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Vor 40 Jahren: Ende des Falklandkriegs

Redaktion

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Nach mehr als zwei Monaten endete am 14. Juni 1982 der Falklandkrieg zwischen Argentinien und Großbritannien. Das Blutvergießen hatte weitreichende Folgen.

Ein britischer Marineoffizier bewacht argentinische Soldaten, die in Goose Green (Ostfalkland), nach der Eroberung der Insel durch britische Soldaten, gefangen genommen wurden. (© picture-alliance/dpa, empics)

Am 14. Juni 1982 endete nach über 70 Tagen der sogenannte Falklandkrieg zwischen Interner Link: Argentinien und Interner Link: Großbritannien. An diesem Tag kapitulierten die argentinischen Streitkräfte, die zuvor die südamerikanische Inselgruppe besetzt hatten. Bei den Gefechten starben insgesamt etwa 900 Menschen.

Immer wieder hatte es zwischen Großbritannien und Argentinien Streit um die mehrere Hundert Kilometer vom argentinischen Festland entfernte Inselgruppe gegeben, die einst von Spanien beansprucht worden war. Seit 1833 erhob Argentinien Anspruch auf die kaum bewohnte und vom Vereinigten Königreich im gleichen Jahr besetzten Inseln. Streit zwischen beiden Ländern gab es auch um das lange Zeit unbewohnte Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln. Argentinien weigerte sich, den britischen Herrschaftsanspruch über die Archipele zu akzeptieren.

Ab Anfang der 1960er-Jahre begann die argentinische Regierung im Zuge der Entkolonialisierung ihre Gebietsansprüche auf die Falklandinseln aktiver zu vertreten. 1965 stärkte die Vollversammlung der Vereinten Nationen in einer Resolution die Position Argentiniens. Die Resolution forderte Großbritannien und Argentinien zu Verhandlungen auf, um den Gebietsstreit friedlich zu lösen.

Verhandlungen über den Status der Inseln

Mehrere britische Regierungen führten daraufhin in den folgenden Jahren mit Argentinien Gespräche über den Status der Inseln. Insbesondere die Labour-Regierungen waren zu Zugeständnissen bereit. Die Bevölkerung auf den Falklandinseln wollte jedoch nicht Teil Argentiniens werden. Daher verwies Großbritannien auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker und verlangte erhebliche Autonomierechte für die Bewohner der Falklandinseln.

Nach dem Militärputsch in Argentinien 1976 sank die Bereitschaft Großbritanniens, die Herrschaft über die damals weniger als 2000 Einwohner zählenden Inseln Argentinien zu überlassen. 1979 siegten bei den britischen Parlamentswahlen die konservativen Interner Link: Tories. Margaret Thatcher wurde Premierministerin.

Argentinischer Angriff auf die Falklandinseln

Die Militärjunta in Argentinien stand Anfang der 1980er-Jahre unter Druck. Die Generäle hatten einen Überwachungs- und Terrorstaat errichtet und ließen Oppositionelle foltern und entführen. Die weltweite Kritik an der Diktatur nahm zu. Zugleich war die wirtschaftliche Situation desolat, was zu großer Unzufriedenheit in der Bevölkerung führte. Die Forderung, auf den Falklandinseln solle künftig die argentinische Flagge wehen, war dagegen in dem Land enorm populär. Die Generäle hofften, von der Invasion politisch profitieren zu können.

Hunderte argentinische Soldaten besetzten in den frühen Morgenstunden des 2. April die Falklandinseln. Die wenigen dort stationierten britischen Soldaten leisteten Widerstand, wurden jedoch rasch überwältigt. Am Tag darauf besetzten argentinische Soldaten auch das 1400 Kilometer ostwärts gelegene Südgeorgien.

Großbritannien verlangte die Rückgabe der Inseln. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verurteilte die Invasion und forderte beide Seiten auf, eine friedliche Lösung zu finden. Die Europäische Gemeinschaft verhängte Wirtschaftssanktion gegen Argentinien, Frankreich stoppte seine Rüstungslieferungen. Vor allem die USA versuchten diplomatisch zu vermitteln. Weite Teile der britischen Öffentlichkeit, insbesondere im bürgerlichen Lager, forderten derweil ein militärisches Eingreifen.

Gescheiterte Vermittlungsversuche

Alle Vermittlungsversuche blieben letztlich erfolglos. Die Militärjunta unterschätzte die Entschlossenheit Großbritanniens, sein Überseegebiet zu verteidigen. Auch rechneten die Generäle nicht damit, dass die USA Großbritannien logistisch unterstützen würden, was letztlich aber geschah. Britische Truppen durften einen US-Stützpunkt nutzen, was die Rückeroberung der Falklandinseln erleichterte.

Im Laufe des Aprils verlegte Großbritannien zahlreiche Marineeinheiten sowie Luftstreitkräfte in die Region. Insgesamt umfasste die britische "Task Force" etwa 30.000 Soldaten. Die Argentinier hatten Landstreitkräfte in einer Stärke von etwa 13.000 Soldaten auf den Inseln stationiert. Am 1. Mai begann die britische Armee mit Luftschlägen sowie Geschützfeuer ihrer Kriegsschiffe mit der Rückeroberung des Archipels.

Militärische Niederlage und Ende der Diktatur in Argentinien

Es folgten teils heftige Gefechte. Ende Mai landeten britische Truppen auf den Falklandinseln. Es gelang ihnen in den folgenden Wochen, wichtige Teile der Inseln zu erobern. Nach der Kapitulation der argentinischen Truppen am 14. Juni kamen über 11.000 argentinische Soldaten in britische Gefangenschaft. Über 630 argentinische Soldaten und über 250 britische Soldaten starben insgesamt bei den Gefechten. Ohne gewaltsame Auseinandersetzungen gelang es Großbritannien zudem, Südgeorgien wieder unter seine Kontrolle zu bringen.

Die britische Öffentlichkeit feierte Premierministerin Thatcher für ihr Handeln. Ihre Konservative Partei konnte bei der Parlamentswahl 1983 deutlich zulegen. In Argentinien hatte die Niederlage letztlich das Ende der Diktatur zur Folge. Die argentinische Öffentlichkeit war entsetzt über das militärische Versagen der argentinischen Truppen. Im Juni 1982 trat General Leopoldo Galtieri als Staatspräsident zurück. Das Land gab sich in der Folge eine demokratische Regierungsform.

Das Verhältnis zwischen Großbritannien und Argentinien ist bis heute aufgrund des Krieges belastet. Erst 1989 schlossen beide Staaten offiziell Frieden und nahmen wieder diplomatische Beziehungen auf. Argentinien beansprucht die im Meeresboden rohstoffreiche Region jedoch bis heute für sich.

Mehr zum Thema:

Interner Link: Vor 40 Jahren: Beginn der Militärdiktatur in Argentinien (Hintergrund aktuell, März 2016)

Interner Link: Dossier Argentinien

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Interner Link: Roland Sturm: Entwicklung Großbritanniens seit 1945

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