Lala Süsskind wurde am 19. Juli 1946 als Frida Rubin in Dzierżoniów, Polen (bis 1945 Reichenbach) geboren und kam im Alter von einem Jahr mit ihrer Familie nach Berlin. Dort lebten sie zunächst in einem der drei Berliner Lager für „Displaced Persons", den sogenannten DP-Camps.
In diesen provisorischen und überfüllten Lagern kamen die Überlebenden aus den Konzentrationslagern und die Rückkehrenden aus dem Exil oder aus Verstecken zusammen. Sie alle waren auf der Suche nach Informationen über das Schicksal ihrer Familien und saßen gleichzeitig auf "auf gepackten Koffern", sie wollten Deutschland so schnell wie möglich und vor allem für immer verlassen. Frida wächst in Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf auf; im Elternhaus und auf der Straße wird Polnisch, Russisch und Jiddisch gesprochen – Deutsch lernt Lala – so nennt sie sich nun selbst, weil sie den Namen Frida nicht mag – erst in der Grundschule.
Nach ihrem Abitur 1966 verbringt sie ein halbes Jahr in einem Kibbuz in Israel. Aus Heimweh und zum Studium der Soziologie und Publizistikwissenschaften kehrt sie nach Berlin zurück. Das Studieren gibt sie nach der Geburt ihrer beiden Kinder auf.
Lala Süsskind engagiert sich seit Jahrzehnten vielfach ehrenamtlich: für Frauen, für Israel, und gegen soziale Ungerechtigkeit, gegen Antisemitismus, Rassismus und Homophobie.
Seit 1986 war sie Vorsitzende der WIZO-Gruppe Berlin und von 1991 bis 2003 Präsidentin der WIZO Deutschland. Von 2008 bis 2012 gehörte sie dem Präsidium des Zentralrats der Juden an. Im gleichen Jahr initiierte sie (mit Levi Salomon) das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA), dessen Vorsitzende sie bis 2020 war. Von 2008 bis 2012 war sie zudem Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Berlin und damit die erste Frau in diesem öffentlichen Amt in Berlin. (Für München und Oberbayern war Charlotte Knobloch seit 1982 Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde). Seit 2013 ist sie Kuratoriumsvorsitzende des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (LSVD) und Mitglied des Beirates von MANEO, Berlins schwulem Anti-Gewalt-Projekt. Des Weiteren ist sie stellvertretende Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin und Brandenburg e.V. (DIG). Seit 2020 engagiert sie sich bei "Jehi ʼOr". Das Jüdische Bildungswerk für Demokratie – gegen Antisemitismus ist ein jüdischer Träger für politische Bildung, Prozessbegleitung, Beratung und Information.
Auszeichnungen: Lala Süsskind ist Preisträgerin des Tolerantia-Preises 2011, sie wurde 2015 als "Botschafterin für Demokratie und Toleranz " ausgezeichnet, und erhielt 1994 den Verdienstorden des Landes Berlin. Lala Süsskind hat immer für die jüdische Gemeinschaft, für interreligiösen Dialog und gegen alle Konventionen gehandelt. Wer sonst aus Dahlem würde in der Karl-Marx-Straße in Berlin-Neukölln einen Modeladen betreiben, wenn man sich auch am Kudamm einmieten könnte?
Sie gilt als die Unbestechliche, als die quirlige kleine Frau mit großem Herz und ebenso großer Klappe. Lala Süsskind mischt sich ein und macht öffentlich auf Missstände aufmerksam: Ob auf dem Bebelplatz zur Kundgebung gegen das geplante Verbot der Brit Mila (der Beschneidung von neugeborenen Söhne am achten Tag nach der Geburt) im Jahr 2012, auf dem Breitscheidplatz bei der Kundgebung "Stoppt den Terror der Hamas" im Jahr 2009 oder regelmäßig in jedem Jahr auf dem Ku'damm gegen den antiisraelischen Al Quds-Tag, oder gegen Homophobie und Antisemitismus.