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Vor 30 Jahren: Das Loch im Eisernen Vorhang | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren. Chinas Rettungsofferte 1989 für die DDR Wessen wollen wir gedenken? 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit 1949: Staatsgründung, Justiz und Verwaltung 1949: Weichenstellungen für die Zukunft Walter Ulbricht: Der ostdeutsche Diktator Die weichgespülte Republik - wurden in der DDR weniger Kindheitstraumata ausgelöst als im Westen? Friedrich Schorlemmer: "Welches Deutschland wollen wir?" Vor 60 Jahren: Martin Luther King predigt in Ost-Berlin Der Händedruck von Verdun Deutsche Erinnerungskultur: Rituale, Tendenzen, Defizite Die große Kraft der Revolution. Kirche im Wandel seit 1990. Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 32 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Zu selbstzufrieden? Eine Phantomgrenze durchzieht das Land Noch mehr Mauer(n) im Kopf? Überlegenheitsnarrative in West und Ost Mehr Osten verstehen Westkolonisierung, Transformationshürden, „Freiheitsschock“ Glücksscham "In Deutschland verrückt gemacht" The Rise of the AfD - a Surprise? Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ "Schon im 3. Weltkrieg?" „Die Logik des Krieges führt zu keinem positiven Ende“ "Bitte wendet euch nicht von uns ab". Zwei Hilferufe aus Belarus Nach 1000 Tagen bitterem Krieg 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Vor 35 Jahren: Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Der Maulwurf des BND: „Die Karre rast auf die Wand zu“ Der lautlose Aufstand Wem gehört die Friedliche Revolution? Verschiedene Sichten auf das Erbe des Herbstes 1989 „Und die Mauern werden fallen und die alte Welt begraben“ Im Schatten von Russlands Ukrainekrieg: Der Zwei-plus-Vier-Vertrag in Gefahr? Der Zwei-plus-Vier-Vertrag: Die Stufen der Einigung über die Einheit Der Wendepunkt Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief Deutsche Putschisten Thüringen als Muster-Gau? Wie die Mitte der Gesellschaft verloren ging "Nahezu eine Bankrotterklärung" „Bei den Jungen habe ich Hoffnung“ Der lange Weg nach rechts Lehren für die Bundestagswahl 2025 Provinzlust - Erotikshops in Ostdeuschland Turnschuhdiplomatische Bildungsarbeit Ostdeutsche „Soft Power“ Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration und Wohnungsbau. Geschichte und Aktualität einer besonderen Verbindung am Beispiel Stuttgart-Rot Orte des Ankommens (VII): Das Musterhaus Matz im Freilichtmuseum Kiekeberg Orte des Ankommens (I): Architekturen für Geflüchtete in Deutschland seit 1945 Orte des Ankommens (IX): Asylarchitekturen zwischen technokratischer Kontrolle und Selbstbestimmung Orte des Ankommens (VIII): Tor zum Realsozialismus: Das Zentrale Aufnahmeheim der DDR in Röntgental Orte des Ankommens (X): Alternative Wohnprojekte mit Geflüchteten Orte des Ankommens nach 1945 (III): „Bereits baureif.“ Siedlungsbau der Nachkriegszeit auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände in Flossenbürg Orte des Ankommens (IV): Das ehemalige KZ-Außenlagergelände in Allach – ein vergessener Ort der (Nach)kriegsgeschichte Orte des Ankommens (V): Neugablonz - vom Trümmergelände zur Vertriebenensiedlung Orte des Ankommens (XI): Räume der Zuflucht – Eine Fallstudie aus Lagos, Nigeria Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz Vertragsarbeiterinnen in der DDR Gleichberechtigung in heterosexuellen Partnerschaften in der DDR Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Warum ist das Grundgesetz immer noch vorläufig? Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Wo Kurt Barthel und Stefan Heym wohnten „Eine konterrevolutionäre Sauerei“ Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? 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Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Neuer Oststolz? Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? Ulrich Müthers Schalenbauten Medizinische Hochschulbauten als Prestigeobjekt der SED Transitautobahn Hamburg–Berlin Literaturjournal Aufarbeitung (10/2012) "Es geht nicht um Abrechnung ..." "Ein Ort, der zum Dialog anregt" Eckstein einer EU-Geschichtspolitik? Schwierigkeiten mit der Wahrheit Personelle Kontinuitäten in Brandenburg seit 1989 "Geschlossene Gesellschaft" Kulturelite im Blick der Stasi Experten für gesamtdeutsche Fragen – der Königsteiner Kreis Friedrich II. – Friedrich der Große Literaturjournal Deutsch-deutscher Literaturaustausch (8+9/2012) Eine gesamtdeutsche Reihe? Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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Vor 30 Jahren: Das Loch im Eisernen Vorhang Wie Ungarn den Mauerfall einleitete

Andreas Förster

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Ohne großes Aufsehen wurde ab Mai 1989 in Ungarn der Grenzzaun nach Österreich entfernt. Der Eiserne Vorhang als Symbol des Kalten Krieges verlor seine Funktion. In der Folge flohen mehrere Tausend DDR-Bürgerinnen und Bürger via Ungarn in den Westen. Dies forcierte den Niedergang der DDR. Eine Spurensuche von Andreas Förster.

Nachträglich inszenierte Grenzöffnung: Die Außenminister Österreichs, Alois Mock (l.), und Ungarns, Gyula Horn, durchschneiden am 27. Juni 1989 symbolisch den Eisernen Vorhang bei Sopron. Der eigentliche Abbau hatte schon am 2. Mai 1989 begonnen, weil Ungarn die hohen Ausgaben für den Grenzzaun einsparen wollte. Die Überlegungen zu diesem Schritt gab es seit dem 23. November 1988, als Ungarns Kommunisten mit Miklós Nemeth überraschend einen Wirtschaftsfachmann zum Ministerpräsidenten wählten. Nemeth unterrichtete bei einem Treffen am 5. März 1989 den sowjetischen Parteichef Michail Gorbatschow über seine Pläne und erhielt grünes Licht. (© picture-alliance/AP, Bernhard J. Holzner)

Es hat die ganze Nacht hindurch geregnet in Sopron. Seit dem Morgen scheint wieder die Sonne, aber die Waldwege in der ungarischen Grenzstadt sind vom Regen noch aufgeweicht. László Nagy, der vor drei Jahrzehnten der politischen Opposition in Ungarn angehörte und Weltgeschichte schrieb, was noch zu erzählen sein wird, stört das nicht. Unbeirrt stapft der 61-Jährige nun schon seit einer halben Stunde durch den Wald und sucht das Denkmal.

„Hier muss es doch irgendwo sein“, sagt er, und es klingt inzwischen doch ein wenig genervt. „Die hohen Herrschaften wollten doch nicht so weit in den Wald laufen für das Foto und sich die Schuhe schmutzig machen.“ Nagy blickt nach unten, deutet auf unsere lehmverschmierten Schuhe. „Das haben wir schon mal nicht hinbekommen“, sagt er und lacht.

Es kann beschwerlich werden, Orten und Menschen auf die Spur zu kommen, die Geschichte geschrieben haben. Weil die Orte sich verändern und ihre Authentizität verlieren; und weil es unter den Menschen Handelnde gibt und solche, die der Windhauch der Geschichte nur umweht und doch ein Leben lang geprägt hat. Auf all das stieß ich auf einer Reise durch das ungarisch-österreichische Grenzgebiet, wo vor 30 Jahren mit dem Abbau der Grenzanlagen das erste Loch in den bis dahin so ehern scheinenden Eisernen Vorhang geschnitten wurde.

Ein Ort des Gedenkens

László Nagy hat inzwischen einen Freund in der Stadtverwaltung von Sopron angerufen. Da kein Schild an der nahen Straße und im Wald den Weg zum Denkmal weist, muss der Freund uns nun per Handy lotsen. Es funktioniert. Plötzlich öffnet sich der Wald, und auf einer kleinen Lichtung erblicken wir einen mannshohen Obelisken. Ein schmuckloser viereckiger Granitblock, an dem drei schwarze Tafeln in ungarischer und deutscher Sprache befestigt sind. „An dieser Stelle durchschnitten am 27. Juni 1989 die Außenminister Alois Mock für Österreich und Gyula Horn für Ungarn den sogenannten Eisernen Vorhang‘", steht in beiden Sprachen dort geschrieben. Und dass eine daneben stehende neu gepflanzte Linde „an diese bedeutende Tat am Beginn einer historischen Wende“ erinnern soll. Es sei eben ein eher stiller Ort des Gedenkens, bemerkt Nagy trocken. Und offenbar ein beschädigter dazu – auf der vierten Seite des Steins deuten Löcher darauf hin, dass dort etwas angebracht war und entfernt wurde. „Da hing das berühmte Foto mit Horn und Mock, wie sie den Zaun durchschneiden“, erklärt Nagy. Und warum hat man es abgemacht? „Das hat gute Gründe“, sagt er ernst.

Rund 80 Kilometer weiter nördlich in Wien, an der Landstraßer Hauptstraße im 3. Gemeindebezirk, steht Bernhard Holzner in der Tür seines Fotostudios und winkt. Es ist Sonntag, und eigentlich hat sein „Hopi-Media Fotodienst“ an diesem Tag geschlossen. Aber wenn es um den berühmtesten Schnappschuss des einstigen Pressefotografen geht, der natürlich auch in der Auslage seines Geschäfts zu sehen ist, dann sperrt er die Tür ausnahmsweise auf. Holzner – 62 Jahre alt, schlank, großgewachsen, Brillenträger, kurzes graues Haar – ist gut vorbereitet auf das Gespräch mit dem Gast aus Berlin.

Auf dem Schreibtisch seines angenehm unaufgeräumten Ladens liegt eine Mappe mit Auszeichnungen: Goldenes Verdienstkreuz der Republik Ungarn, Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, ein Glückwunschschreiben des ehemaligen österreichischen SPÖ-Bundeskanzlers Werner Faymann an den „lieben Bernhard“. Er habe sich immer als politischer Fotojournalist verstanden, sagt Holzner. „Draufhalten, wenn einem etwas auffällt, nicht wegschauen – das ist meine Maxime. Wir sind doch Journalisten geworden, weil wir etwas bewegen, etwas hinbekommen wollen.“ Deshalb habe es ihn auch immer geärgert, wenn Kollegen Themen und Fotos, die er angeschleppt habe, ignorierten. So sei es auch Anfang Mai 1989 gewesen, als die ungarische Regierung verkündete, sie werde die Grenzanlagen an der rund 360 Kilometer langen Grenze zu Österreich abbauen lassen.

„Ich arbeitete damals für die Nachrichtenagentur AP, als die Meldung über den Ticker kam“, erinnert sich Holzner. Er sei hingefahren, als im Morgengrauen des 2. Mai die ungarischen Soldaten mit dem Abbau begannen. Unweit der grenznahen Städte Hegyeshalom und Sopron beseitigten sie mit Bolzenschneidern und Blechscheren die ersten der häufig in drei, manchmal sogar sechs Reihen stehenden Stacheldrahtverhaue im Vorfeld der eigentlichen Grenze.

Grenzzaunreste, von DDR-Flüchtlingen fotografiert im September 1989 zwischen Ják (Ungarn) und Oberbildein (Österreich). (© www.wir-waren-so-frei.de / Hans-Michael Fitz)

Kaum Schlagzeilen im Mai, sondern erst sieben Wochen später

Für die deutschen und österreichischen Tageszeitungen war der Abbau der Grenzsperren damals kein Thema, die Nachrichtenagenturen verbreiteten nur dürre Meldungen darüber. „Meine Fotos wurden von AP erst gar nicht verschickt“, erzählt Holzner, und noch heute merkt man ihm seine Empörung darüber an. „Auch waren außer mir und ein paar ungarischen Militärfotografen keine weiteren Bildberichterstatter vor Ort an jenem 2. Mai. Die haben das alle verschlafen.“

Weil auch in den folgenden Wochen das Loch im Eisernen Vorhang immer größer wurde, ohne dass die Welt das zur Kenntnis nahm, wurde Holzner aktiv. Wenn man seinen Erzählungen glauben will, hat er den österreichischen Außenminister Alois Mock von der ÖVP auf die Idee gebracht, ein Zeichen zu setzen. „Ich hatte damals sehr gute Kontakte zur Presseabteilung des Außenministeriums, und ich habe denen gesagt, ihr müsst was unternehmen, damit die Sache bekannt wird“, erzählt er.

„Mein Vorschlag war, dass Mock und sein ungarischer Amtskollege Horn gemeinsam vor der Weltpresse den Zaun symbolisch zerschneiden.“ Es habe anfangs ziemliche Widerstände in der Wiener Regierung gegeben: Wir können doch nicht etwas zerstören, was wir gar nicht aufgebaut haben, hieß es. Dann aber habe Mock das durchgezogen und Horn angerufen, um ihn zu dem gemeinsamen Fototermin zu überreden. Mitte Juni kam die Zusage aus Budapest.

Am 27. Juni trafen sich die beiden Minister auf ungarischem Gebiet an der Landstraße, die Sopron mit dem österreichischen Grenzort Klingenbach verbindet. Rund zwei Kilometer vor dem Grenzübergang verließen sie ihre Limousinen und gingen ein paar Hundert Meter in den Wald zu der Stelle, wo heute der Obelisk steht.

Dort stand noch ein wenige Meter breiter Abschnitt des alten Stacheldrahtzauns. Angeblich war das Zaunstück für das Foto an dieser Stelle noch einmal aufgebaut worden, was Holzner jedoch vehement bestreitet. „Das Foto war keine Inszenierung, sondern authentisch“, sagt er. Die beiden Politiker hätten sich anfangs „a bisserl bläd“ angestellt mit den Bolzenschneidern, aber dann hatte es geklappt. „Die hatten einen Heidenspaß.“

Fortdauernde Grenzbewachung, aber keine Festnahmen mehr

Was aber viel mehr zählte, war der Effekt der Show. Gut 20 Fernsehteams und Fotografen aus aller Welt waren dabei und hielten den Moment fest. Am Abend dieses Junitags zeigte auch die Tagesschau in der ARD die Bilder aus Sopron. „Und dann ging’s los“, sagt Holzner lapidar. In der DDR verbreitete sich rasend schnell die Legende, dass man dem SED-Staat nun über Ungarn gefahrlos entkommen könne. Viele Familien planten ihren Sommerurlaub um. Was den meisten aber nicht bewusst war – die Grenze nach Österreich wurde trotz des fehlenden Stacheldrahts nach wie vor bewacht. Jedoch lieferten die ungarischen Behörden nun DDR-Bürger, die sie bei einem Fluchtversuch schnappten, nicht mehr wie früher nach Ostberlin aus, sondern ließ sie wieder laufen – Richtung Osten allerdings.

Holzners Foto von den beiden Außenministern, die den Eisernen Vorhang zerschneiden, ist nicht das einzige von diesem Tag und vielleicht noch nicht einmal das beste. Aber es wurde zur Ikone, auch deshalb, weil der Fotograf aus Wien die Aktion auf den Weg gebracht hat. Dass der Termin in Sopron aber vor allem durch politische Absprachen zwischen Wien und Budapest zustande kam, weil er den Interessen beider Regierungen diente, weiß Holzner auch. „Es ist ein tolles Gefühl, solch ein Foto gemacht zu haben, das Weltgeschichte festhält“, sagt er.

Zurück auf die Lichtung im Wald von Sopron, wo Holzners Foto vor 30 Jahren entstand. Warum fehlt denn nun das Bild am Gedenkstein? „Schon zwei Tage, nachdem der Stein enthüllt wurde, hatte es jemand abmontiert. Es ist seitdem nicht mehr ersetzt worden“, erzählt László Nagy. „Und es wird hier auch nie mehr zu sehen sein.“ Das liege an Gyula Horn, der im Westen und vor allem in Deutschland zwar verehrt wird, in Ungarn aber verhasst ist. Als Horn 1994 Ministerpräsident wurde, kam laut Nagy heraus, dass er sich 1956, beim ungarischen Aufstand, der Arbeitermiliz angeschlossen hatte, die von den Ungarn auch „Steppjackenbrigade“ genannt wird.

Endgültiger Durchbruch: Das Paneuropäische Picknick

„Diese Miliz war nach der Niederschlagung des Aufstandes an der Säuberungswelle beteiligt, holte die Oppositionellen ab, die später hingerichtet wurden“, sagt Nagy. Aufklären ließen sich die Vorwürfe nie, weil Horns Akte im Archiv des Innenministeriums vernichtet worden sei, kurz bevor sie veröffentlicht werden sollte. „Der Leiter des Archivs musste damals eine Strafe zahlen, gerade mal 200 Euro“, erregt sich der 61-Jährige.

Wenn Nagy sich nicht über Horn empört, dann ist er ein freundlicher und gelassener Mann, der mit viel Humor und in fehlerfreiem Deutsch stundenlang über den Sommer 1989 erzählen kann, über den Machtpoker zwischen dem damaligen Budapester Ministerpräsidenten Miklós Németh und Kreml-Chef Michail Gorbatschow, über seine eigene Tätigkeit in der Oppositionsbewegung Ungarisches Demokratisches Forum (MDF) und vor allem über das von ihm mitorganisierte "Paneuropäische Picknick" von Sopron am 19. August 1989, das weltberühmt wurde, weil Hunderte DDR-Bürger es zu einer Massenflucht nach Österreich nutzten. „Was wir mit dem Picknick auslösten, ahnten wir damals allerdings nicht“, gibt er zu. „Du gehst ja nicht mal so am Sonntag nach dem Mittagessen mit der Familie aus dem Haus und erwartest, Weltgeschichte zu machen.“ Und doch ist es so gekommen.

Der endgültige Durchbruch. Am 19. August 1989 nutzten etwa 600 DDR-Bürger das "Paneuropäische Picknick" an der ungarisch-österreichischen Grenze in Sopron, bei dem ein Grenztor geöffnet wurde, zur Flucht in den Westen nach Österreich. (© picture-alliance/AP, Votava)

Im November 1988 hatte Nagy gemeinsam mit fünf Freunden in Sopron einen Ortsverband des MDF gegründet. Im Sommer 1989 war der Verband auf 200 Mitglieder angewachsen – bei 60.000 Einwohnern. „Das muss man wissen, weil sich die Stadt heute gern mit dem Picknick schmückt. Aber das Picknick war eine Aktion des Forums. Niemand anderes hatte etwas damit zu tun“, sagt Nagy. „Doch wie sagt schon ein ungarisches Sprichwort: Der Erfolg hat viele Väter, der Misserfolg ist ein Waisenkind.“

Die Idee zum Picknick sei am 20. Juni 1989, bei einer MDF-Veranstaltung im nahen Debrecen, geboren worden. Während eines Abendessens mit Otto von Habsburg, der damals für die CSU im Europäischen Parlament saß und der Paneuropa-Union angehörte, habe man beklagt, dass die Welt vom Abbau der Grenzanlagen an der ungarisch-österreichischen Grenze keine Notiz nimmt, erzählt der 61-Jährige.

Das Foto mit Horn und Mock sollte ja erst eine Woche später geschossen werden. „Wir überlegten uns, die österreichischen Nachbarn einzuladen zu einem Fest, wo wir am Feuer sitzen, Speck und Brot braten und Schnaps trinken. Das Feuer sollte direkt auf der Grenze brennen, sodass die eine Hälfte in Österreich sitzt und die andere in Ungarn. Dazu sollte das seit 40 Jahren verschlossene Grenztor an der alten Bernsteinstraße zwischen Sopron und St. Margarethen geöffnet werden. Als Schirmherren des Festes wollten wir Habsburg und den ungarischen Staatsminister Imre Pozsgay gewinnen. Das war der Plan.“

Mehrere Tausend Flugblätter kursierten

Nach einigen Wochen Bedenkzeit stimmte die reformorientierte Führung der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei um Pozsgay und Miklós Németh, der mit seinen 40 Jahren damals jüngster Regierungschef des Ostblocks war, der Idee zu. Allerdings wurde der Festplatz vor das Sperrgebiet, etwa zwei Kilometer von der Grenzlinie entfernt, verlegt. Und das alte Grenztor an der seit Jahrzehnten unbenutzten, von Sträuchern fast zugewucherten Bernsteinstraße, die einst von den Römern angelegt worden war, sollte am 19. August nur von 15 bis 18 Uhr aufgesperrt bleiben dürfen.

„Wir druckten Flugblätter, auf denen wir zum Paneuropäischen Picknick am Eisernen Vorhang in Sopron einluden“, erzählt Nagy. „Ein paar Tausend in ungarischer Sprache, die wir in Sopron verteilten, und 1500 auf Deutsch, die wir in den österreichischen Grenzgemeinden St. Margarethen, Eisenstadt, Mörbisch und Klingenbach unter die Scheibenwischer der Autos klemmten.“ An die vielen Ostdeutschen, die in diesem Sommer am rund 150 Kilometer entfernten Balaton Urlaub machten, um von dort irgendwie in den Westen zu gelangen, hätten sie gar nicht gedacht, beteuert er. „Die hatten wir nicht auf dem Schirm.“

Anfang Oktober 1989. DDR-Flüchtlinge mit einem Transparent auf dem Bahnhof von Hof. Zu diesem Zeitpunkt durften mehrere Tausend Botschaftsflüchtlinge aus Prag in die Bundesrepublik ausreisen, die Zahl von DDR-Bürgerinnen und Bürgern, die bis dahin aus Ungarn nach Österreich geflüchtet waren, bezifferte das MfS in Dokumenten mit über 29.000. (© www.wir-waren-so-frei.de / Gerhard Puchta)

Dann aber geschah Rätselhaftes. Wenige Tage vor dem 19. August tauchten auf den Campingplätzen am Plattensee Tausende Picknick-Flugblätter in deutscher Sprache auf. Woher die kamen, ist bis heute ungeklärt. „Mir erzählten Deutsche später, ein Mann sei über den Campingplatz gelaufen und habe die Flugblätter verteilt. Bevor man ihn dazu ausfragen konnte, sei er schon wieder verschwunden gewesen“, sagt Nagy. Das habe auch dazu geführt, dass viele DDR-Urlauber an eine Falle der Stasi glaubten, die Fluchtwillige angeblich auf diese Weise in einen Hinterhalt locken wollte.

„Wenn es diese Zweifel nicht gegeben hätte, wären wir wahrscheinlich von Tausenden Ostdeutschen überrannt worden.“ Er sei überzeugt davon, dass die Schreiben damals in der westdeutschen Botschaft heimlich kopiert wurden. Möglicherweise habe der westdeutsche Bundesnachrichtendienst (BND) dahinter gesteckt, er habe so etwas gehört. „Aber bestätigen wird das Berlin niemals, da eine solche Aktion gegen die diplomatischen Gepflogenheiten verstößt.“

Zur Ironie der Geschichte gehört, dass Nagy als einer der Hauptorganisatoren des Picknicks den historischen Moment des Grenzdurchbruchs am 19. August verpasste. Eine Stunde vor Beginn der Feier hielt er in einem Soproner Hotel eine Pressekonferenz ab, die länger als geplant dauerte, sodass er sich erst mit dreiviertelstündiger Verspätung im Auto auf den Weg zum Grenzzaun machen konnte. Aber er kam gar nicht bis dorthin, da Dutzende abgestellte Trabbis die alte Bernsteinstraße blockierten. Es gibt ein Foto von ihm, wie er neben seinem Wagen steht, die Hand am Kopf und mit fassungslosem Gesicht. „Wieviel Jahre gehst du dafür ins Gefängnis, habe ich gedacht in diesem Moment“, sagt er.

Eine knappe Stunde zuvor dürften auch die sechs Soldaten am alten Grenztor noch nichts davon geahnt haben, was ihnen an diesem Sonntag widerfahren wird. Um Punkt 15 Uhr sollten sie das Tor öffnen, um die österreichischen Besucher des Picknicks nach Ungarn zu lassen. Rund 5000 Einwohner aus den Grenzgemeinden im Westen warteten bereits darauf, viel mehr, als Nagy und seine Mitstreiter erwartet hatten. Da geschah etwas Seltsames: Aus Richtung Sopron näherte sich auf der Straße plötzlich schweigend eine Gruppe von etwa 150 Männern, Frauen und Kindern, auch Kinderwagen waren zu sehen.

Massenflucht durch Holztor

Der diensthabende Grenzoffizier hielt sie zunächst für eine Abordnung der Stadt, bekam dann aber mit, dass es offenbar Ostdeutsche sind. „Die Menschen gingen bis zum Tor, blieben dann direkt vor den Grenzwachen stehen. Wortlos, Gesicht an Gesicht“, erzählt Nagy. „Was sollten die Wachen machen? Vor ihnen 150 Fluchtwillige, hinter ihnen 5000 Österreicher. Da konnte man doch nicht zur Waffe greifen.“ Die Beamten wichen schließlich zur Seite, die Menschen drückten das Tor auf – und liefen jubelnd in die Freiheit. „Plötzlich strömten noch Hunderte weitere Leute aus einem Maisfeld neben der Straße. Dort hatten sie sich offenbar versteckt, um abzuwarten, ob der Durchbruch gelingt. Das war unglaublich.“

Aber nicht nur Nagy, sondern auch die meisten Pressevertreter hatten die Massenflucht durch das Holztor verpasst. Und so gibt es nur wenige Fotos von diesem historischen Moment. Nagy holt ein ungarisches Buch hervor, „Áttörés“ heißt es, Durchbruch. 1999 ist es aufgelegt worden und dokumentiert die Ereignisse des 19. August 1989. Darin sind auch Schnappschüsse von der Massenflucht. Sie zeigen chaotische Szenen, in denen Menschen sich durch die schmale Lücke des noch nicht vollständig geöffneten Tores zwängen, Kinder und Begleiter hinter sich herzerren, andere wegschubsen, um schneller voranzukommen. Die Gesichter sind ernst, ungläubig, erschöpft, selten sieht man ein Lächeln. Viele weinen. Es sind Motive, wie man sie aus der Nacht des 9. November 1989 kennt, als die Menschen in Berlin die Mauer durchbrachen.

Zwei Tage vor dem Mauerfall am 9. November 1989 meldet die Zentrale Auswertungsgruppe des MfS, dass seit der Grenzzaunöffnung in Sopron insgesamt 51.010 DDR-Bürgerinnen und Bürger die DDR über die ungarisch-österreichische Grenze "ungesetzlich verließen", wie es in dem Stasi-Dokument heißt. (© BStU, MfS, ZKG, 21574, Bl.30)

Alexander Wind stand an jenem Augusttag vor 30 Jahren auf österreichischer Seite und hat die Menschen, die sich durch das schmale Tor drängten, gesehen. Noch heute übermannen ihn die Gefühle, wenn er an diese Momente denkt. „Die Kinder haben geweint, weil sie spürten, dass irgendetwas passiert, die Erwachsenen zitterten, hatten immer noch Angst. Wir haben sie umarmt, ihnen gut zugeredet: Ihr seid in Österreich, in Sicherheit, ihr habt’s geschafft“, erzählt Wind.

Bedrückende Erinnerungen an die Jahre zuvor

Der 73-Jährige ist in St. Margarethen geboren. Sein ganzes Leben hat er in der Grenzgemeinde verbracht, war hier Volksschuldirektor und hat die Kinder des Dorfes in Deutsch, Naturkunde und Geschichte unterrichtet. Der nur fünf Kilometer entfernte Eiserne Vorhang war immer gegenwärtig. „Es verging keine Woche, in der wir nicht Ohrenzeugen waren von mutmaßlichen Tragödien, die sich dort abspielten“, sagt er. Bis in den Ort hinein habe man die Schüsse an der Grenze gehört, das rasende Gebell von Schäferhunden, explodierende Minen aus dem Todesstreifen. „Vielleicht hatte ein Tier die Explosion ausgelöst, vielleicht verblutete dort aber auch gerade ein Mensch. Wir lebten mit dieser grausamen Ungewissheit.“

Dann kam der 19. August 1989, das Picknick in Sopron. In St. Margarethen war Weinfest, aber die Einladung zu der gemeinsamen Feier auf ungarischer Seite wollte sich dennoch keiner aus dem Dorf entgehen lassen. Als nun aber die DDR-Flüchtlinge kamen, half man ihnen zuerst. Mit Autos wurden sie in das vom Grenztor fünf Kilometer entfernte St. Margarethen gefahren, Dorfbewohner gaben den Menschen zu essen und ließen sie in ihren Häusern duschen. „Manche hatten ganz wunde Füße, weil sie in Sandalen über die Felder gelaufen waren. Wir versorgten ihre Wunden“, erzählt Wind.

Mit einem Pärchen kam er ins Gespräch, sie verstanden sich auf Anhieb und blieben noch den Abend im Dorf, um beim Weinfest mitzufeiern. „Wir haben getanzt und getrunken zusammen, es war wunderschön. Leider habe ich die beiden nie wiedergesehen.“ Der Schuldirektor fehlt als Zeitzeuge seit Jahren auf keiner Gedenkveranstaltung zum Picknick. Bis nach New York habe man ihn eingeladen, damit er über ein Ereignis berichten kann, das er im wahrsten Wortsinn doch nur als Zaungast verfolgt hat, erzählt er. „Dabei sind die wahren Helden doch die, die das Tor im Grenzzaun aufgedrückt haben.“

Wie viele DDR-Bürger an diesem Augusttag über die alte Bernsteinstraße in die Freiheit gelangten, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Zwar hatte die deutsche Botschaft den Abtransport der Flüchtlinge mit Bussen nach Wien und die Weiterreise von dort per Sonderzug ins Notaufnahmelager in Gießen organisiert, wo exakt 661 Ankömmlinge registriert wurden. László Nagy schätzt aber, dass es noch rund 300 Menschen mehr gewesen sein können, die das Picknick zur Flucht nutzten. Viele Flüchtlinge hätten sich auf eigene Faust in die Bundesrepublik durchgeschlagen oder seien auf österreichischer Seite von Verwandten und Bekannten in Empfang genommen worden, sagt er.

Am 27. August 1989 begann ein Großeinsatz des Malteser Hilfsdienstes in Ungarn: 10.000 Flüchtlinge aus der DDR wurden in drei Lagern betreut, ehe sie in die alte Bundesrepublik ausreisen durften. Diese Aufnahme entstand im Malteser-Lager an der Kirche von Zugliget. (© www.wir-ware-so-frei.de / Beatrix Bäume )

Einen knappen Monat nach dem Paneuropäischen Picknick, am 11. September 1989, öffnete Ungarn für die im Land teils seit Wochen ausharrenden 60.000 DDR-Bürger seine Grenzen zum Westen. Keine zwei Monate später fiel die Mauer in Berlin.

Änderung durch Flüchtlingskrise 2015

Die Bernsteinstraße zwischen Sopron und St. Margarethen ist schon in den 90er-Jahren ausgebaut worden. Nachdem Ungarn Ende 2007 dem Schengen-Raum beigetreten war, konnte man auf der alten Landverbindung jahrelang ungehindert zwischen Ungarn und Österreich hin und her fahren. Nur die blauen Schilder mit den gelben EU-Sternen zeigten an, wo das eine Land beginnt und das andere endet.

Mit der europaweiten Flüchtlingskrise 2015 jedoch änderte sich das wieder. Auf österreichischer Seite wurde eine Fertigteilbaracke für einen Grenzposten aufgebaut. Dort, wo vor 30 Jahren Hunderte Ostdeutsche eine – wie es auf einer Gedenktafel heißt – „Schleuse zur Freiheit“ fanden, winken Grenzbeamte heute einreisende Autos auf der Suche nach Menschen heraus, die Elend und politischer Verfolgung entkommen wollen.

Die Erstveröffentlichung dieser Reportage erschien am 9. Juni 2019 in der Berliner Zeitung unter dem Link: https://www.berliner-zeitung.de/berlin/mauerfall-in-berlin-und-friedliche-revolution/30-jahre-ohne-mauer/juni-1989-das-loch-im-eisernen-vorhang-32669532

Fussnoten

Jahrgang 1958, ist freier Journalist und Buchautor in Berlin. Er schreibt vor allem über DDR-Aufarbeitung, Terrorismus und politischen Extremismus, Geheimdienste, Zeitgeschichte und Organisierte Kriminalität, vornehmlich für die Berliner Zeitung.