Von den 193 Mitgliedstaaten der
Externer Link: "Den Versprechen Taten folgen lassen“ lautet der Titel des Berichts von Februar 2018 durch die
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Seit über hundert Jahren demonstrieren Frauen am 8. März für eine Gleichstellung der Geschlechter. Eine aktuelle Studie der Organisation UN Women zeigt, dass Frauen weltweit nach wie vor stark benachteiligt sind.
Von den 193 Mitgliedstaaten der
Externer Link: "Den Versprechen Taten folgen lassen“ lautet der Titel des Berichts von Februar 2018 durch die
Drei Jahre nach Verabschiedung der "Agenda 2030“ stellt der Bericht "Den Versprechen Taten folgen lassen“ fest, dass großer Handlungsbedarf im Hinblick auf die Situation von Mädchen und Frauen besteht. Wo auch immer Armut herrscht, seien Frauen am stärksten betroffen. Für den länderübergreifenden Bericht werteten die Verfasser und Verfasserinnen lokale soziale Statistiken aus, verglichen sie und kamen zu folgenden Ergebnissen:
Weltweit hat jede fünfte Frau in den letzten zwölf Monaten physische Gewalt durch einen Intimpartner erlebt. Dennoch gibt es 49 Länder, die kein Gesetz zur häuslichen Gewalt gegen Frauen haben. UN Women nennt Gewalt gegen Frauen eine "Pandemie, die alle Staaten betrifft“.
Mindestens 200 Millionen Frauen leben mit einer Genitalverstümmelung.
15 Millionen Mädchen im Grundschulalter werden nie die Chance erhalten, lesen oder schreiben zu lernen. Das sind 50 Prozent mehr als bei gleichaltrigen Jungen.
Weltweit gerechnet liegt der geschlechtsbedingte Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen noch immer bei 23 Prozent.
In nationalen Parlamenten finden sich weltweit weniger als ein Viertel weibliche Politikerinnen.
In verschiedenen Ländern formiert sich auf der Basis eines wachsenden Konservativismus und extremistischer Entwicklungen Widerstand gegen Frauenrechte. Wer die Menschenrechte von Frauen verteidigt, so der Bericht, werde vielerorts von staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren bedroht.
Anhand verschiedener Fallstudien zeigt der Bericht, wie und wo Handlungsbedarf für die Politik besteht, um die Position von Frauen und Mädchen zu stärken. So zeigt ein Beispiel aus
Die Initiative zu einem Internationalen Frauentag stammt von der deutschen Sozialistin Clara Zetkin. Auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz 1910 in Kopenhagen schlug sie die Einführung eines solchen Tages vor, inspiriert von der Sozialistischen Partei Amerikas (SPA), die in den USA bereits einen nationalen Kampftag für das Frauenstimmrecht ausgerufen hatte. Der erste Frauentag wurde am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich-Ungarn und der Schweiz gefeiert. Hauptthema der ersten Jahre war die Forderung nach dem Wahlrecht für Frauen. Seit 1921 findet der internationale Frauentag am 8. März statt.
In vielen Ländern ist der 8. März ein gesetzlicher Feiertag – darunter einige Staaten Afrikas, aber auch Russland, Ukraine, Vietnam und die Mongolei. Viele Städte in Deutschland veranstalten an diesem Tag Kulturprogramme mit Musikkonzerten und politischen Diskussionen. In diesem Jahr dürfte besonders die weltweite Sexismus-Debatte („#MeToo“) Thema sein. UN Women sieht darin eine „noch nie dagewesene“, weltweite Bewegung für die Rechte der Frauen: Themen wie sexuelle Belästigung, Gewalt gegen Frauen und Diskriminierung seien dank der Debatte nun in den Schlagzeilen. Auf der ganzen Welt wachse die Entschlossenheit zur Veränderung.
Mädchen, die in Armut hineingeboren werden, haben dem Bericht zufolge fast keine Chance, ihr zu entkommen. Die Politik müsse laut UN Women im Zuge der Agenda 2030 dafür sorgen, dass dieser Teufelskreis durchbrochen wird.
Ein Schlüssel, so der Bericht, seien Investitionen in Bildung und in Kinderbetreuung. Wenn Frauen weltweit weniger Zeit mit unbezahlter Familienarbeit verbringen müssten, bliebe mehr Zeit, sich Zugang Bildung und zu bezahlter Arbeit zu verschaffen. Außerdem könnten Kinder dann mit besserer Nahrung versorgt werden und hätten größere Chancen, gesund zu bleiben.
Eine weitere Forderung des Berichts betrifft die Systematik der Datensammlungen und Statistiken zu sozialen Aspekten in den einzelnen Ländern: Häufig fehle in sozialen Analysen eine konsequente Geschlechterdifferenzierung. Dadurch würde die Diskriminierung von Frauen verschleiert.
Mit der Agenda 2030 habe man sich weltweit darauf verständigt, "niemanden zurückzulassen“, sagte UN Women Exekutivdirektorin Phumzile Mlambo-Ngcuka bei der Vorstellung des Berichts in New York am 14. Februar 2018. Das werde nicht gelingen, "wenn wir keine Fortschritte bei der Gleichstellung der Geschlechter erreichen“. Der Bericht und seine Daten seien ein "dringendes Signal, jetzt zu handeln“.
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