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Atomkraft – ja, bitte? Die Laufzeitverlängerung zweier Atomkraftwerke (AKW) entfacht aktuell eine neue Diskussion über Kosten und Nutzen der Atomenergie. Ein Überblick:
⚛️ Verlängerung AKW
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Die Grünen) plant den Weiterbetrieb der AKW Isar 2 und Neckarwestheim 2 im Süden Deutschlands, um die Stromversorgung im Winter zu sichern.
Damit die AKW am Netz bleiben können, soll der ursprünglich zum Jahresende geplante Atomausstieg nun auf April 2023 verschoben werden.
Während Umweltverbände im Weiterbetrieb v.a. ein Risiko für Sicherheit und Natur sehen, fordert die FDP, aber auch Union und AfD, den Weiterbetrieb aller drei verbliebenen Atomkraftwerke und eine längere Laufzeit.
🔌🧾 Atomkraft und der Strompreis
Neben der Versorgungssicherheit wird auch eine positive Auswirkung der AKW-Laufzeitverlängerung auf den Strompreis diskutiert.
Eine Forschungsgruppe der Uni Erlangen hat errechnet, dass eine Laufzeitverlängerung den Preis um bis zu 13 % senken könnte.
Eine Studie des ifo-Instituts sieht die Preisminderung bei 4 %. Denn Atomenergie ersetze eher Kohle als das teurere Erdgas im Stromnetz.
⚡📊 Kosten vs. Kosten
Atomenergie ist insg. die teuerste Art der Stromerzeugung. Am günstigsten ist Strom aus erneuerbaren Energien. Der Anteil der Kernenergie an der Stromerzeugung in D. liegt aktuell bei 6 % (Destatis).
Die kurzfristige Senkung des Strompreises durch Atomenergie sei v.a. auf die damit verbundene Angebotssteigerung zurückzuführen, sagt die Uni Erlangen.
Die gesamtgesellschaftlichen Kosten langfristiger Folgen wie Umweltschäden oder Atommüll-Endlagerung sind jedoch schwer absehbar.
➡️ Eine kurze Geschichte der langen Diskussion um Atomkraft in Deutschland:
Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp1790
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