Am 1. Juli 1997 übergab das Vereinigte Königreich die Kronkolonie Hongkong an China. Damit endete nach 156 Jahre die
In einer "Gemeinsamen Erklärung" von 1984 hatten sich beide Länder darauf geeinigt, die Souveränität der gesamten britischen Kolonie an China zu übergeben. Im Gegenzug hatte sich die chinesische Regierung verpflichtet, Hongkong den Status als Sonderverwaltungszone zu gewähren und für 50 Jahre den Grundsatz
Britische Übernahme Hongkongs
Die britische Herrschaft über Hongkong geht zurück auf zwei als "Opiumkriege" bezeichnete militärische Auseinandersetzungen zwischen China und dem Vereinigten Königreich. Mitte des 19. Jahrhunderts erlebte China eine Opium-Epidemie. Hauptimporteur des Rauschmittels war zu diesem Zeitpunkt die Britische Ost-Indien-Kompanie, ein Zusammenschluss britischer Händler, der unter dem Schutz des Vereinigten Königreichs bereits die britische Kolonialherrschaft in Indien begründet hatte. Die Liefermengen von Opium nach China stiegen zwischen 1800 und 1834 um das Acht- bis Zehnfache. Parallel kollabierte die chinesische Wirtschaft.
Die zu dieser Zeit in China herrschende Qing-Dynastie wollte den Opium-Handel mit teils drakonischen Strafen unterbinden. Das Vereinigte Königreich wiederum gab vor, den internationalen Freihandel schützen zu wollen. Aus diesem Konflikt entstand 1839 der Erste Opiumkrieg, den die Briten 1842 für sich entschieden. Mit der Unterzeichnung des Vertrags von Nanking musste China die Halbinsel Hongkong an das Vereinigte Königreich abtreten und den Briten freien Zugang zu den heimischen Häfen gewähren. Am 5. April 1843 erklärte die britische Königin Victoria Hongkong zur Kronkolonie.
Im Zweiten Opiumkrieg zwischen 1856 und 1860 zielten das Vereinigte Königreich und Frankreich auf die Legalisierung und Ausdehnung des Opiumhandels in China ab. Britische und französische Truppen eroberten 1860 Peking und zwangen die Qing-Dynastie in der Konvention von Peking unter anderem dazu, den südlichen Teil der Halbinsel Kowloon an die britische Krone abzutreten. 1898 schlossen das Vereinigte Königreich und die politisch geschwächte chinesische Kaiserdynastie schließlich die Konvention über die Erweiterung des Hongkonger Territoriums. Damit wurden die so genannten "New Territories" für 99 Jahre an das Vereinigte Königreich verpachtet und der Kronkolonie angeschlossen.
Unter der britischen Herrschaft verzeichnete Hongkong eine stetige Fluchtzuwanderung aus China, die insbesondere um den Zweiten Weltkrieg einen Höhepunkt erreicht: Zwischen 1921 und 1941 wuchs die Bevölkerung Hongkongs von etwa 600.000 auf mehr als 1,6 Millionen. Nach der
Verhandlungen über eine Rückgabe
Vor dem Hintergrund des auslaufenden Pachtvertrags begannen Anfang der 1980er-Jahre Gespräche zwischen der britischen und der chinesischen Regierung über eine Rückgabe der Kolonie. Die
Das Vereinigte Königreich zielte hingegen unter der damaligen Premierministerin Margaret Thatcher auf eine Verlängerung des Pachtvertrages für den wirtschaftlich starken Standort ab. Zudem wollte das Vereinigte Königreich den politischen Einfluss Chinas in Hongkong verhindern und lies sich mit der Formel "Ein Land, zwei Systeme"
"Ein Land, zwei Systeme" als Kompromiss
In Hongkong existierte im Gegensatz zur VR China ein kapitalistisches Wirtschaftssystem. Zwar gab es keine freien Wahlen, aber einen gewissen Grad an persönlicher Freiheit für die Bürgerinnen und Bürger. Statt einer stufenlosen Eingliederung Hongkongs in das kommunistische China, die den wirtschaftlichen Wohlstand Hongkongs hätte gefährden können, schlug die VR eine Sonderverwaltungszone vor.
Die chinesische Parteiführung brachte bereits Anfang der 1980er-Jahre die Idee von