Erste freie gesamtdeutsche Parlamentswahl seit 1933: Die Wahl zum 12. Bundestag gewinnt die bisherige christlichliberale Regierungskoalition unter Helmut Kohl und Hans-Dietrich Genscher mit 54,8 Prozent der Zweitstimmen (CDU 36,7 Prozent, CSU 7,1 Prozent und FDP 11 Prozent) hoch vor der SPD (33,5 Prozent); ihr Spitzenkandidat Oskar Lafontaine (saarländischer Ministerpräsident) hatte die Finanzierung der deutschen Einheit zum Wahlkampfthema gemacht. Die Grünen scheitern mit 4,8 Prozent im Wahlgebiet West an der Fünfprozenthürde (bundesweit 3,8 Prozent). Im Wahlgebiet Ost (ehemalige DDR) erreichen das Bündnis 90/ Grüne 6 Prozent (bundesweit 1,2 Prozent) und die PDS 11,1 Prozent der Zweitstimmen (bundesweit 2,4 Prozent); aufgrund der separaten Fünfprozentsperrklausel im geänderten Bundeswahlgesetz sind sie daher im Bundestag vertreten. (Interner Link: 3. 8. 1990 und Interner Link: 29. 9. 1990, Interner Link: 5. 10. 1990)