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Vom 25. bis 27. September 2015 treffen sich die Staats- und Regierungschefs der Weltgemeinschaft zum UN-Gipfel in New York. Sie wollen sich dort
verpflichten, bis zum Jahr 2030 17 Entwicklungsziele umzusetzen. Diese "Global Goals for Sustainable Development" sollen auf der im Jahr 2015 endenden Millennium-Development-Goals-Agenda aufbauen und einlösen, was von dieser bisher unerfüllt geblieben ist.
Der erste der 17 Punkte zielt auf die Beendigung aller Arten von Armut. In 15 Jahren soll kein Mensch von weniger als 1,25 US-Dollar am Tag leben
müssen. Der Anteil der von Armut betroffenen Menschen soll in jedem Land um mindestens die Hälfte sinken; soziale Sicherungsnetze sollen Arme insbesondere vor den Auswirkungen ökonomischer, sozialer und ökologischer Krisen schützen. Laut UN leben weltweit aktuell 836 Millionen Menschen unter der 1,25-Dollar-Grenze. 1990 waren es noch 1,9 Milliarden.
Kein Mensch soll im Jahr 2030 mehr hungern müssen. Dafür sollen unter anderem kleine Nahrungsmittelerzeuger – bäuerliche Familienbetriebe etwa
– unterstützt und geschützt werden. Jegliche Exportsubventionen für Agrarprodukte sollen gestrichen werden. Jedes dritte Kind ist heute mangelernährt, insgesamt haben fast 800 Millionen Menschen unzureichenden Zugang zu gesundem und nahrhaftem Essen.
Würden die neuen Entwicklungsziele der UN vollständig erreicht, dann wäre jeder Mensch in der Welt ausreichend mit Medikamenten, medizinischer
Behandlung, Impfungen und einer Krankenversicherung versorgt. Um ein gesundes Leben sicherzustellen, sollen die Mütter-, Säuglings- und Kindersterblichkeit reduziert und globale Pandemien wie HIV/Aids und Tuberkulose beendet werden. Die Aufnahme zeigt demonstrierende Aktivisten aus der Ukraine, die von ihrer Regierung fordern, HIV-positive Menschen mit den nötigen Medikamenten zu versorgen.
Anlässlich des Weltalphabetisierungstages am 8. September 2015 machte die UNESCO darauf aufmerksam, dass weltweit 757 Millionen Menschen als
Analphabeten gelten. Der Zugang zu freier, gleichberechtigter und guter Bildung ist deshalb Teil der UN-Agenda für nachhaltige Entwicklung. Bildung soll allen Menschen zur Verfügung stehen – egal welchen Geschlechts, ob sie mit einer Behinderung leben oder sich wie Asylsuchende in Notsituationen befinden.
Dieses Bild zeigt Frauen, die in Marokkos Hauptstadt Rabat gegen geschlechtsspezifische Diskriminierung protestieren. Der Bekämpfung jedweder Form
von Diskriminierung von und Gewalt gegen Frauen und Mädchen, von Barrieren beim Zugang zu sozialen Rechten, Landnutzung und zum Wirtschaftsleben soll sich die Weltgemeinschaft bis 2030 verpflichten. Dazu gehört, dass auch die unbezahlte Haus- und Familienarbeit wertgeschätzt wird, die bis heute vor allem Frauen verrichten.
Laut UN haben heute 91 Prozent der Weltbevölkerung einen besseren Zugang zu Trinkwasser als noch 1990. Doch für viele sind durch Abwässer
verschmutzte Flüsse – wie hier im Bild der Nil in Ägypten – noch immer die einzige Wasserquelle. Internationale Kooperationen sollen helfen, die Versorgung der Menschen mit Wasser und sauberen sanitären Anlagen weiter zu verbessern. Zwischen 2,1 und 2,4 Milliarden Menschen müssen heute ihre Notdurft unter freiem Himmel verrichten.
Einen erheblichen Teil der globalen Energieversorgung sollen im Jahr 2030 Sonne, Wind und andere erneuerbare Ressourcen garantieren. Auch die
Energieeffizienz soll sich bis dahin mindestens verdoppeln. Hierfür müssen die Investitionen in Forschung, Entwicklung und internationale Kooperationen steigen. So soll jeder Mensch in den Genuss von bezahlbarer, moderner und sicherer Energie kommen.
Die Bekämpfung von Arbeitslosigkeit und prekären Beschäftigungsverhältnissen ist eine der Aufgaben, denen sich UN-Mitgliedsstaaten stellen
müssen. Schon in den nächsten fünf Jahren soll die vielerorts grassierende Jugendarbeitslosigkeit gesenkt werden. 2025 soll Kinderarbeit weltweit der Vergangenheit angehören. Für die am wenigsten entwickelten Länder der Erde peilt die Entwicklungsagenda ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um sieben Prozent jährlich an.
Eine belastbare Infrastruktur – von Straßen über Stromversorgung bis hin zum Internetanschluss – ist eine wesentliche Voraussetzung für
nachhaltiges Wachstum, ebenso wie eine möglichst innovative Industrie. Der Anteil der Industrie an der Wertschöpfung soll weltweit steigen und grüne Technologien wie die Elektromobilität – im Bild zu sehen ist eine Elektroautofabrik in Kalifornien – sollen dabei eine gewichtige Rolle spielen.
Weltweit wächst die Ungleichverteilung von Einkommen und Vermögen: Laut Internationalem Währungsfonds entfällt inzwischen fast die Hälfte des
globalen Reichtums auf das oberste Prozent der Bevölkerung. Diese sich beschleunigende Entwicklung geht auf Kosten der unteren 90 Prozent. Dies durch Steuer- und Ausgaben-, Lohn- sowie Sozialpolitik umzukehren, ist das zehnte der 17 Ziele der UN-Agenda. Sinken soll nicht nur die Ungleichheit innerhalb, sondern auch zwischen den Staaten – etwa dadurch, dass Entwicklungsländer mehr Macht in den internationalen Wirtschafts- und Finanzorganisationen erhalten.
Nach UN-Prognosen werden zwei Drittel der Weltbevölkerung 2050 in städtischen Gebieten leben (2014: 54 Prozent), schon 2030 wird sich die Zahl der
Megastädte – hier im Bild Tokio – von 28 auf 41 erhöht haben. Die Zunahme der Stadtbevölkerung macht eine nachhaltige Stadtplanung notwendig: Verwaltungen müssen ihr Augenmerk auf den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, die Versorgung mit adäquatem Wohnraum sowie ausreichend Naherholungsflächen, gute Luftqualität und effiziente Entsorgungssysteme legen.
Jedes achte Lebensmittel, das Verbraucher allein in Deutschland kaufen, landet dem Bundesumweltministerium zufolge im Müll. Weltweit soll sich die
Pro-Kopf-Verschwendung der Privathaushalte und des Einzelhandels in den nächsten 15 Jahren halbieren. Dies ist Teil des Ziels, Konsum und Produktion insgesamt nachhaltiger zu gestalten und in Zukunft sehr viel effizienter mit den natürlichen Ressourcen umzugehen.
Ende November 2015 steht in Paris der nächste Klimagipfel an; die Bekämpfung des Klimawandels ist auch Bestandteil der globalen Entwicklungsagenda
der kommenden 15 Jahre. Sie erinnert daran, dass die entwickelten Länder bis 2020 eigentlich 100 Milliarden US-Dollar jährlich zur Verfügung stellen sollen, damit insbesondere betroffene Entwicklungsländer die Schäden von klimabedingten Extremwetterereignissen – hier eine Überschwemmung in Chittagong in Bangladesch im August 2015 – abmildern können.
Zehn Prozent der Küsten weltweit sollen bis 2020 unter Schutz gestellt werden, die Meeresverschmutzung signifikant reduziert, Überfischung gestoppt
und die ökonomische Basis von Inselstaaten sowie kleinen Fischern, etwa durch nachhaltige Fangmethoden, gestärkt werden. Das sieht die Vereinbarung zum Schutz des Lebens unter Wasser vor, die als Bestandteil der UN-Agenda im September verabschiedet werden soll. Die Aufnahme stammt von Kroatiens Adria-Küste.
Der Schutz der Ökosysteme muss zugleich an Land stattfinden: Anstelle von Abholzung, Wüstenbildung und Wilderei sollen Wiederaufforstung, der Erhalt
der Biodiversität und Artenschutz den Umgang der Menschen mit der Erde prägen. Dazu beitragen kann ein reduzierter Fleischkonsum – das Bild zeigt eine für die Viehhaltung abgeholzte Fläche in Brasilien.
Um gerechte, friedliche und inklusive Gesellschaften will sich die Weltgemeinschaft in den nächsten Jahren intensiv bemühen. Dafür soll nicht nur
die Verschleppung von Menschen sowie illegaler Waffen- und Drogenhandel bekämpft, sondern auch die Korruption verringert werden. Zudem will die UN durch die Stärkung effektiver und transparenter Institutionen die Rechtsstaatlichkeit in der ganzen Welt voranbringen.
All die vorangegangenen 16 Ziele können nur erreicht werden, wenn sich die Staaten der Welt zu intensiver, grenzüberschreitender Kooperation
entschließen. Deswegen ist die Revitalisierung der globalen Partnerschaft für Nachhaltigkeit der 17. und letzte Punkt der UN-Agenda. Hierzu zählen unter anderem die Schaffung fairer Machtverhältnisse in der Welthandelsorganisation, eine Erfüllung der versprochenen Entwicklungshilfezahlungen der reichen Länder und Maßnahmen zum Schuldenerlass, damit die armen Länder zu den Entwicklungsstaaten aufschließen können.
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