Komplexe Struktur
Das Federal Reserve System besteht unter anderem aus einem Netz von zwölf über das Land verteilten regionalen Zentralbanken (Federal Reserve Banks) sowie dem Direktorium mit Sitz in Washington.
Die sieben Mitglieder des Gouverneursrates (Board of Governors), der an der Spitze des Direktoriums steht, werden vom US-Präsidenten vorgeschlagen und vom Senat bestätigt. Ihre Amtszeit beträgt 14 Jahre. Zwei der Board-Mitglieder werden für vier Jahre als Präsident und Vizepräsident bestimmt. Auch für diese beiden Ämter macht der US-Präsident jeweils einen Vorschlag, den der Senat bestätigt.
Faktenkasten: Federal Reserve System
Das Federal Reserve System, kurz: Fed, ist die Notenbank der USA. Grundlage ist der Federal Reserve Act vom 23. Dezember 1913.
Die Fed nahm am 16. November 1914 ihre Arbeit auf. Sie soll durch zentral gesteuerte Maßnahmen Stabilität in den Finanzsektor der USA bringen.
Der Präsident des Gouverneursrates und damit US-Notenbankchef ist das Gesicht der Fed und eine Schlüsselfigur in der Wirtschaftspolitik der USA. Er bestimmt die Richtung der US-amerikanischen Geldpolitik, die erhebliche Einflüsse auf die globalen Finanzmärkte hat. Der Fed-Chef ist zugleich Vorsitzender des Offenmarktausschusses. Im Februar 2014 übernahm mit Janet Yellen erstmals eine Frau den Posten.
Mehrere geldpolitische Instrumente
Der Gouverneursrat legt den Diskontsatz fest, das ist jener Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken direkt bei der Zentralbank Geld leihen. Außerdem bestimmt er die Höhe der Mindestreserve (reserve requirements), jenes Guthabens, das Geschäftsbanken zurücklegen müssen.
Das wichtigste geldpolitische Instrument der Fed ist die Festlegung des
Was allgemein als Leitzins der Fed bekannt ist, ist die Federal Funds Rate. Es ist der Satz, den Geschäftsbanken verlangen, wenn sie Zentralbankguthaben an andere Geschäftsbanken ausleihen. An der Höhe des Leitzinses orientieren sich Geschäftsbanken bei der Festlegung ihrer Zinsen für Kredite, er hat daher direkte Folgen für Bankkunden. Auch hat die Höhe des Leitzinses Einfluss auf die Wechselkurse. Seit 2008 hat die Fed den Leitzins unverändert bei historisch niedrigen 0 bis 0,25 Prozent belassen.
Die Fed und die Finanzkrise
Eine Niedrigzinspolitik verfolgte die US-Notenbank bereits zu Beginn des neuen Jahrtausends. Kritiker sehen darin eine der Ursachen für die internationale Finanzkrise, die 2007 mit der Subprime-Krise begann - dem Platzen der Immobilienblase in den USA - und sich zu einer internationalen Wirtschafts- und Schuldenkrise ausweitete. Niedrige Zinsen sollten Konsum und Investitionen ankurbeln. Auch einkommensschwache Bürger erhielten günstige Kredite. Nachdem die Zinsen wieder angehoben wurden, gerieten viele Haushalte in Zahlungsschwierigkeiten. Aufgrund der Verflechtung der Finanzmärkte brachte die Subprime-Krise weltweit Banken in existenzielle Nöte.