Mehr als 200 Millionen US-Amerikaner sind am Dienstag, den 4. November aufgerufen, bei einer Reihe von Wahlen ihre Stimme abzugeben. So entscheiden sie bei den sogenannten "Midterm Elections" (deutsch: Halbzeitwahlen, gemeint ist die Halbzeit der Legislaturperiode des US-Präsidenten) über die künftige Besetzung aller 435 Sitze im Repräsentantenhaus und über ein Drittel der insgesamt 100 Sitze im Senat (33 Sitze sowie drei weitere frei gewordene Sitze). Die beiden Kammern bilden den
Außerdem werden in 36 der 50 US-Bundesstaaten (sowie in drei bundesunmittelbaren US-Außengebieten, u.a. Guam) die Gouverneure neu gewählt. Gouverneure leiten die Regierungsgeschäfte in ihrem Bundesstaat . In vielen Bundesstaaten entscheiden die Bürger zudem über die künftige Zusammensetzung ihrer
Eine präsidentielle Demokratie
Für die Politik auf Bundesebene sind die Kongresswahlen entscheidend. Das politische System der USA ist eine
Republikaner halten Mehrheit im Repräsentantenhaus
Gegenwärtig haben Vertreter von Obamas Demokratischer Partei die Mehrheit im Senat, sie verfügen über acht Stimmen mehr als die Republikaner. Jeder Bundesstaat entsendet zwei Senatoren nach Washington D.C., ihre Amtszeit beträgt sechs Jahre. Alle zwei Jahre wird ein Drittel der 100 Sitze in Wahlen neu bestimmt.
Vorwahlprognosen wie die der Externer Link: Washington Post oder auch der Externer Link: New York Times deuteten Ende Oktober auf einen Wechsel der Mehrheitsverhältnisse im Senat hin, allerdings nur mit einem knappen Vorsprung der Republikaner. Für Obama würde damit die Regierungsarbeit schwieriger, weil er sich fortan bei Gesetzesvorhaben Mehrheiten in möglicherweise zwei von Republikanern dominierten Kammern sichern müsste.
Im Repräsentantenhaus ist dies schon jetzt der Fall. Hier haben die Republikaner derzeit 34 Mandate mehr als die Demokraten. Über die insgesamt 435 Abgeordneten des Repräsentantenhauses bestimmen die Wähler alle zwei Jahre neu. Die Anzahl der Sitze richtet sich nach der Bevölkerungszahl der Bundesstaaten. So kommen aus Kalifornien als bevölkerungsreichstem Staat 53 Abgeordnete, aus dem bevölkerungsarmen Staat Alaska hingegen nur einer.
Checks and Balances
Fakten zur Kongresswahl
Am 4. November werden alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus auf zwei Jahre neu vergeben. Kandidieren kann, wer mindestens 25 Jahre alt ist, seit mindestens sieben Jahren US-Staatsbürger ist und in dem Staat wohnt, den er repräsentieren möchte.
Der Senat hat 100 Mitglieder, jeder der 50 Bundesstaaten entsendet zwei Senatoren auf sechs Jahre. Alle zwei Jahre wird ein Drittel der Senatoren neu gewählt. Hier beträgt das Mindestalter, um zur Wahl antreten zu können, 30 Jahre; Kandidaten müssen seit mindestens neun Jahren US-Staatsbürger sein und in dem Staat wohnen, den sie im Senat vertreten wollen.
Wahlberechtigt bei beiden Wahlen sind alle US-amerikanischen Bürgerinnen und Bürger ab dem vollendeten 18. Lebensjahr, die ihren Wohnsitz in einem der 50 Bundesstaaten haben. Die Bewohner von bundesunmittelbaren Gebieten und Außengebieten wie Washington D.C. oder Guam sind nicht wahlberechtigt.
Interner Link: Mildner, Stormy-Annika und Howald, Julia: Die US-amerikanische Wirtschaft Interner Link: Hintergrund aktuell (17.10.2013): US-Kongress setzt vorübergehend Schuldengrenze aus Interner Link: Gertschen, Alex: Das bessere Leben – erträumt und erlitten Interner Link: Zurawski, Nils: Geheimdienste und Konsum der Überwachung – Essay