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Welt-Aids-Tag 2013 | Hintergrund aktuell | bpb.de

Welt-Aids-Tag 2013

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Immer weniger Menschen sterben an Aids, außerdem haben immer mehr HIV-Infizierte Zugang zu lebenserhaltenden Medikamenten: Das sind die guten Nachrichten des neuen UNAIDS-Berichts. Bei der Ausbreitung der Krankheit gibt es große regionale Unterschiede.

Gedenken an Aidsopfer: Die rote Aids-Schleife ist das globale Symbol für die Unterstützung von Menschen, die mit HIV/Aids leben. (© picture alliance/Photoshot )

2012 lebten weltweit rund 35,3 Millionen Menschen mit dem Aidserreger HIV. Das geht aus dem aktuellen Jahresbericht des UN-Programms zur Aids-Bekämpfung (Interner Link: UNAIDS) hervor. 1,6 Millionen Menschen starben im vergangenen Jahr an der Immunschwächekrankheit oder deren Folgen. Seit dem Ausbruch der Epidemie vor mehr als drei Jahrzehnten starben insgesamt 36 Millionen Menschen an Aids.

Aids in der Welt (© picture-alliance/dpa-Grafik )

1981 diagnostizierte ein Arzt erstmals die Immunschwächekrankheit Aids (Acquired Immune Deficiency Syndrome). Hauptsächlich wird der Erreger durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, verunreinigte Injektionsnadeln und verseuchte Blutkonserven übertragen. Zudem stecken häufig HIV-positive Schwangere ihre Kinder an. Eine Schutzimpfung gibt es nicht.

Zahl der Neuinfektionen weltweit gesunken

Im vergangenen Jahr infizierten sich 2,3 Millionen Menschen neu – fast ein Drittel weniger als 2001. Entgegen dieses Trends stieg die Zahl der Neuinfektionen in einigen Regionen deutlich: In Osteuropa und Zentralasien infizierten sich 13 Prozent mehr Menschen als 2006, im Nahen Osten und in Nordafrika verdoppelte sich die Anzahl der Neuinfizierten seit 2001. Junge Menschen steckten sich besonders häufig an: Zwei von fünf Neuinfizierten waren zwischen 15 und 24 Jahren alt. Ein wesentlicher Grund dafür sei Unwissenheit, erklärt UNAIDS. Nur eine Minderheit der jungen Menschen in diesen Ländern könne Fragen zur HIV-Prävention und -Übertragung richtig beantworten. Besonders betroffen sind junge Frauen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Das liegt unter anderem daran, dass die Ansteckungsgefahr für Frauen bei (ungeschütztem) heterosexuellem Geschlechtsverkehr deutlich höher ist als für Männer.

HIV und Aids

HIV – Human Immunodeficiency Virus (Menschliches Immunschwäche-Virus) ist die Bezeichnung für ein Virus, das nach einer unterschiedlich langen, meist mehrjährigen Inkubationsphase zu Aids führt, einer unheilbaren Immunschwächekrankheit. Eine vollständige Entfernung des HI-Virus aus dem menschlichen Körper ist nicht möglich. Bei einer Minderheit (< 5 Prozent) – den so genannten Long Term Non-Progressors – bricht die Krankheit aus bisher noch nicht geklärten Gründen erst nach Jahrzehnten oder möglicherweise nie aus.

Aids – Acquired Immune Deficiency Syndrome (erworbenes Immun-Defekt-Syndrom) ist eine Immunschwächekrankheit und die Folge einer Infektion mit dem HI-Virus.

HIV-positiv bedeutet, dass das HI-Virus im Blut und anderen Körperflüssigkeiten enthalten ist. Erst wenn das Immunsystem so stark geschädigt ist, dass es sich gegen Krankheiten verschiedenster Art nicht mehr zur Wehr setzen kann, wird von aidskrank gesprochen.

Hinsichtlich der Ausbreitung der Immunschwächekrankheit gibt es laut aktuellem UNAIDS-Report regional große Unterschiede. Am heftigsten ist Afrika südlich der Sahara betroffen: Hier leben 25 Millionen Menschen mit HIV, das sind mehr als zwei Drittel aller weltweit Infizierten. Sieben von zehn Menschen, die sich im vergangenen Jahr neu infizierten, leben in dieser Region.

Lebenserwartung steigt

Laut UNAIDS lässt sich positiv festhalten, dass die Lebenserwartung von HIV-Infizierten insgesamt gestiegen ist. Die Zahl der Aids-Todesfälle ging vor allem dank medizinischer Versorgung seit 2005 um 30 Prozent zurück. Weltweit leben laut UN-Schätzungen etwa 3,6 Millionen Menschen, die 50 Jahre oder älter sind, mit dem Virus.

Das Humane Immunschwächevirus (HIV) (© picture-alliance/dpa-infografik )

Mittlerweile bekommt rund die Hälfte aller Patienten antivirale Therapien. Besonders positiv hat sich medizinische Versorgung laut UNAIDS in Entwicklungs- und Schwellenländern entwickelt: Vor einem Jahrzehnt wurden dort nur 400.000 Erkrankte entsprechend therapiert, im vergangenen Jahr waren es 9,7 Millionen. Den größten Fortschritt bei der Versorgung gab es in Afrika südlich der Sahara. Ein wichtiger Grund dafür seien die gesunkenen Kosten der Therapien, erklärt UNAIDS.

Dennoch seien Fortschritte bei der Eindämmung des HI-Virus "ungleich verteilt und in manchen Orten viel zu langsam", heißt es in dem Bericht. Ein Ziel von UNAIDS ist es deshalb, die Daten zu HIV-Infektionen und zur medizinischen Versorgung zielgerichteter zu erheben und die Hilfe dementsprechend abzustimmen.

HIV in Deutschland

In Deutschland lebten nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts im vergangenen Jahr insgesamt 78.000 Menschen mit einer HIV-Infektion, davon 63.000 Männer. Dank der modernen Therapien steigt die Lebenserwartung der Betroffenen. 550 Menschen starben 2012 an Aids, seit Beginn der Epidemie sind 27.000 Todesfälle zu verzeichnen.

Seit den Spitzenwerten Mitte der 1980er Jahre bis Ende der 1990er Jahre ging die Zahl der Neuinfektionen deutlich zurück. Insgesamt infizierten sich 2012 etwa 3.400 Menschen mit HIV. 74 Prozent davon sind Männer, die sich beim Geschlechtsverkehr mit Männern ansteckten, 19 Prozent steckten sich bei heterosexuellem Sex an (Männer und Frauen), sechs Prozent infizierten sich beim intravenösen Drogenkonsum.

UNAIDS

UNAIDS ist das gemeinsame Programm der Vereinten Nationen zur Reduzierung von HIV/Aids. Gegründet wurde es 1994 als Ersatz für das seit 1987 bestehende »Global Programme on AIDS«. Das Programm soll die Aktivitäten der Trägerorganisationen durch einheitliche Strategieplanung, die Implementierung weltweiter Kampagnen und länderspezifischer Programme bündeln.

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