(1942),
Aktivist der Ausreisebewegung. Geboren in einer deutschen Siedlung im Gebiet Odessa, Ukrainische SSR. Seine Eltern wurden kurz vor Kriegsende in Deutschland eingebürgert. Nach der Zwangsrepatriierung in die UdSSR Verbannung in den Hohen Norden, in die Komi ASSR. Seit 1959 in Karaganda, Unionsrepublik Kasachstan. Zunächst als Tischler und Schreiner tätig, studierte 1969–1972 Bergbauautomatik (ohne Abschluss), arbeitete dann als Ingenieur-Einrichter in einem Kohlerevier.
Seit Anfang der 1970er Jahre aktiv in der Ausreisebewegung, verbreitete historisches Material über die deutsche Minderheit, half bei der Ausfüllung der Ausreiseanträge, sammelte Unterschriften der Ausreisewilligen für behördliche Eingaben und für das Ausland. In Karaganda wurden insgesamt 1.700 Unterschriften (ca. 7.000 Personen) gesammelt, siehe hierzu das
Nach der Abbüßung der Strafe durfte Deibert Anfang 1978 nach Westdeutschland ausreisen. Hier nahm er an verschiedenen Aktionen gegen die Verfolgungen der Sowjet-Deutschen teil, u.a. an regulären Protestdemonstrationen vor der Botschaft der UdSSR in Bonn. Er wirkte ferner beim Ausschuss "Deutsche in der UdSSR" der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) mit und ist als Verfasser vieler Schriften und Berichte zu der Ausreisebewegung der Deutschen aus der UdSSR in den 1950er–80er Jahren bekannt.
Das Oberste Gericht der Republik Kasachstan hat in seiner Entscheidung vom 12. März 1993 Eduard Deibert vollständig rehabilitiert.