankheiten. Darüber hinaus unterstützt
Sie benennt konkrete Maßnahmen der
WHO OrganisationSo arbeitet die WHO
Der WHO gehören 194 Staaten an. Vertreterinnen und Vertreter aller Mitgliedsstaaten der wichtigsten UN-Sonderorganisation im Gesundheitsbereich treffen sich einmal im Jahr am Sitz des WHO-Hauptbüros in Genf zur Weltgesundheitsversammlung (World Health Assembly – WHA), um die aktuellen Ziele, Richtlinien und Arbeitsschwerpunkte zu beschließen. Die Versammlung ist das höchste Entscheidungsorgan
Kampf gegen Infektionskrankheiten und Impfkampagnen
Die Arbeitsbereiche der WHO haben sich im Laufe seiner 75-jährigen Geschichte erweitert. Zu Beginn ging sie vor allem gegen Infektionskrankheiten vor. Eine der ersten erfolgreichen Maßnahmen war die Bekämpfung der Infektionskrankheit Externer Link: Frambösie, an der in den 1950er-Jahren hunderte Millionen Menschen erkrankten. Die chronische Hautinfektion kann unbehandelt zu schweren Entstellungen und Behinderungen führen. Im Rahmen einer WHO-Kampagne konnte durch den massiven Einsatz von Penicillin in den 1950er- und 1960er-Jahren die Krankheit nahezu gestoppt werden – ausgerottet ist die Tropenkrankheit jedoch bis heute nicht. Als größter Erfolg der bisherigen WHO-Geschichte gilt die Ausrottung der
Neben der Bekämpfung von Krankheiten finanziert die WHO medizinische Forschung und leistet Soforthilfe bei Katastrophen, zum Beispiel während der
Kritik an der WHO
2009 stufte die Organisation den H1N1-Grippevirus – die "Schweinegrippe" – als
Der
Corona-Pandemie
Als Anfang 2020
Nachdem im Januar 2020 der erste Todesfall in China registriert wurde und kurz darauf immer mehr Länder fortan Krankheitsfälle meldeten, wurde der WHO im weiteren Verlauf der Pandemie vorgeworfen, sie habe zu spät vor den massiven Gefahren gewarnt, die von Covid-19 ausgingen. Auch habe die Weltgesundheitsorganisation bei der Aufklärung der Entstehung des Virus die Erwartungen der Mitgliedstaaten nicht erfüllt. Im Zuge der Versäumnisse während der Corona-Pandemie wurde vor allem die Unabhängigkeit der WHO von den Mitgliedstaaten gefordert, um Transparenz und Handlungsmacht im Sinne der Weltgemeinschaft zu gewährleisten. Weltweit bezifferte die WHO die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus stehenden Todesfälle Ende März 2023 auf rund Externer Link: 6,8 Millionen.
Fehlende staatliche Mittel
Die WHO ist maßgeblich von freiwilligen Spenden abhängig: Pflichtbeiträge umfassen nur noch etwa 15 Prozent des WHO-Gesamtbudgets, rund 85 Prozent bezog die WHO zuletzt aus zweckgebundenen Spenden. Kritikerinnen und Kritiker fürchten einen zu großen Einfluss der Geldgeber und monieren, die WHO vernachlässige deshalb zentrale Aufgaben wie den Aufbau funktionierender Gesundheitssysteme in Entwicklungsländern. So investierte allein die Bill und Melinda Gates Stiftung in den vergangenen beiden Jahrzehnten über zwei Milliarden Euro – ein Großteil davon für die Ausrottung der Kinderlähmung. Daher rät der Exekutivrat der WHO zu nicht zweckgebundenen Spenden, zudem soll sich das Budget wieder aus bis zu 50 Prozent Pflichtbeiträgen zusammensetzen.
Zwar ist die WHO nach wie vor massiv bei der Bekämpfung von bakteriellen und vor allem viralen Infektionskrankheiten wie Covid-19 engagiert. Nach WHO-Angaben sterben jedoch weltweit pro Jahr rund 41 Millionen Menschen an nicht ansteckenden Krankheiten. Dies seien mehr Todesfälle als bei den ansteckenden Krankheiten. Daher will die Weltgesundheitsorganisation auch hierauf künftig einen stärkeren Fokus legen. Geplant sind etwa Programme zur Bekämpfung von Diabetes und neurologischen Erkrankungen.
Kampf gegen Gesundheitsrisiken
In den vergangenen Jahrzehnten wuchs das Aufgabenspektrum der WHO enorm. Die Organisation nimmt zunehmend auch langfristige Gesundheitsrisiken ins Visier. Im Jahr 1986 wurde die Externer Link: Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung erlassen, die der umfassenden Gesundheitsdefinition der WHO Rechnung trägt. Dort heißt es, dass alle Menschen zu einem höheren Maß an Selbstbestimmung und Eigenverantwortung für ihre Gesundheit befähigt werden sollen. Die Verantwortung für die Umsetzung trägt nicht nur der Gesundheitssektor, sondern liegt bei allen Politikbereichen: Voraussetzung für Gesundheit sind Frieden, Wohnraum, Bildung, Ernährung, ein stabiles Einkommen und Öko-System, ein nachhaltiger Umgang mit Naturressourcen, soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit. Die WHO mahnt neben einer guten medizinischen Versorgung auch die Bereitstellung von
Im Jahr 2005 trat die WHO-"Rahmenkonvention Tabakkontrolle" in Kraft, ein rechtsverbindliches Übereinkommen zur Eindämmung des Tabakgebrauchs und der gesundheitlichen Folgen. In der Folge wurden Zigarettenwerbung sowie -verpackungen mit Warnhinweisen versehen. 2015 warnte die Internationale Agentur für Krebsforschung in einer Studie davor, dass der Konsum großer Mengen von verarbeitetem Fleisch das Darm- und Magenkrebs-Risiko erhöhe. Bis heute unterstützt die Weltgesundheitsorganisation weitere Kampagnen gegen Rauchen oder ungesunde Ernährung.