Mehr als die Hälfte aller Menschen weltweit lebt in Städten. Waren es im Jahr 2014 noch 54 Prozent, könnten 2050 Prognosen zufolge schon zwei Drittel der Weltbevölkerung in städtischen Räumen leben. Wachsende Urbanisierung stellt Staaten weltweit vor verschiedene Herausforderungen: Geeignete Infrastrukturen müssen geschaffen werden, um mit starkem Bevölkerungszuwachs umzugehen. Armut und soziale Ungleichheit in Städten sind ebenfalls Themen von globaler Bedeutung.
Vom 17. bis 20. Oktober 2016 trafen sich in Quito (
Seit der letzten Habitat-Konferenz im Jahr 1996 ist die Zahl der Menschen, die in Städten leben, um 1,4 Milliarden angestiegen, vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländern.
Themen und Ziele der Habitat-III-Konferenz
Das Ziel der dritten Habitat-Konferenz war es, die politische Verpflichtung zu einer nachhaltigen urbanen Entwicklung zu erneuern. Darüber hinaus haben die Mitgliedstaaten der UN-Generalversammlung beschlossen, im Rahmen der Konferenz die bisherigen Ergebnisse zu bewerten sowie neue Herausforderungen zu ermitteln und anzugehen.
Auf dem Programm standen Themen wie Migration und Flüchtlinge in urbanen Gebieten, Wohnungsbau, Transport und Mobilität, Energieversorgung sowie urbane Ökosysteme und Ressourcenmanagement.
New Urban Agenda
Mit der Externer Link: New Urban Agenda wollten die Teilnehmenden außerdem ein zukunfts- und handlungsorientiertes Dokument verabschieden. Die New Urban Agenda soll nationalen, regionalen und lokalen Regierungen sowie relevanten Interessenvertretern als Instrument dienen, um eine nachhaltige Stadtentwicklung zu erreichen. Mit ihr sollen neue Wege aufgezeigt werden, wie Städte und Siedlungen geplant, finanziert, entwickelt und regiert werden können. Auf diese Weise soll sie dazu beitragen, Armut und Hunger zu beenden, Ungleichheit zu reduzieren sowie ein kontinuierliches, inklusives und nachhaltiges Wachstum zu fördern.
Die New Urban Agenda ist jedoch nicht bindend, sondern soll Städten, UN-Mitgliedsstaaten,
Rückblick: Die Habitat I in Kanada 1976
Alarmiert durch das schnelle und unkontrollierte urbane Wachstum, insbesondere in den Entwicklungsländern, berief die Generalversammlung der Vereinten Nationen 1976 in Vancouver die erste Wohn- und Siedlungskonferenz (Conference on Human Settlements) – Habitat I – ein. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte das Thema Urbanisierung keine bedeutende Rolle gespielt. Damals lebten noch zwei Drittel der Weltbevölkerung im ländlichen Raum.
Während der Habitat I wurden die Externer Link: Vancouver Declaration on Human Settlements sowie der Vacouver Action Plan verabschiedet. Damit wurden auf internationaler Ebene die ersten Strategien formuliert, um urbanes Wachstum zu kontrollieren.
Infolge der Konferenz wurde 1977 das UN Centre for Human Settlements (die Vorgänger-Organisation der heutigen Behörde UN-Habitat) gegründet.
1996: Die Habitat II in Istanbul
1996 organisierte die Generalversammlung der Vereinten Nationen in Istanbul die zweite Habitat-Konferenz. In ihrem Verlauf räumten die 171 teilnehmenden Regierungen eine globale Verschlechterung der Lebensbedingungen ein und nahmen mit der Externer Link: Habitat Agenda einen strategischen Handlungsplan an, der über 100 Verpflichtungen und 600 Empfehlungen enthielt. Als wesentliche Punkte für eine Verbesserung der Lebensqualität innerhalb der urbanen Gebiete und menschlichen Siedlungen benannte die Habitat Agenda u. a. richtige Stadtplanung, Zugang zur Grundversorgung und Ausbau der Infrastruktur. Die Teilnehmer formulierten darüber hinaus die Ziele, für alle Menschen eine angemessene Unterkunft sicherzustellen und eine nachhaltige Entwicklung menschlicher Siedlungen in der urbanisierten Welt zu garantieren.
Ergebnisse der Habitat-III-Konferenz
Auf der dritten Habitat-Konferenz in Quito wurde die New Urban Agenda unter dem Titel Quito Declaration on Sustainable Cities and Human Settlements for All verabschiedet. Mit ihr bekennen sich die UN-Mitgliedstaaten dazu, Städte stärker in ihre Politik einzubeziehen und die Bedingungen zur Verwirklichung einer nachhaltigen und integrierten Stadtentwicklung zu verbessern.
Wie Städte und Staaten weltweit die Empfehlungen von Quito umsetzen werden, bleibt abzuwarten. Die Erklärung ist rechtlich nicht bindend.