Am 11. April 1945 befreiten US-amerikanische Truppen das
KZ Buchenwald
Buchenwald war eines der größten Konzentrationslager auf deutschem Boden.
Zwischen 1937 und 1945 wurden hier insgesamt etwa 266.000 Menschen, darunter rund 27.000 Frauen, interniert.
Die Gedenkstätte Buchenwald hat insgesamt 38.049 Tote aus den Lagerunterlagen ermittelt; 748 von ihnen starben noch nach der Befreiung am 11. April an den Folgen der Lagerhaft.
Zählt man noch die in Buchenwald ermordeten unbekannten Kriegsgefangenen und die Menschen hinzu, die auf den Todesmärschen ums Leben gekommen sind, sind insgesamt 56.000 Menschen gestorben.
Errichtung des Lagers 1937
Das Interner Link: System der Konzentrationslager war das zentrale Instrument der nationalsozialistischen Terrorherrschaft. Unmittelbar nach der Machtübernahme 1933 begannen die Nazis damit, politische Gegner ohne Gerichtsurteil zu inhaftieren, zu foltern und zu ermorden. Von Sommer 1934 an hatte die SS die alleinige Kontrolle über das Lagerwesen. Neben der Ausschaltung politischer Gegner wurden die Konzentrationslager nun zum Instrument, die NS-Rassenpolitik durchzusetzen. Juden,
Auf dem Ettersberg nahe der Stadt Weimar begannen die Nationalsozialisten im Juli 1937 mit der Errichtung des Konzentrationslagers Buchenwald. Sie überführten am 15. Juli Insassen aus anderen Lagern – Sachsenhausen, Sachsenburg und Lichtenburg – und zwangen sie zum Aufbau der Infrastruktur und von Baracken zur Unterbringung der Gefangenen. Zu Jahresende 1937 waren 2.561 Menschen in Buchenwald interniert.
Folter und Mord
Mit dem weiteren Ausbau des Lagers wuchs auch das Ausmaß des Terrors. Im Oktober 1938 stieg die Zahl der Häftlinge in Buchenwald erstmals auf über 10.000 Menschen. Sie wurden Opfer von Folter und Gewaltexzessen der Aufseher, litten an Unterernährung und Epidemien. Die SS-Aufseher ließen Häftlinge, die zu fliehen versucht hatten, öffentlich hinrichten. Andere Gefangene wurden ab 1940 gezielt durch den Einsatz von Giftspritzen ermordet.
Nach dem
Zwangsarbeit
Schon in den Jahren vor Kriegsbeginn hatte das NS-Regime begonnen, die in Konzentrationslagern Internierten in Steinbrüchen oder Fabriken auszubeuten. Diese
Widerstand im Lager
Im Lager waren Antifaschisten aus zahlreichen europäischen Ländern interniert: Intellektuelle wie Stéphane Hessel aus Frankreich, der Schriftsteller und spätere spanische Kulturminister Jorge Semprún, drei ehemalige französische Ministerpräsidenten und andere sozialdemokratische, kommunistische und konservative Politiker sowie Geistliche. Sie etablierten in Buchenwald konspirative Netzwerke wie beispielsweise das kommunistische "Internationale Lagerkomitee" und versuchten, die Gewaltexzesse der SS im Rahmen des Möglichen einzudämmen.
Da die SS gewisse Organisations- und Verwaltungsaufgaben an Häftlinge delegierte – auch um sie zu spalten und Solidarisierung unter ihnen zu verhindern –, verfügte der Widerstand im KZ über kleine Schalthebel, um etwa bei der Einteilung zur Zwangsarbeit einzelne Genossen oder besonders geschwächte Mitinsassen vor dem sicheren Tod zumindest vorerst zu bewahren. 1938 musste der in Buchenwald inhaftierte Bauhaus-Architekt Franz Ehrlich auf Geheiß der SS den zynischen
Schwur von Buchenwald
Um den Opfern zu gedenken, kamen die Überlebenden am 19. April 1945 zusammen, um gemeinsam den Schwur von Buchenwald abzulegen: "Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht! Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel."
Im Sommer 1945 übergaben die US-Truppen das Lager an die sowjetische Militäradministration. Diese richtete dort das sogenannte "Speziallager Nr. 2" ein, eines von insgesamt zehn Lagern zur Internierung lokaler NS-Funktionsträger. Inhaftiert wurden aber auch Jugendliche und Denunzierte sowie politische Gegner der sowjetischen Besatzungsmacht. Allein im Winter 1946/47 verhungerten mehr als 7.000 der 28.000 Insassen. 1950 wurde das Lager endgültig aufgelöst.
Aufarbeitung und Erinnerung
In der Erinnerungskultur der DDR nahm Buchenwald eine zentrale Stelle ein, die Befreiung wurde zu einer "Chiffre der nationalen Erinnerungskultur“
Bis heute sind die Verbrechen im Konzentrationslager Buchenwald juristisch nicht umfassend aufgearbeitet. Im
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