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Europawahl, 100 Jahre Beginn des Ersten Weltkriegs, 25 Jahre Mauerfall, Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen und Abzug aus Afghanistan - Was bringt das Jahr 2014? Ein Ausblick auf die wichtigsten Ereignisse im neuen Jahr.
1. Januar: Griechenland übernimmt die EU-Ratspräsidentschaft für ein halbes Jahr, dann übernimmt Italien
Am 1. Januar 2014 beginnt Griechenlands fünfte EU-Ratspräsidentschaft. Zuletzt hatte das Land dieses Amt im Jahr 2003 inne. Es werde eine "Präsidentschaft der Chancen", nicht der Krisen, kündigte der griechische Premierminister Antonis Samaras bei einem Besuch in Brüssel im Dezember 2013 an. Die Schwerpunkte der griechischen Ratspräsidentschaft bilden die Themen Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und der Zusammenhalt innerhalb der EU. Auch die Bankenunion will Griechenland vorantreiben. Neben Themen wie Migration, Grenzen und Mobilität in Europa, wird außerdem die Meerespolitik der EU auf der Agenda unter dem griechischen Vorsitz stehen. In der zweiten Jahreshälfte übernimmt dann die italienische Regierung die Präsidentschaft. Der italienische Ministerpräsident Enrico Letta plädiert dafür, den Mitgliedsländern mehr finanziellen Spielraum zu geben. Die strikte Haushaltspolitik soll gelockert werden, so Letta. Auch die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit in den südlichen EU-Ländern hat die italienische Regierung auf die Aufgabenliste des Rates gesetzt. Links: Eckart D. Stratenschulte: Rat der Europäischen Union Dossier: Die Europäische Union Debatte: Europa kontrovers
1. Januar: Lettland tritt als 18. Land der Eurozone bei
Lettland führt zum 1. Januar 2014 den Euro ein und wird damit das 18. Mitglied der Währungsgemeinschaft. Die EU-Kommission und die Europäische Zentralbank (EZB) hatten dem baltischen Land im Juni 2013 bescheinigt, alle Maastricht-Kriterien zu erfüllen. So lag etwa die Staatsverschuldung 2012 bei 40,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) – erlaubt sind 60 Prozent. Auch beim Haushaltsdefizit unterboten die Letten die Vorgaben der EU: Mit 1,2 Prozent vom BIP im Vergleich zu den zulässigen 3 Prozent. Zuletzt hatte Estland diese Kriterien erfüllt und führte zum 1. Januar 2011 den Euro als offizielle Währung ein. Die Gemeinschaftswährung ist Ergebnis und Symbol der europäischen Integration. Sie soll aber zudem Wechselkursschwankungen verhindern und den grenzüberschreitenden Handel im europäischen Binnenmarkt erleichtern. Die Euro-Staaten müssen auch nach dem Beitritt diszipliniert haushalten. Anderenfalls wird ein Defizitverfahren eingeleitet, in dessen Folge Geldstrafen verhängt werden können. Mit Stand Dezember 2013 läuft gegen 17 der 28 EU-Mitgliedstaaten ein Defizitverfahren. Links: Hintergrund aktuell (31.10.2013): 20 Jahre Vertrag von Maastricht Klaus Zapka: Die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion Debatte: Europa kontrovers
1. Februar: Umstellung des Zahlungsverkehrs auf das System SEPA
Am 1. Februar 2014 wird der europäische Zahlungsverkehr auf das System SEPA (Single Euro Payments Area) umgestellt. Der neue Zahlungsverkehrsraum besteht aus den 28 EU-Staaten, den weiteren Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums Island, Liechtenstein und Norwegen sowie der Schweiz und Monaco. Im SEPA-Raum gelten dann für den Überweisungs- und Lastschriftverkehr neue Regeln, die den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr vereinheitlichen sollen: Statt Bankleitzahl und Kontonummer gibt es nur noch eine Kontonummer mit 22 Stellen, die IBAN (International Bank Account Number). Allerdings muss bis 2016 bei grenzüberschreitenden Zahlungen neben der IBAN noch der BIC (Business Identifier Code) angegeben werden. Vom 1. Februar 2014 an müssen Unternehmen, Vereine und die öffentliche Verwaltung das SEPA-System anwenden. Verbraucher können für Transaktionen über Banken und Sparkassen noch bis zum 1. Februar 2016 ihre herkömmliche Kontonummer und Bankleitzahl nutzen. Links: Das Lexikon der Wirtschaft: SEPA Akquisos-Newsletter: Transparenz, Datenschutz, Sepa und Großspendenakquise Information der Bundesbank zum Zahlungsystem SEPA(extern)
7.–23. Februar: Olympische Winterspiele in Sotschi
Vom 7. bis zum 23. Februar 2014 richtet die russische Stadt Sotschi die 22. Olympischen Winterspiele aus. Die Organisatoren erwarten etwa 6.000 Athleten aus 85 Staaten. Insgesamt werden 98 Olympische Wettbewerbe in 15 Sportarten ausgetragen. Im Anschluss an die Olympischen Winterspiele finden einen Monat später die Paralympischen Winterspiele statt. Körperlich behinderte Wintersportler treten dann in fünf Sportarten gegeneinander an. Sotschi hatte sich 2007 als Ausrichter der Olympischen Winterspiele 2014 gegen die Rivalen Pyeongchang in Südkorea und das österreichische Salzburg durchgesetzt. Damit werden erstmals Winterspiele in Russland ausgetragen. Die Spiele sollen mit Kosten von bis zu 50 Milliarden Dollar die bislang teuersten werden. Überschattet werden die Vorbereitungen der Spiele von Kritik an den Auswirkungen der Spiele und der immensen Bautätigkeit auf die Natur und vor allem an der schwierigen Menschenrechtslage sowie der Diskriminierung von Homosexuellen in Russland. Mehrere Staats- und Regierungschefs, darunter Bundespräsident Joachim Gauck und US-Präsident Barack Obama, verzichten auf eine Teilnahme an den Winterspielen. Links: Dossier Russland: Olympiade in Sotschi Aus Politik und Zeitgeschichte: Sportpolitik und Olympia Deutschland Archiv: Olympia zwischen Sport und Politik
5. April: Präsidentschaftswahl in Afghanistan
Afghanistan wählt am 5. April ein neues Staatsoberhaupt. Der amtierende Präsident und Regierungschef Hamid Karsai wird nicht mehr antreten. Eine weitere Amtszeit des nach dem Sturz des Taliban-Regimes 2002 von den USA eingesetzten Übergangspräsidenten und später zweimal gewählten Präsidenten ist durch die afghanische Verfassung ausgeschlossen. Der neue Präsident und seine zwei Vizepräsidenten werden direkt vom Volk für fünf Jahre gewählt. Sollte keiner der Kandidaten mindestens 50 Prozent der Stimmen erreichen, kommt es zu einer Stichwahl. Unter den 27 Kandidaten (darunter eine Frau), die sich 2013 für die Präsidentschaft beworben haben, sind Abdullah Abdullah, ein früherer Außenminister, Qayum Karsai, ein Bruder des Präsidenten, und der im Oktober 2013 zurückgetretene Außenminister Zalmai Rassoul. Auch die afghanischen Provinzräte werden im Frühjahr 2014 gewählt. Die nächsten Präsidentschaftswahlen im April 2014 werden in alleiniger Verantwortung der afghanischen Behörden stattfinden. Federführend ist die Unabhängige Wahlkommission. Die Behörde stand bei der letzten Präsidentschaftswahl in der Kritik, zu Gunsten Karsais Einfluss auf das Wahlergebnis genommen zu haben. Die Wahl 2009 war von massiven Fälschungsvorwürfen begleitet worden. Links: Dossier: Afghanistan - das zweite Gesicht Dossier: Afghanistan Matin Baraki: Nation-building in Afghanistan
1. Mai: Neues Punktesystem in Flensburg
Ab dem 1. Mai gilt in Flensburg ein neues Punktsystem. Künftig führen nur noch schwere Verstöße gegen die Verkehrssicherheit zu Punkten in der Verkehrssünderkartei. Zugleich wird der Führerschein schon ab 8 Punkten entzogen, bisher waren es 18. Zu schweren Vergehen zählen etwa das unerlaubte Entfernen vom Unfallort oder Fahren ohne Fahrerlaubnis. Generell wird die Eintragungsgrenze für Verkehrsverstöße von bislang 40 auf 60 Euro angehoben. Dafür müssen Autofahrer für einige Delikte ab dem 1. Mai tiefer in die Tasche greifen. Unerlaubtes Fahren in der Umweltzone kostet dann 80 statt 40 Euro. Wer mit dem Handy am Steuer telefoniert oder die Winterreifenpflicht missachtet, muss künftig 60 statt wie bisher 40 Euro zahlen. Teurer werden auch Verstöße gegen die Vorfahrtsregel (70 statt 50 Euro). Links: Datenreport 2013: Art und Umfang der räumlichen Mobilität Informationen zur politischen Bildung: Mobilität und Verkehr Information des Bundesministeriums für Verkehr und Digitale Infrastruktur zum neuen Punktesystem (extern)
22. bis 25. Mai: Wahl zum Europäischen Parlament
Vom 22. bis 25. Mai 2014 wählen die EU-Mitgliedstaaten ein neues Europäisches Parlament: in Deutschland wird am 25. Mai gewählt. Insgesamt werden 751 Sitze im EU-Parlament neu vergeben. Die Sitzverteilung orientiert sich dabei an der Bevölkerungsgröße der Mitgliedsländer: aus den „kleinsten“ EU-Staaten wie Malta und Luxemburg kommen jeweils sechs Europa-Abgeordnete, Deutschland kann als bevölkerungsreichstes EU-Land 96 Abgeordnete ins Parlament nach Straßburg entsenden. In Deutschland wird wie in vielen anderen Mitgliedstaaten nach dem Verhältniswahlrecht gewählt. Jeder Wähler hat nur eine Stimme für eine der Parteien. Ins EU-Parlament ziehen nur diejenigen deutschen Parteien ein, die mindestens drei Prozent der Stimmen erhalten haben. Gegen diese Drei-Prozent-Hürde klagen derzeit 19 kleinere Parteien vor dem Bundesverfassungsgericht. Ein Urteil wird im Frühjahr erwartet. 2011 hatten die Karlsruher Richter die bis dato geltende Fünf-Prozent-Hürde bei Europawahlen für verfassungswidrig erklärt. Der Bundestag hatte daraufhin im Juni 2013 die Hürde von fünf auf drei Prozent gesenkt. Links: Aus Politik und Zeitgeschichte: Europawahlen Wichard Woyke: Einführung in das Wahlsystem wahlen.bpb.de: Europawahl
25. Mai: Parlamentswahl in Belgien
Am 25. Mai wird in Belgien ein neues Parlament gewählt. 150 Abgeordnetensitze sind per Direktwahl zu vergeben. In Belgien müssen per Wahlpflicht alle Personen über 18 Jahren müssen ihre Stimme abgeben. Nichtwählen wird mit Geldbußen bis zu 60 Euro bestraft. Neben dem Parlament wählen die Belgier auch ihre Vertreter im Europäischen Parlament sowie die Abgeordneten der einzelnen Regionalparlamente und Sprachgemeinschaften. Nach den vorgezogenen Parlamentswahlen im Juni 2010 hatte es 541 Tage gedauert, bis Belgien wieder eine Regierung hatte. Grund waren unter anderem Spannungen zwischen dem flämischen und dem wallonischen Teil der Bevölkerung, die auch Einfluss auf Wahlen und Regierungsbildungen hatten. So stellt die separatistische Neu-Flämische Allainz (N-VA) zwar die meisten Abgeordneten im Parlament, fand aber keine Koalitionspartner unter den wallonischen Parteien. Erst im Dezember 2011 konnte ein neues Kabinett unter dem sozialistischen Premierminister Elio di Rupo gebildet werden – ein breiter Zusammenschluss aus sechs Parteien: flämische und wallonische Sozialisten, Christdemokraten und Liberale. Bis zu den Wahlen will di Rupos Regierung eine umfassende Staatsreform durchsetzen, die mehr Zuständigkeiten auf Regionen und Sprachgemeinschaften übertragen soll. Links: Die Europäische Union: Belgien Aus Politik und Zeitgeschichte: Benelux Hintergrund aktuell (19.11.2007): Politische Krise in Belgien
12. Juni: 85. Geburtstag von Anne Frank
Mit ihren Aufzeichnungen gab sie Millionen verfolgter Menschen eine Stimme und wurde zum Symbol für die Opfer des Nationalsozialismus: Anne Frank. Ihr Tagebuch ist heute eines der wichtigsten Dokumente aus der NS-Zeit. 2014 wäre sie 85 Jahre alt geworden. Anne Frank wird am 12. Juni 1929 in Frankfurt am Main geboren. Mit ihrer deutsch-jüdischen Familie zieht sie 1933 nach Amsterdam, um der Judenverfolgung in Deutschland zu entfliehen. Als Hitlers Soldaten im Jahr 1940 auch in die Niederlande einmarschieren, droht ihnen die Verhaftung. 1942 taucht die Familie unter - im Hinterhaus des väterlichen Firmengebäudes. Zu acht leben sie mit einer befreundeten Familie mehr als zwei Jahre auf engstem Raum zusammen. Im August 1944 werden sie verraten und verhaftet. Anne Frank wird zunächst ins Vernichtungslager Auschwitz, dann in das Konzentrationslager Bergen-Belsen deportiert. Im März 1945, mit 15 Jahren, kommt Anne Frank im KZ ums Leben. Zu ihrem 13. Geburtstag, einen Monat, bevor die Familie untertauchen musste, hatten ihr ihre Eltern ein Tagebuch geschenkt. Darin hält Anne den Alltag in den besetzten Niederlanden, in ihrem Versteck sowie ihre Gefühle, Gedanken und Wünsche fest. Annes Vater Otto gibt das "Tagebuch der Anne Frank" nach dem Krieg heraus. Es wird in mehr als 60 Sprachen übersetzt. Links: werkstatt.bpb.de: Anne Franks Geschichte Veranstaltungsdokumentation: "httpasts://digitalmemoryonthenet" Dossier: Nationalsozialismus
12. Juni bis 13. Juli: 20. Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien
Vom 12. Juni bis zum 13. Juli 2014 findet in Brasilien die 20. Fußball-Weltmeisterschaft statt. Brasilien ist zum zweiten Mal nach 1950 Gastgeberland. Insgesamt werden 64 Spiele in zwölf verschiedenen Städten ausgetragen. Das Eröffnungsspiel der WM 2014 findet am 12. Juni in der Itaquerão Arena in São Paulo statt. Das Finale am 13. Juli wird wie schon zur WM 1950 im Maracanã Stadion in Rio de Janeiro ausgetragen. Die deutsche Mannschaft spielt in der Vorrundengruppe G gegen Portugal, Ghana und die USA. Titelverteidiger ist Spanien. Die Vorbereitungen auf die Fußball-WM wurden von der brasilianischen Bevölkerung massiv kritisiert. Im Sommer 2013 entzündeten sich landesweit teils gewaltsame Proteste und Demonstrationen unter anderem an den Kosten für das sportliche Großereignis. Links: Yesko Quiroga Stöllger: Brasilien: Sozialer Fortschritt, demokratische Unruhe und internationaler Gestaltungsanspruch Schriftenreihe: Gebrauchsanweisung für Brasilien Dossier WM 2010: Fußballweltmeisterschaft in Südafrika
28. Juli: 100. Jahrestag des Beginns des Ersten Weltkriegs
Im Sommer 1914, am 28. Juni, wurden der österreichisch-ungarische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau bei einem Attentat in Sarajewo getötet. Die Attentäter wollten damit die Forderung nach einem von Österreich-Ungarn unabhängigen serbischen Nationalstaat verstärken. Die Regierung von Österreich-Ungarn drängte daraufhin, Serbiens Einfluss auf das zuvor annektierte Bosnien und Herzegowina durch ein militärisches Vorgehen einzudämmen und gleichzeitig einem Eingreifen Russlands zuvorkommen. Am 28. Juli erklärte die Regierung in Wien Serbien den Krieg. Am 1. August folgte das Deutsche Reich mit einer Kriegserklärung an Russland und Frankreich und marschierte in das neutrale Belgien ein. Daraufhin trat auch Großbritannien in den Krieg ein. Historiker sehen das Attentat heute weniger als Grund für den Ausbruch des Krieges, vielmehr thematisieren sie die politische Instrumentalisierung des Mordes durch Österreich-Ungarn und das Deutsche Reich. Der vier Jahre dauernde Krieg kostete mehrere Millionen Soldaten und Zivilisten das Leben. Die genauen Opferzahlen sind bis heute umstritten. Erstmals wurde mit modernen Waffen wie Maschinengewehren, Granaten und Giftgas gekämpft, die eine verheerende Wirkung hatten. Erst am 11. November 1918 endeten alle Kampfhandlungen, nachdem das Deutsche Reich alle Waffenstillstandsbedingungen der Alliierten, darunter die Abschaffung der Monarchie, akzeptiert hatte. Links: Dossier: Der erste Weltkrieg Aus Politik und Zeitgeschichte: 90 Jahre Erster Weltkrieg Susanne Brandt: 28. Juni 1914: Beginn des Ersten Weltkrieges?
August/September: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen
2014 werden in drei Bundesländern neue Landtage gewählt. In Sachsen sind 3,5 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, am 31. August ihre neuen Landtagsabgeordneten zu bestimmen. Die vorangegangene Wahl 2009 hatte die CDU als stärkste Kraft gewonnen. Sie bildet zusammen mit der sächsischen FDP eine Regierungskoalition. Am 14. September findet die Wahl zum Brandenburgischen Landtag statt. 2,1 Millionen Wahlberechtigte sollen dann über die Zusammensetzung des neuen Parlamentes entscheiden. Seit Dezember 2011 gilt in Brandenburg das Wahlrecht ab 16 Jahren: Jugendliche können 2014 erstmals an den Wahlen zum Landtag teilnehmen. Seit den letzten Wahlen 2009 regiert in Brandenburg eine rot-rote Koalition aus SPD und der Partei Die Linke. Auch Thüringen wählt im Sommer/Herbst 2014 ein neues Landesparlament. Ein Termin für die Wahl steht allerdings noch nicht fest. Rund 1,9 Millionen Menschen werden wahlberechtigt sein. Derzeit regiert in Erfurt eine Koalition aus CDU und SPD. 2014 wird die bpb erneut für Sachsen und erstmals für Brandenburg und Thüringen einen Wahl-O-Mat zur Landtagswahl anbieten. Links: wahlen.bpb.de Wahl-O-Mat Informationen zur politischen Bildung: Föderalismus in Deutschland
1. September: 75. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs
Am 1. September 1939 begann mit dem deutschen Überfall auf Polen der Zweite Weltkrieg. An diesem Morgen griff die deutsche Wehrmacht ohne Kriegserklärung das Nachbarland Polen an. Hitler gab den Überfall als Verteidigungsaktion aus und verwies auf einen angeblich polnischen Angriff auf den Sender Gleiwitz am Vorabend. Der Vorfall war von der SS inszeniert worden. Am 3. September, nach einem vertrichenene Ultimatum von Frankreich und Großbritannien, erklärten die Westmächte Deutschland den Krieg, griffen aber zunächst nicht ein. Es begann ein Krieg, der bald weite Teile Europas erfasste. Er dauerte sechs Jahre, in denen nach Schätzungen etwa 60 Millionen Menschen ums Leben kamen. Der von den Nationalsozialisten verübte massenhafte Mord in den Konzentrationslagern an rund sechs Millionen Juden, an Sinti und Roma, sowie weiteren durch das NS-Regime Verfolgten ging als beispielloses Verbrechen in die Geschichte ein. Das größte Vernichtungslager stand mit Auschwitz-Birkenau in Polen. Insgesamt wurden von den Nationalsozialisten rund 4,5 Millionen Juden auf polnischen Boden ermordet. Das Land litt am längsten unter der brutalen Besatzungspolitik – eine Tatsache, die das deutsch-polnische Verhältnis auch nach Kriegsende viele Jahrzehnte lang belastete. Links: Aus Politik und Zeitgeschichte: Zweiter Weltkrieg Informationen zur politischen Bildung: Nationalsozialismus: Krieg und Holocaust Dossier: Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg: Krieg, Flucht und Vertreibung
05.Oktober: Präsidenten- und Parlamentswahl in Brasilien
Am 5. Oktober findet in Brasilien die Präsidentschaftswahl statt. Die amtierende Präsidentin Dilma Rousseff von sozialdemokratischen Arbeiterpartei will sich um eine zweite vierjährige Amtszeit bewerben. Rousseff ist seit dem 1. Januar 2011 Präsidentin des größten Landes in Lateinamerika. Ein gutes Jahr vor den Präsidentschaftswahlen ist die Opposition stark zusammengerückt: Die Umweltaktivistin Marina Silva hat ein Bündnis mit der Sozialistischen Partei Brasiliens geschlossen (Foto: Silva gemeinsam mit deren Vorsitzenden Eduardo Campo). 2010 hatte sie als Präsidentschaftskandidatin der Grünen Partei knapp 20 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang erhalten. Aécio Neves, Senator der oppositionellen Partei der brasilianischen Sozialdemokratie, ist ein weiterer ernstzunehmender Kandidat. Brasiliens wirtschaftliche Lage ist stabil, das Land macht zudem Fortschritte im Kampf gegen extreme Armut. Den positiven Entwicklungen stehen jedoch Korruption und Defizite in der Infrastrukturentwicklung und im Gesundheitssystem gegenüber. Nach wie vor wächst zudem die soziale Ungleichheit in dem rund 200 Millionen Einwohner zählenden Land. Auch daran entzündeten sich die Massenproteste im Sommer 2013. Links: Yesko Quiroga Stöllger: Brasilien: Sozialer Fortschritt, demokratische Unruhe und internationaler Gestaltungsanspruch Dossier Lateinamerika: Brasilien Schriftenreihe: Gebrauchsanweisung für Brasilien
4.November: Midterm-Elections in den USA
Am 4. November finden in den USA die so genannten Midterm Elections statt. Diese werden jeweils zur Halbzeit der vierjährigen Amtszeit des Präsidenten abgehalten: ein Drittel der Senatoren und alle 435 Mitglieder des Repräsentantenhauses werden neu gewählt, zudem werden einige Gouverneursposten in den Bundesstaaten neu besetzt. Derzeit haben die Republikaner im Repräsentantenhaus die Mehrheit, im Senat dominieren die Demokraten. Die unterschiedlichen Mehrheitsverhältnisse in den beiden Parlamentskammern hatten im Oktober 2013 bei der Haushaltsdebatte zu einer Blockadesituation im Kongress geführt und die Regierungsgeschäfte vorübergehend lahmgelegt. Während des „Government Shutdowns“ wurden viele staatliche Einrichtungen vorübergehend geschlossen, Staatsbeamte und -angestellte in Zwangsurlaub geschickt. Der Haushaltsstreit konnte Mitte Oktober vorläufig beigelegt werden. Am 18. Dezember einigten sich Republikaner und Demokraten zudem auf einen ordentlichen Haushalt für 2014/2015. Links: Hintergrund aktuell (01.10.2013): Haushaltsnotstand in den USA Dossier USA: Politisches System Aus Politik und Zeitgeschichte: USA
9. November: 25. Jahrestag des Mauerfalls
"Ab sofort", lautete die Antwort des DDR-Politbüro-Mitglieds Günter Schabowski auf die Frage eines Reporters, wann die beschlossene Reiseregelung in Kraft trete. Mit dieser neuen Freiheit besiegelte er am 9.November 1989 nach 28 Jahren den Fall der Mauer. Erste Vorboten der Friedlichen Revolution in der DDR gab es bereits Anfang 1989: Montagsdemonstrationen in Leipzig, massenhaft Ausreiseanträge, Fluchtwellen über Ungarn. Anfang Oktober gingen die ersten Großdemonstrationen auf die Straße, mit dem Ruf „Wir sind das Volk!“. Die Sicherheitskräfte schritten nicht ein und die Proteste breiteten sich in der ganzen DDR aus. Die SED-Führung erließ darauf hin ein neues Reisegesetz, das am 9. November - früher als beabsichtigt - von Schabowski verkündet und in Kraft gesetzt wurde. Die Mauer fiel damit über Nacht. Zum 25. Jahrestag des Mauerfalls sind in Berlin zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen geplant. Mit einer zwölf Kilometer langen symbolischen Mauer-Installation in Form einer Lichtgrenze aus leuchtenden Luftballons soll der ehemalige innerstädtische Mauerverlauf abgesteckt werden. An fünf Orten werden die Ballons in die Luft steigen – als Symbol der Überwindung der Teilung der Stadt. Links: Dossier: Deutsche Teilung - Deutsche Einheit Dossier: Lange Wege der Deutschen Einheit Deutschland Archiv: "Ich war ein Verblendeter" - Ein Gespräch mit Günter Schabowski
Dezember 2014: Abzug der Internationalen Schutztruppen (ISAF) aus Afghanistan
Seit zwölf Jahren sind Soldaten der UN-Mission ISAF (International Security Assistance Force) in Afghanistan stationiert. Derzeit sollen insgesamt noch über 84.000 ISAF-Soldaten aus 49 Ländern unter dem Kommando der NATO für die Sicherheit in dem Land sorgen. Den größten Teil stellen die USA mit rund 60.000 Soldaten, mehr als 3.000 Soldaten kommen von der Deutschen Bundeswehr. Bislang starben im Rahmen des Afghanistan-Einsatzes über 3.000 Soldaten, 54 von ihnen waren Angehörige der Bundeswehr. Die ursprüngliche Mission war im Dezember 2001 vom UN-Sicherheitsrat auf einen Zeitraum von sechs Monaten angelegt worden. Kurz darauf hatte der Deutsche Bundestag ein Mandat zu einer Beteiligung der Bundeswehr an ISAF erteilt. Das Mandat wurde seitdem mehrfach verlängert, zuletzt im Januar 2013 bis Ende Februar 2014. Die gegenwärtige Strategie der NATO sieht einen Abzug der internationalen Kampftruppen und die Beendigung der ISAF-Mission bis Dezember 2014 vor. 2015 soll eine ISAF-Folgemission beginnen, bei der internationale Truppen den Aufbau der afghanischen Sicherheitskräfte weiterhin begleiten werden– auch unter deutscher Beteiligung. Links: Dossier: Afghanistan Alfred Kraft: Afghanistan: Aus Fehlern lernen Sabine Würich, Ulrike Scheffer: Operation Heimkehr. Vier Porträts
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