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Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren. Chinas Rettungsofferte 1989 für die DDR Wessen wollen wir gedenken? 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit 1949: Staatsgründung, Justiz und Verwaltung 1949: Weichenstellungen für die Zukunft Walter Ulbricht: Der ostdeutsche Diktator Die weichgespülte Republik - wurden in der DDR weniger Kindheitstraumata ausgelöst als im Westen? Friedrich Schorlemmer: "Welches Deutschland wollen wir?" Vor 60 Jahren: Martin Luther King predigt in Ost-Berlin Der Händedruck von Verdun Deutsche Erinnerungskultur: Rituale, Tendenzen, Defizite Die große Kraft der Revolution. Kirche im Wandel seit 1990. Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 32 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Zu selbstzufrieden? Eine Phantomgrenze durchzieht das Land Noch mehr Mauer(n) im Kopf? Überlegenheitsnarrative in West und Ost Mehr Osten verstehen Westkolonisierung, Transformationshürden, „Freiheitsschock“ Glücksscham "In Deutschland verrückt gemacht" The Rise of the AfD - a Surprise? Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ "Schon im 3. Weltkrieg?" „Die Logik des Krieges führt zu keinem positiven Ende“ "Bitte wendet euch nicht von uns ab". Zwei Hilferufe aus Belarus 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Vor 35 Jahren: Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Der Maulwurf des BND: „Die Karre rast auf die Wand zu“ Der lautlose Aufstand Wem gehört die Friedliche Revolution? Verschiedene Sichten auf das Erbe des Herbstes 1989 „Und die Mauern werden fallen und die alte Welt begraben“ Im Schatten von Russlands Ukrainekrieg: Der Zwei-plus-Vier-Vertrag in Gefahr? Der Zwei-plus-Vier-Vertrag: Die Stufen der Einigung über die Einheit Der Wendepunkt Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief Deutsche Putschisten Thüringen als Muster-Gau? Wie die Mitte der Gesellschaft verloren ging "Nahezu eine Bankrotterklärung" „Bei den Jungen habe ich Hoffnung“ Der lange Weg nach rechts Lehren für die Bundestagswahl 2025 Provinzlust - Erotikshops in Ostdeuschland Turnschuhdiplomatische Bildungsarbeit Ostdeutsche „Soft Power“ Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration und Wohnungsbau. Geschichte und Aktualität einer besonderen Verbindung am Beispiel Stuttgart-Rot Orte des Ankommens (VII): Das Musterhaus Matz im Freilichtmuseum Kiekeberg Orte des Ankommens (I): Architekturen für Geflüchtete in Deutschland seit 1945 Orte des Ankommens (IX): Asylarchitekturen zwischen technokratischer Kontrolle und Selbstbestimmung Orte des Ankommens (VIII): Tor zum Realsozialismus: Das Zentrale Aufnahmeheim der DDR in Röntgental Orte des Ankommens (X): Alternative Wohnprojekte mit Geflüchteten Orte des Ankommens nach 1945 (III): „Bereits baureif.“ Siedlungsbau der Nachkriegszeit auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände in Flossenbürg Orte des Ankommens (IV): Das ehemalige KZ-Außenlagergelände in Allach – ein vergessener Ort der (Nach)kriegsgeschichte Orte des Ankommens (V): Neugablonz - vom Trümmergelände zur Vertriebenensiedlung Orte des Ankommens (XI): Räume der Zuflucht – Eine Fallstudie aus Lagos, Nigeria Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz Vertragsarbeiterinnen in der DDR Gleichberechtigung in heterosexuellen Partnerschaften in der DDR Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Warum ist das Grundgesetz immer noch vorläufig? Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Wo Kurt Barthel und Stefan Heym wohnten „Eine konterrevolutionäre Sauerei“ Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? 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Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Neuer Oststolz? Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? Ulrich Müthers Schalenbauten Medizinische Hochschulbauten als Prestigeobjekt der SED Transitautobahn Hamburg–Berlin Literaturjournal Aufarbeitung (10/2012) "Es geht nicht um Abrechnung ..." "Ein Ort, der zum Dialog anregt" Eckstein einer EU-Geschichtspolitik? Schwierigkeiten mit der Wahrheit Personelle Kontinuitäten in Brandenburg seit 1989 "Geschlossene Gesellschaft" Kulturelite im Blick der Stasi Experten für gesamtdeutsche Fragen – der Königsteiner Kreis Friedrich II. – Friedrich der Große Literaturjournal Deutsch-deutscher Literaturaustausch (8+9/2012) Eine gesamtdeutsche Reihe? Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik?

Susanne Fischer

/ 14 Minuten zu lesen

Als Justizminister Max Fechner 1953 seines Amtes enthoben wurde, warf man ihm unter anderem homosexuelle Handlungen unter Ausnutzung seines Dienstverhältnisses vor. Stein des Anstoßes war jedoch, dass Fechner zum Arbeiteraufstand am 17. Juni 1953 geäußert hatte, Streik sei im Sozialismus kein Straftatbestand.

Max Fechner (Mitte), Walter Ulbricht (links) und der Leiter der Sendereihe "Mit dem Herzen dabei" Hans-Georg Ponesky (rechts) im April 1966 auf der Bühne des Friedrichstadtpalast in Berlin (© Bundesarchiv, Bild 183-S93649, Foto: Illus Rudolph)

Max Fechner war in den Jahren von 1949-1953 Justizminister der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und stellvertretender Parteivorsitzender der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). In seine Amtszeit fielen die Waldheimer Prozesse, in denen echte und angebliche Kriegs- und Naziverbrecher unter Bruch rechtsstaatlicher Regeln für ihre Taten im vorangegangenen Regime verurteilt wurden. Nach der Installierung des Herrschaftsanspruches der SED wurde er selbst Opfer einer politisch motivierten Justiz und eines willigen Staatssicherheitsapparates. Als sich im Zusammenhang mit den Arbeiteraufständen des 17. Juni 1953 ein angebliches politisches Fehlverhalten Fechners nicht ausreichend belegen ließ, wurde gegen ihn auch der Vorwurf der homosexuellen Handlung unter Ausnutzung seines Dienstverhältnisses erhoben. Das Ziel war sein Sturz um jeden Preis. Seine Lebensgeschichte steht beispielhaft für die Ausnutzung vermeintlich privaten Handelns zur moralischen und politischen Diskreditierung in der DDR.

Für die Erforschung der Fragestellung, inwieweit Fechner zum Opfer des Regimes wurde, welches er mitgetragen hatte, müssen unterschiedliche Quellen zu Rate gezogen werden. Den Grundstock des nötigen Quellenmaterials bilden die Kaderakten der DDR-Elite in der Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen (SAPMO). Zudem kann man vor allem im Archiv des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (BStU) auf umfangreiches Material zurückgreifen. Die Vorgänge um die Verurteilung Max Fechners sind in den dortigen Akten gut nachzuvollziehen.

Max Fechner – ein Sozialdemokrat in der SED

Max Fechner wurde am 27. Juli 1892 in Rixdorf geboren und trat bereits im Alter von 19 Jahren der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) bei. Nach seiner Rückkehr von der Ostfront im Januar 1917 heiratete er seine Freundin Erna Barthe. Drei Jahre später wurde der gemeinsame Sohn Harry geboren. Im Jahre 1920 verlor Fechner seine Anstellung als Werkzeugmacher, als er wegen der Organisation einer Demonstration gegen das Betriebsrätegesetz fristlos entlassen wurde. Dies ist insofern erwähnenswert, als Max Fechners späterer Sturz als Justizminister der DDR vor allem darauf zurückzuführen ist, dass er den streikenden Arbeitern des 17. Juni 1953 Rechtssicherheit im Sinne des Streikrechts zugestanden hatte.

Als SPD-Stadtverordneter von Berlin und preußischer Landtagsabgeordneter wurde Fechner während des Nationalsozialismus mehrfach inhaftiert. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nahm er sofort seine politischen Aktivitäten wieder auf: Nach der Wiederzulassung der Parteien knüpfte er im sowjetisch besetzten Teil Deutschlands an seine Arbeit für die Sozialdemokratie an. 1946 teilte er sich bei der Zwangsvereinigung der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) mit der SPD zu SED in scheinbarer Parität mit Walter Ulbricht den stellvertretenden Parteivorsitz hinter Wilhelm Pieck und Otto Grotewohl. Zudem wurde ihm das Amt des Justizministers zugesprochen, obwohl Fechner in seiner bisherigen politischen Tätigkeit für die SPD keine Routine im Umgang mit ähnlich anspruchsvollen Aufgaben entwickelt hatte.

Justizminister Max Fechner spricht während der 12. Sitzung der Provisorischen Volkskammer der DDR am 22. Februar 1950 (© Bundesarchiv, Bild 183-E0417-0004-003, Foto: Joachim Spremberg)

Fechner selbst war klar, dass er die an ihn gestellten Ansprüche weder politisch noch fachlich erfüllen konnte. Er sollte als Präsident der Deutschen Justizverwaltung zunächst vorwiegend darauf achten, dass die Neustrukturierung der Justiz in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) von Anfang an in den richtigen Bahnen verlief und den Ansprüchen der Parteiführung genügte. Ihr konnte sein juristisches Unvermögen daher eigentlich nur gelegen kommen. Zum einen brachte es eine gewisse Minderung seines Selbstbewusstseins mit sich, was ihn zu einem noch willfährigeren Instrument in den Händen des Politbüros werden ließ. Zum anderen war Fechner nicht in der Lage, die juristischen Vorgaben, die ihm als Justizminister vonseiten der politischen Führung angetragen wurden, kritisch zu hinterfragen oder argumentativ zu widerlegen. Für tatsächlich wichtige Entscheidungen konsultierte man die Vizepräsidentin des Obersten Gerichts, Fechner-Nachfolgerin Hilde Benjamin, oder den Generalstaatsanwalt Ernst Melsheimer. Fechner versuchte seine mangelnde Kompetenz als Jurist nach außen durch militantes, politisches Auftreten wettzumachen. Aber auch seine noch so bereitwillige Beteiligung am juristischen Unrecht der Waldheimer Prozesse änderte nichts daran, dass es zu einer schrittweisen Verdrängung der ehemaligen Sozialdemokraten in der Führungsebene der SED kam. Mit der Zeit merkte Fechner, welch untergeordnete Rolle im System der DDR nicht nur er, sondern die gesamte frühere Sozialdemokratie spielen sollte. Seine Position im Amt des Justizministers war also bereits im Vorfeld des 17. Juni 1953 denkbar schwach. Er war sich seiner Geringschätzung vonseiten des Politbüros durchaus bewusst und überdies ständig mit potenziellen Konkurrenten in den höchsten juristischen Positionen des Landes konfrontiert.

Der 17. Juni 1953 – der Anfang vom politischen Ende

Der direkte Auslöser für Fechners politischen Niedergang war zunächst seine Reaktion auf die Arbeiterunruhen in Berlin und anderen ostdeutschen Städten im Juni 1953. Mit einem Interview im Neuen Deutschland (ND) vom 30. Juni 1953 versuchte Fechner beschwichtigend auf die Bevölkerung einzuwirken. Er äußerte sich in dem Bericht dahingehend, dass Streiks nicht illegal seien und nicht zwangsweise eine Verurteilung nach sich zögen und hoffte somit, die Aufregung in der Arbeiterschaft beruhigt zu haben. Immerhin war das Streikrecht im sozialistischen Teil Deutschlands gemäß Artikel 14 der Verfassung der DDR von 1949 garantiert. Das Politbüro distanzierte sich jedoch von den Aussagen in einem kurzen Vermerk im Neuen Deutschland vom 30. Juni 1952, indem man einige Textstellen des Interviews als das Ergebnis eines "technischen Fehlers" abtat. Der Justizminister wurde am 14. Juli vor das versammelte Politbüro zitiert und wurde "wegen partei- und staatsfeindlichen Verhaltens aus der Partei ausgeschlossen" und seiner Funktion als Justizminister enthoben. Auf seinen Posten sollte Fechners dauernde Konkurrentin Hilde Benjamin nachrücken. Fechner wurde zur persona non grata. Seine Festnahme erfolgte noch am gleichen Tag gegen 23 Uhr durch ein Kommando des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Die Mitarbeiter des MfS handelten zunächst lediglich auf mündliche Anweisungen aus dem Politbüro, der nachträglich ausgestellte Haftbefehl nannte die Fechner zur Last gelegten Tatbestände:

"Er wird beschuldigt, der feindlichen Tätigkeit gegen die Deutsche Demokratische Republik, indem er in seiner Eigenschaft als Minister der Justiz durch ungenehmigte Veröffentlichung des Zeitungsartikels vom 30. Juni 1953 im ‚Neuen Deutschland’ und anderen demokratischen Zeitungen zum Nutzen imperialistischer Mächte die Rechtssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik gefährdete. Strafbar nach Artikel 6 der Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik und Artikel III A III Abschnitt II der Kontrollratsdirektive 38."

Der offizielle Anklagepunkt sollte also der sehr weitgefasste und absichtlich nie konkretisierte Tatbestand der Boykotthetze sein: "Boykotthetze gegen demokratische Einrichtungen und Organisationen, Mordhetze gegen demokratische Politiker, Bekundung von Glaubens-, Rassen-, Völkerhaß, militaristische Propaganda sowie Kriegshetze und alle sonstigen Handlungen, die sich gegen die Gleichberechtigung richten, sind Verbrechen im Sinne des Strafgesetzbuches". Fechner war sich zunächst keiner Schuld bewusst, glaubte er doch, mit seinem Interview im Sinne der Partei gehandelt zu haben. Immerhin war der Artikel im Parteiorgan abgedruckt worden und hätte, soweit er gegen die Vorstellungen der SED-Führungsspitze verstieß, zuvor abgeändert werden können. Nach beinah zwei Wochen voller aufreibender Vernehmungen hatte man Fechners Willen zumindest dahingehend gebrochen, dass er es in einer Aussage bedauerte, die Folgen des Interviews nicht richtig eingeschätzt zu haben. Dieses recht allgemein gehaltene Schuldeingeständnis vonseiten Fechners reichte allerdings nicht für eine legitime Verurteilung.

Max Fechner – der Dienstherr mit schlechtem Einfluss?

Fechner hatte sich nach den ersten Beurteilungen durch die Staatssicherheit keines staatsfeindlichen Verhaltens schuldig gemacht. Allerdings hatten die Untersuchungen im Umfeld Fechners und vor allem die Aussagen seines persönlichen Mitarbeiters Dr. Günther Scheele dem MfS einen anderen Weg gewiesen, den ungeliebten, im Herzen wohl Sozialdemokrat gebliebenen Justizminister aus seinem Amt zu befördern: die Verlegung der Anklage auf einen privaten Aspekt, die für Max Fechner eine tragische Verquickung seiner vermeintlich privaten Lebensführung mit den tagespolitischen Ereignissen mit sich brachte. Die Befragungsprotokolle förderten zusätzlich zu Fechners politischem Fehlverhalten auch vermeintlich moralische Entgleisungen zutage. Verschiedene Personen berichteten über ein ungewöhnlich enges Verhältnis zwischen Fechner und seinem Chauffeur, das einen rein freundschaftlichen Rahmen sprengte. So hieß es in dem Schlussbericht des MfS: "Des weiteren hat er unter Missbrauch seiner Stellung mit einer ihm dienstlich unterstellten und abhängigen männlichen Person geschlechtliche Beziehungen aufgenommen und Unzucht getrieben." Die Anschuldigung, Fechner habe seinen Mitarbeiter durch seine homosexuellen Neigungen moralisch „verseucht“, stand dabei ganz im Gegensatz zu dem öffentlich propagierten unproblematischen Umgang mit der Homosexualität in der DDR.

Die gesetzliche Basis zur strafrechtlichen Verfolgung Homosexueller überstand die so oft bemühte Stunde Null. Bei Gründung der DDR am 7. Oktober 1949 war der Homosexuellenparagraf also noch immer in der Fassung von 1935 in Kraft. Obwohl es also keine Anknüpfung an die sozialdemokratische Tradition der Weimarer Republik im Kampf gegen ein Homosexuellenstrafrecht gab, wurde in der DDR die Rechtsprechungspraxis dennoch weitgehend freizügiger gehandhabt als im Westteil Deutschlands. Fechner allerdings wurden nun mehrere Vergehen gemäß Paragraf 175 Strafgesetzbuch der DDR (StGB) im Sinne der "widernatürlichen Unzucht" zur Last gelegt. Er habe eine intime Beziehung zu seinem Fahrer unterhalten und ihn, in Ausnutzung seiner Dienststellung, zu gleichgeschlechtlichem Verkehr gezwungen. Der Abschlussbericht für das Politbüro erkannte eine doppelte Verwerflichkeit dieser Handlung darin, dass "er seinen Kraftfahrer, der aus der Arbeiterklasse stammt, moralisch verseuchte und so in die Hände der Feinde des deutschen Volkes trieb". Der Hintergrund dieser Aussage war, dass Fechners Chauffeur zwar kurz nach der Verhaftung des Justizministers zu den Vorfällen befragt wurde, danach allerdings zu seinen Verwandten in den Westen geflohen war.

Vorarbeiten

Eine Aussage von Fechners Chauffeur deutet darauf hin, dass bereits vor Fechners unglücklichen Aussagen zum 17. Juni 1953 an seiner Ablösung gearbeitet worden war und das Verhältnis zwischen ihm und seinem Fahrer erst auf Veranlassung des MfS enger wurde, um es schließlich zu einer "widernatürlichen" Affäre umzudeuten. Der Chauffeur hatte sich Dr. Scheele gegenüber geäußert, "daß alles so schwer wäre, er könne ja über alles nicht reden und faselte etwas von 'Stasi' und einem 'Hohen', der, wenn ich ihn richtig verstand, ihn bisweilen besuche. Mir war das alles unklar, doch hatte ich den Eindruck, als ob ihn etwas bedrücke, wo er mit der Sprache nicht herauswollte.“ Der ursprünglich nebensächliche Anklagepunkt, die "widernatürliche Unzucht", rückte mehr und mehr in den Fokus der Untersuchungen. In einer Vernehmung Fechners vom 14. August 1953 betonte er lediglich die gute und intensive Zusammenarbeit und das freundschaftliches Verhältnis zwischen ihm und seinem Fahrer: "Ich stand zu [Name des Chauffeurs] in einem guten, engen persönlichen Verhältnis [...] Ich war mit [Name des Chauffeurs] sehr vertraut und wir waren viel zusammen [...] Auch hat er öfters mit mir gemeinsam in meiner Wohnung Abendbrot gegessen und verblieb gleich in meiner Wohnung, wenn wir einmal sehr spät von einer Fahrt zurückkehrten. Dabei haben wir uns über unsere alte Zusammenarbeit von 1945 bis jetzt unterhalten oder über politische Tagesereignisse gesprochen."

Das MfS fand schließlich einen weiteren Zeugen zur Bestätigung der Vorwürfe. Ein ehemaliger Angehöriger des Wachbataillons der Hauptverwaltung der Deutschen Volkspolizei, der einst zur Bewachung des Justizministeriums eingesetzt war, berichtete von einem angeblichen Fall von Belästigung durch den Justizminister auf seine Person aus dem Jahr 1951. Die wesentlichen Ermittlungsergebnisse aus dem Jahre 1954 wurden daraufhin in der Politbüro-Sitzung vom 11. August abschließend beurteilt. Es wurde festgelegt, dass das Verfahren "kurzfristig vor dem Obersten Gericht unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchzuführen" sei. Die in der Verhandlung zu erbringenden Beweise für Fechners Schuld reichten offenbar bei Weitem nicht aus, um einen Schauprozess zu führen. Die Ausschaltung des unkooperativen Fechner zugunsten der parteitreuen Hilde Benjamin war zu diesem Zeitpunkt schon längst vollzogen.

Das Urteil

Zwei Jahre nach Fechners Verhaftung im Juli 1953 wurde ein Urteil gesprochen. Fechner wurde gemäß der Anklage wegen Boykotthetze nach Artikel 6 DDR-Verfassung und Vergehen beziehungsweise Verbrechen nach den Paragrafen 175 a II StGB und 175 a III StGB zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Als Begründung führte man an, dass Fechner nicht mit der Entwicklung in der DDR einverstanden sei. Durch seine Äußerungen im Interview sei es erwiesenermaßen zu Verwirrungen in der Rechtsprechung gekommen. Er habe den Putschisten somit direkte Hilfe geleistet und als Feind der DDR und der Arbeiterklasse gehandelt. Überdies wurde im Urteil festgestellt, dass Fechner nicht nur politisch, sondern auch moralisch verkommen sei. Dies schloss man aus der vermuteten sexuellen Beziehung zu seinem Fahrer. Der Verurteilte wurde in das Zuchthaus Brandenburg-Görden überführt und saß nun unter der Regierung der SED in dem Vormals von Nationalsozialisten genutzten Gefängnis.

Wenn man das gerichtliche Urteil vom 6. Juni 1955 genauer studiert, fällt auf, dass Fechner immerhin ein Drittel seines Strafmaßes für Tatbestände erhielt, die mit den politischen Vorfällen des 17. Juni 1953 gar nichts zu tun hatten. Tatsächlich war in dem ersten Protokoll des Politbüros vom 14. Juli 1953 mit keiner Silbe von den moralischen Verfehlungen Fechners die Rede, die letztlich einen großen Beitrag zu seiner Verurteilung leisten sollten. Das erste Mal tauchen die Anschuldigungen im Protokoll vom 30. Juli 1953 auf, also bereits zwei Wochen nach der erstmaligen Vernehmung des Justizministers. Man warf dem Justizminister vor, sich mit "politisch unzuverlässigen, ihm persönlich ergebenen Elementen" umgeben zu haben.

Die Familie

Fechner war zum Zeitpunkt seiner Verhaftung seit mehr als 30 Jahren verheiratet. Seine Frau hat während der gesamten Zeit seines juristischen Verfahrens und seiner Strafverbüßung niemals aufgehört, an ihrer Ehe festzuhalten. Mehrmals bemühte sie sich um eine persönliche Kontaktaufnahme und scheute auch nicht davor zurück, sich an die obersten Parteigenossen zu wenden. Von Seiten des Politbüros versuchte man Erna Fechner zu einer pragmatischen Lösung ihres "Ehegattenproblems" zu überreden: „Otto Grotewohl schlägt folgende Regelung vor: Die Genossin Fechner nimmt wieder ihren Mädchennamen an und bekommt eine Arbeit als Heimleiterin in der Volkssolidarität oder ähnlich, möglichst außerhalb Berlins. Wenn sie selbst damit einverstanden ist, werden wir ihr dabei helfen".

In einem Brief an seine Frau vom November 1955 betonte Fechner, dass er ihr stets treu war und die Entscheidung, ob sie trotz aller ihm gegenüber erhobenen Beschuldigungen weiterhin an eine Zukunft mit ihm glaube, in ihrer Hand läge.

Halbherzige Rehabilitation

Im April 1956 wurde Fechner vorzeitig aus der Haft entlassen. Das allgemeine Tauwetter nach dem XX. Parteitag der Kommunistischen Partei der Sowjetunion hinterließ auch in der DDR seine Spuren und trug zu seiner Begnadigung bei. In einem vorausgehenden Bericht wurde erörtert, dass die bis dahin abgeleistete Haftstrafe zu Recht verbüßt wurde: "Selbst wenn das Oberste Gericht [...] eine Gesamtstrafe von nur 8 Jahren Zuchthaus bildete, so ist eine Gesamtstrafe von 2 Jahren und 6 Monaten, bis 3 Jahre Zuchthaus allein wegen der Sittlichkeitsverbrechen gerechtfertigt. Das bedeutet, daß der Verurteilte [...] allein wegen dieser Verbrechen bis 15.1.1956 bzw. 15.6.1956 zurecht festgehalten wird."

Fechner selbst schien nichts aus seinem persönlichen Schicksal gelernt zu haben. Er trat 1958 wieder in die SED ein und wurde parteilich rehabilitiert. Nach seiner Entlassung verlor er kein Wort über die Repressalien, die ihn beinahe drei Jahre seines Lebens gekostet hatten. Im Gegenteil: er war offenbar noch immer davon überzeugt, dass das gesamte Verfahren auf einem ermittlungstechnischen Fehler beruhte. Auch nach seiner Entlassung biederte er sich förmlich bei Ulbricht an, indem er zu Propagandazwecken mit ihm im April 1966 in der Fernsehshow "Mit dem Herzen dabei" auftrat. In einem persönlichen Brief an Ulbricht anlässlich des Parteijubiläums 1971 werden Fechners opportunistische Charakterzüge und sein immer noch ungebrochenes Vertrauen in den Parteivorsitzenden deutlich. Er schrieb: Mit "herzlichem Dank und großer Freude habe ich Deinen herzlichen Nelkenstrauß zum 25. Jahrestag der Vereinigung entgegengenommen. Ich wünsche Dir recht gute Gesundheit und weiter große Schaffenskraft für die Partei und sozialistische Republik." Offensichtlich wollte Fechner immer noch nicht wahrhaben, dass es Ulbricht war, der hinter den Anschuldigungen im Juli 1953 stand. So sehr hatten die Diktatur und die totalitären Verhältnisse seinen Blick für die Realität verstellt: Er zeigte auch nach dem Unrechtsverfahren gegen sich noch unbedingten Parteigehorsam und Obrigkeitsglauben. Dass er das Opfer eines Unrechtssystems geworden war, welches er selbst aktiv mitgestaltet hatte, schien ihm zu keiner Zeit bewusst geworden zu sein.

Fazit

Eine vollständige Rehabilitierung Fechners fand nie statt, eine Aufhebung des Urteils erfolgte nicht. 1967 wurde Fechner schließlich mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Gold ausgezeichnet. Man ehrte ihn anlässlich seines 75. Geburtstages "für die Verdienste im Kampf der Arbeiterklasse für Frieden und Sozialismus und bei der Stärkung und Festigung der DDR, nachdem man ihm ein Jahrzehnt zuvor noch vorgeworfen hatte, den Frieden und die Ruhe in der DDR durch die Aussagen in seinem Interview massiv bedroht zu haben. In Fechners Person verschmolzen Opfer und Täter. An seiner Haltung, das Vorgehen der Partei zu ignorieren, die ihn ganz offensichtlich ausschaltete, kann man erkennen, dass der Mechanismus der völligen Durchdringung durch das Regime auch vor den obersten Machthabern nicht haltmachte.

Nach Fechners Sturz lag eine Reform des Homosexuellenparagrafen lange auf Eis. Erst mit der Einführung des neuen Strafgesetzbuches wurde die Straffreiheit für die sogenannte einfache Homosexualität durchgesetzt. Fechners Verurteilung gemäß Paragraf 175 StGB könnte eine Ursache dafür gewesen sein. Man hatte bemerkt, dass eine Instrumentalisierung des Privaten zur Beseitigung unliebsamer Zeitgenossen gute Dienste leisten konnte. Vor staatlichen Eingriffen in die persönlichen Lebensverhältnisse unter Verletzung zahlreicher Persönlichkeitsrechte war dabei eben auch die Elite nicht gefeit. Schließlich machte die Nutzung des Privaten erpressbar und man verhinderte damit, wie im Fall Fechner, dass Genossen ihre parteilich abgesteckten Befugnisse überschritten.

Das hier gewählte Prozedere steht dabei beispielhaft für die Scheinheiligkeit des Politbüros als vermeintlich oberste moralische Instanz: Entscheidungen und Werte wurden jederzeit den Begebenheiten angepasst, so dass man situationsbedingt und flexibel agieren konnte. Man hatte zwar das Ziel, den Anstrich eines fortschrittlichen Staates nicht zu verlieren, in dem die Frage nach der Sexualität zweitrangig war. Allerdings musste sich die DDR-Führung im Fall Fechner eingestehen, dass das selbst geschnürte moralische Korsett, in das man passen wollte, zu eng war.

Zitierweise: Susanne Fischer, Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? In: Deutschland Archiv, 10.12.2015, Link: www.bpb.de/217123

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. dazu Max Fechner, Kampf gegen die Saboteure unseres Aufbaus, in Neue Justiz (NJ) 1950, Heft 4, S. 103.

  2. Vgl. Karl Wilhelm Fricke, Justiz im Auftrag der Partei. Der Fall Max Fechner als Beispiel in: Gisela Helwig (Hg.): Rückblicke auf die DDR. Festschrift für Ilse Spittmann-Rühle, Köln 1995, S. 29.

  3. Ausgearbeitete Rohform des Interviews mit Anmerkungen und Streichungen Fechners ohne Datum im Archiv des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (BStU), MfS AU 307/55, Band 6, Bl. 39-41.

  4. Vgl. Verfassung der DDR vom 7. Oktober 1949, Gesetzblatt (GBl.) der DDR 1949, S. 7.

  5. Neues Deutschland vom 2. Juli 1953, S. 6.

  6. Protokoll über die Sitzung des Politbüros vom 14. Juli 1953, SAPMO-BArch, DY 30/J IV 2/ 2/ 305, Bl. 2.

  7. Haftbefehl vom 15. Juli 1953, BStU MfS AU 307/55, Band 4, Bl. 14.

  8. Artikel 6 der Verfassung der DDR vom 7. Oktober 1949, GBl. der DDR 1949, S. 6.

  9. Vgl. Rudi Beckert, Lieber Genosse Max. Aufstieg und Fall des ersten Justizministers der DDR Max Fechner, Berlin 2003, S. 266.

  10. Vorläufiger Schlussbericht zum Fall Max Fechner vom 14. Juni 1954, BStU MfS AU 307/55, Band 10, Bl. 19.

  11. Vgl. NJ 1950, Heft 4, S. 215. Das Oberste Gericht der DDR hatte entschieden, dass der § 175 StGB nur noch in den Fällen Anwendung finden durfte, in denen dem Täter beischlafähnliche Handlungen nachgewiesen werden konnten. Hierin kann zumindest eine Handlungsanleitung für die rechtssprechenden Organe gesehen werden.

  12. Vorlage für das Politbüros vom 11. August 1954, Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen (SAPMO-BArch), DY 30/ J IV 2/ 2A/ 369, Bl. 160.

  13. Vgl. Vermerk Hauptmann Johdes im Staatssekretariat für Staatssicherheit vom 30. September 1953, BStU MfS AU 307/55, Band 1, Bl. 177.

  14. Ebd., Bl. 182.

  15. Vernehmungsprotokoll vom 14. August 1953, BStU MfS AU 307/ 55, Band 1, Bl. 108.

  16. Aussage des Zeugen vom 25. Juni 1954, BStU MfS AU 307/55, Bd. 2, Bl. 81.

  17. Vorlage für das Politbüro vom 11. August 1954 , SAPMO-BArch, DY 30/ J IV 2/ 2A/ 369, Bl. 149.

  18. Ebd., Bl. 149.

  19. Vgl. Urteil gegen Max Fechner vom 24. Mai 1955, BStU MfS AU 307/55, Band 2, Bl. 134.

  20. Vgl. ebd., Bl. 143.

  21. Vgl. ebd., Bl. 144.

  22. Ebd., Bl. 141.

  23. Brief Ernst Wollwebers an Hermann Matern vom 21. Januar 1956, SAPMO-BArch, DY 30/ IV 2/ 11 v. 1386, Bl. 53.

  24. Vgl. Brief Max Fechners an Erna Fechner vom November 1955, BStU MfS AU 307/55, Band 2, Bl. 149.

  25. Bericht zur Tätigkeit des ehemaligen Ministers Fechner vom 16. März 1956, SAPMO-BArch, DY 30/ IV 2/ 11 v. 1386, Bl. 78.

  26. Brief Fechners an Ulbricht vom 22. April 1971 in SAPMO-BArch, NY 4182/ 1391, Bl. 197.

  27. Protokoll der Sitzung des Sekretariats des Zentralkomitees der SED vom 13. Juli 1967, SAPMO-BArch, DY 30/ J IV 2/ 3/ 1312, Bl. 4.

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Dr., geb. 1980; studierte Geschichte und Soziologie und war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neueste Geschichte der Universität Bayreuth. Forschungsschwerpunkt ist Zeitgeschichte, insbesondere Diktaturvergleich. Mehrjährige Tätigkeit im Buchhandel, derzeit Mitarbeiterin der Bundesagentur für Arbeit.