Infodienst Radikalisierungsprävention
Newsletter September 2022
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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Jens Ostwaldt und Mathieu Coquelin machen im Infodienst-Interview einen spannenden Vorschlag: Ein Großteil der primären Prävention sollte in die Regelstrukturen überführt werden und die Präventionsförderung sollte enggeführt werden auf Projekte der sekundären und tertiären Prävention.
In seinem Beitrag über die Ausdifferenzierung der islamistischen Szene spricht sich Götz Nordbruch für eine Präventionsarbeit aus, die die unterschiedlichen Motive berücksichtigt, aus denen sich eine Person von einer bestimmten islamistischen Gruppierung angesprochen fühlt.
Haben Sie eigentlich schon an unserer Online-Umfrage teilgenommen? Wir freuen uns über Ihr Feedback, damit wir Ihre Bedürfnisse und Wünsche besser kennenlernen können. Gewinnen können Sie eins von fünf Paketen mit spannenden Büchern. Zur Umfrage geht es hier .
Und sollten Sie auf der Suche nach Videos, Podcasts, Vorträgen und Diskussionen zu den Themen Islamismus und Prävention sein, werden Sie sicherlich in unserer aktualisierten Medienübersicht fündig.
Ihre Infodienst-Redaktion
PS: Haben Sie einen Hinweis, worüber wir berichten sollten? Schreiben Sie uns an radikalisierungspraevention@redaktion-kauer.de!
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Neu im Online-Portal des Infodienst Radikalisierungsprävention
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GÖTZ NORDBRUCH
Ausdifferenzierung der islamistischen Szene in Deutschland: Was das für die Präventionsarbeit bedeutet
Die islamistische Szene in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren ausdifferenziert. Islamistische Gruppierungen unterscheiden sich hinsichtlich ihres Auftretens, ihrer inhaltlichen Schwerpunkte und ihrer Aktionsformen. Damit sprechen sie Personen in unterschiedlichen Lebenslagen mit unterschiedlichen Bedürfnissen an. Gleichzeitig beschränken sich islamistische Szenen keineswegs auf Jugendliche und junge Erwachsene – wie häufig angenommen.
Götz Nordbruch spricht sich daher gegen Präventionsansätze nach dem Prinzip "One size fits all" aus. Er plädiert für eine Präventionsarbeit, die die unterschiedlichen Motive berücksichtigt, aus denen sich eine Person von einer bestimmten islamistischen Szene angesprochen fühlt.
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INTERVIEW MIT PROF. DR. JENS OSTWALDT UND MATHIEU COQUELIN
Soziale Arbeit und Radikalisierungsprävention – ein Spannungsfeld?!
Welche Schnittmengen und Unterschiede gibt es zwischen der Sozialen Arbeit und der Radikalisierungsprävention? Welche Rolle spielen Förderstrukturen? Was könnte das Demokratiefördergesetz ändern? Und wie steht es um die Professionalisierung der Radikalisierungsprävention?
Darüber sprechen Jens Ostwaldt, Professor für Soziale Arbeit an der IU – Internationalen Hochschule, und Mathieu Coquelin, Leiter der Fachstelle Extremismusdistanzierung im Demokratiezentrum Baden-Württemberg. Und sie machen einen Vorschlag: Ein Großteil der primären Prävention sollte in die Regelstrukturen überführt werden und die Präventionsförderung sollte enggeführt werden auf Projekte der sekundären und tertiären Prävention.
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REDAKTION INFODIENST
Videos & Podcasts: Aktualisierung der Infodienst-Übersicht
Die Infodienst-Redaktion hat ihre Sammlung an multimedialen Angeboten zu Islamismus, Prävention und Radikalisierung aktualisiert und umstrukturiert. Sie enthält nun Beiträge aus den Jahren 2016-2022, sortiert nach Art des Mediums. Mithilfe der Übersicht lassen sich Videos, Podcasts, Vorträge und Diskussionen leicht finden.
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REDAKTION INFODIENST
Online-Umfrage Infodienst
Um die Bedürfnisse und Wünsche unserer Leserinnen und Leser besser kennenzulernen, haben wir eine kurze Online-Umfrage erstellt. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie daran teilnehmen würden! Die Umfrage dauert ungefähr 10-15 Minuten. Unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern verlosen wir fünf Pakete mit Büchern und Give-aways der Bundeszentrale für politische Bildung.
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Neu bei der Bundeszentrale für politische Bildung
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BPB & MODUS | ZAD
Monitoring von islamistischen Kanälen: Hohe Aufrufzahlen bei TikTok
Auf TikTok haben Islamisten eine Reichweite, die selbst ihre bekanntesten YouTube-Videos um ein Vielfaches übersteigt – mit bis zu einer Million Ansichten. Zu diesem Ergebnis kommt der zweite Quartalsbericht 2022 des Monitoring-Projekts "Peripherie des religiös begründeten Extremismus" von modus|zad. Regelmäßig werden auf bpb.de Analysen der populärsten islamistischen YouTube- und TikTok-Kanäle veröffentlicht, die Trends identifizieren und damit die Präventionsarbeit unterstützen.
Im Fokus der aktuellen Analyse stehen ein populärer TikTok-Kanal, der vor allem mit dem Frage-Antwort-Format arbeitet, sowie ein vom Publikum kontrovers diskutiertes Video zum konfliktträchtigen Thema "Musik im Islam". Außerdem werden die Hauptnarrative der Akteure und die Reaktionen des Publikums auf TikTok analysiert. Sowohl auf TikTok als auch auf YouTube sind folgende Leitmotive vorherrschend: religiöse Gebote und Pflichten, Geschlechterrollen und Sexismus und das Verhältnis der Religionen zueinander (insbesondere Christentum, Judentum und Islam). Darüber beschäftigt sich eine Reihe von Beiträgen mit tagesaktuellen politischen Geschehnissen sowie der deutschen Politik.
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Veranstaltungshinweise und Fortbildungen
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Termindetails und weitere Termine finden Sie in der Termin-Übersicht des Infodienstes.
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Weiterbildung: Extremismus und Radikalisierungsprävention November 2022 bis März 2023, online
Save the date: KORA Forum zum Thema "Psychische Gesundheit und Radikalisierung. Implikationen für die Praxis" 2.-3. November 2022, online/Leipzig
Train the Trainer-Fortbildung für Fachkräfte und Multiplikator:innen in Bayern 2.-4. November 2022, München
Workshop: Framing und Radikalisierungsprävention – wie Sprache unser Denken und Handeln beeinflusst 3. November 2022, Berlin
Train the Trainer-Fortbildung im Bereich Islam, antimuslimischer Rassismus und Islamismus 8.-11. November 2022, Berlin
Webtalk: #vrschwrng. Ein interaktives Toolkit gegen Verschwörungstheorien 15. November 2022, online
Fortbildung: Digitale Zivilcourage und Empowerment im Netz 18. November 2022
Webtalk: MotherSchools/FatherSchools. Förderung von Erziehungskompetenz und emotionale Unterstützung von Eltern 22. November 2022, online
Webtalk: Globale Konflikte, hessische Allianzen. Betroffene stärken, Dominanzgesellschaft sensibilisieren! 29. November 2022, online
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Details finden Sie in der Übersicht mit Stellenangeboten im Infodienst.
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Fachbeiträge in anderen Medien
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Recht behalten ist auch keine Lösung. Ambiguitätstoleranz in der Islamismusprävention
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– ufuq.de: Jochen Müller –
Der Islamwissenschaftler Jochen Müller fragt, welche Rolle Ambiguitätstoleranz in der pädagogischen Arbeit spielen kann, insbesondere in der universellen Prävention. Dazu nimmt er die folgenden zentralen Aspekte der universellen Prävention in den Blick: Fragen von Religion und Zugehörigkeit, Debatten um Antisemitismus und den Nahostkonflikt sowie Positionen zu Geschlechterrollen.
Zum Beitrag auf ufuq.de
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Interview: Evaluation von Präventionsprojekten
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– Transfer für Bildung: Interview mit Raphaela Schlicht-Schmälzle –
Wie können Präventionsprojekte evaluiert werden? Welche Anforderungen an Evaluationen sind realistisch? Und welche Gemeinsamkeiten und Gegensätze herrschen zwischen Prävention und politischer Bildung? Diese und weitere Fragen beantwortet Dr. Raphaela Schlicht-Schmälzle im Interview mit der Fachstelle für politische Bildung. Dabei liefert sie Einblicke in das Forschungsprojekt "PrEval – Evaluationsdesigns für Präventionsmaßnahmen".
Zum Beitrag auf transfer-politische-bildung.de
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Attraktivität von Kampfsport aus geschlechterreflektierender und rassismuskritischer Perspektive
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– Kompetenznetzwerk "Islamistischer Extremismus" (KN:IX): Mariam Puvogel –
Die Politologin Mariam Puvogel beleuchtet die Attraktivität von Kampfsport für junge Erwachsene. Aus der Perspektive kritischer Geschlechterforschung untersucht sie, wie Kampfsport positiv zur Sozialisierung und zum Empowerment junger Erwachsener beitragen kann. Dabei behandelt sie auch die Themen Geschlechterreflektierende Pädagogik im Kontext universeller Islamismusprävention sowie Idealisierung von Kampfsport in islamistischen Szenen.
Zum Beitrag auf ufuq.de
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Wie Tadschikistan mit Islamismus umgeht
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– Zenith: Hannah Jagemast –
Hannah Jagemast bietet Einblicke in den Umgang Tadschikistans mit Islamismus. Ende Juli wurden 146 Frauen und Kinder aus den Camps Al-Hol und Al-Roj in die tadschikische Hauptstadt Duschanbe zurückgeführt. Bereits 2019 hatte Tadschikistan die Rückführung von 84 Kindern aus dem Irak arrangiert. Zur Wiedereingliederung der Kinder und zum Umgang mit den Frauen gibt es jedoch bislang keine offiziellen Informationen. 2015 hatte das Land ein Amnestiegesetz eingeführt, das Bürgerinnen die Rückkehr ermöglichen sollte – sofern sie nicht aktiv in Kampfhandlungen involviert waren. Der Text beleuchtet zudem, mit welchen repressiven Methoden Tadschikistan dem Islamismus im eigenen Land begegnet und wie das Verhältnis von Tadschikistan zu den Taliban im benachbarten Afghanistan aussieht.
Zum Beitrag auf magazin.zenith.me
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KN:IX-Call for Papers: Phänomenübergreifende Perspektiven in der Extremismusprävention
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Das Kompetenznetzwerk "Islamistischer Extremismus" sucht eine Person, die Theorie und Praxis phänomenübergreifender Extremismusprävention in Deutschland darstellt und Empfehlungen für Präventionsarbeit und Politik formuliert. Abgabeschluss für Bewerbungen ist der 9.10.2022.
Zum Call for Papers auf kn-ix.de
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Studien & Reports & Handreichungen
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Policy Paper: Empfehlungen zur Strafverfolgung von deutschen "IS"-Rückkehrerinnen
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– Counter Extremism Project (CEP): Sofia Koller –
Über 90 Frauen sind bislang aus dem "Islamischen Staat" nach Deutschland zurückgekehrt. Mindestens 26 von ihnen wurden vor einem deutschen Gericht verurteilt (Stand August 2022). Das Policy Paper des Counter Extremism Project stellt Erkenntnisse aus der Strafverfolgung von "IS"-Rückkehrerinnen vor und leitet folgende Handlungsempfehlungen ab:
Rückführung aller verbleibenden deutschen Staatsbürgerinnen und Minderjähriger mit Deutschlandbezug. Verstärkung der internationalen Bemühungen, sogenannte "battlefield or military evidence" bei der Strafverfolgung zur Verfügung zu stellen und auszutauschen. Verstärkung der Zusammenarbeit mit jesidischen Gemeinschaften sowie NGOs, unter anderem bei der Suche nach möglichen Opfern, Nebenklägerinnen und Zeugen. Erweiterung von personellen und technischen Kapazitäten in den Strafverfolgungsbehörden, um die Auswertung und Nutzung von Beweismitteln vor Gericht zu verbessern. Gender-sensible Weiterentwicklung von existierenden Risikoeinschätzungsinstrumenten.
Zum Direkt-Download der Studie auf counterextremism.com
Zum ausführlichen Interview mit Sofia Koller auf zenith.me
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Bericht: MOTRA-Monitor 2021
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– Bundeskriminalamt/Forschungs- und Beratungsstelle Terrorismus/Extremismus –
Der Forschungsverbund MOTRA beobachtet das Radikalisierungsgeschehen in Deutschland und präsentiert nun empirische Ergebnisse zu Phänomenen, Forschung und Praxis. Es habe sich ein ideologisch diffuses politisch motiviertes Radikalisierungsgeschehen entfaltet, wie es in dieser Form vor wenigen Jahren noch nicht bekannt gewesen sei. Herausgeber des MOTRA-Monitors 2021 ist die Forschungs- und Beratungsstelle Terrorismus/Extremismus des Bundeskriminalamts. Im Band befinden sich die folgenden Beiträge, zum Thema Islamismusprävention:
"Zur Zusammenarbeit mit muslimischen Trägern in der universellen Islamismusprävention im Spannungsfeld von antimuslimischem Rassismus und Islamismusverdacht", "Der ‚Deutschsprachige Islamkreis Hildesheim‘: eine radikalislamische Moscheegemeinde im Kontext von Behörden und Stadtgesellschaft" sowie "Die Versicherheitlichung der pädagogischen und psychosozialen Arbeit im Zeitalter der Islamismusprävention".
Zum Bericht auf motra.info
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Handreichung: Sensibilisierung für Radikalisierungstendenzen. Soziale Arbeit in der Justiz
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– IFAK – Verein für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe – Migrationsarbeit –
Wie können Fachkräfte der sozialen Arbeit in Justizvollzugsanstalten Radikalisierungstendenzen erkennen? Welche individuellen und gruppenbezogenen Faktoren begünstigen Radikalisierung? Wie können Fachkräfte reagieren, wenn sie eine Radikalisierung vermuten und an wen können sie sich wenden, um Beratung zu erhalten? Die phänomenübergreifende Handreichung von IFAK bietet Antworten auf diese Fragen und schildert zwei Fallbeispiele. Entstanden ist sie im Zuge des Projekts re:vision, das tätig ist in der phänomenübergreifenden Sekundärprävention im Justizkontext in NRW.
Zum Direkt-Download auf ifak-bochum.de
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Tagungspapier: Wie umgehen mit religiös-extremistischen Ansprachen in den Sozialen Medien?
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– Alhambra Gesellschaft –
Wie können wir "religiös-extremistischen Ansprachen" in sozialen Netzwerken begegnen? Und wie kann Gegenrede in muslimischen Communitys aussehen? Diesen Fragen geht das Tagungspapier der Alhambra Gesellschaft nach. Es liefert einen Überblick über islamistische Angebote in den Sozialen Medien und ihre Vorgehensweisen. Zudem werden die Diskussionsergebnisse einer zweitägigen Tagung im September 2021 aufgeführt, die sich mit den Herausforderungen und Chancen digitaler Gegenrede beschäftigt hat.
Zum Direkt-Download der Handreichung auf alhambra-gesellschaft.de
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Zwischenbericht: Evaluation des KN:IX
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– IMAP GmbH –
Das Kompetenznetzwerks "Islamistischer Extremismus" (KN:IX) hat einen Zwischenbericht seiner Evaluation veröffentlich. Dieser komm zu folgenden Ergebnissen: Das KN:IX konnte sich als Netzwerk konsolidieren. Dies zeigt sich in der guten internen Zusammenarbeit, einer verbesserten Rollenklärung, der Schaffung von Strukturen und dem stärkeren gemeinsamen Auftreten nach außen. Zukünftig sollte das KN:IX einen stärkeren Fokus auf die Ergebnisse seiner Netzwerkarbeit richten. Im vergangenen Jahr wurde dafür zunächst die Öffentlichkeitsarbeit deutlich verstärkt. Aktuell werden die zentralen Träger und Akteure der KN:IX-Zielgruppen zwar erreicht; bei einigen Zielgruppen besteht jedoch noch Potenzial, etwa bei der Landesebene oder bei politischen Akteuren.
Für die Evaluation wurden beispielsweise Personen der Zielgruppen des KN:IX online befragt, Interviews mit Beiratsmitgliedern und mit dem Fördergeber durchgeführt sowie interne Workshops mit den Verantwortlichen des KN:IX veranstaltet.
Zum Bericht auf kn-ix.de
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PRIF-Reporte zum Thema Evaluation
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Report: Dimensionen der Distanzierungsbeobachtung
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– modus zad: Vivienne Ohlenforst et al. –
"Was genau beobachten am Prozess beteiligte Akteure, wenn sie von Distanzierung sprechen?" lautet die Leitfrage des Reports von modus|zad. Das Team hat Aussagen verschiedener Akteure analysiert – von sich distanzierenden Personen, von Personen aus deren sozialem Umfeld sowie von professionellen Begleiterinnen und Begleitern der Distanzierung. Daraus wurden die folgenden vier zentralen Beobachtungsdimensionen ermittelt:
Sachdimension: Auf die Person und das "Was" gerichtete Beobachtungen; zum Beispiel zu Selbstreflexion, Religionsverständnis, Weltbild oder Kleidung
Sozialdimension: Auf die Interaktion und das "Wer" gerichtete Beobachtungen; zum Beispiel zu Herkunftsfamilie, extremistische Szene, staatliche Institutionen oder Ausbildung und Beruf
Zeitdimension: Auf den Prozess und das "Wann" gerichtete Beobachtungen; zum Beispiel zu Wendepunkten oder Zukunftsplanung
Raumdimension: Auf den Raum und das "Wo" gerichtete Beobachtungen; zu Aufenthaltsorten
Zum Direkt-Download auf modus-zad.de
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Kostenpflichtige Neuerscheinungen
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The Suspect. Counterterrorism, Islam, and the Security State
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– Rizwaan Sabir –
In "The Suspect" beschreibt Rizwaan Sabir, wie es dazu kam, dass er wegen Terrorismusverdacht festgenommen wurde. Er berichtet über seine Zeit in Haft und die Überwachung, der er nach seiner Entlassung ausgesetzt war. Er beschreibt die traumatisierenden Auswirkungen dieser Erfahrungen und zeigt aus seiner Perspektive, wie die feindselige Praxis des "Kriegs gegen den Terror" als Nährboden für Radikalisierung dienen kann.
Zum Buch in englischer Sprache (22,00 Euro) auf plutobooks.com
"Es sind immer wieder Fälle bekannt geworden, bei denen muslimische Menschen ohne begründeten Verdacht vorübergehend festgesetzt werden. Doch in keinem Buch ist diese Erfahrung bisher so eindringlich beschrieben worden wie in ‚The Suspect‘."
Zur Rezension auf qantara.de
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Podcast: Einblicke in die Deradikalisierungsarbeit im Strafvollzug
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– Kompetenznetzwerk "Islamistischer Extremismus" (KN:IX): Podcast; 40 Minuten –
Die Folge des Podcasts KN:IX talks beschäftigt sich mit der Bedeutung von Religion in der Deradikalisierungsarbeit im Justizkontext – also der Präventionsarbeit mit Menschen, die inhaftiert oder auf Bewährung sind. Zu Gast ist Solomon Caskie, Leiter des Präventions- und Deradikalisierungsprojekts Kick-off. Er spricht darüber, welchen Stellenwert religiöse Themen in der Beratung im Justizkontext haben und wie Religion als wichtige Ressource für die Klientinnen und Klienten wirken kann.
Zur Podcast-Folge auf kn-ix.de
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Podcast: Strukturaufbau in der religionssensiblen Präventionsarbeit
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– Kompetenznetzwerk "Islamistischer Extremismus" (KN:IX): Podcast; 40 Minuten –
In der Folge von KN:IX talks geht es um die Einbindung muslimischer Vereine und Verbände in die Präventionsarbeit. Zu Gast ist Jens Ostwaldt, Professor für Soziale Arbeit an der IU Internationale Hochschul. Er spricht über Strukturaufbau, asymmetrische Partnerschaftsbeziehungen und die Vielfalt der pädagogischen Zugänge, wenn es um das Thema Religion geht. Auch die Bedürfnisse von Gläubigen in der gegenwärtigen Gesellschaft werden thematisiert.
Zur Podcast-Folge auf kn-ix.de
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Video-Reportage: Salafistische Influencer auf TikTok
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– Y-Kollektiv: Video; 33 Minuten –
Alltägliche Fragen, klare Antworten, kurze Videos: Content zum Thema Islam ist ein großer Trend auf TikTok. Salafistische Prediger wie "Sheikh Ibrahim" scheinen besonders davon zu profitieren. Die Community wendet sich an ihn mit all den Anliegen, die junge Musliminnen und Muslime heute haben. Gleichzeitig beobachtet der bayerische Verfassungsschutz Ibrahim El-Azzazi. Y-Kollektiv-Reporterin Selma Badawi geht der Frage nach: Können solche Videos eine junge Zielgruppe radikalisieren?
Zum Video auf funk.de
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Video-Fachgespräch: Dschihadistische Bewegungen in Syrien und im Irak
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– Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus: Video; 2 x 36-39 Minuten –
Fabien Merz vom Center for Security Studies gibt in einem Vortrag einen Überblick über den aktuellen Zustand des sogenannten Islamischen Staats (IS) und die daraus folgenden Implikationen für die Sicherheitslage in Europa. Der Vortrag wurde im Rahmen eines Fachgesprächs der BAG RelEx im Juni aufgezeichnet. Merz berichtet unter anderem, dass die westafrikanische Provinz des "IS" an Bedeutung gewonnen hat, wie auch Ableger der Gruppierung in der Sahararegion, in Mosambik, der Zentralafrikanischen Republik sowie in Afghanistan. Diese "IS"-Ableger scheinen sich derzeit jedoch vorwiegend auf regionale Ziele zu fokussieren.
Ahmet Numan Çakilkum vom Präventionsprojekt Local Streetwork Online/Offline geht auf die Rolle dschihadistischer Bewegungen in den Sozialen Medien ein und gewährt Einblicke in die praktische Präventionsarbeit. Er beschreibt Strategien und Plattformen der "IS"-Propaganda sowie Narrative islamistischer Akteure und betont die Relevanz von Medienkompetenz im Umgang mit islamistischer Propaganda.
Zum Vortrag "Der sogenannte Islamische Staat: eine Bestandsaufnahme" auf youtube.com
Zum Vortrag "Die Rolle dschihadistischer Bewegungen in sozialen Medien" auf youtube.com
Zum Veranstaltungsrückblick auf bag-relex.de
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Nationales Präventionsprogramm gegen Islamistischen Extremismus (NPP): keine Neuauflage
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Eine Neuauflage des Nationalen Präventionsprogramms gegen Islamistischen Extremismus (NPP) ist laut Bundesregierung nicht vorgesehen. Das Programm sei zum Ende des Haushaltsjahres 2021 ausgelaufen, führt die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage aus. Maßnahmen, die mit NPP-Mitteln angestoßen worden seien, würden jedoch weiterhin in den jeweiligen Programmen und Haushaltstiteln der zuständigen Ressorts umgesetzt.
Zur Antwort der Bundesregierung auf bundestag.de
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Expertenkreis politischer Islamismus des Innenministeriums: keine Verlängerung
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Der "Expertenkreis politischer Islamismus" des Bundesinnenministeriums wird nicht verlängert, meldet die FAZ. Das sei den Mitgliedern des Gremiums durch Vertreter der Abteilung Öffentliche Sicherheit des Ministeriums mitgeteilt worden. Eine Meldung des Innenministeriums dazu gibt es nicht; Ministerin Nancy Faeser äußerte sich laut FAZ nicht zu einer Anfrage. Der Expertenkreis war von Faesers Vorgänger Horst Seehofer ins Leben gerufen worden. Er war zunächst auf ein Jahr angelegt gewesen.
Zum Beitrag auf faz.net
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69 islamfeindliche Delikte im zweiten Quartal 2022
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Das Bundeskriminalamt verzeichnete von April bis Mitte Juni insgesamt 69 Delikte mit dem Unterthema "islamfeindlich", so die Bundesregierung in der Antwort auf eine Kleine Anfrage. Bei zwei dieser Taten seien Menschen verletzt worden.
Zur Antwort der Bundesregierung auf bundestag.de
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Kontakte zwischen deutschen und schweizerischen Islamisten: keine länderübergreifenden Netzwerke, eher Einzelfälle
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Zwischen deutschen und schweizerischen Islamisten gibt es einzelfallbezogene Kontakte – aufgrund der geografischen Nähe und der gemeinsamen Sprache. Das meldet die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage. Es handele sich grundsätzlich nicht um länderübergreifende Netzwerkstrukturen. Allerdings finde im Rahmen der Aktivitäten des Council of European Muslims (CEM) eine Vernetzung von deutschen und schweizerischen Vertretern der Muslimbruderschaft (MB) statt.
Zur Antwort der Bundesregierung auf bundestag.de
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Nach Tod von Anführer: Wohin steuert al-Qaida?
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Anfang August töteten die USA Aiman al-Zawahiri, den Anführer der Terrororganisation al-Qaida. Anna Osius aus dem ARD-Studio in Kairo hat mit Experten über den aktuellen Zustand und die Zukunft der Organisation gesprochen. Die Expertenmeinung: Al-Qaida befindet sich in einem Umbruchprozess. Die Gruppe sei "geschwächt, aber noch lange nicht für tot erklärt". Was nun komme, sei schwer abzuschätzen. Es könne der Anfang vom Ende von al-Qaida sein; vielleicht stehe aber auch eine Verjüngung bevor. Al-Qaida plane seine Anschläge mit moderner Technik und nutze soziale Netzwerke zur Rekrutierung.
Bei der Organisation handle es sich um ein globales Netzwerk, das verschiedene Untergruppen hat, die vor Ort für ihre Interessen kämpfen. Diese seien vor allem in Afrika stark. Der nächste Anführer komme dennoch wahrscheinlich nicht von dort. Schließlich habe die Terrororganisation in Afghanistan einen "sicheren Hafen" gefunden.
Zum Beitrag auf tagesschau.de
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Prozess zum Anschlag von Nizza gestartet
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Anfang September hat in Paris der Prozess gegen fünf mutmaßliche Komplizen und eine mutmaßliche Komplizin des Attentäters von Nizza begonnen, berichtet die Frankfurter Rundschau. Mohamed Lahouaiej-Bouhlel hatte 2016 am französischen Nationalfeiertag 86 Menschen auf der Promenade von Nizza mit einem LKW getötet. Weitere 400 Menschen wurden verletzt. Vor Gericht stehen nun sechs Männer und eine Frau. Geklärt werden soll, inwiefern sie an dem Anschlag beteiligt waren oder davon wussten.
Zum Beitrag auf fr.de
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Bremen: Ausweisung von salafistischem Prediger rechtswidrig
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Das Bremer Verwaltungsgericht hat festgestellt, dass Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) einen salafistischen Prediger Anfang 2022 rechtswidrig ausgewiesen hat. Das berichtet die taz. Die Aussagen des Predigers "bewegten sich im Rahmen der Meinungsfreiheit und ließen keine von ihm ausgehende relevante Gefährdung für die öffentliche Sicherheit und Ordnung erkennen." Sie seien zudem "oft aus dem Zusammenhang gerissen worden und es sei unklar, von wem die Sätze übersetzt worden seien." Die vom Prediger getätigten Äußerungen hätten keine strafrechtlich relevante Grenze überschritten.
Zum Beitrag auf taz.de
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Britische Polizei beschreibt die Ermittlungen gegen die "Beatles"-Zelle
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Die britische Polizei hat Einblicke gewährt in ihre jahrelangen Ermittlungen gegen die berüchtigte Gruppierung des "Islamischen Staates", die von ihren Geiseln als "Beatles" bezeichnet wurde. Das berichtet France24. Beamte der Terrorismusbekämpfung sagten, die Erinnerungen der Entführten hätten dazu beigetragen, drei der britischen Geiselnehmer aufzuspüren.
Zum Bericht in englischer Sprache auf france24.de
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Islamistinnen und Islamisten vor Gericht
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In den vergangenen Wochen wurden diverse Islamistinnen und Islamisten verurteilt, angeklagt oder festgenommen, unter anderem:
Celle: "IS"-Rückkehrer aus Hildesheim zu knapp zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt
Zur Meldung auf zeit.de
Düsseldorf: "IS"-Rückkehrerin aus St. Augustin zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt
Zur Meldung auf zeit.de
Hamburg: "IS"-Rückkehrerin aus Bremen zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt
Zur Meldung auf ndr.de
Münster: Doch Anklage gegen ICE-Messerangreifer wegen islamistischer Motive
Zur Meldung auf taz.de
Berlin: Mutmaßliche "IS"-Rückkehrerin aus Berlin angeklagt wegen Terrormitgliedschaft und Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht Minderjähriger
Zur Meldung auf berliner-zeitung.de
Düsseldorf: Mutmaßliche "IS"-Rückkehrerin aus Düsseldorf wegen Mitgliedschaft in terroristischer Vereinigung angeklagt
Zur Meldung auf zeit.de
Naumburg: Mutmaßliche "IS"-Rückkehrerin wegen Mitgliedschaft in terroristischer Vereinigung angeklagt
Zur Meldung auf mdr.de
Koblenz: Mutmaßliche "IS"-Rückkehrerin aus Idar-Oberstein wegen Terrormitgliedschaft und Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz angeklagt
Zur Meldung auf zeit.de
Berlin: Mutmaßlicher "IS"-Anhänger aus Syrien festgenommen
Zur Meldung auf berliner-zeitung.de
USA: "IS"-Mitglied der "Beatles"-Zelle wegen Beihilfe am Mord von US-Journalist Foley verurteilt
Zur Meldung auf spiegel.de
Großbritannien: "IS"-Mitglied der "Beatles"-Zelle aus Türkei ausgeliefert und festgenommen
Zur Meldung auf spiegel.de
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