Erdsystem Trends

Der Anstieg der Konzentration von Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre ist die wichtigste Ursache für den menschengemachten Treibhauseffekt. Verursacht wird der Anstieg durch CO2-Emissionen, die vor allem bei der Verbrennung von fossilen Energieträgern entstehen, bei gleichzeitiger Verringerung der Kohlenstoffsenken in Land- und Meeresökosystemen.

Die Erhöhung der Lachgaskonzentration in der Atmosphäre wird in erster Linie durch die industrielle Landwirtschaft verursacht, in der übermäßig mit Stickstoff gedüngt wird. Ein Teil des von den Pflanzen nicht aufgenommenen Stickstoffs verbindet sich mit Sauerstoff und gelangt als Treibhausgas N2O in die Atmosphäre. Lachgas trägt zur globalen Erwärmung bei.

Der zweitgrößte Antreiber des menschengemachten Klimawandels ist die starke Zunahme der Methan-Konzentration in der Atmosphäre. Verursacht wird diese vor allem durch Viehhaltung und den Nassanbau von Reis. Auch das Auftauen der Permafrostböden in den nördlichen Hemisphären gilt als gigantische Quelle von Methanemissionen.

Die Ozonschicht der Stratosphäre schützt die Biosphäre der Erde vor schädigenden UV-Strahlen der Sonne. Das menschengemachte Ozonloch, welches durch die Emissionen von sogenannten FCKWs verursacht wurde, wird sich bei Einhaltung des Montreal-Protokolls schätzungsweise um 2080 wieder geschlossen haben.

Vor allem die schnelle Zunahme der atmosphärischen Konzentrationen der Treibhausgase Kohlenstoffdioxid, Methan und Lachgas sind für die globale Erwärmung verantwortlich. Die Abmilderung des menschengemachten Klimawandels gilt als eine der zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts.

Meere nehmen etwa ein Viertel des von Menschen produzierten Kohlenstoffdioxids auf. Damit mildern sie die globale Erwärmung. Doch im Wasser reagiert das CO2 zu Kohlensäure und senkt den pH-Wert der Ozeane. Diese Versauerung gefährdet kalkbildende Lebewesen in ihrer Entwicklung, mit unabsehbaren Folgen für die marine Biosphäre.

Der marine Fischfang hat über Jahrzehnte dramatisch zugenommen. Mittlerweile sind viele der Bestände durch Überfischung erschöpft. Die weiterhin steigende Nachfrage nach Fischen und Meeresfrüchten wird immer mehr durch Aquakulturen gedeckt.

Der weltweit am schnellsten wachsende tierische Nahrungsmittelsektor ist die Aquakultur, für welche die Garnelenzucht ein Beispiel darstellt. Um den steigenden Konsum von Shrimps zu ermöglichen werden in südostasiatischen Ländern gigantische Flächen an Mangrovenwäldern vernichtet.

Durch unsachgemäße Düngung in der industriellen Landwirtschaft gelangt Stickstoff über Flüsse und das Grundwasser in die Küstengewässer der Meere. Der erhöhte Nährstoffeintrag sorgt für Teppiche blühender Algen, die nach ihrem Absterben nicht zersetzt werden und somit sauerstofffreie Zonen verursachen, in denen kein Leben mehr existiert.

Tropische Wälder gehören zu den artenreichsten und wichtigsten Ökosystemen der Erde. Zur Umwandlung in landwirtschaftliches Kulturland und andere von Menschen dominierte Landflächen werden riesige Flächen in immer höherem Tempo gerodet.

Die Umwandlung von Wildnis in von Menschen dominierte Landschaftsräume ist ein Trend, der seit der industriellen Revolution stark zugenommen hat. Während heute in den Industrieländern nur noch verschwindend kleine Flächen wilder Gebiete übrig geblieben sind, verlagert sich dieser Trend nun auf die tropischen Regionen der Erde.

Massenaussterben von Tierarten hat es in der Erdgeschichte schon gegeben. Die Paläontologie verzeichnet bis heute fünf solcher dramatischen Ereignisse. Die Anzeichen verdichten sich, dass ein sechstes Massensterben begonnen hat. Dieses ist auf alle 23 der hier illustrierten Trends zurückzuführen.