Der 18. Januar hat in den Interner Link: deutsch-französischen Beziehungen eine besondere Bedeutung. An diesem Tag wurde im Jahr 1871 im Spiegelsaal von Versailles das Deutsche Kaiserreich proklamiert. Und 48 Jahre später, ebenfalls am 18. Januar, begann im französischen Außenministerium die Pariser Friedenskonferenz. Vertreter aus insgesamt 32 Ländern verhandelten hier die Friedensbedingungen nach dem
Am Ende der Pariser Friedenskonferenz stand der Versailler Vertrag - ein Dokument, das Europa und die Welt politisch und territorial neu zu ordnen versuchte. Gleichzeitig waren die Verhandlungen auch die Geburtsstunde des
Der "Rat der Vier" bestimmt die Verhandlungen
Die vier Delegationsleiter der Siegermächte des Ersten Weltkriegs, also die USA, Frankreich, Großbritannien und Italien, dominierten die Verhandlungen in Paris. So tagte der "Rat der Vier" in 145 geschlossenen Sitzungen. Seine Beschlüsse wurden später von der Vollversammlung der Konferenz verabschiedet.
In Bezug auf die Mittelmächte – also Deutschland, Österreich-Ungarn, Bulgarien und das Osmanische Reich – , die nicht in die Friedenskonferenz eingebunden wurden, handelte der "Rat der Vier" entgegen der Grundidee des Völkerbundes, der zufolge alle Staaten an internationalen Entscheidungen gleichermaßen beteiligt werden sollten. Zudem blieb die Neuordnungspolitik weiterhin von kolonial-imperialistischen Interessen bestimmt. Dies wird von Historikern als Geburtsfehler der Nachkriegsordnung gewertet.
Der Entwurf des Versailler Vertrages wurde am 7. Mai 1919 einer deutschen Delegation vorgelegt. Deutschland sollte 13 Prozent seines Territoriums verlieren, darunter Elsass-Lothringen, Posen und Westpreußen. Ferner wurde das Saargebiet unter die Verwaltung des Völkerbundes gestellt, ebenso wie die deutschen Kolonien in Afrika und Asien. Über die Gebiete in Nordschleswig und Oberschlesien sollte es Volksabstimmungen zum Verbleib im Reich geben. Das Rheinland wurde auf 15 Jahre zum besetzten Gebiet erklärt. Die Größe der Reichswehr wurde auf 100.000 Soldaten beschränkt, außerdem sollte Deutschland Reparationszahlungen in noch nicht näher definierter Gesamthöhe zahlen. Allein bis 1921 wurde eine erste Rate von 20 Milliarden Goldmark gefordert. Artikel 231 des Friedensvertrags wies Deutschland außerdem die Alleinschuld für den Kriegsausbruch zu.
"Pariser Vorortverträge"
Wochenlang gab es heftige Kontroversen über die Annahme des Vertrags. Ministerpräsident Philipp Scheidemann (SPD) sagte damals: "Welche Hand müsste nicht verdorren, die sich und uns in diese Fessel legt." Er trat am 12. Mai 1919 von seinem Amt zurück. Am 16. Juni stellten die Siegermächte den Deutschen ein Ultimatum: Sollten sie nicht binnen sieben Tagen den Vertrag ratifizieren, würden die Kriegshandlungen wieder aufgenommen werden. Am vorletzten Tag der Frist nahm die Nationalversammlung den Vertrag an. Am 28. Juni 1919 - auf den Tag genau fünf Jahre nach dem Attentat in Sarajevo - wurde das Dokument unterzeichnet.
Der Vertrag von Versailles war der erste von insgesamt fünf so genannten Pariser Vorortverträgen, die den unterlegenen Staaten des Ersten Weltkriegs von den Siegermächten zur Unterschrift vorgelegt wurden. Sie alle wurden auf der Pariser Konferenz konzipiert. Der Vertrag von Sèvres mit dem Osmanischen Reich wurde im Jahr 1923 noch durch den Vertrag von Lausanne in Teilen zu Gunsten der
Folgen bis heute sichtbar
Die Pariser Friedensverhandlungen hatten weitreichende Konsequenzen, die teilweise bis heute nachwirken. Während des Ersten Weltkriegs etwa hatten die Entente-Mächte aus strategischen Gründen die arabische Revolte gegen die Osmanische Herrschaft unterstützt und den Aufständischen Hoffnung auf einen panarabischen Nationalstaat gemacht. Doch in Paris wurde klar, dass Frankreich und Großbritannien sich den Nahen Osten gemäß des