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Welttag gegen Kinderarbeit | Hintergrund aktuell | bpb.de

Welttag gegen Kinderarbeit

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Sie knüpfen Teppiche, klopfen Ziegelsteine und schuften in Schuhfabriken - weltweit werden 215 Millionen Kinder wirtschaftlich ausgebeutet. Zum zehnten Welttag gegen Kinderarbeit macht die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) darauf aufmerksam.

Ein kleines Mädchen knüpft einen Teppich im marokkanischen Aït-Ben-Haddou. (Zouavman Le Zouave/Wikimedia Commons) Lizenz: cc by/3.0/de

"Jeder hat das Recht auf Bildung" - für 215 Millionen Kinder weltweit gilt dieser Grundsatz aus der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte nur bedingt. In vielen Ländern der Welt müssen Kinder einen Beitrag für das Einkommen ihrer von Armut betroffenen Familien leisten. Sie arbeiten täglich und haben wenig oder keine Gelegenheit eine Schule zu besuchen. Die Mehrheit von ihnen - 60 Prozent - arbeitet in der Landwirtschaft, 25 Prozent im Dienstleistungssektor, der Rest in der Industrie und anderen Tätigkeiten.

Die ILO (International Labour Organization), eine 1919 gegründete Sonderorganisation der Vereinten Nationen, hat 2002 den Tag gegen Kinderarbeit geschaffen. Zu den Grundsätzen der ILO gehört das Recht auf Schulbesuch bis einschließlich des 14. Lebensjahrs. Zur Beendigung der Kinderarbeit ruft die ILO ihre Mitgliedsstaaten auf, nationale Programme und Gesetze gegen Kinderarbeit zu verabschieden und deren Umsetzung zu kontrollieren.

Spirale aus Armut und Kinderarbeit

Armut ist die Hauptursache für Kinderarbeit. Umgekehrt ist Kinderarbeit aber auch eine Ursache für Armut, denn die Kinder erhalten keine Ausbildung, die Ihnen eine bessere Arbeit mit höheren Löhnen in ihrem späteren Erwerbsleben garantieren würde.

Einen Ausweg aus dem Teufelskreis können z.B. die staatliche Förderung des Schulbesuchs sowie die Etablierung anderer Einkommensquellen für die betroffenen Familien bieten.

Extreme Formen der Ausbeutung

Zu den drastischen Formen der Kinderarbeit werden rund die Hälfte der betroffenen Kinder genötigt: Zu diesen zählen Zwangsarbeit, Prostitution, die Rekrutierung in Kriegen und bewaffneten Konflikten, Drogenschmuggel und gesundheitsgefährdende Arbeit z.B. in Steinbrüchen. Diese Formen von Arbeit bedrohen die Gesundheit und Sicherheit der Kinder direkt. Die ILO-Konvention 182 zur Beendigung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit haben 175 Staaten ratifiziert.

Zwischen 2004 und 2008 ging die Zahl arbeitender Kinder um rund drei Prozent von 222 auf 215 Millionen zurück. Dies stelle eine Verlangsamung der Reduktion von Kinderarbeit dar, so die ILO. Auch die internationale Wirtschaftskrise könne die weltweite Verringerung von Kinderarbeit weiter bremsen, warnt die Organisation.

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