Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Soldaten das
Auschwitz im System der Konzentrations- und Vernichtungslager
Nach der
Das Konzentrationslager Auschwitz wurde 1940 in der Nähe der Stadt Oświęcim im besetzten Polen errichtet. SS-Reichsführer Heinrich Himmler ordnete 1941 den Ausbau des Lagers an. Daraufhin entstand drei Kilometer entfernt das Arbeits- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, in dem zunächst vor allem sowjetische Kriegsgefangene interniert wurden. Die meisten von ihnen starben durch Hunger, Folter und Krankheiten oder wurden auf andere Weise ermordet. Im September 1941 wurde in Auschwitz erstmals das Giftgas Zyklon B eingesetzt.
Gleichzeitig begann die
Mehr als 90 Prozent der Opfer von Auschwitz waren jüdisch
In Auschwitz-Birkenau "selektierte" die SS an der sogenannten Rampe, wo die Deportationszüge ankamen, zwischen "Arbeitsfähigen" und jenen, die sofort ermordet werden sollten. Eine Mehrheit der Deportierten, darunter ältere und kranke Menschen, viele Frauen und Kinder, wurde als nicht arbeitsfähig angesehen und direkt in die Gaskammern getrieben. Zunächst wurde die Leichenhalle des Krematoriums I im Stammlager als Gaskammer genutzt. Ab 1943 wurden in Auschwitz-Birkenau vier Gaskammern betrieben. Die Leichen ließ man anschließend verbrennen. Wertsachen der Opfer wurden gesammelt und meist nach Deutschland verbracht.
Schätzungen des Museums Auschwitz zufolge waren unter den mindestens 1,1 Millionen Toten etwa eine Million Jüdinnen und Juden, die meisten von ihnen wurden aus Ungarn und Polen deportiert. Weitere 70.000 bis 75.000 Polinnen und Polen, 21.000
Versuch der Spurenbeseitigung am Ende des Krieges
Als Ende des Jahres 1944 sowjetische Truppen Richtung Westen vorrückten, begannen die Nationalsozialisten, die Spuren des industriellen Völkermords zu beseitigen. Zwischen dem 17. und dem 21. Januar 1945 wurden jene Häftlinge, die noch einigermaßen bei Kräften waren, zu "
Internationales Gedenken
Für die sechs Millionen Jüdinnen und Juden, die im
In Deutschland wird seit 1996 am 27. Januar mit dem "Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus" an die Verbrechen der NS-Herrschaft erinnert. Der damalige Bundespräsident Roman Herzog, der den Tag ins Leben gerufen hatte, bezog das Gedenken auf
Daher soll am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismussoll bewusst allen Opfern nationalsozialistischer Herrschaft gedacht werden. In den Bundesländern wird zu diesem Anlass Trauerbeflaggung angeordnet.
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen erklärte den 27. Januar im November 2005 zum "Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust". Er wurde zum ersten Mal im darauffolgenden Jahr begangen.
Gedenkstunde im Bundestag
Im Mittelpunkt der Gedenkstunde im Deutschen Bundestag am 27. Januar 2023 standen Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität im Nationalsozialismus verfolgt wurden. Dazu ergriffen mehrere Rednerinnen und Redner das Wort.
Nach einer Eröffnungsrede der Bundestagspräsidentin Bärbel Bas sprach die Holocaust-Überlebende Rozette Kats, die sich vor dem Hintergrund ihrer eigenen Biografie auch für sexuelle Minderheiten einsetzt. Im weiteren Verlauf der Gedenkstunde wurde die nationalsozialistische Verfolgung sexueller Minderheiten anhand der Lebensgeschichten von Opfern des Nationalsozialismus vorgestellt. Im letzten Teil der Gedenkstunde sprach Klaus Schirdewahn als Vertreter der queeren Community über die Bedeutung des Gedenkens an die im Nationalsozialismus verfolgten sexuellen Minderheiten.
Hinweis: Der Text wurde erstmals am 26.01.2021 veröffentlicht und wird hier leicht aktualisiert angeboten.