Der Internationale Tag der Pflege am 12. Mai ist den rund 28 Millionen Menschen gewidmet, die derzeit weltweit in Pflegeberufen arbeiten. Der Aktionstag wurde 1965 vom Externer Link: International Council of Nurses (ICN), einem Zusammenschluss von 130 nationalen Pflegeverbänden, ins Leben gerufen. Das Datum des Tags der Pflege geht auf den Geburtstag der britischen Krankenschwester Florence Nightingale zurück, die als Pionierin der modernen Krankenpflege gilt.
In diesem Jahr wird der Tag der Pflege vor allem im Internet stattfinden. Im Jahr 2021 stehe der internationale Aktionstag laut ICN unter dem Motto Externer Link: "Nurses: A Voice to Lead - Eine Vision für die zukünftige Gesundheitsversorgung“. Im Mittelpunkt stehen dabei die Veränderungen und Innovationen in der Pflege und wie diese die Zukunft der Gesundheitsversorgung prägen werden.
Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege sowie die Diakonie Deutschland planen für den 12. Mai gemeinsame digitale Aktionen unter dem Motto Externer Link: "Pflege fragt – Politik antwortet", um sich für eine größere Anerkennung des Pflegeberufs in Deutschland einzusetzen.
Zusätzliche Belastungen durch Corona-Pandemie
Im Zuge der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Überlastung des Gesundheitssystems erhielt die Situation der Pflegekräfte, insbesondere auf den Intensivstationen, eine verstärkte öffentliche Aufmerksamkeit.
Die Pflegekräfte waren einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt, viele berichteten von einem erhöhten körperlichen und psychischen Arbeitsdruck. Zwischen Anfang April und Ende Juli 2020 sank die Zahl der Pflegekräfte um etwa 9.000, dies wird auch auf Kündigungen zurückgeführt.
Viele Menschen zeigten ihre Solidarität mit medizinischem Personal. Um den Einsatz der Pflegekräfte während der Corona-Pandemie zu würdigen, beschloss der Bundestag zudem im Herbst vergangenen Jahres einen Bonus von einmalig 1.500 Euro für alle, die im Jahr 2020 in der Altenpflege arbeiteten. Forderungen nach einer dauerhaft und deutlich besseren Entlohnung des Pflegeberufs schlugen sich bislang jedoch nicht in der Gesetzgebung nieder.
Geschichte des Pflegeberufs
Die ersten wesentlichen Schritte zur Professionalisierung des Pflegeberufs fanden bereits im 19. Jahrhundert statt. Im 20. Jahrhundert bauten viele Staaten den Pflege- und Gesundheitsbereich aus und setzten Standards, wodurch sich das Interner Link: pflegerische Berufsfeld weiter ausdifferenzierte.
Pflegerinnen und Pfleger unterstützen beim Essen, Anziehen oder Waschen, verabreichen aber z.B. auch, je nach Qualifikation, Medikamente, wechseln Verbände oder messen den Blutdruck. Heutzutage gliedern sich Pflegeberufsbilder nach Aufgabengebieten, wie die Alten- und Krankenpflege oder die Heilerziehungspflege. Die Tätigkeiten der Pflegekräfte sind je nach Einsatzgebiet und Ausbildungsweg sehr unterschiedlich. Es gibt ungelernte Pflegehilfskräfte, aber auch Pflegehelfer und -helferinnen, die je nach Bundesland eine ein- bis zweijährige Ausbildung absolviert haben. Eine klassische Berufsausbildung zur Pflegekraft dauert in der Regel drei Jahre und kann durch mehrjährige Weiterbildungen etwa im Bereich Intensivpflege, Palliativpflege oder Onkologie vertieft werden. Am 1. Januar 2020 führte das Pflegeberufegesetz die bisherigen Berufsausbildungen in den Pflegeausbildungen zur "Pflegefachfrau" oder zum "Pflegefachmann" zusammen. Zudem wurde ein sogenanntes „Pflegestudium“ eingeführt, das mit der Ausbildung verbunden werden kann.
Schon seit einigen Jahren bieten Universitäten und Fachhochschulen vermehrt pflegewissenschaftliche Studiengänge an, die u.a. für die Berufsfelder Pflegemanagement, Pflegequalitätsentwicklung und Pflegeforschung qualifizieren.
Mangel an Fachkräften
Im Jahr 2019 waren in Deutschland laut Bundesarbeitsagentur in der Alten- und Krankenpflege etwa 1,7 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Kliniken, Heime und ambulante Pflegedienste in Deutschland klagen seit Jahren über einen