Bundeszentrale für politische Bildung
20. August 2024
Infodienst Radikalisierungsprävention

Infodienst Radikalisierungsprävention

Newsletter August 2024

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Sommer, Sonne, Urlaub, Ferien.

Was in der Aufzählung dieser August-Ausgabe fehlt, ist das berühmt-berüchtigte Sommerloch. Davon kann in diesem Jahr keine Rede sein.

Mehrere Verbote im Bereich des Islamismus (Islamisches Zentrum Hamburg, Deutschsprachige Muslimische Gemeinschaft in Braunschweig), vereitelte Anschläge wie zuletzt auf ein Taylor Swift-Konzert in Wien, der anhaltende Krieg in Gaza und eine mögliche Ausweitung des Krieges durch den Tod führender Hamas- und Hisbollah-Mitglieder halten alle, die in ihrer täglichen Arbeit mit Islamismus und dessen Prävention konfrontiert sind, in Atem. Damit Sie trotz der Fülle an Nachrichten den Überblick behalten, haben wir Ihnen die wichtigsten Meldungen am Ende dieses Newsletters zusammengefasst.

In einem neuen Text für den Infodienst gibt Dr. Kristin Weber Einblicke in ihre Auswertung von Gerichtsakten zu Rückkehrer:innen aus Syrien – dabei geht sie nicht nur auf mögliche Gründe für eine Radikalisierung ein, sondern erläutert auch, welche besondere Rolle Prediger vor und während der Ausreisen gespielt haben.

Gern möchten wir an dieser Stelle auch noch einmal auf das BarCamp „Zusammen.Denken – Brückennarrative und ihre Relevanz in der politischen Bildungsarbeit“ am 4./5. September 2024 in Hannover hinweisen, für das es noch wenige freie Plätze gibt. Eine Anmeldung ist noch bis zum 25.08.2024 möglich.

Anmelden können Sie sich ab sofort außerdem für eine Online-Veranstaltung zu politischer Bildung und Radikalisierungsprävention auf Social Media am 1. Oktober 2024 sowie einen Webtalk zur Peripherie des religiös begründeten Extremismus am 4. Dezember 2024. Weitere Informationen finden Sie in der Rubrik „Neu bei der Bundeszentrale für politische Bildung“.

Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre des Newsletters und weiterhin einen schönen Sommer,

Ihre Infodienst-Redaktion

PS: Haben Sie einen Hinweis, worüber wir berichten sollten? Schreiben Sie uns an infodienst@bpb.de

Neu im Online-Portal des Infodienst Radikalisierungsprävention

DR. KRISTIN WEBER

 

Interview: „Bei Syrien-Rückkehrer:innen vollzog sich die Radikalisierung vor allem in Gruppen“

 
Die Kriminologin und Soziologin Dr. Kristin Weber hat für ihre Dissertation 36 Gerichtsakten von Syrien-Rückkehrer:innen analysiert, in denen Informationen über 58 verurteilte Personen enthalten sind. Sie alle sind Teil eines Netzwerks von Unterstützer:innen, Rekruten, Predigern, Schleusern und Führungsfiguren. Der Infodienst Radikalisierungsprävention hat mit Kristin Weber über ihre Forschungsergebnisse gesprochen und sie gefragt, aus welchen Gründen Menschen Anschluss im islamistischen Milieu suchen, welche Rolle radikale Prediger dabei spielen und inwiefern Gerichtsakten auch bei der Analyse von Netzwerken hilfreich sein können.
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Neu bei der Bundeszentrale für politische Bildung

BPB: HINTERGRUND AKTUELL

 

2014: Völkermord an Jesidinnen und Jesiden

 
Anfang August 2014 überfielen Kämpfer der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) jesidische Dörfer und Städte im Nordirak. Die islamistischen Terroristen begingen Massaker an Zivilist:innen wie Erschießungen, Vergewaltigungen und Versklavungen. Unter anderem die Vereinten Nationen (UN) erkennen die Verbrechen als Genozid an. Bis heute ist die Lage der religiösen Minderheit in der Region schwierig. Der Beitrag fasst die Geschehnisse, ihre Folgen und die juristische Aufarbeitung der Verbrechen zusammen und verweist auf weitere Inhalte zum Thema.
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BPB

 

Die Zukunft ist 9:16 – politische Bildung und Radikalisierungsprävention im Hochformat. Online-Veranstaltung am 1. Oktober 2024 um 10 Uhr

 
Dienstag, 01. Oktober 2024 - Reels, Shorts oder TikToks – die Sozialen Medien werden geflutet von sogenannten Kurzvideos im Hochformat (9:16-Format). Immer öfter sind die Inhalte extremistisch und die Konsument:innen Kinder und Jugendliche. Doch wie lassen sich die Sozialen Medien zurückgewinnen? Auf einem Online-Podium diskutieren Adil Sbai, CEO einer Agentur für 9:16-Formate, Theresia Crone, Aktivistin und Content Creatorin der Kampagne #ReclaimTikTok sowie eine Expertin für politische Bildung.
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BPB

 

Jung und radikal – Eine Filmreihe der Bundeszentrale für politische Bildung mit anschließendem Podiumsgespräch

 
03.09. – 12.11.2024 - Wie kommt es dazu, dass junge Menschen sich radikalen Ideologien oder Gruppen anschließen? Eine Filmreihe in Bochum (Metropolis Theater) und Rostock (Lichtspieltheater Wundervoll) widmet sich von September bis November 2024 dem Phänomen der Radikalisierung junger Menschen. In vier ausgewählten Filmen werden die verschiedenen Facetten radikaler Bewegungen von extrem rechten und linken Gruppierungen bis hin zu islamistischen Netzwerken und radikalem Klimaaktivismus beleuchtet. Im Anschluss an die Filmvorführungen finden Podiumsgespräche mit ausgewählten Expert:innen statt.
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BPB & MODUS|ZAD

 

Web Talk zu aktuellen Entwicklungen der Peripherie des religiös begründeten Extremismus (PrE) auf YouTube und TikTok am 4. Dezember 2024 um 10 Uhr

 
Mittwoch, 04. Dezember 2024 - Seit 2021 betreibt modus|zad im Auftrag der bpb ein kontinuierliches Monitoring der wichtigsten islamistischen und salafistischen Kanäle bzw. der entsprechenden Grauzone auf Social Media. Das Monitoring erfolgt, um den Wissenstransfer zwischen anwendungsbezogener Forschung und Präventionspraxis zu vertiefen und zu beschleunigen. Mit den Ergebnissen sollen vor allem Multiplikatoren:innen, Praktiker:innen der Präventionsarbeit sowie pädagogische Fachkräfte erreicht werden. Die aktuellen Ergebnisse werden am 4. Dezember von 10:00 – 11:30 Uhr in einem Jahres-Web Talk präsentiert und als Bericht aufgearbeitet.
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Datenbank Anlaufstellen: Neue Angebote aus Berlin und Nordrhein-Westfalen

Die folgenden drei Projekte wurden neu in die Infodienst-Datenbank mit Anlaufstellen aufgenommen:

EVOLUO Berlin – Psychologische Fachkenntnisse und Coaching für Berater*innen im Themenfeld (De-)Radikalisierung

EVOLUO Bochum – Psychologische Fachkenntnisse und Coaching für Berater*innen im Themenfeld (De-)Radikalisierung

Beratungsnetzwerk Grenzgänger im Bereich Flucht (Bochum)

In der Datenbank finden Sie Beschreibungen und Kontaktdetails zu über 120 Anlaufstellen in ganz Deutschland, die Unterstützung anbieten – von Hotlines und Beratung über pädagogische Maßnahmen und Weiterbildungen bis hin zu Intervention und Deradikalisierung.

Zur Infodienst-Datenbank mit Anlaufstellen
 

Veranstaltungshinweise und Fortbildungen

Termindetails und weitere Termine finden Sie in der Termin-Übersicht des Infodienstes.

Regelmäßiges Angebot zur vertieften Fallarbeit im Kontext des religiös begründeten Extremismus
Regelmäßiges Angebot, Online
 

September 2024

Wahrnehmungen und Positionierungen zum Nahostkonflikt
2. - 4. September 2024, Wunstorf

Jung und radikal - Eine Filmreihe der Bundeszentrale für politische Bildung mit anschließendem Podiumsgespräch
3. September bis 12. November 2024, Rostock

BarCamp: Zusammen.Denken Brückennarrative und ihre Relevanz in der politischen Bildungsarbeit
4. - 5. September 2024, Hannover

Antimuslimischer Rassismus: Erscheinungsformen und Gegenstrategien
12. September 2024, Berlin

Noch normal oder doch schon radikal? Islam vs. Islamismus
19. September 2024, Online

Fachtag „Islamismusprävention für alle? Chancen und Fallstricke von Ansätzen universeller Prävention in Institutionen und Regelstrukturen“
23. und 24. September 2024, Berlin

Radikalisierungsprävention revisited – Praxis und Forschung im Dialog
25. September 2024, Köln

Vortragsreihe: PRÄVENTION. MACHT. SCHULE.
26. September 2024, Online
 

Oktober 2024

Die Zukunft ist 9:16 - Politische Bildung und Radikalisierungsprävention im Hochformat
01. Oktober 2024, Online

Antisemitismus in islamischen Kontexten - Ein kontroverses Thema
08. Oktober 20214, Frankfurt am Main

Jung und radikal - Eine Filmreihe der Bundeszentrale für politische Bildung mit anschließendem Podiumsgespräch
14. Oktober bis 11. November, Bochum
 

November 2024

Verschränkungen von Antimuslimischem Rassismus und Gender
12. November 2024, Online

Islamistische Ansprachen in den Sozialen Medien
14. November 2024, Online

Fachtag: Waffe oder Werkzeug? Soziale Medien zwischen Propaganda und Prävention
15. November 2024, Bochum

Fachtag Patient:innen mit extremistischer Einstellung in der Krankenbehandlung für Angehörige von Heilberufen
21. November 2024, Berlin

Weiterbildung: Extremismus und Radikalisierung: Handlungskompetenz für die Bildungsarbeit mit jungen Menschen
29. November 2024 - 01. März 2025, Online
 

Dezember 2024

Web Talk: Aktuelle Entwicklungen der Peripherie des religiös begründeten Extremismus (PrE) auf YouTube und TikTok
4. Dezember 2024, Online
 

Stellenangebote

Details finden Sie in der Übersicht mit Stellenangeboten im Infodienst.
 

Nordrhein-Westfalen

Beraterin/ Berater im Präventionsprogramm Wegweiser
Bottrop
 

Bayern

Wissenschaftliche*r Referent*in mit islamwissenschaftlicher Expertise
Augsburg
 

Fachbeiträge in anderen Medien

 

Advocacy in der Distanzierungsarbeit

– Violence Prevention Network: Alexander Swidziniewski –

Der Beitrag fasst zentrale Thesen eines Panels der interdisziplinären Fachtagung des Forschungsnetzwerks RADIS vom Februar 2024 zusammen. Dabei wurden Perspektiven aus Wissenschaft und Praxis zum Thema Präventionspraxis und Distanzierungsarbeit im Phänomenbereich des religiös begründeten Extremismus aufgezeigt. Eike Bösing erläuterte die Handlungspraxis von Fachkräften der Islamismusprävention, Prof. Dr. Dennis Walkenhorst referierte über Gelingensbedingungen eines erfolgreichen Erfahrungs- und Wissensaustauschs im Feld der Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit. Dr. Juliane Kanitz und Harry Guta diskutierten das Konzept der Resonanz (nach Hartmut Rosa) für die Distanzierungsarbeit. Als Fazit zieht der Autor, dass die Verortung der Praktiker:innen in der Sozialen Arbeit sowie fortwährende Weiterbildung und Reflexion bedeutsam seien. Auf Ebene der Handlungspraxis werde Advocacy – sprich: aktive Interessenvertretung – als die beste Form des Umgangs mit Klient:innen empfohlen.

Zum Beitrag auf interventionen.blog
 

Konversion zum Islam: Eine legitime Differenzierung in der Präventionsarbeit?

– ufuq.de: Marvin Mücke –

Welche Rolle spielen Konversionen junger Menschen zum Islam in der Präventionsarbeit zu religiös begründetem Extremismus? Der Beitrag diskutiert, inwiefern die Konversion zum Islam ein Unterscheidungsmerkmal von Adressat:innen in der präventiven Praxis darstellen sollte. Der Autor legt dar, dass mit einer Konversion bestimmte Erfahrungen einhergehen können, die in der präventiven Praxis mitgedacht werden sollten. Er warnt jedoch davor, die konvertierten Adressat:innen auf dieses Merkmal festzuschreiben und plädiert dafür, Differenzierungen entlang bestimmter Merkmale kontinuierlich auf ihre Auswirkungen in der Handlungspraxis zu befragen.

Zum Beitrag auf ufuq.de
 

„Muslime sind nicht per se Opfer“

– Der Standard: Interview mit Eren Güvercin –

Der Gründer der Alhambra-Gesellschaft und Journalist Eren Güvercin spricht im Interview mit der österreichischen Zeitung Der Standard über Überlegenheitsvorstellungen in muslimischen Communitys, über Identitätspolitik und Diskriminierungserfahrungen. Er fordert eine aktivere staatliche Religionspolitik in Deutschland und Österreich und kritisiert den Einfluss der türkischen Diasporapolitik der Partei von Präsident Erdogan sowie radikaler Prediger auf TikTok. Güvercin fordert mehr Gegenangebote für junge Menschen im Sinne der Demokratiebildung, aber auch klare Positionierungen der muslimischen Verbände gegen Gewalt und Extremismus.

Zum Beitrag auf derstandard.at
 

„Wir müssen proaktiv auf Extremisten zugehen“

– Frankfurter Rundschau: Interview mit Thomas Mücke –

Thomas Mücke von Violence Prevention Network berichtet im Interview über die Präventions- und Distanzierungsarbeit in verschiedenen Phänomenbereichen. Bei der Distanzierungsarbeit mit Islamist:innen sei es wichtig, proaktiv auf die Menschen zuzugehen und sie dazu zu bringen, sich zu öffnen und zu reflektieren. Dabei sei eine gute Arbeitsbeziehung und engmaschige Betreuung wichtig. Mücke warnt vor Haushaltskürzungen im Bereich Extremismusprävention und weist auf die prekären Beschäftigungsverhältnisse im Arbeitsfeld hin. Er bemängelt, dass es in Deutschland zwar ein beispielhaftes System der Präventionsarbeit gebe, aber eine Verstetigung und der Aufbau stabiler, abgesicherter Strukturen nicht gelungen sei.

Zum Beitrag auf fr.de
 

Jugend in der Krise – Überforderung, Bewältigung und Radikalisierungspotenziale

– PRIF blog: Hannah Hoffmann, Kim Hesch, Johanna Niendorf, Kazim Celik, Fabian Hess –

Mitarbeitende des Forschungsprojekts „RIRA – Radikaler Islam versus Radikaler Anti-Islam“ befassen sich in dem Beitrag mit der These, dass die Phase der Adoleszenz unter den aktuellen gesellschaftlichen Bedingungen besonders krisenhaft und damit auch besonders anfällig für Radikalisierungsprozesse ist. Dieser Kerngedanke wird unterstrichen mit exemplarischen Äußerungen aus sechs Gruppendiskussionen mit jungen Erwachsenen zwischen 18 und 21 Jahren, die im Rahmen einer Studie durchgeführt wurden. Es werden Bewältigungsversuche im Umgang mit Problemlagen dargestellt und mögliche Radikalisierungspotenziale in diesen Bewältigungsversuchen aufgezeigt.

Zum Beitrag auf blog.prif.org
 

Wie sich Jugendliche über Social Media radikalisieren

– Deutschlandfunk –

Der Beitrag bietet eine Einführung in das Thema, wie islamistische Akteure soziale Medien nutzen, um ihre Ideologie unter Jugendlichen zu verbreiten. Die Radikalisierung von Jugendlichen beginnt dabei oft mit Alltagsfragen, auf die islamistische Akteure scheinbar harmlose und einfache Antworten bieten. Es wird eine Zusammenstellung von Unterstützungsmöglichkeiten für das Umfeld der Jugendlichen angeboten.

Zum Beitrag auf deutschlandfunk.de
 

„Tiktok entwickelt sich zu einer wesentlichen Sozialisationsinstanz“

– Frankfurter Allgemeine Zeitung: Interview mit Mathieu Coquelin –

Der Leiter der Fachstelle Extremismusdistanzierung in Stuttgart, Mathieu Coquelin. spricht im Interview über die Verrohung der Gesellschaft, über die subtiler werdenden Methoden von Extremist:innen und über den großen Einfluss von TikTok auf Jugendliche sowie die damit verbundenen Gefahren – und warum die Politik hier aktiver werden und entschlossener handeln muss.

Zum Beitrag auf faz.net (Paywall)
 

Berichte und Analysen

 

KN:IX Impuls #13: Künstliche Intelligenz und ihr malevolenter Einsatz am Beispiel islamistischer Akteur*innen

– KN:IX: Dr. Georg Plattner –

Nach einer Einführung zum Thema künstliche Intelligenz (KI) geht es im Beitrag um die Frage, wie islamistische Akteur:innen neue Technologien, und im Speziellen auch KI bereits nutzen und welche KI-Teilgebiete für sie zukünftig interessant werden könnten. Der Autor geht zudem der Frage nach, was Unternehmen, Staat und Sicherheitsbehörden, aber auch die demokratische Zivilgesellschaft beitragen können, um sowohl den böswilligen Gebrauch von KI-Anwendungen, als auch den dadurch potenziell entstehenden Schaden zu minimieren. Auch die neuen Herausforderungen im Bereich von Extremismusbekämpfung und Präventionsarbeit werden thematisiert.

Zum Beitrag auf kn-ix.de
 

Religionsmonitor 2023: Zwischen Pauschalisierung und Differenzierung. Einstellungen gegenüber Muslim:innen und dem Islam in Deutschland

– Bertelsmann Stiftung: Isabell Diekmann, Olga Janzen –

Der Religionsmonitor der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass eine Mehrheit der Bevölkerung (52 Prozent) im Islam eine Bedrohung sieht. Dieser Anteil ist seit zehn Jahren unverändert hoch. Die Studie untersucht ein breites Spektrum an Vorurteilen, die sich zum einen gegen den Islam als Religion, zum anderen gegen Menschen, also Muslim:innen oder als solche wahrgenommene Personen, richten können. Auch die Zusammenhänge zwischen Vorurteilen und Handlungsintentionen wurden untersucht. Neben stark verbreiteten antimuslimischen Vorurteilen gebe es in breiten Teilen der Bevölkerung auch eine differenzierte Sicht auf muslimisches Leben in Deutschland, so ein Ergebnis der Studie.

Zum Beitrag auf bertelsmann-stiftung.de
 

Zivilgesellschaftliches Lagebild antimuslimischer Rassismus. Antimuslimische Vorfälle in Deutschland 2023

– CLAIM – Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit –

Das zivilgesellschaftliche Lagebild dokumentiert insgesamt 1.926 antimuslimische Vorfälle für das Jahr 2023, das ist ein Anstieg von rund 114 % im Vergleich zum Vorjahr. Darunter sind rund 90 Angriffe auf religiöse Einrichtungen wie Moscheen, Friedhöfe und muslimisch markierte Orte. Die registrierten Fälle zeigen: Antimuslimischer Rassismus zieht sich durch alle Lebensbereiche, sei es bei der Wohnungssuche, beim Arztbesuch oder in der Schule. Insbesondere nach dem terroristischen Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 sind antimuslimische Vorfälle sprunghaft angestiegen. Auch Kinder werden verbal und körperlich angegriffen. Ein großer Teil der dokumentierten Vorfälle trifft muslimische Frauen und findet im Bildungsbereich sowie im öffentlichen Raum statt. Insgesamt geht CLAIM von einer gravierenden Dunkelziffer antimuslimischer Vorfälle aus.

Zum Beitrag auf claim-allianz.de
 

Geschlechterkonstruktionen zwischen Macht und Stereotypen. Eine neue Perspektive für die Deradikalisierungsarbeit im Salafismus

– Bundesamt für Migration und Flüchtlinge: Simone Rehm et al. –

Die Studie befasst sich mit den Fragen, welche Rolle Geschlechterkonstruktionen für den Radikalisierungsverlauf von Frauen und Männern im Salafismus spielen und welche Erkenntnisse sich aus Radikalisierungsverläufen für die Deradikalisierungsarbeit gewinnen lassen. Die Fallanalysen zeigen, dass Geschlecht im Kontext Radikalisierung und Salafismus eine zentrale Rolle spielt. Eine Orientierung an (ideologischen) Geschlechterstereotypen birgt jedoch die Gefahr, Radikalisierungsprozesse und Motive nicht individuell zu verstehen und Aktionsmöglichkeiten zu übersehen. Die Studie zeigt zudem, dass die salafistischen Idealbilder von Männlichkeit und Weiblichkeit in der Realität brüchig sind und der individuelle Umgang damit sehr unterschiedlich ausfallen kann. Für die Beratungs- und Distanzierungsarbeit biete es sich an, Dissonanzen zwischen Ideologie und gelebter Realität gezielt zu nutzen, so die Autor:innen.

Zum Beitrag auf bamf.de
 

Narratives of Hate: Post-7 October Antisemitism and Anti-Muslim Hate on Social Media

– Institute for Strategic Dialogue: Hannah Rose & Paula-Charlotte Matlach –

In der Folge des Hamas-Anschlags auf Israel vom 7. Oktober 2023 nahmen Hassbotschaften in Sozialen Medien stark zu. Die englischsprachige Studie identifiziert und analysiert sowohl antisemitische als auch antimuslimische Narrative über den Konflikt und verwendet dabei eine automatisierte Software zur Erkennung von Hassrede, um Trends im Laufe der Zeit in YouTube-Kommentaren zu verfolgen. Identifiziert werden so die Themen und Unterthemen, die den Anstieg von Antisemitismus und antimuslimischem Hass zwischen Oktober und Dezember 2023 vorantrieben. Zudem werden mögliche Gegenmaßnahmen vorgestellt, die von Strategien der Regierung und Strafverfolgungsbehörden bis hin zu Interventionen der Zivilgesellschaft reichen.

Zum Beitrag auf isdglobal.org
 

Antisemitische Allianzen seit dem 7. Oktober. Zivilgesellschaftliches Lagebild Antisemitismus #13

– Amadeu Antonio Stiftung –

Das Lagebild Antisemitismus der Amadeu Antonio Stiftung konstatiert, dass die Lage für Jüdinnen und Juden seit dem 7. Oktober 2023 katastrophal sei, auch in der Diaspora. Israelbezogener Antisemitismus greife um sich, getragen von einer Allianz aus Islamismus und Antiimperialismus. Soziale Medien spielen in der Allianzbildung eine entscheidende Rolle, so eine Kernbeobachtung des Berichts. Außerdem instrumentalisierten Rechtextreme den Kampf gegen Antisemitismus und Israelhass, um ihren Rassismus offen platzieren zu können. Die Rede von und die Forderung nach bedingungsloser Solidarität mit Palästina führe immer wieder zu israelbezogenem Antisemitismus und bedeute auch die Unterstützung palästinensischer Terrororganisationen wie Hamas und PFLP, was eine Gefahr für die Demokratie darstelle.

Zum Beitrag auf amadeu-antonio-stiftung.de
 

Doppelt unsichtbar. Innermigrantischer Rassismus in Deutschland und die organisierte türkische Rechte

– Amadeu Antonio Stiftung –

In öffentlichen Auseinandersetzungen zum Thema Rechtsextremismus und Rassismus gibt es eine große Leerstelle: die Auseinandersetzung mit und fachliche Reflexion von Ungleichwertigkeitsideologien und Formen des Rechtsextremismus, die von migrantisch geprägten Communitys ausgehen. Gruppen wie Aramäer:innen, Kurd:innen, Alevit:innen, Jesid:innen und andere werden in der Mehrheitsgesellschaft häufig als türkisch gelesen und diskriminiert und zugleich von türkischen Nationalist:innen in Deutschland diffamiert. Als Minderheit in der Minderheit erleben sie innermigrantischen Alltagsrassismus, organisierte Einschüchterung und Terror. Die Publikation versammelt Beiträge einer Fachtagung der Amadeu Antonio Stiftung und des Netzwerks kurdischer AkademikerInnen KURD-AKAD, die sich am Beispiel der türkischen Rechten mit Rassismus und Ausgrenzung unter Migrant:innen befasste.

Zum Beitrag auf amadeu-antonio-stiftung.de
 

Sag mir, wo die Jihadisten sind. Der Aufstieg und rätselhafte Fall militant islamistischer Bewegungen in Libyen

– Stiftung Wissenschaft und Politik: Wolfram Lacher –

Die Studie befasst sich mit der rasanten Ausbreitung militant islamistischer Bewegungen in Libyen nach 2011 und ihrem plötzlichen Verschwinden, das Beobachter:innen Rätsel aufgab. Dabei spielten taktische Handlungslogiken wie die Suche nach Schutz oder Verbündeten eine wichtige Rolle, aber auch soziale Faktoren, zum Beispiel Vertrauensbeziehungen und gesellschaftliche Akzeptanz, so Lacher. Der Autor beschreibt das kurzzeitige Erstarken militant islamistischer Bewegungen unter anderem als Modeerscheinung. Ihre Protagonisten strebten wahlweise nach sozialer Abgrenzung oder Konformität, indem sie sich oberflächlich islamistische Rhetorik und Ästhetik aneigneten und anschließend wieder ablegten. Insbesondere soziale Anerkennung sei als Motivation für bewaffnete Mobilisierung bislang vernachlässigt worden. Lacher mahnt im Kontext anhaltender Konflikte Vorsicht gegenüber Etikettierungen wie „Islamist:innen“ und „Jihadist:innen“ an.

Zum Beitrag auf swp-berlin.org
 

Rekonstruktive Analyse der Islamismuspräventation in NRW

– CoRE-NRW: Philippe A. Marquardt –

Der Beitrag bietet einen Einblick in die erste Phase des Forschungsprojekts „Bildung und der Diskurs zur Islamismusprävention. Pädagogische Ambitionen und kontraintentionale Effekte“. Er analysiert sequenz- und diskursanalytisch den ersten Zwischenbericht der Interministeriellen Arbeitsgruppe (IMAG) Salafismusprävention NRW. Daraus werden allgemeinere (politische) Aspekte und Konfliktlinien der staatlichen Organisierung von Islamismusprävention in NRW abgeleitet. Demnach ziele der IMAG-Zwischenbericht maßgeblich auf eine breite staatliche sowie gesamtgesellschaftliche Bearbeitung des Problems Islamismus und versucht diesen Ansatz – im Sinne des Konzepts „Radikalisierungsprävention“ – zu legitimieren und zu etablieren. Der zweite Schwerpunkt des Beitrags liegt auf der Erarbeitung systematischer Problemstellungen der Islamismusprävention. Erste Probleme, die sich aus einem entpolitisierenden Radikalisierungsverständnis ergeben, werden umrissen und die Relevanz und Funktion der vorliegenden Ergebnisse für die weiteren Forschungsphasen werden skizziert.

Zum Beitrag auf bicc.de
 

Bildung und der Diskurs zur Islamismusprävention. Pädagogische Ambitionen und kontraintentionale Effekte (BuDIPAkE)

– CoRE-NRW: Dilek Dipçin-Sarıoğlu –

Der Beitrag skizziert zunächst die Fragestellungen und Phasen des Forschungsprojektes. Es geht der Frage nach, inwiefern pädagogische Maßnahmen, Wissensbestände und Praktiken schulischer Islamismusprävention nichtintendierte Effekte wie Diskriminierung und Stigmatisierung zur Folge haben. Hierfür werden in der zweiten Projektphase Einzelinterviews und Gruppengespräche mit Schüler:innen und Pädagog:innen zu ihren Erfahrungen im Kontext von schulischer Islamismusprävention geführt. In dem Paper werden das ausgewählte methodische Vorgehen, der Feldzugang, die Samplingstrategie und die Erhebungs- und Auswertungsmethode vorgestellt und begründet.

Zum Beitrag auf bicc.de
 

lrgendwo zwischen Regenbögen, „Sigma Males“ und göttlichen Ordnungen

– CoRE-NRW: Hakan Caliskan –

Das Forschungspapier beschäftigt sich mit dem Faktor Gender im Extremismus und analysiert dessen mögliche Bedeutung für die Präventionsarbeit. Es geht konkret um Vorstellungen von Männlichkeit in extremistischen Szenen und inwiefern diese Radikalisierung begünstigen können. Neben der Sichtung gegenwärtiger Literatur werden insbesondere zwei Fallbeispiele analysiert. Es wird deutlich, dass das Thema Gender ein großes Mobilisierungspotenzial birgt und daher von extremistischen Gruppen aufgegriffen wird, um im Mainstream Fuß zu fassen. Die verwendeten Fallbeispiele zeigen besonders den Zusammenhang zwischen Gender und Verschwörungserzählungen. Der gesellschaftliche Diskurs zur Diversifizierung von Geschlechtlichkeit und dessen Aufgreifen durch extremistische Akteure zeigt, dass Diskussionen über das Thema eine politische Dimension annehmen können, die für die Präventionsarbeit von Bedeutung ist.

Zum Beitrag auf bicc.de
 

Salafiyya leben. Religiöse Ideale und muslimische Praxis in der postmigrantischen Gesellschaft

– CoRE-NRW: Marcel Klapp –

Der Abschlussbericht fasst die zentralen Beobachtungen und Ergebnisse des Forschungsprojektes „Salafiyya leben. Religiöse Ideale und muslimische Praxis in der postmigrantischen Gesellschaft“ zusammen. Der Fokus des Projekts lag auf den Prozessen und Dynamiken, die sich im Spannungsfeld zwischen den normativen dogmatischen Prinzipien des quietistischen, nicht gewaltbereiten Salafismus und der Alltagspraxis salafistischer Akteure in den verschiedenen Öffentlichkeiten des urbanen Forschungsfeldes vollziehen. Der Autor betrieb dazu ethnografische Feldforschung in einer westdeutschen Großstadt. Aus Perspektive dreier salafistischer bzw. vormals salafistischer Akteure sowie weiterer Gesprächspartner:innen wurden die Entwicklungen eines kleinen, primär quietistisch-salafistischen Netzwerks rekonstruiert und in akteurszentrierten Fallstudien die Selbst- und Fremdverortungen der Gesprächspartner:innen in verschiedenen muslimischen und nicht-muslimischen Öffentlichkeiten analysiert.

Zum Beitrag auf bicc.de
 

Kostenpflichtige Neuerscheinungen

 

Verfassungskonforme Islamismusprävention. Im Spannungsfeld zwischen Religionsfreiheit, staatlicher Neutralität und effektiver Gefahrenvorsorge

– Asbjørn Mathiesen –

Die verschiedenen Akteure der Islamismusprävention in Deutschland bewegen sich in einem hochkomplexen Spannungsfeld zwischen der grundrechtlich verbürgten Religionsfreiheit, der Pflicht des Staates zu religiös-weltanschaulicher Neutralität sowie einer möglichst effektiven Gefahrenvorsorge. Die Präventionspraxis sei sich der Grundrechtsrelevanz ihrer Arbeit grundsätzlich bewusst, jedoch mangelt es bisher an Transparenz und konkreten Lösungen zum Umgang mit diesem Spannungskomplex, argumentiert Asbjørn Mathiesen. Der Autor beleuchtet den verfassungsrechtlichen Rahmen der Islamismusprävention und gibt Aufschluss darüber, auf welche Weise Islamismusprävention verfassungskonform gestaltet werden kann.

Zum Buch (Softcover: 84,99 Euro / e-Book 62,99 Euro) auf link.springer.com
 

Audio- und Videobeiträge

 

Die Genderbrille – wie genderreflektierende Praxis gelingen kann

– KN:IX talks-Podcast: Audio; 39 Minuten –

In der Podcastfolge sprechen Eike Bösing von der Universität Vechta sowie Yvonne Brabender und Tamo Stern vom Institut für genderreflektierte Gewaltprävention (ifgg) über den Faktor Geschlecht in der Beratungsarbeit. Es geht um die Frage, wie die Wahrnehmung von Geschlecht als Identitätsmerkmal die Fallarbeit unterstützen, aber unter Umständen auch erschweren kann.

Zur Podcastfolge auf kn-ix.de
 

Schule & Prävention: Co-Radikalisierung verhindern

– RADIS redet-Podcast; Audio; 33 Minuten –

Co-Radikalisierung hat viele Facetten. In dieser Podcast-Folge wird diskutiert, wie es sich verhindern lässt, dass Maßnahmen gegen Radikalisierung selbst zu Radikalisierung beitragen – im Fokus steht dabei der Kontext Schule. Gesprächspartner sind Prof. Dr. Michael Kiefer, Projekt RIRA, Universität Osnabrück und Dr. Junus el-Naggar, Projektleiter von CleaRNetworking.

Zur Podcastfolge auf radis-forschung.de
 

Radikalisierende Räume-Podcast

– Radikalisierende Räume-Podcast; Audio; 4 Folgen, je 19 bis 26 Minuten –

Die vierteilige Podcast-Reihe gibt Einblicke in das Projekt „Radikalisierende Räume“ und bereitet die Ergebnisse der verschiedenen Teilstudien für Interessierte wie Praktiker:innen und Forscher:innen niedrigschwellig auf. Es geht um die Vorüberlegungen zum Projekt, die methodische und praktische Umsetzung und die Ergebnisse. Die Hörenden erhalten einen praxisnahen Einblick in die Forschungsarbeit. Das Verbundprojekt „Radikalisierende Räume“ (RadiRa) der Universität Bielefeld und der Fachhochschule Münster verfolgt das Ziel, die Rolle urbaner Milieus bzw. sozialer Räume hinsichtlich neo-salafistischer Radikalisierungsprozesse zu untersuchen. Dabei liegt der Fokus auf der Handlungsebene des Raums als Radikalisierungsfaktor.

Zu den Podcastfolgen auf radikalisierende-raeume.de
 

Glaube oder Islamismus? Wie Schule mit Radikalisierungstendenzen umgehen kann

– Deutschlandfunk: Campus und Karriere; Audio; 53 Minuten –

Schule muss mit Radikalisierungstendenzen bei Jugendlichen umgehen. Wie wichtig ist Schule als Frühwarnsystem? Was bringen Workshops? Wie können Lehrkräfte in schwierigen Situationen reagieren? Die Sendung bietet einen Einblick in Radikalisierungsprävention an Schulen. Als Interviewpartner:innen sind zum Beispiel Meryem E. Tinç von Violence Prevention Network und Joachim Langner vom Deutschen Jugendinstitut zu hören.

Zum Audiobeitrag auf deutschlandfunk.de
 

SWR-Recherche: Zunahme islamistischer Vorfälle an Schulen

– Deutschlandfunk: Campus und Karriere; Audio; 5 Minuten –

Casper Dudek recherchierte bei Landesministerien, wie viele islamistische Vorfälle es nach dem 7. Oktober 2023 an Schulen gegeben hat und berichtet im Interview von seinen Ergebnissen. Er geht auch auf die Rolle von Social Media in Radikalisierungsprozessen ein.

Zum Audiobeitrag auf deutschlandfunk.de
 

Beiträge zu Jesid:innen im Irak 10 Jahre nach dem Völkermord

2014 verübte die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ im Nord-Irak einen Völkermord an den Jesid:innen. Heute lebt der Großteil von ihnen in Flüchtlingscamps. In ihrer Heimat ist vieles zerstört, der Wiederaufbau lahmt und die „IS“-Miliz ist weiterhin aktiv.

– Deutschlandfunk Kultur: Weltzeit; Audio; 24 Minuten –

In der Deutschlandfunk Kultur-Reportage „Jesiden im Irak – Im Stich gelassen und vom IS verfolgt“ beleuchten Maria Wölfle, Johanna Sagmeister, Guido Steinberg und Yana Adu den Genozid und die aktuelle Situation vor Ort.

Zum Audiobeitrag auf ardaudiothek.de

– ARD, Weltspiegel Podcast; Audio; 27 Minuten –

In der Podcast-Folge „Vom IS ermordet: 10 Jahre nach dem Völkermord im Irak“ spricht Moderatorin Fumiko Lipp mit ARD-Korrespondent Ramin Sina, der sich die Situation vor Ort im Irak angeschaut hat, sowie mit einem Überlebenden des Genozids, Duleem Ameen Haji.

Zum Audiobeitrag auf ardaudiothek.de

– Radio Bremen; Video; 86 Minuten –

Im Dokumentarfilm „Bêmal – Heimatlos“ werden die Geschichten von vier jesidischen Geschwisterpaaren erzählt. Sie berichten von der Sehnsucht nach Frieden und Freiheit.

Zum Video auf ardmediathek.de (nur bis 1. September 2024 abrufbar)
 

Über Israel und Palästina sprechen

– ufuq.de / medialepfade.org: kiez:story; Video; 27 Minuten –

Canan Korucu von ufuq.de spricht im Rahmen der Videoreihe kiez:story mit Susanna Harms und Iven Saadi von Bildungsbausteine e. V. darüber, wie in Bildungskontexten Israel und Palästina behandelt werden können – vor allem nach dem 7. Oktober 2023. Welche Rolle spielen Emotionen und wie können Antisemitismus- und Rassismuskritik verknüpft werden, ohne dass es zu Polarisierungen oder Spaltungen kommt? Im Gespräch geht es auch um den Förderrahmen von politischer Bildung und welche Rolle der Beutelsbacher Konsens und das Kontroversitätsgebot dabei spielen.

Zum Video auf ufuq.de
 

Der Nahostkonflikt als Katalysator?

– BAG RelEx; 3 Videos je 30-45 Minuten –

Drei Videos der Fachtagung „Der Nahostkonflikt als Katalysator. Antisemitismus, Rassismus und Radikalisierung in Deutschland“ der BAG RelEx vom 14.05.2024 stehen in der Mediathek der BAG RelEx zur Verfügung. Dies sind der Vortrag „Antisemitismus, Rassismus und gesellschaftlicher Zusammenhalt. Ein Blick auf Deutschland“ von Dr. Yasemin El-Menouar, der Vortrag „Was tun gegen die mobilisierende Wirkung des Nahostkonfliktes in islamistischen Narrativen?“ von Dr. Götz Nordbruch sowie das Fachgespräch zwischen den beiden und Rüdiger José Hamm von der BAG RelEx.

Zu den Videos auf bag-relex.de
 

Kalifat in der Schule? – Wie gefährlich ist der Hype um Hassprediger?

– SWR: Vollbild; Video; 35 Minuten –

Islamist:innen sprechen auf TikTok verstärkt Schüler:innen an. Lehrkräfte und Sozialarbeiter:innen berichten, wie sich muslimische Schüler:innen vor allem seit dem Terroranschlag der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 radikalisiert haben. Der Beitrag fragt, wie schnell Teenager bei TikTok in die Fänge von Islamist:innen gelangen und was man gegen Radikalisierung tun kann.

Zum Video auf ardmediathek.de
 

Meldungen aus dem Arbeitsfeld

 

Call for Papers: Islamischer Staat Provinz Khorasan

Das Kompetenznetzwerk „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX) sucht für sein Publikationsformat Impuls eine:n Autor:in mit Expertise zum Thema „Islamischer Staat Provinz Khorasan“. Gewünscht wird ein Fachartikel zu Hintergrund, Entwicklung und Bedeutung der Gruppierung für Deutschland (25.000 Zeichen, ca. 5-10 Seiten). Ziel ist die Vermittlung von fachlicher Expertise und Anregungen für die Präventionsarbeit. Bewerbungsfrist ist der 25. August 2024.

Zur Meldung auf kn-ix.de
 

„Demokratie leben!“: Interessenbekundungsverfahren für die Entwicklung einer bundeszentralen Infrastruktur läuft noch bis zum 28. August 2024

Das Bundesprogramm „Demokratie leben!" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) startet 2025 in die dritte Förderperiode (2025-2032). Das Programm wird weiterentwickelt, die Ziele bleiben jedoch gleich: „Demokratie fördern – Vielfalt gestalten – Extremismus vorbeugen". In der dritten Förderperiode wird für einzelne Programmbereiche eine längerfristige Förderung von bis zu acht Jahren ermöglicht. Ab 2025 sollen verstärkt Vernetzung, Wissensaustausch und bundesweite Qualitätsentwicklung gefördert werden, beispielsweise durch die Entwicklung einer bundeszentralen Infrastruktur. Das Interessenbekundungsverfahren hierfür ist gestartet. Die Frist zur Einreichung endet am 28. August 2024, 13 Uhr.

Zur Meldung auf demokratie-leben.de
 

Radicalisation Awareness Network (RAN) geht im neuen EU Knowledge Hub auf

Am 17. Juni startete die EU-Kommission eine neue Initiative zur Radikalisierungsprävention – den EU Knowledge Hub, der auf der bisherigen Arbeit des Radicalisation Awareness Network (RAN) aufbaut. Die Veränderung der Formen und Phänomenbereiche des Extremismus und Terrorismus und neue Anforderungen an die Regierungen der EU-Staaten werden als Gründe für die Neuaufstellung als Knowledge Hub genannt. Der Knowledge Hub soll alle Akteure der Radikalisierungsprävention unterstützen, dazu gehören politische Entscheidungsträger:innen, Praktiker:innen und Forscher:innen. Der Hub ist als kollaborative Plattform mit neuen Formaten geplant, die diesen Interessengruppen bei der Zusammenarbeit auf EU-Ebene behilflich sein soll. Es geht dabei besonders um Austausch, gegenseitige Unterstützung und die Reaktion auf neu aufkommende Themen und Herausforderungen.

Zur Pressemitteilung der EU-Kommission

Zu einem Vorstellungsvideo des Hubs

Zu einer Broschüre über die Aktivitäten des Hubs

Zu einem Rückblick auf die 13-jährige Arbeit des RAN als PDF
 

Das ifa setzt seit 1. Juli die Dialogplattform Qantara.de um

Die dreisprachige Online-Plattform Quantara.de ist seit 1. Juli 2024 unter neuer Trägerschaft und Leitung beim Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) angesiedelt. Chefredakteur ist Jannis Hagmann, Nahost-Experte und Journalist. Qantara.de versammelt Beiträge internationaler Journalist:innen, Wissenschaftler:innen und Autor:innen, die in Arabisch, Englisch und Deutsch veröffentlicht werden. So will Qantara.de kontinuierlich die Verständigung zwischen europäischen und islamisch geprägten Gesellschaften fördern. 2003 wurde Qantara.de durch die Deutsche Welle als Kooperationsprojekt mit dem Goethe-Institut, der Bundeszentrale für politische Bildung und dem ifa gegründet. Seit dem 1. Juli 2023 wurde das Projekt für ein Jahr lang durch das ifa mit der Deutschen Welle umgesetzt, nun übernimmt das ifa die Projektleitung allein. Das Auswärtige Amt finanziert Qantara.de seit der Gründung.

Zur Meldung auf ifa.de
 

Aktuelle Meldungen zum Thema Islamismus

 

Taylor-Swift-Konzerte wegen Terrorgefahr in Wien abgesagt

Mutmaßliche „IS“-Terroristen wollten bei einem Taylor-Swift-Konzert in Wien zahlreiche Menschen töten. Die drei geplanten Konzerte wurden abgesagt. Mittlerweile wurden drei Verdächtige festgenommen, einer von ihnen war zunächst voll geständig. Die Behörden schätzten die Lage als ernst ein und sind sicher, dass eine Tragödie verhindert wurde. Der 19-jährige Hauptverdächtige hat sein Geständnis mittlerweile widerrufen.

Zur Meldung auf rnd.de

Zur Meldung auf zeit.de

Zur Meldung auf spiegel.de
 

Bundesinnenministerium verbietet das „Islamische Zentrum Hamburg“ und dessen Teilorganisationen

Am 24. Juli sprach Bundesinnenministerin Nancy Faeser ein Verbot des schiitischen Moscheevereins „Islamisches Zentrum Hamburg“ (IZH) und seiner bundesweiten Teilorganisationen aus mit der Begründung, dass es sich um eine extremistische Organisation des Islamismus handele, die verfassungsfeindliche Ziele verfolge. Das IZH unterstütze die militärisch-politischen Aktivitäten der sogenannten „Achse des Widerstands“ und das Bündnis mit der „Hizb Allah“ (Hisbollah). Das Verbot ging mit einer Razzia in 53 Objekten in verschiedenen Bundesländern einher. Vier schiitische Moscheen wurden im Zuge des Verbots geschlossen, darunter die „Blaue Moschee“ in Hamburg. Als Reaktion auf das Verbot bestellte der Iran den deutschen Botschafter in Teheran ein. Das iranische Außenministerium warf den deutschen Behörden Islamfeindlichkeit und Handeln gegen fundamentale Menschenrechtsprinzipien vor. Innenministerin Faeser betonte jedoch, dass sie nicht gegen eine Religion handele und klar unterscheide zwischen Islamist:innen und der friedlichen Religionsausübung der vielen Muslim:innen, die zu Deutschland gehören. Das IZH hat derweil Klage gegen die Verbotsverfügung eingereicht.

Zur Meldung auf bmi.bund.de

Zur Meldung auf tagesschau.de

Zur Meldung über die Einbestellung des deutschen Botschafters im Iran auf zdf.de

Zur Meldung über Razzien in Bayern auf br.de

Zur Meldung über Razzien in Hessen auf fr.de

Kommentar zur Schließung der Blauen Moschee auf taz.de

Zur Meldung über die Klage des IZH gegen das Verbot auf ndr.de
 

Niedersachsen verbietet Moscheeverein DMG in Braunschweig

Im Juni verbot das niedersächsische Innenministerium den salafistischen Moscheeverein Deutschsprachige Muslimische Gemeinschaft (DMG) in Braunschweig. Polizei und Staatsanwaltschaft durchsuchten Räume des Vereins in Braunschweig, Gifhorn und Berlin. Die Moschee der DMG in Braunschweig galt seit Jahren als bundesweiter Treffpunkt salafistischer Prediger und der Verein war für seine Social Media-Aktivitäten bekannt. Das Verbot wird unter anderem damit begründet, dass die DMG den Nährboden für Radikalisierung und verfassungsfeindliche Einstellungen ihrer Anhängerschaft bereite und den Weg für dschihadistische Positionen ebne.

Zur Meldung auf rnd.de
 

Führungsmitglieder von Hamas und Hisbollah getötet

Der Auslandschef der islamistischen Terrorganisation Hamas, Ismail Hanija, wurde in der iranischen Hauptstadt Teheran getötet, die Hintergründe sind noch unklar. Laut israelischer Armee kam zudem der Hamas-Kommandeur Mahammad Deif bereits am 13. Juli bei einem Luftschlag ums Leben. Neuer Anführer der Hamas ist Yahya Sinwar, der als Stratege hinter dem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 gilt. Außerdem wurde das führende Hisbollah-Mitglied Fuad Schukr laut israelischer Armee Ende Juli nahe der libanesischen Hauptstadt Beirut getötet.

Zur Meldung/FAQs auf zdf.de (FAQs)

Zu einem Video auf tagesschau.de

Zur Meldung zum Tod von Fuad Schukr auf tagesspiegel.de

Zur Meldung zum Tod von Mohammed Deif auf spiegel.de

Zur Meldung zum neuen Hamas-Führer auf spiegel.de
 

10 Jahre nach Ausrufung des „Islamischen Staats“ und Völkermord an den Jesid:innen – Was wurde aus dem „IS“-Kalifat?

Vor zehn Jahren wurde im Norden des Irak und Syriens der sogenannte „Islamische Staat“ ausgerufen. Die Terrormiliz „IS“ beging unter anderem brutale Gewaltverbrechen und einen Völkermord an den Jesid:innen. Im Irak und in Syrien gilt die Miliz heute als militärisch besiegt. Aber wo ist sie seitdem aktiv und wie schlagkräftig ist sie noch? Und wie geht es geflohenen Jesid:innen heute?

Zum Beitrag über den „IS“ und die heutige Situation auf tagesschau.de

Zur Meldung über eine Gedenkveranstaltung für die Opfer des Völkermords und die Einweihung eines Denkmals in Stuttgart auf swr.de

Zu einem Beitrag über die Lage der Jesid:innen in Deutschland heute auf mediendienst-integration.de
 

Bundesinnenministerin kündigt schnellere Ausweisungen und Abschiebungen bei Verherrlichung von Terror und bei islamistischen Gewalttaten an

Bundesinnenministerin Nancy Faeser will Personen aus dem Ausland, die Terror verherrlichen, künftig schneller aus Deutschland ausweisen. Zudem sollen insbesondere islamistische Gewalttäter konsequent abgeschoben werden. Man verhandele vertraulich mit verschiedenen Staaten, um Abschiebungen auch nach Syrien und Afghanistan über die Nachbarländer zu ermöglichen. Deutsche Sicherheitsinteressen stünden ganz klar an erster Stelle, so Faeser in einem Interview. Verhandlungen mit den Taliban sind politisch allerdings sehr umstritten.

Zur Meldung auf zeit.de

Zur Meldung auf dw.com

Zu einem Kommentar auf taz.de

Zur Meldung über Verhandlungen der Bundesregierung mit den Taliban auf sueddeutsche.de
 

Türkischer Nationalspieler zeigt Wolfsgruß bei EM

Nachdem der türkische Nationalspieler Merih Demiral bei einem Spiel während der Fußball-Europameisterschaft den Gruß der rechtsextremen türkischen Bewegung „Ülkücü“ (auch bekannt als „Graue Wölfe“) gezeigt hatte, wurde er von der UEFA für zwei Spiele gesperrt. Es gab diplomatische Folgen und eine große Debatte in den Medien: Deutschland und die Türkei bestellten gegenseitig die Botschafter ein, der türkische Präsident Erdogan reiste zum folgenden EM-Spiel an. Die Ülkücü-Bewegung nutzte die Aufmerksamkeit auf Social Media für ihre Zwecke.

Zur Meldung über die Sperrung Demirals auf sportschau.de

Zur Meldung über die diplomatischen Folgen auf rbb24.de

Zur Meldung über die „Ülkücü“-Anhänger in Rheinland-Pfalz auf swr.de

Zum Audiobeitrag mit dem Autor Burak Yilmaz auf deutschlandfunk.de
 

Zahl islamistischer Gefährder sinkt, doch Terrorgefahr ist hoch – Festnahme mehrerer mutmaßlicher „IS“-Unterstützer

Zwar sinkt die Zahl islamistischer Gefährder laut Bundeskriminalamt (BKA), nach Einschätzung des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV) ist die Bedrohung durch islamistische Terroranschläge in Deutschland dennoch aktuell sehr hoch. Die Sicherheitsbehörden bearbeiten laut Präsident des BfV Haldenwang vermehrt entsprechende Hinweise. Im Juni wurde in Esslingen in Baden-Württemberg ein mutmaßliches Mitglied der Terrormiliz „Islamischer Staat“ festgenommen. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe wirft dem Mann vor, im Irak für den „IS“ gekämpft zu haben. In Deutschland soll er sich für Anschläge im Auftrag der Terrormiliz bereitgehalten haben. Ebenfalls im Juni wurde in Nordrhein-Westfalen am Flughafen Köln/Bonn ein mutmaßlicher „IS“-Unterstützer im Auftrag der Bundesanwaltschaft festgenommen. Die Ermittler werfen dem Mann vor, im September 2023 der Terrorgruppe „Islamischer Staat Provinz Khorasan“ (ISPK) über eine Kryptowährungsbörse insgesamt fast 1.700 US-Dollar übermittelt zu haben.

Zur Meldung (Zahl islamistischer Gefährder sinkt) auf zdf.de

Zur Meldung (hohe Terrorgefahr allgemein) auf rnd.de

Zur Meldung (Esslingen) auf faz.net

Zur Meldung (Köln/Bonn) auf rnd.de
 

Mutmaßliche „IS“-Mitglieder in Düsseldorf angeklagt

Sieben mutmaßliche Mitglieder einer vornehmlich tadschikischen Zelle der Terrororganisation „Islamischer Staat Provinz Khorasan“ (ISPK) wurden beim Oberlandesgericht Düsseldorf angeklagt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, mögliche Bombenanschläge und Attentate ausgelotet, sich als kriminelle Vereinigung organisiert und nebenher Geld zur Unterstützung des „Islamischen Staates“ in Syrien gesammelt zu haben. Die Beschuldigten im Alter zwischen 21 und 47 Jahren waren 2022 als Geflüchtete aus der Ukraine eingereist. Sie schweigen seit ihrer Verhaftung vor einem Jahr.

Zum Beitrag auf sueddeutsche.de
 

Jugendliche wegen Anschlagsplanung auf Weihnachtsmarkt verurteilt

Das Kölner Landgericht verurteilte im Juni einen 15-Jährigen, der einen Terroranschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Leverkusen geplant hatte, zu einer Jugendstrafe von vier Jahren. Der Jugendliche hatte in einer Chatgruppe vorab ein Video veröffentlicht, in dem er einen Anschlag auf „Ungläubige“ ankündigte und in dessen Hintergrund Zeichen des „Islamischen Staates“ zu sehen waren. Im Prozess hatte er ein umfassendes Geständnis abgelegt. Sein heute 17-jähriger Komplize wurde vor dem Landgericht Neuruppin im Juli ebenfalls zu einer vierjährigen Jugendstrafe verurteilt. Die Urteile ergingen wegen Verabredung zum Mord und wegen des öffentlichen Verwendens von Kennzeichen eines verbotenen Vereins.

Zur Meldung (Leverkusen) auf zeit.de

Zur Meldung (Neuruppin) auf zdf.de
 

Mutmaßliches Hisbollah-Mitglied in Salzgitter verhaftet

Beamte des Bundeskriminalamts nahmen im Auftrag der Bundesanwaltschaft Mitte Juli in Salzgitter ein mutmaßliches Mitglied der Terrorvereinigung Hisbollah fest. Der Mann soll in Deutschland in deren Auftrag Komponenten zum Bau militärischer Drohnen beschafft haben, die nach Libanon ausgeführt und dort bei Terrorangriffen auf Israel eingesetzt werden sollten. Gegen den Mann wurde Haftbefehl erlassen, er sitzt nun in Untersuchungshaft.

Zum Beitrag auf sueddeutsche.de
 

Bundesanwaltschaft klagt mutmaßliches Hisbollah-Mitglied an

Im Dezember 2023 war ein mutmaßliches syrisches Hisbollah-Mitglied in Baden-Württemberg festgenommen worden. Die Bundesanwaltschaft hat nun Anklage gegen den Mann erhoben. Ammar A. wird vorgeworfen, in Syrien zwischen 2012 und 2014 Verbrechen gegen die Menschlichkeit durch Tötung, Folter und Freiheitsberaubung sowie Kriegsverbrechen begangen zu haben. Teilweise soll er als Gehilfe gehandelt haben und teilweise bei den Taten noch Heranwachsender gewesen sein.

Zum Bericht auf zeit.de
 

TikTok-Prediger trat in Wittlicher Moschee auf

Der bekannte radikal-islamistische Prediger „Abu Alia“ ist nach SWR-Information in einer Moschee in Wittlich (Rheinland-Pfalz) aufgetreten. Er ist auf mehreren Social-Media-Kanälen präsent, seine Videos werden zehntausendfach abgerufen. Viele dieser Videos entstehen bei Vorträgen, die er bei Veranstaltungen hält. Nun ist „Abu Alia“ offenbar zweimal beim „Islamischen Kulturverein Wittlich“ aufgetreten.

Zum Bericht auf swr.de
 

Behördenfehler rund um Terroranschlag in Wien 2020 werden vor Gericht neu aufgerollt

Bei einem Terroranschlag in der Wiener Innenstadt waren am 2. November 2020 vier Menschen ums Leben gekommen. Die Mutter eines Opfers kämpft seither um Aufklärung und Schadenersatz wegen Verfehlungen der Behörden. Der Oberste Gerichtshof entschied Anfang Juli, dass ihre Ansprüche wegen Behördenversagens geprüft werden müssen. Denn den Behörden waren Alarmsignale im Vorfeld des Anschlags bekannt gewesen. Der Attentäter war ein den Behörden bekannter Dschihadist.

Zum Bericht auf derstandard.de
 

Bericht der Dokumentationsstelle Politischer Islam aus Österreich: Wie Salafisten seit der Hamas-Attacke auf Social Media rekrutieren

Der Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 diente salafistischen Onlinepredigern zur popkulturellen Mobilisierung, heißt es im neuen Jahresbericht der österreichischen Dokumentationsstelle Politischer Islam. Die Terrorattacke habe es islamistischen Gruppen erleichtert, ihre Narrative in einer großen Öffentlichkeit zu verbreiten. Ihr Ziel sei im Wesentlichen eine Polarisierung der Gesellschaft.

Zum Beitrag auf derstandard.de
 

Islamistischer Prediger Anjem Choudary in London zu lebenslanger Haft verurteilt

In London ist der bekannte islamistische Prediger Anjem Choudary zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der 57-Jährige wird beschuldigt, die Al-Muhajiroun-Gruppierung angeführt zu haben, die bereits vor mehr als einem Jahrzehnt als terroristische Organisation verboten wurde. Über Großbritannien hinaus war Choudary seinerzeit bekannt geworden, nachdem er die Anschläge vom 11. September 2001 öffentlich gelobt hatte.

Zur Meldung auf faz.net
 

Türkei: Ein Land zwischen Scharia und Demokratie

Ein Video über die Scharia löste im Juni in der Türkei heftige Diskussionen aus. Zwei YouTuber diskutierten darin über die Frage, ob die Scharia eine gute Rechtsordnung sei. Kurz darauf entbrannte die Debatte darüber, ob der YouTuber Diamond Tema mit seinen Äußerungen über den Propheten Mohammed die religiösen Gefühle der Bevölkerung verletzt habe. Das türkische Präsidialamt und das türkische Justizministerium gaben bekannt, dass gegen Diamond Tema wegen „Volksverhetzung“ und „Erniedrigung der religiösen Gefühle“ ermittelt werde und dass ein Haftbefehl gegen den 30-Jährigen erlassen wurde.

Zum Beitrag auf dw.com
 
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