Wenige Tage nach dem Externer Link: Mauerbau 1961 fallen die ersten Todesschüsse auf Menschen, die von der DDR in die Bundesrepublik Deutschland fliehen wollen. Im Westen herrscht darüber große Empörung, aber auch Hilflosigkeit. Man ist sich dessen bewusst, dass man kurzfristig die Gewaltakte weder verhindern noch juristisch verfolgen kann. Der Regierende Bürgermeister von
Die Konferenz der Justizminister der Bundesrepublik beschließt am 27. Oktober 1961, eine Zentrale Erfassungsstelle der Landesjustizverwaltungen einzurichten. Die Aufgabe wird Niedersachsen als dem Bundesland mit der längsten Grenze zur DDR übertragen. Sitz der Zentralstelle ist Salzgitter.
Ermittlung gegen Menschenrechtsverletzungen in der DDR
Am 24. November 1961 nimmt die Behörde ihre Arbeit auf. Grundstock sind die Ermittlungsakten über 50 Gewaltakte, darunter Todesschüsse auf Flüchtende, an der Berliner Mauer.
"Salzgitter", wie die Zentrale Erfassungsstelle kurz genannt wird, registriert alle bekannt werdenden politisch motivierten Unrechtshandlungen innerhalb der DDR. Dazu gehören politische Urteile, Misshandlungen in Ermittlungsverfahren und im
1980: DDR verlangt Abschaffung der Erfassungsstelle
Nach der internationalen
Allerdings verliert die innerdeutsche Grenze auch durch kleinere Korrekturen, wie den
1984: SPD fordert die Auflösung der Erfassungsstelle
Doch setzt man im Westen nun stärker auf Gespräche als auf Konfrontation und laute Proteste. Die Wiedervereinigung und eine Strafverfolgung der SED-Täter scheinen in weite Ferne gerückt. Die SED-Führung ist für Politiker aller Parteien zum begehrten Gesprächspartner geworden. Zur gleichen Zeit gegen die Verantwortlichen in der DDR Material für künftige Strafprozesse zu sammeln, scheint jetzt auch im Westen für viele kontraproduktiv zu sein.
Besonders SPD-Politiker sehen in der Erfassungsstelle ein Relikt des
Mehrere Zehntausend Gewaltakte dokumentiert – Grundlage für spätere Aufarbeitung
Dokumente über 42.000 Gewaltakte sammelte die Zentrale Erfassungsstelle Salzgitter zwischen 1961 und 1992. Nach dem Zusammenbruch der DDR erweist sich das Material als sehr hilfreich für die Aufarbeitung des DDR-Unrechts. Unter anderem finden sich wichtige Dokumente für die
Heutige Nutzung der Akten
Die Aktenbestände sind mittlerweile dem
Rückblickend räumen heute auch manche Kritiker und Kritikerinnen der Zentralen Erfassungsstelle ein, dass sie eine wichtige Aufgabe bei der