Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

Bildungsungleichheiten zwischen den Geschlechtern | Bildung | bpb.de

Bildung Editorial Was ist Bildung? Bildung - Begriffsbestimmungen Nachgefragt: Was ist für Sie Bildung? Bildungsideale Alltagsbildung Bildung im Wandel Geschichte des Bildungssystems Ins System kommt Bewegung Demografischer Wandel Wissensgesellschaft Akteure der Bildungspolitik Staat als Akteur Kirchen und Religionsgemeinschaften Schüler, Studierende und Eltern Politische Parteien Unternehmerverbände, Lobbyorganisationen und Think-Tanks Bildungsverbände und Gewerkschaften Wissenschaft und Forschung Teilhabe durch Bildung Teilhabe durch Bildung Menschenrecht Bildung als Überlebensinstrument Forschungsüberblick Bildungsungleichheiten Was sind soziale Bildungsungleichheiten? Ungleichheiten in den Bildungsbereichen Ursachen von Bildungsungleichheiten Ansätze zur Verminderung von Bildungsungleichheiten Literatur Ethnische Bildungsungleichheiten Geschlechterungleichheiten Schule & Bildungsungleichheit Heterogenität Berufsbildung & Bildungsungleichheit Wie wir lernen Videos: Nachgefragt: Wo findet Bildung statt? Wie funktioniert Lernen? Lernen durch Erfahrung Wie der Stoff ins Gedächtnis gelangt Wie lernt unser Gehirn? Videos: Intelligenzforschung Lernen im Unterricht Geschichte des Lernens mit Lehre Guter Lehrer, guter Unterricht Interview: Lehrerfortbildung Digitalisierung verändert die Lehrerrolle Individuelle Förderung: Hintergrund und Fallstricke Individuelle Förderung: Gestaltungsmöglichkeiten Quiz: Wie wir lernen Unterricht und Lernstile Binnendifferenzierung in der Praxis Kleine Klassen - besseres Lernen? Bewegung und Entwicklung Wie Bewegung den Lernprozess unterstützt Bildung und soziale Ungleichheit Editorial zur Einführung Forschungsstand Digitale Spaltung Migration, Bildung und Ungleichheit Was sind soziale Bildungsungleichheiten? Ungleichheiten in den Bildungsbereichen Ursachen von Bildungsungleichheiten Stimmt's? Jungs sind an Schulen benachteiligt Geschlechterungleichheiten Stimmt's? Jungs sind in MINT-Fächern von Natur aus besser Behinderung & Bildungsungleichheit Sonderpädagogische Förderung in Deutschland Ethnische Bildungsungleichheiten Bundesländerungleichheiten Bildstrecke: Andere Bundesländer – andere Aussichten Lehrkräfte & Bildungsungleichheit Eltern & Bildungsungleichheit Zugangsbarrieren in der frühkindlichen Bildung Schule & Bildungsungleichheit Berufsbildung & Bildungsungleichheit Infografik: Soziale Herkunft & die Chance auf ein Studium Bildungsaufstieg Hörtipp: Podcast Three Miles Infografik: PISA 2018: Hohe Schulleistungen und Chancengleichheit kein Zielkonflikt Ende der Aufstiegsgesellschaft? Infografik: Förderung durch Eltern Infografik: Leistungsniveau und Chancengleichheit Hintergrundwissen Zweigliedrigkeit Video: Die soziale Frage der Demokratie Menschenrecht Teilhabe durch Bildung Wissensgesellschaft Ungleiche Grundschulen Armut und Grundschulen Infografik: Förderung durch Eltern Alltagsbildung Bildungserträge und andere Folgen der Bildungsexpansion Volkswirtschaft und Bildung Bildung als Ressource für Gesundheit Zivilgesellschaftliches Engagement Politisches Interesse und politische Partizipation Hauptschulen = Problemschulen? Ungleichheit in der Klassengesellschaft Deutsche Migrationsgeschichte Individuelle Förderung: Hintergrund und Fallstricke Geschichte Strategien für Chancengleichheit Schulgeschichte bis 1945 Kampf um die Schulstruktur Schulgeschichte nach 1945 Von der Krippe bis zur Hochschule – das Bildungssystem der DDR Geschichte der allgemeinen Schulpflicht Bildungserträge und andere Folgen der Bildungsexpansion Bildungsgerechtigkeit – kontrovers diskutiert Das Recht auf Bildung verwirklichen. Herausforderungen für Schule und Bildungspolitik in Deutschland Bildung, Interesse, Bildungsinteresse - Essay Bildungsgerechtigkeit - Essay Gleichheit als normatives Prinzip Schule & Bildungsungleichheit Was tun? Ansätze zur Verminderung von Bildungsungleichheiten Welche Reformen für Kita und Schule befürworten Erwachsene? Chancengerechtigkeit durch Kita? "Wer kann, schickt seine Kinder auf eine bessere Schule" Brennpunktschule - ein Praxisbericht Eltern & Bildungsungleichheit Hörtipp: Gerechte Schulen Hörtipp: Baustelle Bildung Forschung Übergangsbereich Bildungsberatung Zwischenruf Für eine kluge Ungleichbehandlung Soziale Auslese und Bildungsreform Bildung und Herkunft Pro & Contra: Digitale Nachhilfe auf Knopfdruck Podcasts & Videos Hörtipp: Podcast Three Miles Hörtipp: Baustelle Bildung Hörtipp: Gerechte Schulen Hörtipp: Gene oder Bildung – Was bestimmt den Lebensweg? Grafiken: Bildungsungleichheit Karte: Klassenwiederholer:innen an allgemeinbildenden Schulen Infografik: Herkunft gleich Zukunft? Infografik: Soziale Herkunft & die Chance auf ein Studium Infografik: Wie gut können Neuntklässler:innen Mathe? Infografik: Wie gut können Grundschüler:innen Mathe? Infografik: Wie gut können Grundschüler:innen Lesen? Infografik: Wie gut können Schüler:innen am Gymnasium Mathe? Welche Reformen für Kita und Schule befürworten Erwachsene? Sonderpädagogische Förderung in Deutschland Infografik: PISA 2018: Hohe Schulleistungen und Chancengleichheit kein Zielkonflikt Infografik: Welcher Anteil aller Schüler:innen lernt an einer Förderschule? Armut und Grundschulen Infografik: Förderung durch Eltern Infografik: Leistungsniveau und Chancengleichheit Hörtipp: Gene oder Bildung – Was bestimmt den Lebensweg? Bewegung und Entwicklung Bildung und Demokratie Die ungleiche Bürgergesellschaft Video: Die soziale Frage der Demokratie Demokratie lernen Demokraten fallen nicht vom Himmel! Partizipation in der Kita Servicelearning – Lernen durch Engagement Mythos Neutralität Audio: Demokratie muss erfahrbar sein Rechtlicher Rahmen Bildungsrecht – wie die Verfassung unser Schulwesen (mit-) gestaltet Kultusministerkonferenz: Stärkung der Demokratieerziehung Schulgesetze der Bundesländer Bildung zwischen Markt und Staat Stiftungen Privatschulen Nachhilfe Studiengebühren Hochschulrankings Drittmittel aus der Wirtschaft Interview: Bildungsökonomie Volkswirtschaft und Bildung Grafik: Wie verbreitet sind Privatschulen und wer betreibt sie? Frühkindliche Bildung Grundlagen & Reformen Rechtsgrundlagen und familienpolitische Maßnahmen Kindertagespflege Fachkräftemangel Ausbau Initativen und Reformen Bildungsinhalte Entwicklungspsychologie Schulreife Bildungspläne Interview Bildungsauftrag Qualitätssicherung Qualität Interview Qualität Interview Krippenpädagogik Chanchengerechtigkeit / Teilhabe für alle Zugangsbarrieren in der frühkindlichen Bildung Interview Ungleichheiten Chancengerechtigkeit durch Kita? Erzieher:innen Ausbildung Fachkräfteabwanderung Fachkräftemangel Schule Eine Frage – viele Antworten: Was macht gute Schule aus? Corona-Pandemie und Schule Als hätte es Corona nicht gegeben Schulgestaltung Brennpunktschule - ein Praxisbericht G8 versus G9 Zeitleiste: G8 oder G9? Ganztagsschule Zweigliedrigkeit Interview: Schulbau Schulnoten Alternative Leistungsbeurteilung Klassenwiederholung Vom G8 zum G9 und zurück? Infografik: 16 Bundesländer - 16 Schulsysteme Infografik: Schulabschlüsse in Deutschland Demokraten fallen nicht vom Himmel! Karte: Klassenwiederholer:innen an allgemeinbildenden Schulen Lernen und Lehren Umgang mit Heterogenität Binnendifferenzierung in der Praxis Integration in Sprachlernklassen Guter Lehrer, guter Unterricht Individuelle Förderung: Gestaltungsmöglichkeiten Interview: Lehrerfortbildung Inklusion Inklusion – worum es geht Chancen und Hindernisse 10 Jahre Inklusion UN-Behindertenrechtskonvention Behinderung & Bildungsungleichheit Welche Reformen für Kita und Schule befürworten Erwachsene? Sonderpädagogische Förderung in Deutschland Infografik: Welcher Anteil aller Schüler:innen lernt an einer Förderschule? Bildungsmonitoring Bessere Schulen mit Hilfe von Daten? PISA & Co. – eine kritische Bilanz Video: Die Studie Abiturnoten Infografik: PISA 2022: Mathe-Kompetenzen sinken Infografik: Leistungsniveau und Chancengleichheit Infografik: PISA 2018: Hohe Schulleistungen und Chancengleichheit kein Zielkonflikt Infografik: Wie gut können Grundschüler:innen Mathe? Infografik: Wie gut können Grundschüler:innen Lesen? Infografik: Wie gut können Neuntklässler:innen Mathe? Infografik: Wie gut können Schüler:innen am Gymnasium Mathe? Ungleichheiten Bundesländerungleichheiten Bildungsungleichheiten - mögliche Ursachen Lehrkräfte & Bildungsungleichheit Schule & Bildungsungleichheit Brennpunktschule - ein Praxisbericht Infografik: Herkunft gleich Zukunft? "Wer kann, schickt seine Kinder auf eine bessere Schule" Geschichte Geschichte der allgemeinen Schulpflicht Schulgeschichte bis 1945 Kampf um die Schulstruktur Demokratisierung der Schulkultur Infografiken: Welche Schulen besuchten Achtklässler:innen in Deutschland, 1960-2012? Infografik: Welche Abschlüsse erreichten Schüler früher und heute? Schulsystem der DDR Datenreport 2021: Allgemeinbildende und berufliche Schulen Infografiken: Schule Infografik: 16 Bundesländer - 16 Schulsysteme Infografik: Welcher Anteil des Jahrgangs macht Abitur? Infografik: Verteilung der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf auf die Förderschwerpunkte (2013/14) Infografiken: Welche Schulen besuchten Achtklässler:innen in Deutschland, 1960-2012? Infografik: Welche Abschlüsse erreichten Schüler früher und heute? Infografiken: Welcher Anteil der jungen Erwachsenen je Bundesland erlangte das (Fach-)Abitur? (1995-2008) Grafik: Wie verbreitet sind Privatschulen und wer betreibt sie? Kleine Klassen - besseres Lernen? Wie Bewegung den Lernprozess unterstützt Berufliche Bildung Berufsbildungsgesetz Berufsbildungsgesetz Zeitleiste: Berufsbildungsgesetz Duale & schulische Berufsausbildung Datenreport: Duale Ausbildung Duale Berufsausbildung Schulische Ausbildung Qualität dualer Ausbildung Dual und schulisch im Vergleich Bildungs-Schisma Ausbildungschancen Übergangsbereich Forschung Übergangsbereich Teilhabe durch Ausbildung Ausbildungschancen von Hauptschülern Interview: Geflüchtete Ausbildungsreife Berufswahl Interview: Berufsorientierung Berufswahl und Geschlecht Podcast: Berufswahl Grafiken zur Beruflichen Bildung Interaktive Grafik: Ausbildung, Übergangsbereich oder Studium? Interaktive Grafik: Bildungswege nach der Schule Infografik: Schulabschlüsse von Berufsanfänger/innern Infografik: Anteil der 25-34-Jährigen ohne Berufsabschluss Grafik: Berufsbildung für Jugendliche mit max. mittlerem Abschluss Grafik: Übergangsbereich oder Berufsausbildung? Interaktive Grafik: Schützt Bildung vor Arbeitslosigkeit? Interaktive Grafik: Arbeitslosigkeitrisiko Infografik: Wie hat sich die Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt entwickelt? Infografik: Bildungschancen verschiedener sozialer Klassen Infografik: Wie unterscheidet sich die Ausbildungsteilhabe zwischen jungen Menschen deutscher und nicht-deutscher Herkunft? Hochschule Studiengebühren? Bildungsaufstieg Interview: Powerpoint Qualitätspakt Lehre Hochschulen im Wettbewerb Hochschulen in Deutschland Interview: "Die Vergangenheit wird idealisiert" Grafiken zu Hochschule Infografik: Wie das Elternhaus den Bildungsweg prägt Interaktive Grafik: Nutzen eines Hochschulstudiums Interaktive Grafik: Entscheidung für das Studienfach Infografik: Wie sicher war die Entscheidung für ein Studium? Interaktive Grafik: Was haben Studierende aus ihrem bisherigen Studium mitgenommen? Grafik: Für wen stand ein Studium von vornherein fest? Infografik: Das monatliche Budget von Studierenden Infografiken: Welcher Anteil der jungen Erwachsenen je Bundesland erlangte das (Fach-)Abitur? (1995-2008) Infografik: Wachsender Studentenberg – Entwicklung der Studierendenzahlen in Deutschland Interaktive Grafik: Beliebte Studienfächer Geschichte des Bildungssystems Bildungsgeschichte im Überblick Überblick Geschichte des Bildungssystems Strategien für Chancengleichheit Entwicklung der Bildungsbereiche Frühkindliche Bildung Zeitleiste der frühkindlichen Bildung Schulgeschichte bis 1945 Schulgeschichte nach 1945 Abitur im Wandel Kampf um die Schulstruktur Demokratisierung der Schulkultur Strategien für Chancengleichheit Lebenslanges Lernen Bildungsexpansion Folgen der Bildungsexpansion Bildung, Erziehung und Lernen Helene Lange Bildung in der DDR Wie der sozialistische Staat die Bildungseinrichtungen prägte Von der Krippe bis zur Hochschule – das Bildungssystem der DDR Schulsystem der DDR Literatur Zahlen und Infografiken Grafiken: Soziale Rahmenbedingungen Infografik: Bevölkerungsstruktur in Deutschland Infografik: Wie veränderten sich die Geburtenzahlen in den Bundesländern? (1990-2012) Infografik: Arbeitnehmer im Inland nach Wirtschaftssektoren (1950-2012) Grafiken: Frühkindliche Bildung Infografik: Kita-Besuch Kinder unter 3 Jahre Kita-Besuch Kinder > 3 Jahre Bildungsbeteiligung Kinder < 3 Jahre Infografik: Betreuungsbedarf nach Bundesländern Infografik: Bildungsbeteiligung Kinder > 3 Jahre Infografik: Kitanutzung Infografik: Bildungsbeteiligung Kinder < 3 Jahre Migrationshintergrund Infografik: Kitabetreuung OECD-Länder Infografik: Betreuungsverhältnisse in der Krippe Infografik: Personalschlüssel Kita Infografik: Ausgaben OECD Infografik: Betreuungskosten OECD Grafiken: Schule Infografik: Schulabschlüsse in Deutschland Inwieweit glauben junge Menschen an gleiche Bildungschancen? Gute Bildung – wovon hängt sie ab? Das denken junge Leute Infografik: PISA 2022: Mathe-Kompetenzen sinken Grafiken: Berufsbildung Interaktive Grafik: Ausbildung, Übergangsbereich oder Studium? Infografik: Schulabschlüsse von Berufsanfänger/innern Infografik: Anteil der 25-34-Jährigen ohne Berufsabschluss Grafik: Berufsbildung für Jugendliche mit max. mittlerem Abschluss Grafik: Übergangsbereich oder Berufsausbildung? Infografik: Bildungschancen verschiedener sozialer Klassen Infografik: Wie unterscheidet sich die Ausbildungsteilhabe zwischen jungen Menschen deutscher und nicht-deutscher Herkunft? Infografik: Wie hat sich die Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt entwickelt? Grafiken: Hochschule Infografiken: Welcher Anteil der jungen Erwachsenen je Bundesland erlangte das (Fach-)Abitur? (1995-2008) Infografik: Wachsender Studentenberg – Entwicklung der Studierendenzahlen in Deutschland Interaktive Grafik: Beliebte Studienfächer Infografik: Wie sicher war die Entscheidung für ein Studium? Interaktive Grafik: Nutzen eines Hochschulstudiums Interaktive Grafik: Entscheidung für das Studienfach Interaktive Grafik: Was haben Studierende aus ihrem bisherigen Studium mitgenommen? Infografik: Wie das Elternhaus den Bildungsweg prägt Infografik: Das monatliche Budget von Studierenden Grafiken: Private Bildung Infografik: Wie verbreitet sind Privatschulen und wer betreibt sie? Infografik: Bildungseinrichtungen in privater Trägerschaft Infografik: Entwicklung öffentlicher und privater Bildungsangebote Infografik: Anzahl der Privatschulen in Deutschland, 1992-2012 Infografik: Anzahl der Privatschulen in Deutschland nach Schularten, 1992 - 2012 Infografik: Anteil der Privatschülerinnen und -schüler an der Schülerschaft in Deutschland, 1992-2012 Infografik: Wer nimmt Nachhilfeunterricht in Anspruch? Infografik: Wieviel wird jährlich für Nachhilfe je Schüler:in ausgegeben? Grafiken: Bildungsungleichheit Karte: Klassenwiederholer:innen an allgemeinbildenden Schulen Infografik: Herkunft gleich Zukunft? Infografik: Soziale Herkunft & die Chance auf ein Studium Infografik: Wie gut können Neuntklässler:innen Mathe? Infografik: Wie gut können Grundschüler:innen Mathe? Infografik: Wie gut können Grundschüler:innen Lesen? Infografik: Wie gut können Schüler:innen am Gymnasium Mathe? Welche Reformen für Kita und Schule befürworten Erwachsene? Sonderpädagogische Förderung in Deutschland Infografik: PISA 2018: Hohe Schulleistungen und Chancengleichheit kein Zielkonflikt Infografik: Welcher Anteil aller Schüler:innen lernt an einer Förderschule? Armut und Grundschulen Infografik: Förderung durch Eltern Infografik: Leistungsniveau und Chancengleichheit Grafiken: Erträge von Bildung Infografik: Bildungsleistungen und langfristiges Wirtschaftswachstum (1960-2000) Infografik: Entwicklung der Arbeitslosenquote je nach Bildungsstand (1975-2011) Infografik: Erwerbsstatus von Erwachsenen mit geringen Lese- und Schreibfähigkeiten (2010) Infografik: Durchschnittliches Brutto-Einkommen von Frauen und Männern je nach Bildungsabschluss (2010) Infografik: Politisches Interesse je nach Schulabschluss (2010) Infografik: Wie beeinflussten Alter und Bildungsabschluss die Teilnahme an der Bundestagswahl 2009? Infografik: Welchen Einfluss hat der Schulabschluss auf die Teilnahme an politischen Aktivitäten? (2008) Infografik: Wie beeinflusst der Schulabschluss die Mitgliedschaft in Vereinen und Organisationen? (2010) Interaktive Grafik: Schützt Bildung vor Arbeitslosigkeit? Interaktive Grafik: Arbeitslosigkeitrisiko Infografik: Bevölkerungsstruktur in Deutschland Infografik: Wie veränderten sich die Geburtenzahlen in den Bundesländern? (1990-2012) Infografik: Arbeitnehmer im Inland nach Wirtschaftssektoren (1950-2012) Glossar Redaktion Digitalisierung und Bildung Stimmt's?

Bildungsungleichheiten zwischen den Geschlechtern

Bettina Hannover Karen Ollrogge

/ 13 Minuten zu lesen

Mädchen sind heute in der Schule erfolgreicher als Jungen: Sie bekommen häufiger eine Gymnasialempfehlung und machen häufiger das Abitur. Und dennoch verdienen Frauen weiterhin auf dem Arbeitsmarkt weniger als Männer. Werden Jungen in der Schule benachteiligt? Oder werden Frauen auf dem Arbeitsmarkt diskriminiert? Antworten auf diese und viele andere Fragen gaben uns die Psychologie-Professorin Bettina Hannover und ihre Mitarbeiterin Karen Ollrogge in einem schriftlichen Interview.

Puppen-Familie. Gesellschaftlich verbreitete Annahmen darüber, was "männlich" und "weiblich" bedeutet, führen dazu, dass bereits Kinder sich entsprechend dieser Annahmen verhalten. Spielen diese Stereotype eine Rolle, um Geschlechtsunterschiede im Bildungserfolg zu erklären? (© picture-alliance, imageBROKER | Creativ Studio Heinemann)

Lange Zeit waren es die Mädchen, die in ihrem Bildungserfolg hinter den Jungen zurückblieben. Warum haben sich Bildungsungleichheiten zwischen den Geschlechtern in den vergangenen Jahrzehnten verändert?

Zunächst einmal muss man sich klar machen, dass Abitur und Hochschulzugang in Deutschland bis 1908 gänzlich dem männlichen Geschlecht vorbehalten waren – Mädchen und jungen Frauen war der Zugang zur höheren Bildung rechtlich verwehrt. Noch bis in die späten 1960er hinein wurden Mädchen und Jungen sowohl in der BRD als auch in der DDR teilweise an unterschiedlichen Schulen unterrichtet, die verschiedenen Lehrplänen folgten: während den Söhnen bildungsbewusster Eltern wie selbstverständlich die akademischen Kompetenzen für ein späteres Hochschulstudium vermittelt wurden, erhielten deren Töchter Unterricht in Handarbeiten, Religion und Hauswirtschaft. Sie sollten gute Ehefrauen werden und wissen, wie man einen Haushalt führt, ihre gleichrangige Partizipation am Arbeitsmarkt war selbst – oder gerade – in gut situierten Familien keineswegs die Norm.

In den 1950er- und 60er Jahren kam in Deutschland jedoch eine starke "Bildungsexpansion" in Gang, das Bildungsniveau der nachwachsenden Generation stieg kontinuierlich an. Ursache dieser Entwicklung war einerseits ein wachsendes Bildungsbewusstsein in der Bevölkerung, andererseits aber auch ein Interner Link: Wandel der Bildungspolitik: Da die Bedeutung von Bildung für die Wirtschaft des Landes nun deutlicher denn je hervortrat und sich ein größerer Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften abzeichnete, sollten gezielt mehr Menschen für die höherer Bildung gewonnen werden. Zudem sollten soziale Benachteiligungen abgebaut werden, aufgrund derer bestimmte Bevölkerungsgruppen – zu denen etwa Kinder aus der Arbeiterschicht oder vom Lande, aber eben auch Mädchen zählten – eine geringere Chance auf Beteiligung an höherer Bildung hatten. Dazu wurden das Bildungswesen ausgebaut: mehr Gymnasien und Realschulen entstanden, Gesamtschulen wurden geschaffen, die Kapazitäten der Universitäten erweitert und diese um Fachhochulen und Berufsakademien ergänzt.

Wie haben sich die Abiturientenquoten von Jungen und Mädchen über die Zeit verändert? (Interner Link: Grafik zum Download) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/

Während insbesondere schichtspezifische Bildungsungleichheiten trotzdem bestehen blieben, glich sich die Bildungsbeteiligung von Mädchen aufgrund der Bildungsexpansion nach und nach an die der Jungen an. Machten 1965 noch fast doppelt so viele Jungen wie Mädchen das Abitur, zogen sie 1975 bereits mit den Jungen gleich und erlangen heute sogar deutlich häufiger die allgemeine Hochschulreife: Im Jahr 2018 waren es 154.455 Schülerinnen gegenüber nur 128.094 Schülern (Statistisches Bundesamt, 2019). Entsprechend besuchen Mädchen heute deutlich häufiger als Jungen einen gymnasialen Bildungsgang: Im Schuljahr 2017/2018 lernten beispielsweise 38.7% aller Neuntklässlerinnen an einem Gymnasium, jedoch nur 32.2% aller Neuntklässler. Umgekehrt besuchten 13.2% aller Neuntklässler eine Hauptschule, jedoch nur 10.4% aller Neuntklässlerinnen (Schipolowski et al., 2019, S. 239).

Gehört die Bildungsbenachteiligung von Mädchen also der Vergangenheit an?

Die Aufhebung möglicher Benachteiligungen von Mädchen in der Bildung war zwischen den späten 1960er und den späten 1980er Jahren ein wichtiges Ziel der Frauenbewegung in Deutschland. Tatsächlich hat sich angesichts der aktuellen Zahlen zum Bildungserfolg von Mädchen und Jungen die Debatte verschoben. Wenn wir heute über Geschlechterungleichheiten nachdenken, sind auch mögliche Benachteiligungen von Jungen in der Schule ein Thema (ein Überblick dazu bei Hannover & Kessels, 2011).

Es ist jedoch keineswegs so, dass Mädchen in Sachen Bildung heute durchweg die Nase vorn haben. Bis in die Mitte der 1990er Jahre hinein ließ sich der Bildungserfolg von Mädchen und Jungen einzig auf Basis der von ihnen erworbenen Schulnoten und Abschlüsse bemessen – hier sind Mädchen in der Tat klar im Vorteil. Durch internationale Schulleistungsstudien wie Interner Link: PISA und nationale Erhebungen wie die des Instituts für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) wissen wir inzwischen darüber hinausgehend, welche Kompetenzen Mädchen und Jungen tatsächlich in der Schule erwerben, d.h. welches Wissen und welche Fähigkeiten, akademische und alltagsbezogene Probleme zu lösen, sie in einer bestimmten Klassenstufe haben. Damit können wir differenzierter beschreiben, wie Geschlechterunterschiede in der Bildung konkret aussehen: nämlich einerseits in Bezug auf Kompetenzen und andererseits in Bezug auf Noten und auf diesen basierenden Abschlüssen, in die neben den Kompetenzen auch Bewertungen des Sozialverhaltens oder Einschätzungen des Potentials des Kindes oder Jugendlichen durch die Lehrkraft mit eingehen.

Studien zur Kompetenzmessung zeigen mit hoher Übereinstimmung, dass Mädchen den Jungen in ihrer Lesekompetenz überlegen sind. So ergab z.B. die PISA-Studie aus dem Jahr 2018, dass in allen teilnehmenden 79 Staaten (davon 37 OECD-Länder) Mädchen signifikant höhere Testergebnisse im Lesen erzielten als Jungen. Dabei offenbarte eine tiefergehende Analyse für Deutschland, dass die Gruppe der leseschwachen Schülerinnen (das sind diejenigen, die im PISA-Test die Kompetenzstufe II nicht erreichen) mit 16 Prozent deutlich kleiner war als die der leseschwachen Schüler, die 24 Prozent der getesteten 15-Jährigen umfasste. Umgekehrt waren die Mädchen unter den lesestarken Jugendlichen (das sind jene auf den Kompetenzstufen V und VI) mit 13 Prozent stärker vertreten als die Jungen mit 9 Prozent (Weis et al., 2019, S. 71). Der letzte IQB-Bildungstrend (2015) zu den sprachlichen Fächern am Ende der 9. Jahrgangsstufe zeigte, dass die Mädchen in allen gemessenen Teilkompetenzen in den Fächern Deutsch und Englisch den Jungen überlegen waren: nämlich im Lesen, Zuhören und in Orthographie im Fach Deutsch und im Leseverstehen und Hörverstehen im Fach Englisch (Böhme et al., 2016, S. 387).

Für den Bereich der Mathematik ist die internationale Befundlage weniger einheitlich. Hier zeigte sich in PISA 2018 für 13 der 37 OECD-Länder kein Geschlechtsunterschied und für drei Länder (Finnland, Norwegen, Island) eine Überlegenheit der Mädchen. In den übrigen 21 OECD-Ländern erzielten die Jungen signifikant höhere Testergebnisse, so auch in Deutschland. Dabei zeigt eine differenziertere Analyse, dass der beobachtete Geschlechtsunterschied in Deutschland darauf zurückgeht, dass Jungen häufiger der Gruppe der kompetenzstarken Jugendlichen (Kompetenzstufen V und VI) angehören als Mädchen (15 versus 11 Prozent der Getesteten). In der Gruppe der mathematikschwachen Jugendlichen (unter Kompetenzstufe II) fanden sich dagegen keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern (Reinhold et al., 2019, S. 204).

Gemischt ist die Bilanz auch in den Naturwissenschaften. Hier erzielten die Mädchen in PISA 2018 in zwölf OECD-Ländern signifikant höhere Testwerte als die Jungen, in 23 Ländern (darunter Deutschland) zeigten sich keine Geschlechtsunterschiede und in zwei Ländern hatten die Jungen signifikant höhere Testwerte (Mexiko, Kolumbien). Dabei zeigt eine Analyse der Verteilung der Jugendlichen auf die Kompetenzstufen, dass Jungen in fast allen Ländern sowohl in der Gruppe der leistungsstärksten als auch in der Gruppe der leistungsschwächsten Jugendlichen stärker vertreten waren als die Mädchen, deren Testleistungen folglich häufiger im soliden mittleren Kompetenzbereich lagen (Schiepe-Tiska et al., 2019, S. 229f).

Interaktive Grafik: Kompetenzen in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften von Jungen und Mädchen im internationalen Vergleich (© bpb)


Was sind die wichtigsten Ursachen für die bestehenden Geschlechterungleichheiten in der Bildung? Wodurch kommen sie zustande?

Vergleicht man die Geschlechtsunterschiede, die sich in den fachlichen Kompetenzen zeigen, mit den eingangs angesprochenen Unterschieden im Erwerb von Schulabschlüssen, so fällt Folgendes auf: Mädchen sind den Jungen zwar in der Lesekompetenz überlegen, jedoch keineswegs in sämtlichen fachlichen Domänen – wie die Befunde zur Mathematik und den Naturwissenschaften zeigen. Vor diesem Hintergrund erscheint es auf den ersten Blick überraschend, dass Mädchen in gymnasialen Bildungsgängen generell stärker vertreten sind. Der Grund dafür lässt sich jedoch leicht ausmachen: Mädchen erhalten über alle Fächer hinweg im Schnitt bessere Noten (z.B. Voyer & Voyer, 2014). Daraus folgt, dass Mädchen eher eine Empfehlung bekommen, ein Gymnasium (oder in anderen Ländern eine entsprechende Schule) zu besuchen und damit wahrscheinlicher als Jungen von einer kognitiv anregenden schulischen Lernumgebung profitieren, was wiederum günstige Auswirkungen auf ihren weiteren Bildungsverlauf hat. So zeigen Untersuchungen zur Kompetenzentwicklung, dass Lernende mit gleichen kognitiven Voraussetzungen am Gymnasium im Allgemeinen größere Lernfortschritte erzielen als an weniger anspruchsvollen Schulformen – die Forschung spricht in diesem Zusammenhang von Schulformen als "differenziellen Entwicklungsmilieus" (z. B. Baumert u.a. 2009).

Gründe für die besseren Benotungen von Mädchen liegen in ihrem Lern- und Sozialverhalten. So bescheinigen Lehrkräfte Schülerinnen im Vergleich zu Schülern eine höhere Kompetenz zum selbstgesteuerten Lernen (Kuhl & Hannover, 2012), eine höhere Selbstdisziplin (Duckworth & Seligman, 2006) und ein positiveres Arbeitsverhalten (Han et al., 2017), womit Geschlechterunterschiede in den Noten erklärt werden können.

Es ist immer wieder auch die Vermutung geäußert worden, dass das schlechtere Abschneiden der Jungen etwas damit zu habe, dass es deutlich mehr weibliche Lehrkräfte gibt als männliche. Sie würden die Jungen schlechter bewerten als die Mädchen. Dafür gibt es jedoch keine empirische Evidenz (Helbig, 2012; Neugebauer, Helbig & Landmann, 2011). Studien, in denen die Motivation oder Kompetenzentwicklung von Mädchen und Jungen in Abhängigkeit des Geschlechts ihrer Lehrkraft verglichen wurden, fanden eher Hinweise darauf, dass Mädchen und Jungen von einer weiblichen Lehrkraft stärker profitieren als von einer männlichen (Überblick: Hannover, 2011).

Schwieriger als die Frage nach den Ursachen der besseren Benotung von Schülerinnen ist die Frage danach zu beantworten, warum Mädchen und Jungen sich in ihren fachlichen Kompetenzen unterscheiden. Vieles deutet darauf hin, dass dabei sogenannte Geschlechtsstereotype eine bedeutende Rolle spielen. Dabei handelt es sich um gesellschaftlich verbreitete Annahmen darüber, wie männliche und weibliche Personen angeblich sind oder sein sollten. Schon lange bevor sie in die Schule kommen, nämlich bereits ab dem Alter von zwei Jahren, erwerben Kinder solche Stereotype. Dies zeigt sich beispielsweise darin, dass sie schon im Kleinkindalter Fragen danach beantworten können, welches Spielzeug (z.B. Autos, Puppen) zu Mädchen oder zu Jungen "passt". Kinder und Jugendliche wollen Geschlechtsstereotypen entsprechen, und zwar selbst dann, wenn ihre Eltern sie ermutigen, auch Interessen oder Aktivitäten nachzugehen, die eher ungewöhnlich für das eigene Geschlecht sind. Gründe dafür scheinen darin zu liegen, dass Kinder zunächst einmal ein Verständnis davon erwerben müssen, was Geschlecht als soziale Kategorie bedeutet, bevor sie auch einmal davon abweichen können. Zudem gehen Abweichungen von Geschlechtsstereotypen oft mit sozialen Sanktionen – insbesondere auch durch Gleichaltrige – einher (Überblick: Hannover et al., 2014): Verhalten sich Heranwachsende anders als ihre Geschlechtszughörigkeit erwarten lässt, müssen sie also z. B. damit rechnen, belächelt oder gar ausgegrenzt zu werden.

Aber wie genau können denn nun Geschlechtsstereotype dazu führen, dass die Leistungen von Mädchen und Jungen je nach Fach unterschiedlich gut sind?

Aufgrund von Geschlechtsstereotypen nutzen Mädchen und Jungen von klein auf unterschiedliche Lerngelegenheiten. Beispielsweise praktizieren Jungen (und Männer) lebenslang mehr Sport als Mädchen (und Frauen) oder verbringen Mädchen (und Frauen) mehr Zeit im sprachlichen Austausch mit anderen als Jungen (und Männer). Dies führt dazu, dass unterschiedliche Vorstellungen von den eigenen Fähigkeiten entwickelt werden. So halten sich beispielsweise Jungen für sportlich kompetenter als Mädchen, die sich wiederum für sprachlich kompetenter halten als Jungen. Gerade auch Eltern kommt als den engsten Bezugspersonen der Heranwachsenden in diesem Zusammenhang große Bedeutung zu. So zeigen Studien, dass Eltern ihren Söhnen höhere Fähigkeiten in der Mathematik zuschreiben als ihren Töchtern, die sie wiederum im sprachlichen Bereich für kompetenter halten. Die Folge sind entsprechende Selbstwahrnehmungen auf Seiten der Kinder, die sich in der jeweiligen fachlichen Domäne dann auch unterschiedlich stark engagieren. Denn schätzt man die eigene Kompetenz als hoch ein, so fördert dies die Motivation und Anstrengungsbereitschaft und führt in der Konsequenz auch zu besseren Kompetenzen im jeweiligen Bereich (z.B. Simpkins et al., 2015) – man kann hier von einer Art selbsterfüllender Prophezeiung sprechen.

Einen weiteren Beleg für die Wirkung von Geschlechtsstereotypen liefert die Forschung über sogenannte Stereotypenbedrohung. Sie zeigt: Menschen, die zu einer Gruppe gehören, über die ein negatives leistungsbezogenes Stereotyp existiert, sind in Leistungssituationen mental durch die Vorstellung belastet, das Stereotyp selbst bestätigen zu können (nämlich durch geringere Leistungen als sie eigentlich zeigen könnten; Steele, 1997). Viele Studien fanden, dass Mädchen nur unter Stereotypenbedrohung in mathematischen Kompetenztests schlechter abschnitten als ihre männlichen Peers, d.h. wenn zuvor das Stereotyp über die angeblich geringe Kompetenz des weiblichen Geschlechts in Mathematik aktiviert worden war (zusammenfassend Doyle & Voyer, 2016). Umgekehrt zeigt eine Studie der PsychologInnen Martin Latsch und Bettina Hannover (2014), dass Jungen durch das Stereotyp vom männlichen Schulversager in ihren Leistungen in weiblich konnotierten Fachdomänen (hier war es Deutsch) beeinträchtigt werden können.

Ein indirekter Beleg dafür, dass Geschlechtsstereotype Unterschiede im Bildungserfolg von Mädchen und Jungen begünstigen, stammt schließlich aus einer Studie der amerikanischen Psychologin Else-Quest und Kolleginnen (2010). Auf Grundlage von Daten der TIMSS- und PISA-Studien (aus dem Jahr 2003) aus insgesamt 69 Ländern konnten sie zeigen, dass das Ausmaß der Unterschiede in den Mathematikleistungen zwischen Mädchen und Jungen davon abhing, wie es um die Geschlechtergerechtigkeit in einer Gesellschaft insgesamt bestellt war: Je ausgeglichener die Bildungsbeteiligung zwischen den Geschlechtern und je höher der Anteil von Frauen in Forschungspositionen und im Parlament, desto kleiner waren die Geschlechtsunterschiede in der Mathematikleistung im jeweiligen Land.

Wenn Mädchen die Schule mit besseren Noten und Abschlüssen verlassen als Jungen, warum sprechen wir dann noch von Benachteiligungen von Frauen in der Arbeitswelt? Treten sie nicht mit besseren Ausgangschancen in den Arbeitsmarkt ein als ihre männlichen Peers?

Obwohl Mädchen und junge Frauen im Bildungssystem besser abschneiden als ihre männlichen Peers, verdienen weibliche Arbeitnehmer immer noch weniger Geld als männliche (z.B. Bishu & Alkadry, 2017). Dies liegt unter anderem daran, dass Frauen und Männer sich – aufgrund des Einflusses von Geschlechtsstereotypen – überwiegend für Berufe entscheiden, die zum eigenen Geschlecht "passen" und in vielen "weiblichen" Berufen (z. B. Pflege, Erziehung, Lehramt, Dienstleistung) weniger bezahlt wird als in typisch "männlichen" (z.B. Technik, Management, Wissenschaft, Handwerk). Geringeres Einkommen und berufliches Fortkommen sind aber auch dadurch bedingt, dass Frauen für eigene Kinder ihre Erwerbstätigkeit vorübergehend oder dauerhaft reduzieren. So gehen aktuell lediglich 20 % der Frauen, deren jüngstes Kind das sechste Lebensjahr noch nicht erreicht hat, einer Vollzeiterwerbstätigkeit nach, während der entsprechende Anteil bei den Männern 87 % beträgt (Autorengruppe Bildungsberichterstattung, 2020, S. 36f). Ein weiterer Grund dafür, warum der höhere Bildungserfolg von Mädchen und jungen Frauen bisher nicht zu einer Gleichstellung in der Arbeitswelt geführt hat, ist, dass Frauen häufiger als Männer in Jobs tätig sind, für die sie formal überqualifiziert sind (Bönke et al., 2019). So suchen arbeitslose Akademikerinnen häufiger nach einer Tätigkeit unterhalb ihres Qualifikationsniveaus als arbeitslose Akademiker, wohingegend arbeitslose Männer ohne Berufsabschluss eher als arbeitslose Frauen ohne Berufsabschluss nach einer Tätigkeit überhalb ihrem Qualifikationsniveaus suchen (Malin et al., 2019).

Auch wenn sich der höhere Bildungserfolg der Frauen nicht auf dem Arbeitsmarkt widerspiegelt, so zeigen sich jedoch zumindest Tendenzen dahingehend, dass der Unterschied zwischen Männern und Frauen geringer wird: so haben sich beispielsweise in den vergangenen zwei Jahrzehnten die Erwerbstätigkeitsquoten von Männern und Frauen langsam angenähert und auch der Anteil von Frauen in den höchsten Entscheidungsgremien der größten börsennotierten Unternehmen der EU Interner Link: stieg in den Jahren von 2010 bis 2016 von 12 Prozent auf 24 Prozent.

Was sind aus Sicht der Forschung die vielversprechendsten Ansatzpunkte, um Bildungsungleichheiten zwischen den Geschlechtern abzubauen?

Eine Möglichkeit, dem geringeren Bildungserfolg von Jungen entgegenzuwirken, bestünde in der gezielten Förderung selbstgesteuerten Lernens. Das hieße, die Jungen noch gezielter darin zu unterstützen, sich schulische Ziele zu setzen, die Annäherung an diese Ziele kontinuierlich zu überwachen und das eigene Verhalten so zu steuern, dass sie erreicht werden können. Dazu gehört z.B. die Fähigkeit, kurzfristige Bedürfnisbefriedigung hintanzustellen oder eine als unangenehm erlebte Tätigkeit fortzusetzen, um ein übergeordnetes Ziel zu erreichen (z.B. Lernen für eine gute Klausurnote, statt Freizeit zu genießen). Es gibt Hinweise darauf, dass temperamentsbedingte Unterschiede mit dafür verantwortlich sind (Else-Quest et al., 2006), dass Jungen später und weniger wahrscheinlich selbstgesteuert lernen als Mädchen (Duckworth & Seligman, 2006). Maßgeblich ist aber auch hier der Einfluss von Geschlechtsstereotypen. So zeigen Jungen häufiger ein weniger gewissenhaftes Arbeitsverhalten, weil sie sich am Idealbild des "Effortless Achievers" ausrichten, das darin besteht, in Schule oder Beruf erfolgreich zu sein, ohne sich dafür (sichtbar) anstrengen zu müssen – während es für Mädchen sozial weniger nachteilig ist, wenn sie sich fleißig und gewissenhaft verhalten (Heyder & Kessels, 2017). Lehrkräfte und Eltern sollten daher insbesondere Jungen darin unterstützen, dass sie zu autonomen, selbstgesteuerten Lernern werden – z.B. indem sie Zwischenziele verdeutlichen, regelmäßig Feedback zum Lernprozess geben und dabei darauf achten, dass sie motivationale Faktoren (Fleiß, Anstrengungsbereitschaft) statt Begabung als Ursache für gute Leistungen hervorheben (sog. anstrengungsbezogene Attributionen). Auch sollten Jungen darin unterstützt werden, die eigenen Fähigkeiten realistischer einzuschätzen. Wenn beispielsweise der letzte IQB-Bildungstrend (Stanat et al., 2019) zeigt, dass Jungen ihre Kompetenzen in den Naturwissenschaften für höher halten als Mädchen es tun, obwohl es de facto keine Kompetenzunterschiede gibt, so verweist dies auf unrealistisch positive Selbsteinschätzungen der Jungen, die gewissenhaftem Lernen oder Vorbereitungen auf Prüfungen u.ä. entgegenstehen können.

Das Grundproblem scheinen also Geschlechtsstereotype zu sein. Können Pädagoginnen und Pädagogen etwas tun, um ihnen entgegenzuwirken?

Im vorschulischen oder schulischen Bereich Tätige sind oft der Meinung, dass die gemeinsame Erziehung und Unterrichtung von Mädchen und Jungen quasi automatisch dazu führt, dass Geschlechtsstereotype nicht mehr wirken – und dass dennoch bestehende Unterschiede schlicht Ausdruck angeborener Fähigkeitsunterschiede oder eben auch des freien Willens der Kinder und Jugendlichen seien. Über 50 Jahre koedukativer schulischer Bildung (d. h. das Unterrichten von Jungen und Mädchen im gemeinsamen Klassenverband) zeigen jedoch, dass Geschlechtsunterschiede sich zwar teilweise in ihrer Ausprägung geändert haben, sie aber nach wie vor bestehen und Mädchen und Jungen davon abhalten, ihr individuelles Potential voll zur Entfaltung zu bringen. Geschlechtsstereotype führen nicht nur zur frühen Ausprägung unterschiedlicher Aktivitäten, Präferenzen, Selbsteinschätzungen und Kompetenzen bei Mädchen und Jungen. Diese sich früh herausbildenden Unterschiede kumulieren mit der Zeit und wirken so potenziell über den gesamten weiteren Bildungs- und Lebensverlauf fort.

Voraussetzung dafür, dass pädagogisch Tätige dem Einfluss von Geschlechtsstereotypen in der Bildung entgegenwirken können, ist, dass sie sich Unterschieden etwa in der Lernmotivation, der Selbsteinschätzungen und Kompetenzen von Jungen und Mädchen bewusst sind und ihre Ursachen kennen. Zur Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit können sie durch ihr eigenes pädagogisches und unterrichtliches Handeln in dem Maße beitragen, wie sie individuelle Interessen und Kompetenzen von Mädchen und Jungen erkennen und insbesondere dort fördern, wo diese mit Geschlechtsstereotypen inkonsistent sind. Wichtig ist auch, eigene Erwartungen und Einstellungen daraufhin zu überprüfen, ob sie von Geschlechtsstereotypen beeinflusst sind. Denn jeder Mensch erwirbt Stereotype im Laufe seiner Sozialisation und diese werden automatisch (d.h. ohne unser aktives Zutun oder Wollen) aktiviert und wirksam. Aber jeder Mensch kann die Motivation und die Kompetenz entwickeln zu erkennen, wann das eigene Denken, Fühlen und Handeln von einem Stereotyp beeinflusst ist – und diesem Einfluss dann gezielt entgegenwirken (Forscher & Devine, 2014).

Das Interview führte Benjamin Edelstein.

Quellen / Literatur

Autorengruppe Bildungsberichterstattung. (2020). Bildung in Deutschland 2020. Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zu Bildung in einer digitalisierten Welt. Bielefeld: wbv Media.

Baumert, J., Maaz, K., Stanat, P. & Watermann, R. (2009). Schulkomposition oder Institution – was zählt? Schulstrukturen und die Entstehung schulformspezifischer Entwicklungsverläufe. DDS – Die Deutsche Schule 101, 33-46.

Bishu, S. G. & Alkadry, M. G. (2017). A systematic review of the gender pay gap and factors that predict it. Administration & Society, 49, 65–104.

Böhme, K., Sebald, S., Weirich, S. & Stanat, P. (2016). Geschlechtsbezogene Disparitäten. In P. Stanat, K. Böhme, S. Schipolowski & N. Haag (Hrsg.), IQB-Bildungstrend 2015. Sprachliche Kompetenzen am Ende der 9. Jahrgangsstufe im zweiten Ländervergleich (S. 377-408). Münster: Waxmann.

Bönke, T., Harnack, A. & Wetter, M. (2019). Wer gewinnt? Wer verliert?: Die Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt seit den frühen Jahren der Bundesrepublik bis heute. Berlin: Freie Universität Berlin.

Doyle, R. A. & Voyer, D. (2016). Stereotype manipulation effects on math and spatial test performance: A meta-analysis. Learning & Individual Differences, 47, 103–116.

Duckworth, A. & Seligman, M. (2006). Self-discipline gives girls the edge: Gender in self-discipline, grades, and achievement test scores. Journal of Educational Psychology, 98, 198–208.

Else-Quest, N., Hyde, J., Goldsmith, H. & Van Hulle, C. (2006). Gender differences in temperament: A meta-analysis. Psychological Bulletin, 132, 33–72.

Else-Quest, N. M., Hyde, J. S. & Linn, M. C. (2010). Cross-national patterns of gender differences in mathematics: a meta-analysis. Psychological Bulletin, 136, 103–127.

Forscher, P. S. & Devine, P. G. (2014). Breaking the prejudice habit: Automaticity and control in the context of a long-term goal. In J. W. Sherman, B. Gawronski & Y. Trope (Hrsg.), Dual-process theories of the social mind. (S. 468–482). New York: Guilford.

Han, M., Elsäßer, S., Lang, V. & Ditton, H. (2017). Geschlechtsspezifische Benotung? Der Einfluss der von Lehrkräften eingeschätzten Verhaltensmerkmale auf die Notengebung. Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, 37, 174–194.

Hannover, B. & Kessels, U. (2011). Sind Jungen die neuen Bildungsverlierer? Empirische Evidenz für Geschlechterdisparitäten zuungunsten von Jungen und Erklärungsansätze. Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 25, 89–103.

Hannover, B., Wolter, I., Drewes, J. & Kleiber, D. (2014). Geschlechtsidentität: Selbstwahrnehmung von Geschlecht. In D. Lück & W. Cornelißen (Hrsg.): Geschlechterunterschiede und Geschlechterunterscheidungen in Europa (S. 143-160). Stuttgart: Lucius & Lucius.

Helbig, M. (2012). Boys do not benefit from male teachers in their reading and mathematics skills: Empirical evidence from 21 European Union and OECD countries. British Journal of Sociology of Education, 33, 661-677.

Heyder, A. & Kessels, U. (2017). Boys don’t work? On the psychological benefits of showing low effort in high school. Sex Roles, 77, 72–85.

Kuhl, P. & Hannover, B. (2012). Differentielle Benotungen von Mädchen und Jungen Der Einfluss der von der Lehrkraft eingeschätzten Kompetenz zum selbstgesteuerten Lernen. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 44, 153-162.

Latsch, M. & Hannover, B. (2014). Smart girls, dumb boys!? How the discourse on "failing boys” impacts performances and motivational goal orientation in German school students. Social Psychology, 45, 112–126.

Malin, L., Jansen, A., Seyda, S., & Flake, R. (2019). Fachkräfteengpässe in Unternehmen: Fachkräftesicherung in Deutschland-diese Potenziale gibt es noch. Köln: Institut der deutschen Wirtschaft. Externer Link: https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_upload/Fachkraefteengpaesse-2019.pdf. Zugegriffen: 08. September 2020

Reinhold, F., Reiss, K., Diedrich, J., Hofer, S. & Heinze, A. (2019). Mathematische Kompetenz in PISA 2018 – Aktueller Stand und Entwicklung. In Kristina, R., Weis, M., Klieme, E. & Köller, O. (Hrsg.), PISA 2018. Grundbildung im internationalen Vergleich (S. 187-209). Münster: Waxmann.

Schiepe-Tiska, A., Rönnebeck, S. & Neumann, K. (2019). Naturwissenschaftliche Kompetenz in PISA 2018 – Aktueller Stand, Veränderungen und Implikationen für die naturwissenschaftliche Bildung in Deutschland. In Kristina, R., Weis, M., Klieme, E. & Köller, O. (Hrsg.), PISA 2018. Grundbildung im internationalen Vergleich (S. 213-240). Münster: Waxmann.

Schipolowski, S., Wittig, J., Mahler, N. & Stanat, P. (2019). Geschlechtsbezogene Disparitäten. In P. Stanat, S. Schipolowski, N. Mahler, S. Weirich, & S. Henschel (Hrsg.), IQB-Bildungstrend 2018. Mathematische und naturwissenschaftliche Kompetenzen am Ende der Sekundarstufe I im zweiten Ländervergleich (S. 237-263). Münster: Waxmann.

Simpkins, S. D., Fredricks, J. A. & Eccles, J. S. (2015). Families, schools, and developing achievement-related motivations and engagement. In J. E. Grusec & P. D. Hastings (Hrsg.), Handbook of socialization: Theory and research., 2. Aufl. (S. 614–636). New York: Guilford.

Stanat, P., Schipolowski, S., Mahler, N., Weirich, S. & Henschel, S. (Hrsg.) (2019). IQB-Bildungstrend 2018. Mathematische und naturwissenschaftliche Kompetenzen am Ende der Sekundarstufe I im zweiten Ländervergleich. Münster: Waxmann. Statistisches Bundesamt (2019). Absolventen/Abgänger nach Abschlussart und Geschlecht. Externer Link: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bildung-Forschung-Kultur/Schulen/Tabellen/liste-absolventen-abgaenger-abschlussart.html#fussnote-1-111124. Zugegriffen: 31. Juli 2020

Steele, C. M. (1997). A threat in the air. How stereotypes shape intellectual identity and performance. The American Psychologist, 52, 613–629.

Voyer, D., & Voyer, S. D. (2014). Gender differences in scholastic achievement: A meta-analysis. Psychological Bulletin, 140, 1174–1204.

Weis, M., Doroganova, A., Hahnel, C., Becker-Mrotzek, M., Lindauer, T., Artelt, C. & Reiss, K. (2019). Lesekompetenz in PISA 2018 – Ergebnisse in einer digitalen Welt. In Kristina, R., Weis, M., Klieme, E. & Köller, O. (Hrsg.), PISA 2018. Grundbildung im internationalen Vergleich (S. 47-80). Münster: Waxmann.

Fussnoten

Lizenz

Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz "CC BY-NC-ND 4.0 - Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International" veröffentlicht. Autoren/-innen: Bettina Hannover, Karen Ollrogge für bpb.de

Sie dürfen den Text unter Nennung der Lizenz CC BY-NC-ND 4.0 und der Autoren/-innen teilen.
Urheberrechtliche Angaben zu Bildern / Grafiken / Videos finden sich direkt bei den Abbildungen.
Sie wollen einen Inhalt von bpb.de nutzen?

Weitere Inhalte

Prof. Dr. Bettina Hannover, geb. 1959 in Bremen, ist Diplom-Psychologin und Leiterin des Arbeitsbereichs "Schul- und Unterrichtsforschung" am Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie der Freien Universität Berlin. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit der Frage, wie das Bild, das Menschen von sich selbst sie in ihrem Denken, Tun und Handeln beeinflusst. Eine angewandte Forschungsfrage ist dabei, wie das Selbst mit der Entwicklung von Geschlechtsunterschieden in Interessen und Kompetenzen zusammenhängt.

Karen Ollrogge, geb. 1997 in Berlin, ist Psychologin (B.Sc.) und Mitarbeiterin am Arbeitsbereich "Schul- und Unterrichtsforschung" am Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie der Freien Universität Berlin. Ihr Forschungsinteresse gilt der Identifikation der Ursachen und Auswirkungen systematischer Benachteiligung von diskriminierten Bevölkerungsgruppen sowie der Konzeption und Evaluation möglicher Interventionsansätze.