Das oberste Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO – auf Englisch World Health Organization) ist, "ein Höchstmaß an Gesundheit für alle Völker" Externer Link: (Artikel 1, Satzung WHO) zu schaffen. Gesundheit wird dabei nicht bloß als Abwesenheit akuter Krankheiten definiert, sondern als "Zustand vollkommenen physischen, geistigen und sozialen Wohlbefindens". Um dieses Ziel zu verwirklichen, übernimmt die Organisation die internationale Koordination im Gesundheitsbereich, unterstützt die Mitgliedsländer mit fachlicher und technischer Expertise und vernetzt sie untereinander.
Erfolge der WHO
Die Arbeitsbereiche der WHO haben sich im Laufe seiner 70-jährigen Geschichte erweitert. Zu Beginn ging sie vor allem gegen Infektionskrankheiten vor. Als einer der ersten erfolgreichen Maßnahmen gilt die flächendeckende Behandlung der Tropenkrankheit Frambösie, an der in den 1950er-Jahren hunderte Millionen Menschen erkrankten und die ohne Behandlung zu schweren Behinderungen führt. Im Rahmen einer WHO-Kampagne wurden 300 Millionen Menschen in 46 Ländern mit Penizillin gegen die Krankheit versorgt. Als größter Erfolg der bisherigen WHO-Geschichte gilt die Ausrottung der
Weltgesundheitsorganisation - WHO
Die Weltgesundheitsorganisation hat heute 194 Mitglieder, das ist ein Land mehr als den Vereinten Nationen angehören. Vertreterinnen und Vertreter alle Mitgliedsstaaten treffen sich einmal im Jahr am Sitz des WHO-Hauptbüros in Genf zur Weltgesundheitsversammlung, um die aktuellen Ziele, Richtlinien und Arbeitsschwerpunkte zu beschließen. Es geht dabei um den internationalen Kampf gegen übertragbare Krankheiten, globale Impfkampagnen, weltweite Standards in der Gesundheitsversorgung und um Wege zur Verbesserung der Gesundheitsförderung. In den Exekutivrat, der die Beschlüsse der Vollversammlung umsetzt, werden alle drei Jahre 34 internationale Gesundheitsexperten und -expertinnen gewählt. Sie sind auch im Katastrophenfall verantwortlich, der zum Beispiel während der Ebola-Epidemie ausgerufen wurde. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den sechs Regionalbüros erheben und analysieren außerdem regelmäßig Gesundheits- und Krankendaten. Für die Umsetzung bestimmter Zielsetzungen werden sogenannte Allianzen gegründet. Diese werden in öffentlich-privater Partnerschaft finanziert. Drei Viertel des Budgets der Globalen Allianz für Impfstoffe und Immunisierung stammt zum Beispiel von der Bill & Melinda Gates-Foundation. Ausführliche Information zur Weltgseundheitsorganisation finden Sie hier.
Ungesunder Lebenswandel rückt in den Fokus
Neben der Krankheitsbekämpfung spielt die allgemeine Verbesserung der Gesundheit in der Arbeit der WHO seit Jahren eine wachsende Rolle. Im Jahr 1986 wurde die Externer Link: "Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung" erlassen, die der umfassenden Gesundheitsdefinition der WHO Rechnung trägt. Dort heißt es, dass alle Menschen zu einem höheren Maß an Selbstbestimmung und Eigenverantwortung für ihre Gesundheit befähigt werden sollen. Zum ersten Mal wurden Übergewicht, Rauchen oder Alkoholkonsum als Gesundheitsrisiken identifiziert. Im Jahr 2005 verabschiedeten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Vollversammlung die "Rahmenkonvention Tabakkontrolle", ein rechtsverbindliches Übereinkommen im Kampf gegen das Rauchen. In der Folge wurden Zigarettenwerbung sowie -verpackungen mit Warnhinweisen versehen. Bis heute gibt es eine solche Konvention zur Kontrolle von Interner Link: Alkohol nicht. Zuletzt war die WHO mit Themen in den Schlagzeilen, die vor allem den Lebenswandel in Industrieländern problematisieren. Im Oktober 2015 etwa warnte die Internationale Agentur für Krebsforschung, die der WHO unterstellt ist, in einer Studie davor, dass der Konsum großer Mengen von verarbeitetem Fleisch das Darm- und Magenkrebs-Risiko erhöhe. Rotes Fleisch (also das Muskelfleisch etwa von Rind, Schwein, Lamm, Kalb, Schaf, Pferd und Ziege) stuften die Experten generell als "wahrscheinlich krebserregend" ein, Für den Bericht werteten 22 internationale Experten und Expertinnen über tausend epidemiologische Studien zu rotem und verarbeitetem Fleisch aus. Für die Ergebnisse bekam die WHO auch Kritik: So warfen etwa Fleischproduzenten der WHO eine Verunsicherung der Verbraucher und Verbraucherinnen vor.
Nach Ebola: WHO verspricht grundlegende Reformen
Infektionskrankheiten beschäftigen die WHO weiter, vor allem