Infodienst Radikalisierungsprävention
Newsletter Oktober 2024
|
|
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Nachrichten und Ereignisse der vergangenen Wochen zum Thema Islamismus reißen nicht ab: Seit dem mutmaßlich islamistisch motivierten Messerangriff in Solingen dominieren Migrationsdebatten und Asylpolitik den öffentlichen Diskurs. Befeuert werden diese Debatten durch weitere – vereitelte – Anschläge, etwa in München, Hof und Linz. Wir haben Ihnen zu diesen Themen die wichtigsten Meldungen gebündelt und eine Auswahl an Analysen, Experteneinschätzungen und Stimmen aus dem Arbeitsfeld zusammengestellt.
Überlagert wurde die Nachrichtenlage in der vergangenen Woche aber auch vom ersten Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Der Nahostkonflikt erreicht mit den Kämpfen zwischen Israel, der Hamas im Gazastreifen, der Hisbollah im Libanon, den Huthi im Jemen und dem Iran einen neuen traurigen Höhepunkt. Damit ist ein Jahr nach den Terroranschlägen und der darauffolgenden Eskalation eine diplomatische Lösung in weite Ferne gerückt. In der Rubrik „Aktuelle Meldungen“ haben wir Ihnen auch hier die wichtigsten Informationen und Hintergrundbeiträge zu den Ereignissen zusammengefasst (Redaktionsschluss für diesen Newsletter war der 10.10.2024).
Außerdem möchten wir Sie in dieser Ausgabe auf ein spannendes Interview hinweisen, das die Redaktion des Infodienstes mit den Machern des TikTok-Projekts „Cop & Che“ geführt hat. Dort berichten Ahmad Mitaev und Fabian Reicher, warum es wichtig ist, Jugendliche auf TikTok zu erreichen. Neu im Infodienst ist auch ein Fachtext des Teams der „Kommunalen Fachberatung“ der Vereinigung Pestalozzi, die in ihrem Text praxisnahe Einblicke in ihre Arbeit mit Kommunen geben. Abschließend sei noch unsere aktualisierte Publikation „Forschungsprojekte zu Islamismus, Radikalisierung und zu phänomenübergreifenden Aspekten“ erwähnt, die als PDF zur Verfügung steht. Die Handreichung bietet eine strukturierte Übersicht zu Forschungsprojekten im Themenfeld, die seit 2015 in Deutschland umgesetzt wurden.
Ein letzter Hinweis in eigener Sache: Seit September unterstützt eine neue Redaktion den Infodienst Radikalisierungsprävention. Das Infodienst-Team der bpb freut sich sehr auf die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen von Contentity.
Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre,
Ihre Infodienst-Redaktion
PS: Haben Sie einen Hinweis, worüber wir berichten sollten? Schreiben Sie uns an infodienst@bpb.de
|
|
|
|
Neu im Online-Portal des Infodienst Radikalisierungsprävention
|
|
AHMAD MITAEV, FABIAN REICHER
„Die Kids sind auf TikTok und wir dürfen sie dort nicht allein lassen“ – Ein Interview mit den Machern des TikTok-Projekts „Cop & Che“
Ihre Videos werden millionenfach angeschaut. „Cop & Che“ ist ein Frage-Antwort-Format, wie es viele auf TikTok gibt. Einzigartig ist jedoch die Konstellation: Im Zentrum der kurzen Videos stehen Ahmad Mitaev und Uwe Schaffer. Der 25-jährige Ahmad stammt aus Tschetschenien, kam mit 14 in Jugendhaft und wollte sich der Terrormiliz „Islamischer Staat“ anschließen. Uwe Schaffer ist Polizist in Wien. Während Ahmad und Uwe vor der Kamera stehen, betreut der Sozialarbeiter Fabian Reicher das Projekt hinter der Kamera. Mittlerweile folgen dem TikTok-Kanal über 36.000 Personen und das Format hat mehr als 30 Millionen Views erzielt. Die Redaktion des Infodienstes hat mit den beiden über ihre Erfahrungen mit dem Projekt gesprochen.
|
|
REDAKTION INFODIENST & FRANZISKA JOSTMEIER
Übersicht zu Forschungsprojekten in den Bereichen Radikalisierung, Islamismus/Salafismus sowie zu phänomenübergreifenden Aspekten in Deutschland
Bereits im Juli 2021 veröffentlichte der Infodienst Radikalisierungsprävention eine Übersicht zu Forschungsprojekten, die sich mit Islamismus/Salafismus und mit der phänomenübergreifenden Betrachtung von Extremismus beschäftigen. Die aktualisierte Handreichung aus dem Sommer 2024 bietet nun einen erweiterten Überblick über die zahlreichen Forschungsprojekte, die ins Leben gerufen oder bereits abgeschlossen wurden. Insgesamt 98 Projekte von verschiedenen Universitäten, Instituten und Forschungsverbünden sind im Forschungsbericht verzeichnet.
|
|
ANDREA DECKENBACH, JANUSZ BIENE-CLÉMENT, LEA HILDEBRANDT, DR. MICHAELA BAUMANN
Mit Kommunaler Fachberatung zu einer nachhaltigen, lokal verankerten Radikalisierungsprävention
Das Modellprojekt Kommunale Fachberatung arbeitet mit Fachkräften in Städten, Landkreisen und Gemeinden in Deutschland daran, nachhaltige Strukturen für Radikalisierungsprävention und die Förderung gesellschaftlichen Zusammenhalts zu entwickeln bzw. weiterzuentwickeln. Mittels Fachberatung, Fortbildungen und kollegialer Praxisberatung unterstützt das Projekt in der Trägerschaft der Vereinigung Pestalozzi kommunale Fachkräfte dabei, passgenaue Strategien zu entwickeln und umzusetzen – von der Sensibilisierung für neue Phänomene bis hin zur Stärkung der multiprofessionellen Zusammenarbeit der für den jeweiligen Kontext relevanten Akteur:innen. Hier geben die Mitarbeitenden Einblick in ihren Arbeitsalltag.
|
|
Neu bei der Bundeszentrale für politische Bildung
|
|
SINA ARNOLD
Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft
Wenn von Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft die Rede ist, sind oft junge Menschen mit arabischem Migrationshintergrund gemeint. Dabei gerät durch eine solche Verengung die gesamtgesellschaftliche Dimension aus dem Blick. Entscheidend ist, so das Fazit von Sina Arnold: Antisemitismus muss entgegengetreten werden, egal von wem er mit welcher Motivation ausgeht.
|
|
SABINE DAMIR-GEILSDORF, TOBIAS NOLTE
Themenblätter im Unterricht: Islamismus
Der Sammelbegriff „Islamismus“ umfasst sehr unterschiedliche ideologische Strömungen. Sie alle eint die Vorstellung, dass der Islam keine Privatangelegenheit, sondern Grundlage für die politische und gesellschaftliche Ordnung sein sollte. Doch Ziele und Betätigungsfelder islamistischer Gruppierungen sind sehr divers. Das gilt auch für die Beweggründe, warum Menschen sich islamistisch radikalisieren, und wie sie dies tun. Unstrittig ist aber die Relevanz Sozialer Medien im Radikalisierungsprozess. Auf drei Arbeitsblättern können sich Lernende mit diesen komplexen Zusammenhängen auseinandersetzen. Das Heft kann kostenlos als PDF heruntergeladen oder über den bpb-Shop direkt bestellt werden.
|
|
CORINNA DOLEZALEK, WYN BRODERSEN, LUISA SCHMIDT
Evaluationsmethoden wirkungsorientierter digitaler politischer Bildung: Ein Leitfaden für die Praxis
Angebote der (digitalen) politischen Bildung kommen nicht umhin, sich mit den Fragen ihrer Wirkung und Qualität auseinanderzusetzen – sei es aufgrund der Konkurrenzsituation im Feld, des Legitimationsdrucks von Förderern oder des Anliegens, aus der eigenen Praxis zu lernen und sie zu verbessern. Die Auseinandersetzung mit der Wirkung von Bildungsangeboten ist nicht zuletzt aufgrund der schwer nachweisbaren Zusammenhänge für die Praxis herausfordernd. Eine Offenheit für Kontext- und Zielgruppensensibilität erscheint gerade im Hinblick auf die Digitalisierung der politischen Bildung unabdingbar, so das Autor:innen-Team.
|
|
WOLFGANG KRAUSHAAR
Israel: Hamas – Gaza – Palästina. Über einen scheinbar unlösbaren Konflikt
Nachdem die Terrororganisation Hamas am 7. Oktober 2023 Israel angriff, marschierte die israelische Armee in den Gazastreifen ein, um die Geiseln zu befreien sowie die Hamas und ihre Logistik zu zerstören. Dies hatte katastrophale Folgen für die Zivilbevölkerung in dem schmalen, dicht besiedelten Küstenstreifen. Viele Verletzte und Tote sind zu beklagen, gleichzeitig flammen seither weltweit antiisraelische und antisemitische Ressentiments auf, Debatten werden unscharf. Wolfgang Kraushaar unterzieht den Konflikt und seine Auswirkungen in diesem Schriftenreihe-Band einer kritischen Analyse.
|
|
Veranstaltungshinweise und Fortbildungen
|
|
Hidden Codes –Digitales Lernspiel zur Radikalisierungsprävention 01. November 2024, 16:00 – 18:00 Uhr 15. November 2024, 16:00 – 18:00 Uhr 29. November 2024, 16:00 – 18:00 Uhr 13. Dezember 2024, 16:00 – 18:00 Uhr Online via Zoom
Verschränkungen von Antimuslimischem Rassismus und Gender 12. November 2024, Online
Einstiegsprozesse in den Rechtsextremismus und Islamismus: Gemeinsamkeiten – Unterschiede – Gegenmodelle! 12. November 2024, Oberhausen
Islamistischer Extremismus und tschetschenische Communities: Bewährte Praktiken in der Präventionsarbeit 13. November 2024, Online
Islamistische Ansprachen in den Sozialen Medien 14. November 2024, Online
Fachtag streetwork@online: Unterwegs auf digitalen Straßen: Methoden und Perspektiven der Online-Extremismusprävention 14. November 2024, Berlin / Online
Phänomene der Co-Radikalisierung im europäischen Kontext 14. und 15. November 2024, Osnabrück
PrEval-Fachtag 2024 14. und 15. November, Berlin / Online
Übersehen und betroffen – junge Frauen, Genderaspekte und Radikalisierung 14. November bis 15. November, 9-16 Uhr, Berlin
Fachtag: Waffe oder Werkzeug? Soziale Medien zwischen Propaganda und Prävention 15. November 2024, Bochum
Fachtag Patient:innen mit extremistischer Einstellung in der Krankenbehandlung für Angehörige von Heilberufen 21. November 2024, Berlin
Weiterbildung: Extremismus und Radikalisierung: Handlungskompetenz für die Bildungsarbeit mit jungen Menschen 29. November 2024 - 01. März 2025, Online
|
|
Details finden Sie in der Übersicht mit Stellenangeboten im Infodienst.
|
|
Fachbeiträge in anderen Medien
|
|
Was ist eigentlich ‚unerträglich'?
|
|
– ufuq.de: Jochen Müller –
Die deutsche Debatte um den Nahostkonflikt und Antisemitismus polarisiere und stehe sich selbst im Weg, kritisiert Jochen Müller, Mitbegründer des Vereins ufuq.de. Dabei ermöglichen unterschiedliche Perspektiven und Wahrheiten der Akteur:innen, einen Schritt zurückzutreten und Überlegungen anzustellen, wie Konfliktkultur aussehen kann und wie wir sie erlernen könnten.
Zum Beitrag auf ufuq.de
|
|
Die Gefahr der Co-Radikalisierung – Wie sich Muslimfeindlichkeit und Islamismus in Deutschland wechselseitig verstärken
|
|
– ZRGP: Cemal Öztürk und Susanne Pickel –
Dieser Beitrag der Zeitschrift für Religion, Gesellschaft und Politik (ZRGP) untersucht muslimfeindliche und islamistische Co-Radikalisierungsprozesse in Deutschland. Eine Auswertung der Leipziger Autoritarismus-Studie und einer Befragung unter Musliminnen und Muslimen zeigt, dass zwischen einer gesteigerten Salienz der Eigengruppenzugehörigkeit und der Formation von antagonistischen Identitäten und Gewaltintentionen ein Zusammenhang besteht.
Zur Publikation auf link.springer.com
|
|
„Viele Muslime haben jetzt Angst“
|
|
– Zeit Online: Interview mit Lamya Kaddor –
Mit Abschiebungen allein könne man den Islamismus nicht bekämpfen, sagt Grünen-Bundestagsabgeordnete und Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor nach dem mutmaßlich islamistischen Anschlag in Solingen. Sie berichtet von den Sorgen der muslimischen Community und beklagt Populismus in der aktuellen politischen Debatte.
Zum Beitrag auf zeit.de
|
|
Der Rechtsstaat und seine leichtfertigen Feinde – Abschiebungen nach Afghanistan und Syrien
|
|
– Qantara: Bente Scheller –
„Wer in Sicherheitsfragen auf Assad oder die Taliban setzt statt auf den deutschen Rechtsstaat, versteht nicht, wie diese Regime ticken“, meint Bente Scheller, Leiter des Referats Nahost und Nordafrika der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin. Die Abschiebungsdebatte nach dem Terroranschlag von Solingen sei nicht nur offen rassistisch, sondern höhle auch die Demokratie hierzulande aus.
Zum Beitrag auf qantara.de
|
|
„Die Idee, das Problem Islamismus lasse sich mit Abschiebungen lösen, ist völlig fehlgeleitet“
|
|
– Kölner Stadt Anzeiger: Interview mit Kaan Orhon –
Kaan Orhon, Leiter der Beratungsstelle gegen Salafismus und Dschihadismus „Grüner Vogel“, berät Menschen beim Ausstieg aus dem Islamismus. Im Gespräch erklärt er, wieso die Debatte nach Solingen ihr Ziel verfehlt und warum er Handlungsbedarf bei den Konzernen hinter Apps wie Telegram und TikTok sieht.
Zum Beitrag auf ksta.de
|
|
Ligante #7 – Der Nahostkonflikt als Katalysator
|
|
– BAG RelEx –
Die Ligante #7 zeigt, dass die Anschläge der Hamas vom 7. Oktober 2023 sowie der aktuelle Krieg im Gazastreifen und Israel nicht nur geopolitische, sondern auch tiefgreifende gesellschaftliche Auswirkungen auf Deutschland haben. Die Autor:innen untersuchen Antisemitismus und (antimuslimischen) Rassismus sowie die Instrumentalisierungen der Geschehnisse durch extremistische Gruppen. Mit Blick auf die Präventionspraxis werden Strategien und Ansätze aufgezeigt, um diesen Herausforderungen wirksam zu begegnen und einen konstruktiven Umgang mit dem Nahostkonflikt zu fördern.
Zur Publikation auf bag-relex.de
|
|
KN:IX Analyse #15: Islamismus Online aus medienpsychologischer Perspektive – Ein kritischer Überblick
|
|
– KN:IX: Maximilian Lechner, Ulrike Schwertberger –
In den Sozialen Medien kommen User:innen regelmäßig in Kontakt mit extremistischen Inhalten. Die Analyse #15 widmet sich islamistischen Online-Inhalten und deren Rezeptionseffekten. Der Fokus der Analyse liegt auf einem kurzen Abriss medienpsychologischer Methoden, deren Potenzialen, aber auch Grenzen in Bezug auf die Islamismusforschung sowie einem Überblick darüber, was islamistische Online-Kommunikation bei ihren Rezipient:innen auslösen kann.
Zur Analyse auf kn-ix.de
|
|
Antimuslimischer Rassismus und islamistischer Extremismus. Wechselseitige Bezüge in Forschung und pädagogischer Praxis
|
|
– Deutsches Jugendinstitut: Joachim Langner, Annika Jungmann –
Die wechselseitigen Verbindungen von antimuslimischem Rassismus und islamistischem Extremismus zueinander sind bereits seit vielen Jahren ein Thema in Fachdiskursen. Ziel des Berichts ist es, diese Verbindungen und Spannungsverhältnisse der beiden Themen in Bezug auf die pädagogische Praxis anhand des aktuellen Forschungsstands wissenschaftlicher Literatur darzulegen und auszudifferenzieren.
Zum Beitrag auf dji.de
|
|
Islamistisches Influencing – Demokratie- und Menschenfeindlichkeit im Namen des Islam
|
|
– jugendschutz.net –
Islamistische Influencer sind längst im Mainstream der Sozialen Medien angekommen. Besonders erfolgreich sind sie auf Instagram, TikTok und YouTube: Sie begegnen Kindern und Jugendlichen auf Augenhöhe, sprechen ihre Sprache und greifen Social Media-Trends auf. Dabei verbreiten sie frauen-, queer-, demokratie- und vor allem israelfeindliche Aussagen. Im aktuellen Report untersucht jugendschutz.net die Auftritte zentraler „Islamfluencer“.
Zum Report auf jugendschutz.net
|
|
Der 7. Oktober, der Krieg in Gaza und die Folgen an Schulen in Deutschland
|
|
– Bildungsstätte Anne Frank –
Mit dieser Umfrage unter Lehrkräften reagiert die Bildungsstätte Anne Frank auf die vielen Anfragen von Lehrer:innen, die seit dem 7. Oktober 2023 um Beratung und Fortbildung zum Umgang mit Terror, Krieg und den Folgen bitten. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass es vor allem an Strategien im Umgang mit den Sozialen Medien mangelt. Hier bedürfe es einer konsequenten Verzahnung medienpädagogischer Angebote mit Inhalten der politischen Bildung.
Zu den Ergebnissen der Umfrage auf bs-anne-frank.de
|
|
Islamismus in Ostdeutschland: Aktuelle Herausforderungen und Trends
|
|
– Konrad-Adenauer-Stiftung: Caspar Schliephack –
In den ostdeutschen Bundesländern sind die Aktivitäten und Mitgliederzahlen von Gruppierungen im Phänomenbereich Islamismus überschaubar. Dies dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Szene in den vergangenen zehn Jahren sowohl quantitativ als auch qualitativ stark gewandelt hat: Das islamistische Personenpotenzial in diesem Zeitraum wuchs in allen ostdeutschen Bundesländern stetig an und islamistische Akteure und Organisationen verstärkten ihre Aktivitäten vor Ort, gründeten Vereine, übernahmen Gebetsräume und rekrutierten Anhänger:innen. Caspar Schliephack gibt einen Überblick.
Zur Publikation auf kas.de
|
|
Begleitende Evaluation – Abschlussbericht 2024
|
|
– KN:IX: IMAP GmbH –
Im Rahmen der begleitenden Evaluation, die von 2020 bis 2024 im Auftrag des Kompetenznetzwerks „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX) durch IMAP GmbH durchgeführt wird, ist der Abschlussbericht 2024 erschienen. Ziel der Evaluation war es, einerseits das KN:IX bei der Netzwerkbildung und -entwicklung zu unterstützen und andererseits seine Arbeit hinsichtlich Reichweite, Passgenauigkeit, Praxisnutzen und Wirkung zu untersuchen.
Zum Abschlussbericht auf kn-ix.de
|
|
Exploring (Anti-)Radicalism on TikTok: German Islamic Content Creators between Advocacy and Activism
|
|
– religions: Nader Hotait, Rami Ali –
Diese Studie untersucht die Darstellung radikaler und anti-radikaler Ideologien unter deutschen islamischen Content Creators auf TikTok und analysiert knapp 3.000 Videos von mehr als 40 Accounts mittels qualitativer Inhaltsanalyse. Die Ergebnisse zeigen zwei Hauptinhaltsgruppen: religiöse Praxis, die sich mit sozialen/Lebensstilfragen befasst, und politischer Aktivismus, der sich mit „muslimischen Missständen“ befasst.
Zur Studie auf mdpi.com
|
|
Nach Solingen: IS macht sich über Messerverbot lustig
|
|
– Die Terrorlage: Peter R. Neumann, Aymenn Jawad Al-Tamimi –
Unter der Überschrift „Ein Dschihad in Europa“ kommentiert der „Islamische Staat“ Ende August in einer Ausgabe seines wöchentlichen Online-Newsletters „al-Naba“ die Anschläge von Solingen — und droht weitere an. Die Terrorismusexperten Peter R. Neumann und Aymenn Jawad Al-Tamimi fassen den Text des „IS“ zusammen und ordnen ihn ein.
Zum Beitrag von Die Terrorlage
|
|
Materialien und Handreichungen
|
|
Praxisempfehlungen Demokratieförderung und Radikalisierungsprävention
|
|
– Landespräventionsrat Niedersachsen: Andreas Beelmann, Judith Hercher, Sebastian Lutterbach, Laura Sophia Sterba –
Die Praxisempfehlungen geben Auskunft über ausgewählte Ansätze der Demokratieförderung und Radikalisierungsprävention in Anlehnung an das entwicklungsorientierte Präventionsmodell (Beelmann et al., 2021). Die Übersicht informiert über Maßnahmen und Handlungsstrategien, die zum Zweck einer universellen oder gezielten Prävention von Radikalisierung und der Förderung von demokratischen Orientierungen junger Menschen eingesetzt werden können.
Zum Praxishandbuch auf lpr.niedersachsen.de
|
|
Kostenpflichtige Neuerscheinungen
|
|
Trialog: Wie wir über Israel und Palästina sprechen
|
|
– Jouanna Hassoun, Shai Hoffmann –
Ein deutscher Jude mit israelischen Wurzeln und eine Deutsch-Palästinenserin können miteinander reden. Und sie tun es. Gemeinsam reisen Jouanna Hassoun und Shai Hoffmann seit 2023 für ihr Projekt „Trialoge“ von Schule zu Schule, um über den Krieg, die gegenwärtige Eskalation in Israel und Palästina sowie die Auswirkungen für das muslimische und das jüdische Leben in Deutschland zu sprechen. Im Interview mit dem Infodienst haben sie ausführlich über ihre Arbeit gesprochen. Nun veröffentlichen Hassoun und Hofmann ein Buch über ihre Erfahrungen.
Zum Buch: Hardcover (22,00 Euro), e-Book (21,99 Euro) auf luebbe.de
|
|
Zwischen Hass und Haltung: Was wir als Migrationsgesellschaft lernen müssen
|
|
– Derviş Hızarcı –
Als Vorsitzender der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus erlebt Derviş Hızarcı das, was nach den Ereignissen des 7. Oktober in Deutschland in Gang gesetzt wird, aus einer besonderen Perspektive. Seit Jahren kämpft er für gelebte Vielfalt, gegen Hass in Bildung und Schule in einem Land, das sich endlich als Migrationsgesellschaft zu verstehen beginnt. Doch nun drohen wieder – genau wie nach dem 11. September 2001 – die altbekannten Gefahren. Das Buch erzählt von einer besonderen Bildungsreise. Sie beginnt im postmigrantischen Berlin, in dem der Autor aufgewachsen ist, und führt ihn schließlich in die Verantwortung, die Bedingungen für ein gelingendes, vielfältiges Zusammensein jeden Tag neu zu formulieren.
Zum Buch: Hardcover (18,00 Euro), e-Book (15,99 Euro) auf suhrkapmp.de
|
|
Die Rückkehr des Terrors: Wie uns Dschihadismus herausfordert
|
|
– Peter Neumann –
Der dschihadistische Terror ist zurück, so Terrorismusexperte Peter R. Neumann. Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 formiere sich weltweit eine neue Gewaltbewegung, die sich in westlichen Gesellschaften schnell auszubreiten droht – nach dem Angriff gab es in Europa bereits mehr versuchte Anschläge als im gesamten Jahr zuvor. Neumann sieht deutliche Warnzeichen dafür, dass die dschihadistische Bedrohung zunimmt – vielleicht stärker noch als vor zehn Jahren.
Zum Buch: Hardcover (22,00 Euro), e-Book (19,99 Euro) auf rowohlt.de
|
|
Migrationsdebatte: „Viel Populismus“
|
|
– WDR 5 Morgenecho: Interview mit Friederike Müller, Audio; 8 Minuten –
Das Messerattentat in Solingen hat die Migrationsdebatte neu entfacht. Friederike Müller, Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus (BAG RelEx), kritisiert die Diskussionen als „wahltaktische Attacken auf das Asylrecht“ und erklärt, wie Radikalisierungsprozesse ablaufen und wie Präventionsarbeit helfen kann, solche Taten zu verhindern.
Zum Audiobeitrag auf wdr.de
|
|
Debatte nach Solingen: Sind Abschiebungen nach Syrien sicher?
|
|
– WDR COSMO: Interview mit Dr. André Bank, Audio; 3 Minuten –
Einige Politiker:innen fordern seit dem Messerangriff in Solingen systematische Abschiebungen nach Syrien. Das Oberverwaltungsgericht Münster hält manche Regionen des Landes sogar für sicher. Dr. André Bank vom GIGA-Institut arbeitet aktuell an einem Paper zur Sicherheitslage in Syrien und teilt diese Einschätzung keineswegs. Bank kritisiert nicht nur die Debatte um die Asylpolitik, sondern auch die Menschenrechtssituation in Syrien unter dem Machthaber Baschar al-Assad.
Zum Audiobeitrag auf wdr.de
|
|
Islamismus-Prävention: Menschen erreichen, bevor sie sich radikalisieren
|
|
– Deutschlandfunk: Audio; 5 Minuten –
Nach dem Attentat von Solingen verspricht die Bundesregierung mehr Unterstützung für Initiativen der Islamismusprävention. Die Radikalisierung von Menschen verläuft aber nicht linear oder gar bei jedem Menschen gleich. Thomas Mücke, Geschäftsführer und Mitbegründer des Violence Prevention Network (VPN), und Islamwissenschaftler Dr. Friedrich Hartwig erklären im Interview mit dem Deutschlandfunk, worauf es ankommt.
Zum Audiobeitrag auf deutschlandfunk.de
|
|
Muslime nach den Anschlägen – Rückzug in die Unsichtbarkeit
|
|
– BR24: Audio; 4 Minuten –
Studien zeigen: Rund die Hälfte der Menschen in Deutschland haben Vorbehalte gegenüber Muslim:innen. Laut Expert:innen verstärken islamistisch motivierte Terrorakte diese Ablehnung. Viele Menschen tun sich offenbar schwer mit der Unterscheidung zwischen Islam und Islamismus. In diesem Beitrag stehen deshalb Menschen im Fokus, die von Muslimfeindlichkeit betroffen sind.
Zum Audiobeitrag auf br.de
|
|
Warum der Begriff „Islamismus“ mehr schadet als nützt
|
|
– Deutschlandfunk Kultur: Audio; 4 Minuten –
Die Diskussion um „Islamisten“ habe zu einer Unschärfe geführt, meint der DLF-Autor Fabian Goldmann. Der Begriff sei zu einem „Kürzel für unliebsame Muslime aller Art“ geworden. Besser sei es, auf ihn zu verzichten.
Zum Audiobeitrag auf deutschlandfunkkultur.de
|
|
Die Ausrufung des Kalifats 2014
|
|
– Deutschlandfunk Nova, Podcast „Eine Stunde History“: Audio; 44 Minuten –
Ibrahim Awad Ibrahim al-Badri schließt sich einer Islamistengruppe an und wird 2004 festgenommen. Seine Haft wird zum Wendepunkt. Er wählt den Kampfnamen Abu Bakr al-Baghdadi und wird zum Oberhaupt des sogenannten „Islamischen Staates“ (IS). Er ruft 2014 das Kalifat aus – mit ihm als Anführer. In der Podcastfolge erläutern Expert:innen Ziele und Strukturen des „IS“ sowie die aktuelle Gefahrenlage.
Zur Podcastfolge auf deutschlandfunknova.de
|
|
Wie Islamisten eine Berliner Mall sprengen wollten
|
|
– Tagesspiegel, Podcast „Tatort Berlin“: Audio; 30 Minuten –
Durch einen Anschlag auf das Gesundbrunnen-Center im Berliner Stadtteil Wedding sollten im Oktober 2016 möglichst viele „ungläubige“ Menschen sterben. Die geplante Tat dreier Salafisten wurde verhindert, doch wie konnte es überhaupt so weit kommen? Gemeinsam mit dem Experten Eren Güvercin, Mitglied der Deutschen Islamkonferenz und Mitgründer der Alhambra-Gesellschaft, rekonstruieren die Journalistin Katja Füchsel und ihr Kollege Sebastian Leber die Hintergründe.
Zur Podcastfolge auf tagesspiegel.de
|
|
Vertrauen verloren? Deutsche Medien und der Gaza-Israel-Krieg
|
|
– ARD, ZAPP/NDR: Video; 36 Minuten –
Seit Beginn des Gaza-Israel-Krieges diskutiert Deutschland kontrovers über die Geschehnisse in Nahost. Auch die Medien, besonders ARD und ZDF, stehen dabei in der Kritik. Sie würden einseitig berichten und israelische Propaganda reproduzieren. Woher kommen diese Vorwürfe und was ist von ihnen zu halten?
Zum Video auf ardmediathek.de
|
|
Mannheim, Solingen, München: Wer ist anfällig für Islamismus?
|
|
– ZDF heute: Interview mit Mouhanad Khorchide, Video; 7 Minuten –
Deutschland diskutiert über Terror und Islamismus. Doch was bringt insbesondere junge Menschen dazu, sich dieser radikalen Ideologie anzuschließen? Und welche Rolle spielen Diskriminierung und Muslimfeindlichkeit? Professor Mouhanad Khorchide, der mit radikalisierten jungen Menschen in deutschen und österreichischen Gefängnissen arbeitet, liefert Antworten auf diese Fragen.
Zum Videobeitrag auf zdf.de
|
|
Islamismus im Netz: Radikale TikTok-Prediger
|
|
– 3Sat/Kulturzeit: Video; 38 Minuten –
Seit dem mutmaßlich islamistischen Angriff in Solingen und weiteren versuchten Anschlägen ist die Politik alarmiert und verweist immer wieder auf die zentrale Bedeutung, die Soziale Medien bei Radikalisierung spielen können. Aber welche Organisationen stehen hinter TikTok-Predigern und wer finanziert die Influencer, die mit großer Eloquenz, hoch-professionell gemachten Clips und manipulativen Mitteln immer mehr an Einfluss gewinnen?
Zum Videobeitrag auf 3sat.de
|
|
Wie der Nahostkrieg Deutschland spaltet
|
|
– ARD/Y-Kollektiv: Video; 27 Minuten –
Ein Jahr nach dem 7. Oktober sind die Folgen auch bei uns unübersehbar: Als der Iran Raketen auf Israel feuert, bricht auf pro-palästinensischen Demonstrationen in Berlin Jubel aus. Antisemitismus und Islamfeindlichkeit haben massiv zugenommen. Y-Reporter Jan Stremmel begleitet Menschen, die zunehmend mit Anfeindungen, Angst und Vorurteilen konfrontiert sind und zeigt auch diejenigen, die sich trotz aller Angriffe um Auswege aus der Polarisierung bemühen.
Zum Videobeitrag auf ardmediathek.de
|
|
Let’s talk! – Der 7. Oktober, der Krieg in Gaza und die Folgen in Deutschland
|
|
– Video-Mitschnitte der Fokustage der Bildungsstätte Anne Frank, 23.09.-25.09.2024 –
Kurz vor dem ersten Jahrestag des 7. Oktobers hat die Bildungsstätte Anne Frank vom 23. bis 25. September 2024 an drei Fokustagen zur Auseinandersetzung mit den Folgen des Terrors und des Gaza-Kriegs auf die Gesellschaft in Deutschland eingeladen. Einige Vorträge und Podien dieser Veranstaltung wurden aufgezeichnet.
Zu den Mitschnitten auf bs-anne-frank.de
|
|
Meldungen aus dem Arbeitsfeld
|
|
BAG RelEx: Offener Brief an das Bayerische Innenministerium
|
|
Das Kurzvideo „Die Salafismus-Falle“, veröffentlicht vom Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration auf der Plattform X, schlug hohe Wellen (mehr dazu unter den Aktuellen Meldungen in diesem Newsletter). Nach großer medialer Empörung wurde das Video kommentarlos gelöscht. In einem offenen Brief vom 3. September übt auch die BAG RelEx Kritik und warnt vor pauschalisierenden und vereinfachenden Darstellungen.
Zur Meldung auf bag-relex.de
|
|
Bundesinnenministerin Faeser beruft neue Task Force für Islamismusprävention
|
|
Am 1. Oktober 2024 hat die neue Task Force Islamismusprävention im Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) ihre Arbeit aufgenommen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser begrüßte ein neunköpfiges Team aus Wissenschaft und zivilgesellschaftlicher sowie behördlicher Praxis, das sich in den kommenden zwei Jahren intensiv mit der Erarbeitung von Handlungsempfehlungen im Bereich der Präventions- und Distanzierungsarbeit befassen wird. Der erste Schwerpunkt wird die Bekämpfung der Online-Radikalisierung junger Menschen sein.
Zur Meldung auf bmi.bund.de
|
|
Verdienstorden für Saba-Nur Cheema und Meron Mendel
|
|
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat 28 Bürger:innen zum Tag der Deutschen Einheit mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Unter ihnen auch Saba-Nur Cheema und Meron Mendel, die sich seit Langem aktiv gegen Antisemitismus und Islamfeindlichkeit einsetzen. „Sie alle zeigen, dass wir gemeinsam etwas verändern und gestalten können“, würdigte Steinmeier ihr Engagement.
Zur Meldung auf bundespraesident.de
|
|
Kai Wegner übergibt Landesorden an Derviş Hızarcı
|
|
Derviş Hızarcı setzt sich seit mehr als 15 Jahren sowohl hauptberuflich als auch ehrenamtlich gegen Antisemitismus ein. Als Vorstandsvorsitzender der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus hat er nun den Landesorden von Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegner für sein Engagement für die Demokratie erhalten.
Zur Meldung auf kiga-berlin.org
|
|
Aktuelle Meldungen zum Thema Islamismus
|
|
Der Messerangriff in Solingen und die Folgedebatten
|
|
Bei einem mutmaßlich islamistisch motivierten Messerangriff auf einem Stadtfest im nordrhein-westfälischen Solingen wurden am Abend des 23. August drei Menschen getötet, zwei weitere wurden schwer verletzt. Seitdem herrschen Trauer und Betroffenheit in Deutschland, die Politik diskutiert derweil über Konsequenzen. Vor allem die Verschärfung des Waffenrechts, strengere Migrationspolitik und schnellere Abschiebungen, insbesondere nach Syrien und Afghanistan, dominieren die Debatte. Als Reaktion auf den Anschlag kontrolliert seit Mitte September die Bundespolizei alle deutschen Landesgrenzen. Kritisiert wird, dass dabei das eigentliche Problem aus dem Fokus zu geraten droht: Islamismus.
Zum Hintergrundbeitrag auf wdr.de
Zum Faktencheck über Solingen auf correctiv.org
Der Zentralrat der Muslime verurteilt den Anschlag in Solingen. Zum Beitrag auf zeit.de
Islamismus sei „längst deutsche Realität“, meint der Autor Eren Güvercin und skizziert eine Strategie, die es statt „Messerverbotszonen“ brauche. Zum Meinungsbeitrag auf juedische-allgemeine.de
Zum Gespräch mit dem Präventionsexperten Thomas Mücke auf fr.de
Zum Bericht über Verschärfungen im Waffen- und Asylrecht auf spiegel.de
Zum Kommentar über Abschiebungen nach Syrien und Afghanistan auf taz.de
Zum Bericht über Maßnahmen der Bundesregierung gegen Islamismus auf bundesregierung.de
Zum Bericht über die neu eingeführten Grenzkontrollen auf tagesschau.de
|
|
Mutmaßlich islamistisch motivierte Anschlagsversuche in Deutschland
|
|
Nur wenige Tage nach der Messerattacke in Solingen vereitelten Ermittler weitere geplante – mutmaßlich islamistisch motivierte – Angriffe in Deutschland. Anfang September schoss in München ein Angreifer zuerst auf das NS-Dokuzentrum, dann auf das israelische Generalkonsulat. In Linz am Rhein versuchte ein 29-Jähriger mit einer Machete bewaffnet die örtliche Polizeiwache zu stürmen. Im oberfränkischen Hof wollte ein mutmaßlicher Islamist Soldaten der Bundeswehr mit zwei Macheten töten. Und in Wuppertal sitzt seit Anfang Oktober ein 15-Jähriger in Untersuchungshaft, nachdem er Anschläge auf Jüdinnen und Juden geplant haben soll.
Zum vereitelten Anschlag in München auf br.de
Zum Machetenangriff in Linz auf zdf.de
Zum Anschlagsversuch in Hof auf br.de
Zu den Anschlagsplänen des 15-Jährigen in Wuppertal auf spiegel.de
|
|
Mutmaßlich islamistischer Anschlag in Rotterdam
|
|
Im Zentrum von Rotterdam wurde Ende September ein 22-Jähriger festgenommen. Laut Polizeiangaben hatte er Passanten mit einem Messer angegriffen. Dabei wurde ein Mensch getötet, ein weiterer schwer verletzt. Die Ermittler gehen von einem islamistisch motivierten Attentat aus, Terrorismusexperten wie Peter Neumann melden Zweifel daran an.
Zur Einschätzung Neumanns auf Die Terrorlage
Zur Meldung auf spiegel.de
|
|
Terrorismusforscher Neumann fordert europäische Gefährderdatei
|
|
In den vergangenen zehn Monaten ereigneten sich allein in Westeuropa bis Anfang September sieben islamistische Anschläge. Terrorismusforscher Peter Neumann warnt deshalb vor weiteren Attentaten und drängt auf eine europäische Gefährderdatei.
Zum Bericht auf spiegel.de
|
|
Anti-Salafismus Video macht Schlagzeilen – Bayerns Innenministerium reagiert
|
|
Mit einem kurzen Animations-Video auf der Plattform X wollte Bayerns Innenministerium vor den Gefahren des Salafismus warnen. Statt Applaus hagelte es vor allem Kritik am als rassistisch bezeichneten Inhalt und der dazugehörigen Bildsprache. Mittlerweile wurde das Video gelöscht. Die gescheiterte Videokampagne wird möglicherweise sogar Thema im Landtag – Grüne und SPD fordern Aufklärung.
Zum Hintergrundbeitrag auf br.de
Zum Bericht über mögliche Konsequenzen auf sueddeutsche.de
|
|
Prediger mit Verbindungen zu islamistischen Gruppierungen verlassen Deutschland
|
|
Mohammad Hadi Mofatteh, ehemaliger Leiter des mittlerweile verbotenen Islamischen Zentrums Hamburgs (IZH), hat kurz vor Ablauf der Frist Deutschland freiwillig verlassen. Nach einem Gerichtsurteil muss auch der salafistische Prediger Abbas Chihi aus Bremen Deutschland verlassen.
Zur Meldung über Moffateh auf zdf.de
Zur Meldung über Chihi auf ndr.de und auf taz.de
|
|
Verbot gegen das Islamische Zentrum Fürstenwalde al-Salam e. V.
|
|
Das Brandenburger Innenministerium verbietet das Islamische Zentrum Fürstenwalde al-Salam e. V. aufgrund von Kontakten zur Muslimbruderschaft und Hamas. Im Zusammenhang mit dem Vereinsverbot kam es zu Razzien in Wohnungen in Berlin und Brandenburg.
Zur Meldung auf tagesschau.de
|
|
Neue Eskalationsstufe im Nahostkonflikt
|
|
Raketenangriffe, Explosionen und Bodenoffensive: Der Krieg zwischen Israel, der Hamas in Gaza, der Hisbollah im Libanon, den Huthi-Rebellen im Jemen und dem Iran hat sich dramatisch zugespitzt. Am 17. und 18. September 2024 wurden im Libanon Tausende Pager und Walkie-Talkies zur Explosion gebracht, mutmaßlich vom israelischen Geheimdienst Mossad. Daraufhin folgten Luftangriffe und Bodenoffensiven im Libanon. Dabei wurde der Anführer der libanesischen Hisbollah-Miliz Hassan Nasrallah getötet, aber auch Hunderte Zivilist:innen. Die Hisbollah wiederum feuert kontinuierlich weiter Raketen auf Israel ab, betroffen ist davon vor allem der Norden des Landes. Am Abend des 1. Oktober griff der Iran Israel mit 180 ballistischen Raketen an, als Vergeltungsschlag für den Tod Nasrallahs. Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu kündigte Konsequenzen an. Abzuwarten bleibt nun, wann und in welchem Ausmaß Israel darauf reagieren wird - doch auch der Iran hat bereits mit Vergeltung gedroht. Der Krieg im Gazastreifen geht derweil weiter, mittlerweile gibt es dort schätzungsweise mehr als 42.000 Tote und fast 100.000 Verletzte nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde. (Stand 10.10.2024)
Darauf reagierte der französische Staatschef Emmanuel Macron, indem er Waffenlieferungen nach Israel einstellte. Gegen die humanitäre Krise in Gaza gingen am 7. Oktober viele Menschen in Deutschland auf die Straßen. Gleichzeitig fanden Kundgebungen gegen Antisemitismus und Gedenkveranstaltungen für die getöteten und im Zuge des Hamas-Angriffs verschleppten Israelis statt.
Zum Bericht über die Situation im Libanon auf tagesschau.de
Zur Meldung über den Tod von Hassan Nasrallah auf taz.de
Hintergründe zum Raketenangriff des Iran auf Israel auf deutschlandfunk.de
Wer demonstriert wofür? Hintergründe zu den Demonstrationen und Ausschreitungen anlässlich der ersten Jährung des 7. Oktober auf zdf.de
Frankreich stoppt Waffenlieferung nach Israel. Macron erntet dafür scharfe Kritik von Netanyahu. Zur Meldung auf zdf.de
|
|
Anschlagspläne vor der US-Wahl aufgedeckt
|
|
In Oklahoma ist Anfang Oktober ein 27-Jähriger festgenommen und mit einem Komplizen angeklagt worden. Der junge Mann soll Waffen und Munition beschafft haben, um im Auftrag der Terrormiliz „Islamischer Staat“ am 5. November, dem Tag der US-Präsidentschaftswahl, Menschenmengen anzugreifen.
Zur Meldung auf zeit.de
|
|
Anklage gegen zwei mutmaßliche „IS“-Anhänger wegen Anschlagsplanung in Schweden
|
|
Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen zwei mutmaßliche „IS“-Anhänger erhoben, die einen Anschlag in Schweden geplant haben sollen. Die Täter waren Mitte März im Raum Gera in Thüringen festgenommen worden. Als Reaktion auf Koranverbrennungen in Schweden und anderen skandinavischen Ländern sollen sie geplant haben, am Parlament in Stockholm Polizist:innen zu erschießen.
Zur Meldung auf stern.de
|
|
Neues Gesetz in Afghanistan schränkt Frauen weiter ein
|
|
Die in Afghanistan herrschenden Taliban haben neue sogenannte „Tugendgesetze“ erlassen. Diese schränken afghanische Frauen extrem ein. Unter anderem müssen sie in der Öffentlichkeit stumm bleiben. Mit dem Gesetz wird die Sittenpolizei gestärkt, die die an der Scharia orientierten Verhaltensrichtlinien der Taliban seit deren Machtübernahme 2021 kontrolliert.
Zur Meldung auf zdf.de
|
|
|
|