Infodienst Radikalisierungsprävention
Newsletter März 2023
|
|
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
haben Sie sich schon für die Webtalk-Reihe "Schule – Radikalisierung – Prävention" angemeldet? In insgesamt zehn Webtalks gehen Fachkräfte aus Wissenschaft und pädagogischer Praxis der Frage nach, wie sich Präventionsmaßnahmen in den Schulalltag integrieren lassen, um Jugendliche gegen extremistische Ansprachen zu stärken. Im Mittelpunkt der Veranstaltungen steht es, sich auszutauschen und erfolgversprechende Ansätze zu diskutieren.
Auch in diesem Newsletter ist das Thema Präventionsarbeit in Schule und Jugendarbeit präsent. Darüber hinaus beschäftigen sich Yasmin Shamdin und Hanin El-Auwad in einem neuen Infodienst-Beitrag mit dem Thema "Islamistische Stimmungsmache in den Sozialen Medien".
Save the Date: Vom 4. bis 6. September 2023 findet in Leipzig eine interaktive Tagung der Bundeszentrale für politische Bildung zum Themenfeld Islamismus statt. Auch wir werden auf der Tagung vertreten sein und freuen uns, Sie dort zu begrüßen. Weitere Details werden wir in den nächsten Monaten bekannt geben.
Herzliche Grüße Ihre Infodienst-Redaktion
PS: Haben Sie einen Hinweis, worüber wir berichten sollten? Schreiben Sie uns an radikalisierungspraevention@redaktion-kauer.de!
|
|
|
|
Neu im Online-Portal des Infodienst Radikalisierungsprävention
|
|
YASMINA SHAMDIN & HANIN EL-AUWAD
Islamistische Stimmungsmache in den Sozialen Medien. Wie Islamist:innen internationale Konflikte instrumentalisieren
Mit welchen Mitteln betreiben islamistische Initiativen Stimmungsmache in den Sozialen Medien? Welche Konflikte thematisieren sie und wie versuchen sie, diese emotional aufzuladen? Der Beitrag untersucht beispielhaft YouTube- und Instagram-Beiträge der Initiativen "Realität Islam", "Muslim Interaktiv" sowie "Generation Islam" und erörtert dabei insbesondere die verwendeten islamistischen Narrative. Wie die Analyse zeigt, bedienen sich die Kanäle emotional aufgeladener, politischer Konflikte. Durch bestimmte Inszenierungen erschaffen sie das Schwarz-Weiß-Bild "der 'Westen' gegen den Islam", welches sie mit islamistischer Ideologie unterfüttern. Damit erreichen sie auch Menschen, die nicht explizit nach islamistischen Inhalten suchen.
|
|
Neu bei der Bundeszentrale für politische Bildung
|
|
ALI FATHOLLAH-NEJAD
Beitrag: Der revolutionäre Prozess im Iran
In seinem Beitrag beschreibt der Politologe Ali Fathollah-Nejad die Entwicklung und Hintergründe der aktuellen revolutionären Prozesse im Iran. Welche sozialen Gruppen protestieren und könnten sie sich zu einem intersektionalen Bündnis zusammenschließen? Wie reagiert das iranische Regime auf die Proteste? Der Autor gibt Antworten auf diese Fragen und kommt zu dem Schluss, dass sich der revolutionäre Prozess fortsetzen und sogar verstärken wird.
|
|
NATALIE AMIRI
Schriftenreihe: Die komplexe Gesellschaft Afghanistans
Die Journalistin Natalie Amiri zeichnet ein Porträt der komplexen, multiethnischen Gesellschaft in Afghanistan. Wieso ist Armut im Land so weit verbreitet und was macht die Situation vor allem für Frauen und Mädchen aussichtslos? Was sind die Gründe für das Scheitern bisheriger politischer Reformen und welche Pläne haben die Taliban für die afghanische Gesellschaft? Um diese Fragen zu beantworten, sprach die Autorin mit ehemaligen Politikern, Mitgliedern der Taliban sowie Afghaninnen und Afghanen.
Die Publikation kann für 4,50 Euro bestellt werden.
|
|
RAINER HERMANN
Schriftenreihe: Afghanistan verstehen. Geografie, Geschichte, Glaube, Gesellschaft
Welche Konflikte durchziehen die afghanische Gesellschaft? Wieso ist es trotz jahrelanger internationaler Bemühungen nicht gelungen, dort eine stabile Regierung aufzubauen, sodass die Taliban wieder die Macht ergreifen konnten? Der Islamwissenschaftler und Journalist Rainer Hermann beschreibt die Geschichte Afghanistans seit dem 19. Jahrhundert. Er zeigt auf, wie äußere Einmischung die Gesellschaft geprägt hat und thematisiert, wie internationale Unterstützung künftig zu einer positiven Entwicklung des Landes beitragen kann.
Die Publikation kann für 4,50 Euro bestellt werden.
|
|
Veranstaltungshinweise und Fortbildungen
|
|
Termindetails und weitere Termine finden Sie in der Termin-Übersicht des Infodienstes.
|
|
Fortbildung: Kinderschutz, religiös begründeter Extremismus und antidemokratische Weltanschauungen Mai bis November 2023, Berlin
Webtalk: Schule als Spannungsfeld zwischen politischer Bildung und Prävention? 2. Mai, online
Fortbildung: Psychologische Fachkenntnisse im Themenfeld (De-)Radikalisierung 4. Mai bis 17. November 2023, Bochum & Berlin
Webtalk: Lernen in der (Post-)Migrationsgesellschaft 8. Mai 2023, online
Webtalk: Demokratiestunde. Gelebte Demokratie in der Schule 9. Mai, online
Tagung: Wie lässt sich Demokratie(förderung) messen? 9. bis 10. Mai 2023, Berlin
Webtalk: Gewalt in Medien – Umgang in Unterricht und Elternarbeit 11. Mai 2023, online
Qualifizierungslehrgang: Umgang mit Antisemitismus in Strafvollzug und Bewährungshilfe 22. Mai bis 12. September 2023, Berlin
Webtalk: Emotionen und Konflikte in Unterricht und Bildungsarbeit 23. Mai, online
Webtalk: Friedensbildung und Konfliktbearbeitung in der Schule 25. Mai 2023, online
|
|
Details finden Sie in der Übersicht mit Stellenangeboten im Infodienst.
|
|
Fachbeiträge in anderen Medien
|
|
Gemeinsamkeiten extremistischer Ideologien und Ansatzpunkte für die Präventionsarbeit
|
|
– Kompetenznetzwerk "Islamistischer Extremismus" (KN:IX): Sina Marie Nietz –
Welche Gemeinsamkeiten bestehen zwischen islamistischen und rechtsextremistischen Ideologien und wie lassen sich diese Erkenntnisse für die Präventionsarbeit nutzen? Die Analyse diskutiert Möglichkeiten, Herausforderungen und Grenzen phänomenübergreifender Prävention. Zwei entscheidende Vorteile dieses Ansatzes: er könne Stigmatisierungen entgegenwirken und Phänomene der Co-Radikalisierung berücksichtigen, so die Analyse. Die Darstellung der Forschungsergebnisse wird durch Praxiseinblicke ergänzt.
Zum Beitrag auf kn-ix.de
|
|
Doing Radikalisierung? Präventionsmaßnahmen aus problemsoziologischer Perspektive
|
|
– ufuq.de: Katharina Leimbach –
Inwiefern beeinflussen Akteure der Präventionsarbeit die Konstruktion von Radikalisierung als gesellschaftliches Problem? Zu dieser Frage hat die Soziologin Katharina Leimbach Fachkräfte der Extremismusprävention interviewt. In ihrer Studie untersuchte sie verfestigte Wissens- und Deutungsmuster unter Fachkräften aus den Bereichen Islamismus und Rechtsextremismus. Die Autorin thematisiert außerdem, wie sich der verstärkte gesellschaftliche Fokus und der Ausbau von Präventionsstrukturen auf die Wahrnehmung von Radikalisierung als Problem auswirkt.
Zum Beitrag auf ufuq.de
|
|
Plädoyer: Akzeptierende Jugendarbeit als Extremismusprävention
|
|
– ufuq.de: Jochen Müller –
Jochen Müller diskutiert das sozialpädagogische Konzept der "akzeptierenden Jugendarbeit". Dieses geht davon aus, dass Akzeptanz und Empathie für das Gelingen von Präventionsarbeit essenziell sind, auch und gerade wenn Jugendliche islamistische, rechtsextremistische, oder andere menschenverachtende Positionen vertreten. Das Konzept ist in der Präventionslandschaft jedoch umstritten. Im Beitrag erläutert Müller, warum der Ansatz in der Kritik steht, wieso die Grundgedanken des Konzepts aus seiner Sicht noch immer relevant sind und weshalb es seiner Meinung nach keine Alternative dazu gibt.
Zum Beitrag auf ufuq.de
|
|
Über die Proteste im Iran sprechen: Impulse für einen sensiblen Umgang im Schulkontext
|
|
– ufuq.de: Christina Schreck und Nicole Schweiß –
Wie lassen sich die aktuellen Ereignisse im Iran im Unterricht thematisieren? Wie reagiert man angemessen auf Fragen und Ängste? Der Beitrag gibt Lehrkräften fünf Impulse für die pädagogische Arbeit an die Hand. Es sei wichtig, sensibel mit dem Thema umzugehen und Gesprächsbereitschaft zu signalisieren, ohne einzelne Schülerinnen und Schüler ungewollt in den Mittelpunkt zu stellen. Gespräche über den Iran sollten sorgfältig vorbereitet werden. Dabei sollten antimuslimischer Rassismus und die Rolle von Social Media mitgedacht werden, so die Autorinnen.
Zum Beitrag auf ufuq.de
|
|
Blogreihe zu "IS"-Rückkehrerinnen gestartet
|
|
– Counter Extremism Projekt: Sofia Koller –
Die Blogreihe widmet sich den Fällen verschiedener Frauen, die sich dem sogenannten "Islamischen Staat" angeschlossen haben, nach Deutschland zurückgekehrt sind und nun vor Gericht stehen. Die Beiträge der Reihe verfolgen die Strafprozesse einiger dieser Rückkehrerinnen. Im ersten Beitrag geht es um Monika K., die ein Spendennetzwerk für weibliche "IS"-Mitglieder mitbetrieben haben soll.
Zum Blog auf counterextremism.com
|
|
Report: Foreign Terrorist Fighters
|
|
– The International Centre for Counter-Terrorism (ICCT) & T.M.C. Asser Instituut –
Der interaktive Report gibt einen Überblick über den länderspezifischen Umgang mit sogenannten Foreign Terrorist Fighters – also Personen, die sich terroristischen Gruppen in Syrien oder dem Irak angeschlossen und für diese gekämpft haben. Der Report basiert auf wissenschaftlichen Analysen von insgesamt dreißig Ländern. Auf Unterseiten finden sich Informationen zu Präventionsstrategien, Strafverfahren sowie Verwaltungs- und Überwachungsmaßnahmen der Länder im Kontext der Terrorismusbekämpfung und Betreuung von Rückkehrenden.
Zum Report in englischer Sprache auf foreignterroristfighters.info
|
|
Studie: Einsame Jugendliche neigen eher zu autoritärem Denken
|
|
– Das progressive Zentrum: Claudia Neu et al. –
Einsame Jugendliche neigen eher zu autoritären Einstellungen, billigen eher politische Gewalt und glauben häufiger an Verschwörungserzählungen als nicht-einsame Jugendliche. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Progressiven Zentrums. Sie basiert auf Interviews und Online-Befragungen von Jugendlichen im Alter von 16 bis 23 Jahren. Unter einsamen Jugendlichen seien auch das Misstrauen gegenüber der Regierung und die Zustimmung gegenüber politischer Gewalt stärker ausgeprägt, so die Studie.
Zu den Studienergebnissen auf progressives-zentrum.org
|
|
Kostenpflichtige Neuerscheinungen
|
|
Systemische Beratung in der Extremismusprävention
|
|
– Vera Dittmar –
Wie gelingt eine systemische Beratung zur Deradikalisierung und zum Ausstieg aus dem Extremismus? Dieser Frage widmet sich Vera Dittmar in ihrem Buch. Die Autorin zeigt theoretische Konzepte vor allem für die Islamismusprävention auf und stellt anhand von Fallbeispielen systemische Methoden zur Intervention vor. In Gastbeiträgen werden Potenziale, Herausforderungen und Lösungsstrategien des Arbeitsfeldes diskutiert. Zum Buch gehört eine Online-Toolbox, die das vermittelte Wissen praxisnah vertieft.
Zum Buch (36,00 Euro) auf shop.kohlhammer.de
|
|
Religionspädagogische Ansätze für den Islamunterricht
|
|
– Tarek Badawia & Said Topalovic –
Der Sammelband gibt einen Überblick über den Status quo des islamischen Religionsunterrichts im deutschen und europäischen Kontext aus Sicht der Religionspädagogik. Er richtet sich an Studierende und Lehrkräfte der islamischen Theologie und bietet konkrete Anregungen und Konzepte, um die eigene Unterrichtspraxis zu gestalten und zu reflektieren. Die einzelnen Beiträge beleuchten das Thema sowohl aus wissenschaftlich-theoretischer als auch aus praktisch-fachdidaktischer Perspektive.
Auch der Infodienst hat zum Thema Islamunterricht kürzlich einen Beitrag veröffentlicht (Link s. u.). Er diskutiert, wie universitäre Theologie und islamische Verbände bei der Entwicklung und Erteilung von islamischem Religionsunterricht zusammenarbeiten und welche Konflikte sich dabei ergeben können.
Zum Buch (35,00 Euro) auf vandenhoeck-ruprecht-verlage.com
Zum Infodienst-Beitrag auf bpb.de
|
|
Zwischen politischer Bildung und Extremismusprävention: Phänomenübergreifende Ansätze
|
|
– Kompetenznetzwerk "Islamistischer Extremismus" (KN:IX): Podcast-Folge; 40 Minuten –
Die zwölfte Folge von "KN:IX talks" widmet sich dem Verhältnis zwischen politischer Bildungsarbeit und Extremismusprävention. Wie können sich beide Bereiche für eine wirksame Präventionsarbeit gegenseitig befruchten? Durch universelle Präventionsansätze und eine methodische Offenheit bezüglich der Zugänge, meint Wissenschaftlerin Sina Marie Nietz. Im Gespräch mit ufuq.de erklärt sie, wie universelle Prävention sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene aussehen kann und welche Rolle emotionsbasierte Ansätze spielen.
Zur Podcast-Folge auf kn-ix.de
|
|
Rassismus- und Diskriminierungserfahrungen bei Lehrkräften
|
|
– ufuq.de: Audio, 25 Minuten –
Nicht nur Schülerinnen und Schüler erleben Rassismus, sondern auch Lehrkräfte mit Migrationsgeschichte. Wie sehen diese Erfahrungen aus und warum wollen einige Lehrkräfte sie nicht als rassistisch benennen? Im Gespräch mit ufuq.de erläutert Bildungswissenschaftler Karim Fereidooni verschiedene Diskriminierungsmechanismen anhand von Beispielen aus seiner Forschung. Er geht er dabei insbesondere auf die Rolle von antimuslimischem Rassismus in den Ausgrenzungserfahrungen von Lehrkräften ein.
Zur Audio-Aufzeichnung und zum Transkript auf ufuq.de
|
|
Nach Anti-Terror-Einsatz: Politik sieht weiterhin Gefahr islamistischer Anschläge
|
|
Bei einem Anti-Terror-Einsatz Anfang Januar im nordrhein-westfälischen Castrop-Rauxel wurden zwei Brüder festgenommen, die einen islamistisch motivieren Anschlag geplant haben sollen. Das berichtet Der Spiegel. Die beiden Iraner stünden im Verdacht, mit Giftstoffen einen Anschlag auf eine größere Menschenmenge an Silvester geplant zu haben. Entsprechende Substanzen habe man nach mehrfacher Wohnungsdurchsuchung gefunden, berichtet die Tagesschau. Der jüngere Bruder soll die treibende Kraft in der Anschlagplanung gewesen sein. Gegen den anderen Mann bestehe hingegen kein dringender Tatverdacht, weshalb er aus der Haft entlassen wurde, so der WDR.
Vor dem Hintergrund der Ereignisse äußerten sich Politikerinnen und Politiker zur Gefahr des Islamismus in Deutschland. Laut Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) stehe Deutschland "weiterhin im unmittelbaren Zielspektrum islamistischer Terrororganisationen", weshalb deutsche Sicherheitsbehörden jederzeit mit Anschlagsvorbereitungen rechnen würden. Bei allen Bedrohungen aus dem Bereich des Rechtsextremismus dürfe man islamistische Täterinnen und Tätern keinesfalls aus dem Blick verlieren, mahnte der Grünen-Innenexperte Konstantin von Notz.
Zum Beitrag auf spiegel.de
Zum Beitrag auf tagesschau.de
Zum Beitrag auf wdr.de
Zu den Beiträgen über die Statements von Nancy Faeser und Konstantin Notz auf zeit.de
|
|
Hamburg: 3.500 Menschen bei Demo gegen Koranverbrennung mit islamistischem Hintergrund
|
|
Bei einer Hamburger Kundgebung gegen eine Koranverbrennung in Schweden sind im Februar mehrere tausend Menschen auf die Straße gegangen, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Die Demonstration sei von Mitgliedern des islamistischen Netzwerks "Muslim Interaktiv" organisiert worden, das dem ideologischen Umfeld der Hizb ut-Tahrir zugeordnet wird. Bereits im Vorfeld habe der Hamburger Verfassungsschutz davor gewarnt, sich der Demonstration anzuschließen. "Es geht den Organisatoren nicht um Meinungsfreiheit oder Religionsfreiheit, sondern darum, extremistische Gedanken zu verbreiten", so Stefan Hensel, Antisemitismus-Beauftragter der Stadt Hamburg.
Zum Beitrag auf sueddeutsche.de
Zum Beitrag mit dem Statement von Stefan Hensel auf sueddeutsche.de
|
|
Verbot von DIK Hildesheim maßgeblich für Rückgang der Salafisten-Szene in Niedersachsen
|
|
Niedersachsens Verfassungsschutzpräsident Dirk Pejril rechnet mit einem weiteren Rückgang der salafistischen Szene im Bundesland. Das berichtet Die Zeit. Insbesondere das Verbot eines Hildesheimer Moscheevereins und die Verurteilung des Hasspredigers Abu Walaa hätten zur Schwächung der dschihadistischen Szene im Bundesland beigetragen. Die Moscheegemeinde hatte sich in den 2010er-Jahren dschihadistisch radikalisiert.
Wie es dazu kam und was das für die Stadtgesellschaft in Hildesheim bedeutete, beantwortet der Infodienst-Beitrag "Deutschsprachiger Islamkreis Hildesheim: Geschichte einer Radikalisierung" (Link s. u.).
Zur Meldung auf zeit.de
Zum Infodienst-Beitrag auf bpb.de
|
|
Messerangreifer von Brokstedt: Psychische Probleme wahrscheinlicher als islamistisches Motiv
|
|
Ibrahim A., der Ende Januar in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg zwei junge Menschen mit einer Stichwaffe getötet haben soll, war erst kurz zuvor aus der Haft entlassen worden – jedoch ohne vorherige psychiatrische Beurteilung. Das berichtet der NDR. Im Rahmen der Ermittlungen sei zunächst ein extremistischer Hintergrund vermutet worden, da der Mann sich während seiner Untersuchungshaft mit Anis Amri verglichen haben soll, dem Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz. Laut der Hamburger Justizbehörde habe es aber keine weiteren Hinweise auf einen extremistischen Hintergrund gegeben.
Während seiner Haft sei Ibrahim A. durchgehend psychisch auffällig gewesen, so der NDR weiter. Das gehe aus Aussagen des Psychiaters hervor, der den Mann während seiner Haft untersucht habe. Der Psychiater habe sowohl eine Suchterkrankung in Form von Drogenabhängigkeit als auch eine wahnhafte Störung bei dem Inhaftierten festgestellt. Über die bevorstehende Entlassung sei der Psychiater nicht informiert worden; eine psychiatrische Einschätzung über das Vorliegen von Fremd- oder Eigengefährdung außerhalb der Haft sei nicht erstellt worden.
Ein JVA-Mitarbeiter kritisiert, dass die Erkenntnisse der Beamten, die Ibrahim A. betreut haben, in der Begutachtung zu wenig berücksichtigt worden seien. Der Verband der Strafvollzugsbediensteten sehe darin ein generelles, strukturelles Defizit im Entlassungsmanagement. Die Hamburger Justizbehörde weist potenzielle Versäumnisse zurück. Im Rahmen der Untersuchungshaft habe A. bis zum Schluss diverse Unterstützungsangebote erhalten.
Zur Meldung auf ndr.de
|
|
African Book Festival Berlin: Kurator war bei Al-Qaida
|
|
Mohamedou Ould Slahi Houbeini ist Kurator des diesjährigen African Book Festival Berlin – obwohl er Mitglied von Al-Qaida gewesen sei, wie die taz berichtet. In den 1990er Jahren habe er für die Terrorgruppe in Afghanistan gekämpft, sich später aber vom Terrorismus losgesagt, so der Tagesspiegel. Von 2002 bis 2016 sei er laut taz unrechtmäßig im Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba festgehalten worden. Über seine Erfahrungen während der Gefangenschaft hat er ein Buch geschrieben.
Wegen der ungeklärten Rolle ihres Kurators als potenziell islamistischer Täter stehen die Veranstaltenden des Festivals in der Kritik. Wenn es dem African Book Festival nicht gelänge, den Streit um Slahi Houbeini ins Programm zu integrieren, könne sich ein Skandal anbahnen, so ein Kommentar im Tagesspiegel.
Zur Meldung auf taz.de
Zum Kommentar auf tagesspiegel.de
|
|
Behörden registrieren mehr als 600 Gefährderinnen und Gefährder
|
|
Die Polizei stuft derzeit 608 Menschen als sogenannte Gefährderinnen und Gefährder ein. Das berichtet Die Zeit unter Berufung auf die Neue Westfälische, die mit dem Bundeskriminalamt (BKA) gesprochen hat. 505 Personen würden dem Bereich "religiöse Ideologie" zugeordnet. Welcher Ideologie genau, gehe aus der Meldung jedoch nicht hervor. Seit 2018 habe sich die Personenanzahl innerhalb der größten Gruppe, dem Islamismus, kontinuierlich verkleinert. Im vergangenen Jahr sei das BKA noch von 531 islamistischen Gefährderinnen und Gefährdern ausgegangen.
Zur Meldung auf zeit.de
|
|
Islamistinnen und Islamisten vor Gericht
|
|
In den vergangenen Wochen wurden diverse Islamistinnen und Islamisten festgenommen, angeklagt oder zu Haftstrafen verurteilt, unter anderem:
Karlsruhe: Bundesgerichtshof bestätigt lebenslange Haft für "IS"-Anhänger. Generalbundesanwalt spricht von "internationalem Novum"
Zur Meldung auf tagesschau.de
Stuttgart: "IS"-Ehepaar zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt
Zur Meldung auf zeit.de
Düsseldorf: Zwei Frauen aus NRW wegen "IS"-Mitgliedschaft und Kriegsverbrechen jeweils zu drei Jahren Jugendstrafe verurteilt
Zur Meldung auf spiegel.de
Naumburg: Frau aus Sachsen-Anhalt wegen "IS"-Mitgliedschaft zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt
Zur Meldung auf mdr.de
Frankfurt: Prozessbeginn gegen "IS"-Rückkehrerin aus Bad Homburg wegen doppelter terroristischer Mitgliedschaft
Zur Meldung auf zeit.de
Koblenz: Prozessauftakt gegen "IS"-Anhängerin wegen Beihilfe zum Völkermord und Kriegsverbrechen
Zur Meldung auf swr.de
Hamburg: Als Kind nach Syrien. "IS"-Rückkehrer vor Gericht
Zur Meldung auf ndr.de
Celle: Mutmaßlicher "IS"-Terrorist aus Salzgitter angeklagt
Zur Meldung auf regionalheute.de
Düsseldorf: Anklage gegen Frau aus Steinfurt wegen "IS"-Unterstützung und Kindesgefährdung
Zur Meldung auf zeit.de
Jena: Mutmaßliche "IS"-Terroristin aus Erfurt angeklagt
Zur Meldung auf ndr.de
Frankfurt: Islamistischer Hassprediger nach Marokko ausgewiesen
Zur Meldung auf ntv.de
Wien: Lange Haftstrafen für Helfer des Wiener "IS"-Attentäters
Zur Meldung auf sueddeutsche.de
|
|
|
|