Bundeszentrale für politische Bildung
15. Dezember 2022
Infodienst Radikalisierungsprävention

Infodienst Radikalisierungsprävention

Newsletter Dezember 2022

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende zu. Wir möchten Ihnen herzlich für Ihr Interesse am Infodienst Radikalisierungsprävention danken. Außerdem hoffen wir, dass wir dazu beitragen konnten, Sie in unruhigen Zeiten differenziert zu informieren und dass wir Ihnen nützliche Hilfestellungen für Ihre Arbeit anbieten konnten.

Im letzten Newsletter des Jahres möchten wir Ihnen – neben einem kleinen Rückblick und einen Mini-Ausblick auf das kommende Jahr – vor allem einige Ergebnisse unserer Online-Umfrage aus dem Sommer vorstellen.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien friedliche und erholsame Feiertage. Mögen Sie die Möglichkeit finden, die Anstrengungen des aktuellen Jahres zu verarbeiten und ein wenig Energie zu tanken. Wir freuen uns darauf, Ihnen auch im neuen Jahr mit dem Infodienst Radikalisierungsprävention aktuelle Beiträge aus Praxis und Wissenschaft zur Verfügung stellen zu können.

Herzliche Grüße
Ihre Infodienst-Redaktion

PS: Haben Sie einen Hinweis, worüber wir berichten sollten? Schreiben Sie uns an radikalisierungspraevention@redaktion-kauer.de!

Ergebnisse unserer Online-Umfrage

Wie zielgenau treffen wir eigentlich Ihre Bedarfe und Interessen? Um das herauszufinden, haben wir im Sommer eine Online-Umfrage durchgeführt. Inzwischen sind die Antworten von 333 Teilnehmenden ausgewertet. Im Sinne der Transparenz würden wir Ihnen gerne einige Ergebnisse vorstellen.

Die Zielgruppen des Infodienstes sind divers. Jeweils rund ein Viertel der Personen, die an der Umfrage teilgenommen haben, arbeiten in der Schule, der Politischen Bildung oder der Jugendarbeit und Sozialen Arbeit. Jeweils ungefähr ein Zehntel sind in der Wissenschaft, in Sicherheitsbehörden und Justiz oder Verwaltung und Politik tätig. Etwa neun Prozent der Teilnehmenden studieren, ebenso viele arbeiten im Bereich Beratung und Ausstieg, sieben Prozent sind in der Kinder- und Jugendhilfe tätig und 2 Prozent in den Medien.

Prävention, Radikalisierung und Islamismus nehmen im beruflichen Alltag der Teilnehmenden unterschiedlich viel Raum ein: Rund 20 Prozent beschäftigen sich sehr intensiv mit den Themen, während sie für rund 40 Prozent beruflich eine untergeordnete Rolle spielen. 75 Prozent der Teilnehmenden haben beruflich mit Islamismus zu tun, 78 Prozent mit Rechtsextremismus, 74 Prozent mit Verschwörungsideologien, 70 Prozent mit Antisemitismus und 24 Prozent mit linker Militanz.

Der Infodienst ist inzwischen etabliert: Ein Drittel der Teilnehmenden kennt ihn schon länger als zwei Jahre; ein weiteres Drittel kennt ihn länger als ein Jahr. Erfreulicherweise erzielt unser Newsletter hohe Zufriedenheitswerte, was Aktualität, Informationsgehalt, Themen und Verständlichkeit angeht. Bei der Übersichtlichkeit scheint es jedoch Optimierungspotenzial zu geben – nur 56 Prozent sind damit zufrieden. Rund zwei Drittel finden die Länge des Newsletters genau richtig, den anderen Teilnehmenden ist er ein bisschen zu lang. Besonders nützlich im Infodienst-Onlineportal finden die Teilnehmenden die Hintergrundbeiträge, die Materialsammlungen sowie unseren Veranstaltungskalender.

42 Prozent der Teilnehmenden nutzen (sehr) häufig Online-Fortbildungen, um sich über berufliche Themen zu informieren; die Nutzung von Podcasts zur Informationsgewinnung hat sich innerhalb von vier Jahren verdoppelt von 12 Prozent (2018) auf 27 Prozent (2022). Zwei Drittel der Teilnehmenden haben Interesse an einem Infodienst-Journal als PDF zu bestimmten Themenschwerpunkten; 65 Prozent würden eine Online-Fortbildung des Infodienst nutzen und 51 Prozent einen Online-Selbstlernkurs.

Wir bedanken uns sehr herzlich für Ihre Teilnahme und das positive Feedback! Wir sehen uns in unserer Arbeit bestätigt und werden Ihre Anregungen in unserer Planung für das kommende Jahr aufgreifen.
 

Rückblick & Ausblick

Auf unseren Call for Papers im ersten Quartal 2022 haben wir rund 40 Einsendungen erhalten. Vier Beiträge wurden bereits veröffentlicht:

Die Bedeutung der Schule für Radikalisierungsprävention
(Yannik von Lautz, Eike Bösing, Margit Stein und Mehmet Kart)

Die salafistisch-dschihadistische Szene im Umbruch
(Heiner Vogel)

Soziale Arbeit und Prävention – ein Spannungsfeld?!
(Interview mit Jens Ostwaldt und Mathieu Coquelin)

Den neusten, gerade erst veröffentlichten Artikel zum „Deutschsprachigen Islamkreis Hildesheim“ (Marvin Hild) finden Sie unten in diesem Newsletter.

Weitere Beiträge aus dem Call for Papers werden Anfang des Jahres erscheinen. Wir danken den Autorinnen und Autoren herzlich für Ihr Engagement und dafür, den Infodienst mit spannenden Themen aus ihren Arbeitsfeldern zu bereichern!

Auch abseits des Call for Papers ist 2022 eine Reihe praxisbezogener Artikel im Infodienst erschienen – etwa zur Ausdifferenzierung der islamistischen Szene, zur Rolle von Kontaktbeamten für muslimische Institutionen bei der Polizei NRW oder zum Monitoring islamistischer YouTube-Kanäle. In unserer Rubrik „Hintergrundbeiträge chronologisch“ können Sie nachschauen, ob Sie vielleicht eine spannende Veröffentlichung verpasst haben.

In unserem Terminkalender haben wir dieses Jahr (bis Mitte Dezember) knapp 100 Tagungen, Web-Talks, Workshops, Fachvorträge und Fortbildungen angekündigt. Rund zwei Drittel davon fanden online statt und ein Drittel in Präsenz. Sehr vereinzelt wurden die Veranstaltungen in hybridem Format abgehalten. Wir gehen davon aus, dass sich der Trend zu Online-Veranstaltungen auch fortsetzen wird, wenn die Corona-bedingten Hygienemaßnahmen und Vorschriften wegfallen werden.

2023 möchten wir ein Projekt umsetzen, über das wir schon länger nachdenken: Das Infodienst-Journal. Dass zwei Drittel der Teilnehmenden der Online-Umfrage eine solche PDF-Publikation nutzen würden, bestärkt uns in unserem Vorhaben. Momentan stimmen wir uns über Umfang, Gestaltung und mögliche Themen für die erste Ausgabe ab. Auch über Online-Weiterbildungsformate denken wir nach.
 

Neu im Online-Portal des Infodienst Radikalisierungsprävention

MARVIN HILD

 

Deutschsprachiger Islamkreis Hildesheim: Geschichte einer Radikalisierung

 
Wie kam es in den 2010er-Jahren dazu, dass sich eine Moscheegemeinde in Hildesheim radikalisierte? Welche Rolle spielte der Hauptimam "Abu Walaa" als Führungsfigur? Welche Folgen hatte die Radikalisierung insbesondere für die muslimische Community? Marvin Hild erörtert am Beispiel des "Deutschsprachigen Islamkreises Hildesheim" (DIK), wie sich die Radikalisierung einer Moscheegemeinde auf die Stadtgesellschaft auswirkte. Er zeigt auf, was die Präventionsarbeit aus dem Fallbeispiel lernen kann. Der Beitrag basiert auf den Ergebnissen einer Studie zum DIK. Diese wurde durchgeführt von der "Forschungs- und Dokumentationsstelle zur Analyse politischer und religiöser Extremismen in Niedersachsen" (FoDEX) am Institut für Demokratieforschung der Universität Göttingen.
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