Wäre der Täter mit seinem Attentat nicht gescheitert: Es wäre einer der schwersten
Live-Übertragung der Tat im Internet
Die Sicherheitsbehörden gehen von einer rechtsextremistischen Tat aus. Der damals 27-Jährige habe aus antisemitischen und rassistischen Motiven gehandelt.
Stephan B. filmte die Tat mit einer Helmkamera und übertrug die Bilder live ins Internet. In dem Video äußert er sich massiv judenfeindlich und bezieht sich auf
Das
Gerade diese Vernetzung löste zuletzt vermehrt Diskussionen über den
Forderung nach besserem Schutz für jüdisches Leben
Nach dem Anschlag von Halle forderten viele, jüdisches Leben in Deutschland besser zu schützen. Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Halle warf der Polizei vor, die Synagoge habe trotz einer entsprechenden Bitte keinen Polizeischutz erhalten. Die meisten Synagogen in Deutschland werden polizeilich bewacht.
Prozess dauert an
Stephan B. wurde nach der Tat festgenommen und sitzt seither in Untersuchungshaft. Er wurde im April 2020 angeklagt, im Juli begann der Strafprozess gegen ihn vor dem Oberlandesgericht Naumburg. Der Vorwurf lautet unter anderem auf zweifachen Mord und mehrfachen versuchten Mord. Aus Platzgründen wird im Landgericht Magdeburg verhandelt – das Interesse von Journalistinnen und Journalisten an dem Prozess ist groß. Der Angeklagte legte ein Geständnis ab und räumte ein, er habe an jenem Tag ein Massaker in der Synagoge anrichten wollen. Reue zeigte er laut Prozessbeobachtenden nicht. Zuletzt hatten mehrere Zeuginnen und Zeugen die Schrecken des Attentats anschaulich geschildert. Der Prozess dauert an.
Der erste Jahrestag
Zum Gedenken an die Opfer und Hinterbliebenen des Anschlags finden am 9. Oktober 2020 diverse Veranstaltungen und Aktionen in Halle statt. So soll unter anderem eine Schweigeminute eingelegt werden, Gedenktafeln sollen sowohl an der Synagoge als auch vor dem Imbiss, in dem eines der Todesopfer starb, eingeweiht werden. Auch eine zentrale Gedenkfeier ist geplant. Diese soll, um möglichst vielen trotz der Corona-Pandemie eine Teilnahme zu ermöglichen, an mehreren Orten in Halle als Livestream übertragen werden.
Anm. d. Red.: "In einer früheren Fassung stand in diesem Artikel "im australischen Christchurch". Wir haben dies korrigiert.