Das Warschauer Ghetto | Geheimsache Ghettofilm | bpb.de

Das Warschauer Ghetto

Warschauer Ghetto im Juni 1942: Die Holzbrücke verband das kleine mit dem großen Ghetto. (© Bundesarchiv, Bild 101I-270-0298-12).

Warschauer Ghetto im Juni 1942: Die Holzbrücke verband das "kleine" mit dem "großen" Ghetto. (© Bundesarchiv, Bild 101I-270-0298-12 Foto: Amthor / Juni 1942)

Das Warschauer Ghetto wurde im Herbst 1940 errichtet: 400.000 Menschen wurden dort eingeschlossen und überwacht. Es war eins von über 1.000 Ghettos im deutschen Herrschaftsgebiet. Der Holocaust-Forscher Wolfgang Benz beschreibt mit seinem Artikel die Ghettos in Osteuropa; die Historikerin Andrea Löw skizziert die Geschichte des Warschauer Ghettos. Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki überlebte das Warschauer Ghetto – seine Rede vor dem Bundestag im Januar 2012 finden Sie hier. Über das einzigartige Geheimarchiv des Warschauer Ghettos sprach bpb.de mit dem Historiker Samuel D. Kassow. Ergänzt wird das Interview um einen Hintergrund zum Archiv und eine Bildergalerie. Außerdem finden sich neben Zeitzeugenberichten eine Bildergalerie sowie ein Video zum Warschauer Ghetto.

Deutsche Einheiten errichteten während des Zweiten Weltkriegs über 1.000 Ghettos im deutschen Herrschaftsgebiet. Allein in Polen waren es rund 600. Die Ghettos waren Durchgangsstationen in die Vernichtungslager, sie dienten als Arbeitskräftereservoir und Produktionsstätten für die Rüstung, so der Historiker Wolfgang Benz. Der Fotograf Albert Cusian, Mitglied einer Propagandakompanie der Wehrmacht, machte das Bild 1941 im Warschauer Ghetto.   (© Bundesarchiv, 101I-134-0780-02)

Ghettos in Osteuropa — Definitionen, Strukturen, Funktionen

Mindestens die Hälfte aller ermordeten Juden Europas musste eine Zeitlang in einem Ghetto leben – der Kontrolle und dem Terror des deutschen Regimes ausgesetzt. Den Ghettos kam im Geschehen des…

Wolfgang Benz

/ 9 Minuten zu lesen

Mai 1941: Ein Angehöriger der Ghettopolizei regelt im Warschauer Ghetto den Verkehr. Am 16. November 1940 wurde das Ghetto abgeriegelt. Fortan waren die Juden Warschaus gezwungen innerhalb der Ghettomauern zu leben. Auch Juden aus dem restlichen Polen oder auch aus Deutschland wurden im Ghetto von den deutschen Besatzern eingesperrt -– die Enge war erdrückend. Der Fotograf Ludwig Knobloch war Mitglied einer Propagandakompanie der Wehrmacht. (© Bundesarchiv, 101I-134-0796-30)

Das Warschauer Ghetto

Bis 1939 befand sich in Warschau die größte jüdische Gemeinde Europas – die Stadt war eine pulsierende Metropole auch des jüdischen Lebens. Nach dem deutschen Überfall auf Polen und während…

Andrea Löw

/ 10 Minuten zu lesen

Teile des Geheimarchivs des Warschauer Ghettos konnten nach dem Zweiten Weltkrieg gerettet werden. Die Dokumente erzählen vom Alltag der Ghettoinsassen –- von ihren Hoffnungen und Ängsten, von ihrem nahenden Tod. (© Yad Vashem, 1605/1046)

Das Ringelblum-Archiv

Emanuel Ringelblum gründete im Warschauer Ghetto ein geheimes Archiv. Dafür riskierten der junge Historiker und seine Mitstreiter ihr Leben. Die Nachwelt sollte von den Menschen im Ghetto erfahren…

Sonja Ernst

/ 3 Minuten zu lesen

Marcel Reich-Ranicki vor dem Deutschen Bundestag: Ihr also, Gustawa Jarecka, diktierte ich am 22. Juli 1942 das Todesurteil, das die SS über die Juden von Warschau gefällt hatte. Während seiner Rede vor dem Bundestag schildert Marcel Reich-Ranicki die Geschehnisse des 22. Juli 1942 im Warschauer Ghetto.

"Todesurteil über die größte jüdische Stadt Europas"

Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki überlebte das Warschauer Ghetto. In seiner Gedenkrede im Deutschen Bundestag spricht er über die Deportation der Juden aus dem Ghetto. Er selbst entkam…

Marcel Reich-Ranicki

/ 11 Minuten zu lesen

Bildergalerie: Leben im Warschauer Ghetto

Zeitzeugen

Die Enge im Ghetto war erdrückend. Im Ghetto waren etwa 30 Prozent der Warschauer Bevölkerung eingeschlossen  – auf gerade einmal 2,4 Prozent des Stadtgebiets. Der Fotograf Albert Cusian war Mitglied einer Propagandakompanie der Wehrmacht. (© Bundesarchiv, Bild 101I-134-0778-14, Fotograf: Albert Cusian, Sommer 1941)

"Versucht durchzuhalten!"

Notiz aus dem Warschauer Ghetto: Warschau war bis Kriegsbeginn 1939 eine Metropole des jüdischen Lebens mit einem breiten Angebot an Musik, Theater und vielem mehr. Im Warschauer Ghetto versuchen…

Zeitzeugin Ruta Sakowska – Dokument aus dem Ringelblum Archiv

/ 2 Minuten zu lesen

Jüdische Waisenhäuser wie auch Suppenküchen versuchten hungernden Kindern im Warschauer Ghetto zu helfen, doch die Hilfe reichte nicht. Das Bild zeigt auch soziale Gegensätze im Ghetto. Diese wollte der Fotograf Ludwig Knobloch, Mitglied der Propagandakompanie, vermutlich festhalten. Im Ghetto gab es eine kleine Oberschicht. Doch die Mehrheit der Bevölkerung hungerte – infolge der Ghettoisierung. (© Bundesarchiv, Bild 101I-134-0782-13, Foto: Knobloch, Ludwig / vermutlich Mai 1941)

"Meine Trauer werde ich niemals vergessen"

Notizen aus dem Warschauer Ghetto: In den Kriegsjahren 1941 und 1942 schreiben unter anderem die Kinder Beniek Frylingsztajn, Minia Madra und Zanwel Krigman ihre Erlebnisse, Sorgen und Hoffnungen auf.…

Zeitzeugen – Dokumente aus dem Ringelblum-Archiv

/ 10 Minuten zu lesen

Die Erkennungsmarke von Gina Tabaczynska.

"Die Liquidierung des jüdischen Warschau"

Es war ein Hilfeschrei: Im November 1942 richten die vereinigten Untergrundorganisationen des Warschauer Ghettos einen Bericht an die polnische Exilregierung in London und die Regierungen der…

Zeitzeugenbericht

/ 11 Minuten zu lesen

Bildergalerie: Ringelblum-Archiv

Bücher

Literatur und Links zum Warschauer Ghetto

Hier finden Sie eine Auswahl von Publikationen zum Warschauer Ghetto. Außerdem eine Zusammenstellung von Links und Recherchetipps zum Warschauer Ghetto.

/ 4 Minuten zu lesen

Weitere Inhalte

Schriftenreihe
5,00 €

Jud Süß

5,00 €

    Veit Harlans antisemitischer Spielfilm „Jud Süß“ ist wohl der berüchtigtste NS-Propagandafilm. Bill Niven beschreibt Entstehung, insbesondere aber auch Rezeption und Aufarbeitung des Films nach 1945.

      DVD / CD
      5,00 €

      Geheimsache Ghettofilm

      5,00 €
      • verfügbar zum Online lesen

      Im Mai 1942 dreht ein NS-Filmteam im Warschauer Ghetto. Daraus entsteht das Fragment "Ghetto", ein Rohschnitt ohne Ton. In "Geheimsache Ghettofilm" untersucht Yael Hersonski die verstörenden…

      • verfügbar zum Online lesen
      Dossier

      Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

      Mit dem deutschen Überfall auf Polen begann am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg. Als er 1945 endete, lag Europa in Trümmern. Über 60 Millionen Menschen waren tot. Wie konnte es soweit kommen?…

      Schriftenreihe
      5,00 €

      Deportiert. „Immer mit einem Fuß im Grab“

      5,00 €

        Die systematischen Deportationen von Jüdinnen und Juden in Konzentrationslager durch das NS-Regime endete für die meisten von ihnen tödlich. Die Historikerin Andrea Löw hat zahlreiche…