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Auch wenn der Thesenanschlag selbst sehr wahrscheinlich so nie stattgefunden hat, markiert dieser Tag in der kollektiven Erinnerungspolitik den Beginn der
Kulturprägende Bedeutung der Reformation
Luther forderte nicht nur Glaubens- und Gewissensfreiheit, sondern in Ansätzen auch ein Recht auf Bildung, das unabhängig von der sozialen Herkunft besteht. Und weil jeder "Zugang zu Gottes Wort" haben sollte, übersetzte Luther die Bibel ins Deutsche. Die
Reformationstag 2017 als gesamtdeutscher Feiertag
Die Bundesregierung hat seit 2011 rund 50 Millionen Euro für Hunderte Kulturprojekte im Rahmen des Reformationsjubiliäums und für die Sanierung von Reformationsstätten zur Verfügung gestellt. Dieses Jahr ist der 31. Oktober außerdem einmalig bundesweit gesetzlicher Feiertag. Die westdeutschen Länder und Berlin haben dafür entsprechende Verordnungen erlassen. In den ostdeutschen Ländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist der Reformationstag bereits seit der Wiedervereinigung 1990 Feiertag.
Reformationsjahr ohne antikatholische Töne
Auch wenn die Besucherzahlen bei vielen Veranstaltungen hinter den Erwartungen der Veranstalter zurückgeblieben sind. Die Evangelische Kirche Deutschlands (EKD) zieht bislang ein zufriedenes Resümee aus dem bisherigen Festjahr. Der EKD-Ratsvorsitzende und bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm zeigte sich bei einer Presseveranstaltung in Berlin zufrieden. Er sei "dankbar für ein friedliches und weltoffenes Reformationsjubiläum", das "ein Jubiläum ohne nationalistische und anti-katholische Stoßrichtung" gewesen sei. Daraus werde man "viel ökumenischen Rückenwind" mitnehmen. Diese Einschätzung teilt auch der Münchner Erzbischof und Vorsitzende der Katholischen Bischofskonferenz, Reinhard Marx, der die versöhnlichen Töne während des Reformationsjahres lobte.
Veranstaltungen
Zum Finale des Reformationsjubiläums am 31.10.2017 finden in ganz Deutschland zahlreiche Veranstaltungen statt. Allen voran eine Reihe von Gottesdiensten in der "Lutherstadt" Wittenberg, wo zum staatlichen Festakt am Abend auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erwartet werden.