Am 3. Mai 1991 verabschiedeten afrikanische Journalisten und Verleger die als Deklaration von Windhoek bekannte Erklärung zur Förderung unabhängiger und pluralistischer Medien in Afrika. Anlass war ein UNESCO-Seminar in der namibischen Hauptstadt Windhoek. Die Unterzeichnenden erinnerten an Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, der die Meinungsfreiheit und die freie Meinungsäußerung als grundlegende Menschenrechte benennt. Sie machten in ihrer Deklaration deutlich, dass eine unabhängige, freie und pluralistische Presse für das Entstehen und die Weiterentwicklung von Demokratien sowie für die wirtschaftliche Entwicklung unerlässlich sei. Die Presse sollte unabhängig von politischer und wirtschaftlicher Kontrolle sowie von Regierungseingriffen agieren können.
Auf diese Deklaration von Windhoek folgten weitere regionale Verpflichtungserklärungen, wie beispielsweise die Deklaration von Alma Ata (Oktober 1992). Auf Empfehlung der
Guillermo Cano-Preis an Dawit Isaak
Jährlich am 3. Mai verleiht die UNESCO zudem den Guillermo Cano-Preis für Journalisten, die wegen ihrer Arbeit inhaftiert, bedroht, angegriffen oder ermordet wurden. Guillermo Cano war ein kolumbianischer Journalist, der Drogenkartelle in seinem Land kritisiert hatte. Er wurde1986 in Bogotá ermordet. In diesem Jahr geht der Preis an Dawit Isaak. Der schwedisch-eritreische Journalist wurde 2001 in Eritrea inhaftiert. 2005 gab es ein letztes Lebenszeichen von ihm. Seither gilt er als verschollen.
Reporter ohne Grenzen: Lage hat sich weltweit verschlechtert
Auch die internationale Organisation "Externer Link: Reporter ohne Grenzen" (ROG) veröffentlicht jährlich eine weltweite Rangliste der Pressefreiheit, bei der die Presse- und Informationsfreiheit in 180 Ländern bewertet wird. Die Erhebung erfolgt mit Hilfe eines Fragebogens zu den Aspekten unabhängiger journalistischer Arbeit. Den Fragebogen verschickt die Organisation an Journalisten, Wissenschaftler, Juristen, Menschenrechtsverteidiger und sowie an das eigene Korrespondentennetzwerk. Hinzu kommen von ROG ermittelte Zahlen von Übergriffen, Gewalttaten und Haftstrafen gegen Journalisten.
Laut der aktuellen, am 26. April 2017 veröffentlichten Rangliste der Pressefreiheit sind die Freiräume von Journalisten im Jahr 2016 in allen Weltregionen kleiner geworden. In knapp zwei Dritteln der 180 Länder, die ROG untersucht hat, sei die Pressefreiheit zurückgegangen.
Reporter ohne Grenzen bemängelt insbesondere, dass sich auch in Demokratien die Lage für Journalisten verschlechtert habe. Politiker würden demnach zunehmend Einfluss auf die Medien nehmen, schränkten die Pressefreiheit gesetzlich ein und schürten Medienfeindlichkeit. So seien Journalisten in vielen Ländern zunehmend verbalen Angriffen ausgesetzt. Ihre Arbeit würde durch Gesetze beeinflusst, die die
Des Weiteren prangert "Reporter ohne Grenzen" das rücksichtlose Vorgehen einzelner Regierungen gegen Medien an, wie beispielsweise in Ägypten oder Burundi. Seit dem Putschversuch im vergangenen Jahr habe sich
Einzelne Entwicklungen im Detail
Den ersten Platz der "Rangliste der Pressefreiheit 2017" von "Reporter ohne Grenzen" belegt
Mindestens 74 Journalisten wurden laut ROG im Jahr 2016 wegen ihrer Arbeit weltweit getötet. 53 von ihnen seien wegen ihrer journalistischen Arbeit gezielt angegriffen und 21 Journalisten seien im Einsatz getötet worden.
Als gefährlichste Länder für die journalistische Arbeit im Jahr 2016 nennt ROG Interner Link: Syrien,
Interner Link: Pöttger, Horst: Pressefreiheit in Deutschland Interner Link: Branahl, Udo und Tobias Eberwein: Was Medien dürfen und sollen: Sensation und Gesetze Interner Link: Behmer, Markus et al.: Wer Journalisten sind und wie sie arbeiten Interner Link: Ruppert, Max: Journalisten im Netz: Anonyme Schwärme und andere Herausforderungen